DE386005C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Imitationen wertvoller Hoelzer - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Imitationen wertvoller Hoelzer

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DE386005C
DE386005C DEH88157D DEH0088157D DE386005C DE 386005 C DE386005 C DE 386005C DE H88157 D DEH88157 D DE H88157D DE H0088157 D DEH0088157 D DE H0088157D DE 386005 C DE386005 C DE 386005C
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    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44FSPECIAL DESIGNS OR PICTURES
    • B44F9/00Designs imitating natural patterns
    • B44F9/02Designs imitating natural patterns wood grain effects

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Imitationen wertvoller Hölzer. Die bisherigen Verfahren zur Nachahmung wertvoller Hölzer und eingelegter Arbeiten auf minderwertigen Hölzern verwenden, soweit sie das Abziehverfahren zur Grundlage haben und soweit es sich nicht um bloße Nachahmung von Holzmaserung handelt, ein Abziehbild von verhältnismäßig kleinem Umfang, auf welchem die Farben mit einer undurchsichtigen Deckschicht (Blattmetall, Deckweiß o. dal.) hinterlegt sind. Die Notwendigkeit dieser Deckschicht ergab sich aus dem Umstande, daß sich keine großen Flächen auf einfache Art und, mit Sicherheit des Gelingens übertragen ließen, wenigstens nicht auf maschinelle Weise. Man beschränkte sich daher darauf, nur kleine eingelegte Arbeiten, nicht aber größere Füllungen o. dgl. nachzuahmen. Die Füllungen wurden gewöhnlich erst über die ganze Fläche durch Handarbeit mit dem erforderlichen Holzton (Nußbaum, Mahagoni o. dgl.) versehen, und auf diese vorgestrichene oder gebeizte Fläche wurde alsdann das verhältnismäßig kleine Abziehbild übertragen.
  • Die Erfindung ermöglicht nun, beliebig große Flächen mit einem einheitlichen Abziehbild maschinell zu versehen und dabei eine Nachahmung zu schaffen, die von den natürlichen Hölzern nicht zu unterscheiden ist. Erreicht wird dies dadurch, daß das Abziehbild ohne Deckschicht (Blattmetall, Deckweiß o. dgl.) unmittelbar auf die vorher aufgerauhte Holzfläche unter Druck und Wärme aufgebracht wird. Das neue Verfahren unterscheidet sich also von den bisher bekannten zunächst dadurch, daß bei ihm Druck und Wärme zur Anwendung gelangen. Man hat zwar schon gewöhnliches, bedrucktes Papier verwendet, dessen Farbschicht unter Druck und Wärme auf das rohe Holz übertragen wurde. Dieses Verfahren hat aber den Übelstand, daß das Papier immer einen Teil der Farbe, welche von der Papierfaser aufgesogen ist, zurückbehält und das Bild auf dem Holz aus diesem Grunde immer blaß erscheint. Der zweite Unterschied gegenüber den bekannten Verfahren besteht dann in der Aufrauhung des Holzes. Bisher war nämlich das erste Erfordernis für die Übertragung von Abziehbildern auf Holz eine durch geschliffene Lackierung oder Politur tadellos geglättete Holzfläche. Wenn aber das Holz durch eine Lack- oder Politurschiebt oder einen sonstigen Überzug geglättet ist, so tritt der Übelstand auf, daß die auf diese Schicht übertragene Farbschicht durch eine im Gebrauch leicht mögliche Verletzung der Lackschicht mitverletzt wird oder abblättert und rissig wird.
  • Gemäß der Erfindung geschieht nun das Aufrauhen der Holzfläche zweckmäßig durch eine Lösung von einem Teil Schellack in zehn Teilen Spiritus. In dieser Lösung hat der Spiritus die Aufgabe, die Faser des Holzes hochzubringen, während der Schellack die Aufgabe hat, die aufgerauhte Holzfläche in dieser Verfassung so lange zu erhalten, bis die Übertragung mittels Wärme und Druckes erfolgt ist. Durch die Wärme wird der Schellack verflüssigt und dringt mit der Farbe in die Poren des Holzes ein, bleibt also nicht als Schicht auf dem Holze zurück. Durch den Druck in der Wärme werden die Holzfasern, welche durch den Spiritus aufgetrieben sind, um zur Aufnahme der Farbschicht geeignet zu sein, wieder glattgepreßt. Dieses ganze Herstellungsverfahren bringt aber nun noch einen weiteren, sehr wesentlichen Fortschritt, der überhaupt erst die nättirgetreue Herstellung von Nachahmungen gestattet. Da nämlich die Deckschicht fehlt, lassen sich Abziehbilder herstellen, die an denjenigen Stellen, welche in ihrer - Tönung der- Holzfarbe entsprechen, durchscheinend sind. Es geschieht dies beispielsweise, indem bei der Erzeugung von Abziehbildern mit Hilfe des bekannten photochemigraphischen Rasterverfahrens auf den Farbplatten diejenigen Töne ausgemerzt werden, welche in dem Holz enthalten sind, auf «-elches die Übertragung stattfinden soll. Es werden dann weiter alle hellen und weichen Töne mit durchscheinender Farbe gedruckt. Auf diese Weise wird eine möglichst vollkommene Nachahmung der wertvollen Hölzer dadurch erzielt, daß flas Naturholz der Unterlage stellenweise freigelegt ist und stellenweise durchscheint.
  • Wenn oben erläutert wurde, auf welchem Wege eine sichere und vollkommene Ablösung der Farbschicht von dem Abziehpapier und deren Eindringen in die Holzunterlage erzielt wird, so sind damit aber noch nicht völlig alle diejenigen Schwierigkeiten überwunden, die aem Auftragen einheitlicher Abziehbilder. auf große Flächen entgegenstehen. Es war bisher nämlich mit großer Schwierigkeit verknüpft, von Druckplatten (z. B. Lithographiesteinen). auf «-elchen sich nach dem photocheinigraphischen Rasterverfahren hergestellte Originale befanden, auf Abziehpapier zu drucken, weil die übliche Gummi- oder Dextrinschicht die Druckfarbe abstößt. Hinzu kommt, daß die z. B. in der Steindruckschnellpresse vom Abziehpapier an den feuchten Stein abgegebenen hlebstoffmengen die Zeichnung allmählich verderben und die feinen Rasterstellen zuschmieren. Alle diese Übelstände machen sich natur-#emäß um so schärfer geltend', je größer die zu druckenden Abziehbilder sind. Um sie zu beseitigen, wurde zwar schon vorgeschlagen, auf die wasserlösliche Schicht eine Chromoschicht aufzutragen. Dies hat jedoch, abgesehen von der umständlichen Handhabung, den Nachteil, -jaß die Chromoschicht nach dem Abziehen das Bild verdeckt und abgewaschen werden muß, wobei leicht ein Verletzen der Farbschicht eintritt.
  • Die obengenannten Übelstände werden nun gemäß einem weiteren 'Merkmal der Erfindung dadurch abgestellt, daß :las Abziehpapier ein-oder zweimal z. B. in einer Steindruckschnellpresse über die ganze Fläche gefirnißt wird. Dadurch wird erreicht, daß die Farbe tadellos ausdruckt, und zugleich wird die Abgabe von Teilen der wasserlöslichen Schicht des Papiers (Gummi, Dextrin o. rlgl.) an den Stein verhindert. Auf dem so vorbereiteten Papier wird dann wie gewöhnlich gedruckt. Dabei stellt sich der weitere Vorteil ein, daß das mit Firnis vorbehandelte Abziehpapier dem störenden Einfluß der Lufttemperatur uni der Luftfeuchtigkeit viel weniger unterliegt und sich daher auch, wenn es in größeren Flächen verwendet wird, nicht verzieht, so daß auch dann die einzelnen Farben, ohne schief zu werden, noch in der gewünschten richtigen Zusammenstellung verbleiben. Außerdem wird durch diese Vorbehandlung des Papiers die beim Übertragen des Abziehbildes auf das Holz erforderliche Erwärmung auf ein Mindestmaß verringert. Endlich bedingt noch die Größe der zu übertragenden Abziehbilder eine vollkommen sichere Verhinderung jedweder Blasenbildung. Diese Blasenbildung wird gemäß der Erfindung auf maschinellem Wege beseitigt. Alle bisher bekannten Abziehverfahren waren entweder zur maschinellen oder massenweisen Herstellung wegen ihrer Umständlichkeit nicht geeignet, oder es lief en sich mit ihnen eben wegen der Blasenbildung große Flächen überliaupt nicht überziehen.
  • Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise eine Presse, mit deren Hilfe eine Blasen- und . Faltenbildung des Abziehpapiers sicher vermieden wird. Ihr Antrieb erfolgt entweder ' mittels eines Druckmittels oder durch Kniehebel.
  • Abb. i zeigt die obere und Abb. 2 die untere Preßplatte in Vorderansicht. Abb. 3 und q. veranschaulichen die Platte in der Seiten- ' ansicht.
  • In der Mitte der Seitenkanten der beheizten, i oberen Preßplatte a sind Bolzen b und c befestigt. Unter der Preßplatte a ist ein nach unten durchgebogenes, federndes Blech d angeordnet. In der Mitte der Seitenkanten des Bleches d sind Buchsen e und f befestigt, ', welche auf den Bolzen b und c gleiten können und beim Hochbiegen des Bleches d ein Verschieben desselben in horizontaler Richtung verhindern. Das Blech d liegt bei geringer Spannung mit seinen äußeren, freien Enden an den unteren Stirnkanten der Preßplatte a und mit seinen Buchsen e und f an den Köpfen der Bolzen b und c. Wenn nun das Preßgut P (Holzplatte mit aufgelegtem Papier) auf den , unteren Tisch geschoben wird, so wird beim . Schließen der Presse zuerst ein richtiger Druck in der Mitte ausgeübt, welcher sich, je mehr sich die Preßflächen einander nähern, um so mehr nach außen verbreitet. Hierdurch wird das Papier von der Mitte aus glatt und ohne Pressen und Falten an die Holzplatte angepreßt.
  • Es sind zwar bereits eine ganze Reihe von . Verfahren vorgeschlagen worden, um die Bla- . senbildung zu verhindern, z. B. Hinterstreichen des Papiers oder Aufpressen mittels Luftdruckes, jedoch bedeutet die eben beschriebene Presse einen wesentlichen Fortschritt, weil das in der Maschine angebrachte, federnde Blech keinerlei besondere Hantierung beansprucht und zugleich die dem oben beschriebenen Verfahren eigentümliche .Anwendung heißen . Druckes auf beliebige Zeitdauer ermöglicht. , Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß eine Holzplatte selten so gleichmäßig ist, daß nicht bei starkem Druck (5 kg auf den Quadratzentimeter) durch Quetschen der etwas dickeren Stellen unschöne Flecken auf der übertragenen Fläche entstanden. Zugleich ist es bei flottem Arbeiten mit der geheizten Presse leicht möglich, daß die Temperatur an einigen Stellen zu hoch wird, ohne daß der Arbeiter dies rechtzeitig bemerkt. Um nun zu verhüten, daß in diesem Falle erst ein Werkstück verdorben wird, ehe der Arbeiter die Überhitzung bemerkt und beseitigt, und um auch bei nicht ganz ebenen Holzflächen die schadhaften Flecken zu vermeiden, kann zwischen Preß'gut und erhitzte Preßplatte eine wärmeisolierende, nachgiebige Platte, z. B. eine Filzplatte, gelegt werden, welche die Unebenheiten 'des Holzes ausgleicht und die schädliche Wirkung der zu hohen Temperatur beseitigt. Natürlich muß bei Verwendung dieser Filzplatte die Wirkungsdauer von Wärme und. Druck entsprechend der Stärke der Platte verändert werden. Normalerweise genügt ein Druck von etwa 5 kg auf den Quadratzentimeter und eine Temperatur von etwa i 1o° C.

Claims (7)

  1. PATENT-ANSpRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Imitationen wertvoller Hölzer und eingelegter Arbeiten auf Holz mittels Abziehbilder, dadurch gekennzeichnet, .daß das Abziehbild ohne Deckschicht (Blattmetall, Deckweiß o.,dgl.) unmittelbar auf die vorher aufgerauhte Holzfläche unter Druck und Wärme aufgebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abziehbild verwendet wird, welches an denjenigen Stellen, die in ihrer Tönung der Holzfarbe entsprechen sollen, durchscheinend ist.
  3. 3. Abziehbilder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den in bekannter Weise nach dem photochemigraphischen Rasterverfaihren hergestellten Farbplatten diejenigen Töne ausgemerzt sind, die in dem Holz enthalten sind, auf @velches die Übertragung stattfinden soll, und daß beim Drucken der so behandelten Platte für die hellen Töne durchscheinende Farben verwendet sind. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß .das Holz vor Übertragung der Abziehbilder durch eine Spiritus-Schellack-Lösung gerauht wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Abziehpapier vor dem Aufdrucken ein- oder mebreremal mit Firnis überzogen wird`.
  6. 6. Presse zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, 2, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die heizbare Preßplatte ein gebogenes, federndes Blech trägt, dessen tiefster Punkt etwa in der Mitte des zu übertragenden Abziehbildes liegt.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das Preßgut und die erhitzte Preßplatte eine wärmeisolierende, nachgiebige Schicht, z. B. aus Filz, eingeschaltet ist.
DEH88157D 1921-12-20 1921-12-20 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Imitationen wertvoller Hoelzer Expired DE386005C (de)

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DE (1) DE386005C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1282523B (de) * 1965-11-26 1968-11-07 Mikroholz Meissner & Co K G Verfahren zum Bedrucken von Moebelstuecken oder Wandverkleidungen aus Holz oder von Holzfurnieren mit Mustern, insbesondere mit einer kuenstlichen Maserung
DE8905110U1 (de) * 1989-04-22 1989-09-14 Nemec, Georg, 7802 Merzhausen Gemäldereproduktion auf Holz

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1282523B (de) * 1965-11-26 1968-11-07 Mikroholz Meissner & Co K G Verfahren zum Bedrucken von Moebelstuecken oder Wandverkleidungen aus Holz oder von Holzfurnieren mit Mustern, insbesondere mit einer kuenstlichen Maserung
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