DE3843307A1 - Gewindebohrende revolverlochpresse - Google Patents
Gewindebohrende revolverlochpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine gewindebohrende Re
volverlochpresse.
Beim Gewindebohren ist es üblich, zuerst mit
einer Revolverlochpresse oder dergleichen ein Loch in das Werk
stück zu schneiden und dann mit einer Gewindebohrmaschine ein
Gewinde zu bohren. Da diese Arbeitsweise aber nicht rationell
ist, wird seit einiger Zeit ein Verfahren angewendet, in dem
zum Gewindebohren ein Gewindebohrer 98 verwendet wird, der auf
einem Motor 99 montiert ist, der an der Außenseite des Gehäuses
MB einer Revolverlochpresse angebaut ist, wie dies in Fig. 7
gezeigt ist.
Bei einer Lochpresse ohne Revolver ist es üblich,
ein Zusatzaggregat zusammenzubauen, das aus einem Gewindebohr
motor 89 und einem Gewindebohrer 88 besteht, wie in Fig. 8
gezeigt ist. Dieses Zusatzaggregat wird auf einer Lochpresse
montiert und dient zum Gewindebohren in einem Ausgangsloch,
das vorher mit einem Stempel und einer Schneidplatte in ein
flaches Wertkstück 85 geschnitten worden ist. Der Stempel und
die Schneidplatte sind auf einem Stempelhalter 87 bzw. einem
Schneidplattenhalter 88 montiert.
Dagegen wird in dem in Fig. 7 dargestellten üb
lichen Verfahren zum Gewindebohren eine Revolverlochpresse
verwendet, so daß der Gewindebohrmotor 99 und der Gewinde
bohrer 98 außerhalb der Bewegungsbahnen des Stempelrevolvers
97 und des Schneidplattenrevolvers 98 angeordnet werden müssen.
Daher sind der Gewindebohrmotor 99 und der Gewindebohrer in
beträchtlichem Abstand von der Achse der Lochschneidebewegung
angeordnet, d.h. von dem Bereich, in dem verschiedene Schneid
vorgänge, wie Ausschneiden, Bohren und Ziehen durchgeführt
werden, und kann infolgedessen mit einer einzigen Einspannung
des Werkstückes nur in einem relativ schmalen Bereich gear
beitet werden. Ein nach dem üblichen Prinzip durchgeführter
Gewindebohrvorgang muß mit Software gesteuert werden und die
Entwicklung der erforderlichen Software ist mühsam. Und selbst
wenn die Steuerung durch Software erfolgt, stimmt der Loch
schneidebereich mit dem Gewindebohrbereich nicht überein, wie
aus der Fig. 9 hervorgeht, weil die Achse der Lochschneidbe
wegung mit der Achse der Gewindebohrbewegung nicht überein
stimmt. Infolgedessen kann mit einer einzigen Werkzeugein
spannung nur in einem kleineren Bereich gearbeitet werden.
Das in Fig. 8 erläuterte, übliche Verfahren,
in dem das vorstehend beschriebene Zusatzaggregat auf einer
Luchpresse montiert wird, kann nicht mit hoher Produktivität
durchgeführt werden, weil die Mittellinien des Gewindebohr
motors 89 und des Gewindebohrers 88 notwendigerweise gegenüber
den Mittellinien des Stempelhalters 87 und des Schneidplatten
halters 88 versetzt sind.
Daher wäre es erwünscht, eine Revolverlochpresse
zu schaffen, in der die Schneid- und die Gewindebohrbewegung
auf ein und derselben Achse durchgeführt werden können.
Daher hat die Erfindung die Aufgabe, die bei den
üblichen Revolverlochpressen auftretenden Probleme zu besei
tigen. Gemäß der Erfindung besitzt eine Revolverlochpresse ein
Pressengehäuse, ferner Gewindebohrerhalteranordnungen, die in
dem Pressengehäuse derart montiert sind, daß sie mit den Stem
pelhaltern des Stempelrevolvers auf dem Umfang eines Kreises
verteilt sind, wobei jede der Gewindebohreranordnungen einen
Gewindebohrerhaltemechanismus, einen Gewindebohrervorschub
mechanismus und eine Werkstückaufspannplatte besitzt, und die
Presse ferner in dem Pressengehäuse angeordnete Getriebean
ordnungen besitzt, die geeignet sind, ein Drehmoment aus dem
Pressengehäuse auf die Gewindebohrerhaltemechanismen der Ge
windebohrerhalteranordnungen zu übertragen, so daß die Ge
windebohrbewegung auf derselben Achse durchgeführt werden kann
wie die Lochschneidbewegung.
In der Revolverlochpresse gemäß der Erfindung
sind in dem Schneidplattenhalter Gewindebohrerhalteranordnungen
in einer kreisförmigen Anordnung vorgesehen, die mit der kreis
förmigen Anordnung der Stempel des Stempelrevolvers umfangs
gleich ist. In dem Pressengehäuse sind Getriebeanordnungen
vorgesehen, die von den im Pressengehäuse angeordneten Antrie
ben ein Drehmoment auf die vorgenannten Gewindebohrerhalter
anordnungen übertragen. Dank dieser Anordnung kann die Gewinde
bohrbewegung auf ein und derselben Achse durchgeführt werden
wie die Lochschneidbewegung, für die die Lochpresse eigentlich
ausgebildet ist. Infolgedessen werden die vorgenannten, in den
üblichen Lochpressen auftretenden Probleme vermieden.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. In diesem zeigt
Fig. 1 in einer Draufsicht eine Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 2 im Schnitt die wesentlichen Teile der
Ausführungsform in dem Zustand unmittelbar bevor dem Bohren
eines bereits gelochten, flachen Werkstückes,
Fig. 3 als Einzelheit den Gewindebohrerhalter im
Schnitt,
Fig. 4 in größerem Maßstab im Schnitt die in
Fig. 2 dargestellten Teile,
Fig. 5 den Zustand, in dem ein Gewindebohren
durchgeführt werden kann, indem die Kolbenstange und der Kolben
des Getriebes bis zum unteren Totpunkt bewegt werden und der
Motor betätigt wird,
Fig. 6 den Zustand nach dem Gewindebohren,
Fig. 7 schematisch eine übliche Revolverlochpres
se mit Gewindebohrzusatz,
Fig. 8 eine Gewindebohrvorrichtung, die an eine
Lochpresse ohne Revolver angebaut ist, und
Fig. 9 die Bereiche, in denen ein Lochschneiden
und ein Gewindebohren durchgeführt werden können, wenn die
Achse der Gewindebohrbewegung gegenüber der Achse der Loch
schneidebewegung versetzt ist.
In Fig. 1 ist in Draufsicht der Stempelrevolver
einer Revolverlochpresse nach einer Ausführungsform der Er
findung dargestellt. In dem Stempelrevolver sind drei Gewinde
bohreranordnungen gemäß der Erfindung angeordnet. Der darge
stellte Stempelrevolver umfaßt die Gewindebohreranordnungen TA,
die drehmomentübertragenden Getriebeanordnungen DM, die Stem
pelhalter P 1, P 2, P 3 und die den Stempelrevolver tragende Welle
PS.
In der Fig. 2 sind im Schnitt die wesentlichen
Teile der Revolverlochpresse gemäß der Erfindung dargestellt.
Zu diesen Teilen gehören der Stempelrevolver 1, ein
Schneidplattenrevolver 2, ein in einer Spannzange 4 einge
spannter Gewindebohrer 3, ein Spannzangenhalter 5 zum Tragen
der Spannzange 4 in einer koaxialen Bohrung, eine Führung 6
zur Aufnahme des Spannzangenhalters 5 und zum Führen desselben
während seiner Drehung und Vertikalbewegung, eine Buchse 7
zur Aufnahme der Führung 8 und eine Hebeplatte 8, auf deren
oberer Fläche eine Bremsauflage 8 a befestigt ist, die sich an
ein nachstehend beschriebenes Zahnrad 30 anlegen kann. Es ist
ferner eine Feder 9 vorgesehen, die zwischen der Heberplatte 8
und dem Stempelrevolver 1 derart angeordnet ist, daß die zum
Aufwärtsbewegen der Heberplatte 8 dienende Feder 9 einen ver
tikalen Führungsbolzen 9 a umgibt, der auf dem Stempelrevolver 1
vorgesehen ist, ein Zahnradgehäuse 10, das mit seiner unteren
Stirnfläche starr an der Führung 6 befestigt ist und das in
dieser Ausführungsform an dem Spannzangenhalter angreift, ein
in dem Zahnradgehäuse 10 angeordnetes und an dem oberen End
teil des Spannzangenhalters 5 befestigtes Zahnrad 11 und eine
an der unteren Stirnfläche der Führung 6 befestigte Werkstück
spannplatte 12, die geeignet ist, während des Gewindebohrens
ein flaches Werkstück 70 auf dem Schneideisenrevolver 2 aufzu
spannen. Die Bauelemente 3 bis 12 bilden eine Gewindebohrer
anordnung TA.
Nachstehend wird anhand der Fig. 3 der Gewinde
bohrerhalter der vorgenannten Gewindebohrerhalteranordnung TA
näher erläutert.
Gemäß der Fig. 3 wird die Spannzange 4, in der
der Gewindebohrer 3 montiert ist, durch ein in dem Spannzangen
halter 5 ausgebildetes Loch hindurch eingeführt. Der Kopfteil
der Spannzange 4 wird mit einer Schraube 4 a festgelegt und
von unten in den Spannzangenhalter 5 gepreßt. Gleichzeitig wird
der Spannzangenhalter 5 mit der Spannzange 4 mittels eines
Zapfens 5 a drehfest verbunden. Der Spannzangenhalter 5 ist in
der Führung 6 mit einer Lagerbuchse 6 a aus Metall drehbar und
vertiaklbewegbar gelagert. Die Spannzange 4 ist ferner mit
axialen Ölkanälen H und L ausgebildet, die die Schraube 4 a
durchsetzen. Mit P ist der Zapfen der Spannzange 4 bezeichnet.
Die die Lagerbuchse 6 a aus Metall enthaltende
Führung 6 für den Spannzangenhalter ist auf ihrer Außenfläche
mit einem Zapfen 6 b versehen, der lose in eine Keilnut 7 a der
Buchse 7 eingreift, so daß die Führung 6 in der Buchse 7 dreh
fest, aber vertikalbewegbar ist. Die Buchse 7 sitzt in einer
in dem Stempelrevolver 1 ausgebildeten Aufnahme für einen Stem
pelhalter.
Der obere Teil des Spannzangenhalters 5 und das
mit der Führung 6 einstückige Zahnradgehäuse 10 besitzen Paß
flächen, die mit einem Außengewinde M 1 bzw. einem Innengewinde
M 3 ausgebildet sind, die dieselbe Steigung haben wie das Auß
engewinde M 2 des Gewindebohrers 3.
Gemäß den Fig. 2 und 4 sind außerdem in dem
Pressengehäuse MB angeordneter Stößelzylinder 13 vorgesehen,
ferner ein Stößelkolben 14, eine Stößelfeder 15 und ein mit
dem Stößelkolben 14 einstückiger Stößelkopf 16. Die untere
Stirnfläche des Stößelkopfes 16 liegt der oberen Fläche des
Zahnradgehäuses 10 gegenüber. Wenn in dem in den Fig. 2 und
4 gezeigten Zustand der Druckraum a des Stößelzylinders 13 mit
Druckluft beaufschlagt wird, bewegen sich der Kolben 14 und
der Stößelkopf 16 gegen die Kraft der Feder 15 abwärts, wobei
die untere Stirnfläche des Stößelkopfes 16 an der oberen Fläche
des Zahnradgehäuses 10 angreift und dieses zusammen mit der
Führung 6 abwärts bewegt. Wenn gemäß Fig. 5 die Werkstück
spannplatte 12 an dem flachen Werkstück 70 angreift, kommt die
Abwärtsbewegung des Kolbens 14 zum Stehen. Gemäß der Fig. 4
hat der Stößelkopf 16 einen Ölkanal K, der mit den Ölkanälen
H und I in Verbindung steht. Der Stößelkopf 16 dient bei nor
malen Schneidvorgängen zum Druckbeaufschlagen eines nicht ge
zeigten Stempels.
Gemäß den Fig. 2 und 4 sind in dem Pressenge
häuse MB außerdem ein Motor 17 vorgesehen, ferner eine Riemen
scheibe 18, eine vertikale Welle 19, die sich von einer Kon
sole 20 aufwärts erstreckt, in der sie in einem Lager 19 a ge
lagert ist, eine auf der Welle 19 montierte Riemenscheibe 21,
ein auf der Welle 19 montiertes Zahnrad 22, ein um die Riemen
scheiben 18 und 21 herumgeführter Treibriemen 23, eine Welle 24,
die in einem Lager 24 a des Kolbens 25 lose aufgenommen ist und
die in der Konsole 20 derart gelagert ist, daß die Welle 24 in
dem Kolben 25 drehbar gelagert, ihm gegenüber aber vertikal
festgelegt ist, ein mit dem vorgenannten Zahnrad 22 kämmendes
Zahnrad 26, das in einem Lager 26 a der Konsole 20 derart ge
lagert ist, daß das Zahnrad 26 längs des oberen Teils der
Welle 24 vertikalbewegbar ist, ein am unteren Ende der Welle
24 befestigtes Kupplungszahnrad 27, ein am oberen Ende der
Welle 24 befestigtes Federgehäuse 28 und eine zwischen dem
Gehäuse 28 und dem Zahnrad 26 angeordnete Feder 29, die die
Welle 24 aufwärtszubewegen trachtet.
Gemäß den Fig. 2 und 4 ist ferner ein Zahnrad
30 vorgesehen, das auf einer vertikalen Welle 30 b befestigt
ist, die in einem Lager 30 a des Stempelhalters gelagert ist.
Dieses Zahnrad 30 ist größer als das gewindebohrerhalterseitige
Zahnrad 11 und kämmt mit dem oberhalb des Werkzeughebers 8
angeordneten Zahnrad 11. Wenn sich der Werkzeugheber 8 in
seiner oberen Endstellung befindet, wird durch die Kraft der
Heberfeder 9 die untere Fläche des Zahnrades 30 gegen die
Bremsauflage 8 a gedrückt, die auf der oberen Fläche des Werk
zeughebers vorgesehen ist, so daß das Zahnrad 30 dann gegen
eine Drehung festgelegt ist. Am oberen Ende der Welle des Zahn
rades 30 ist ein Zahnrad 31 befestigt, das mit dem am unteren
Ende der Welle 24 befestigten Kupplungszahnrad 27 kämmt. Die
mit den Bezugsziffern 17 bis 31 bezeichneten Teile stellen eine
Getriebeanordnung zum wahlweisen Übertragen eines Drehmoments
auf das spannzangenhalterseitige Zahnrad 11 dar. An dem oberen
Teil der Welle 30 b des Zahnrades 30 ist eine Klaue 32 vorge
sehen, die mit einem auf dem Tragstück 20 montierten Näherungs
schalter 32 berührungslos zusammenwirkt.
Wenn in dem in den Fig. 2 und 4 dargestellten
Zustand der den Kolben 25 aufnehmende Raum b in der Konsole 20
mit Druckluft beaufschlagt wird, bewegen sich der Kolben 25
und die Welle 24 gegen die Kraft der Feder 29 abwärts, bis
gemäß der Fig. 5 das Kupplungszahnrad 27 mit dem Zahnrad 31
kämmt.
Wenn in diesem Zustand der Motor 17 läuft, wird
sein Drehmoment über die Riemenscheiben 18, 21 und die Zahn
räder 22, 26 auf die Welle 24 übertragen, so daß das mit der
Welle 24 fest verbundene Kupplungszahnrad 27 gedreht und auch
das Zahnrad 30 gedreht wird, das mit dem mit dem Kupplungszahn
rad 27 kämmenden Zahnrad 31 koaxial ist. Infolgedessen wird
auch das Zahnrad 11 gedreht. Daher drehen sich der Spannzangen
halter 5, die Spannzange 4 und der Gewindebohrer 3, die mit
dem Zahnrad 11 fest verbunden sind, in der Führung 6 zusammen
mit dem Zahnrad 11. Da der Spannzangenhalter 5 durch die Ge
winde M 1 und M 3 in dem Zahnradgehäuse 10 geführt wird, bewegt
er sich bei dieser in der relativ zu der Führung erfolgenden
Drehung abwärts, so daß der Gewindebohrer 3 in das flache Werk
stück 70 ein Gewinde bohrt.
Da das Gewinde M 2 des Gewindebohrers 3 dieselbe
Steigung hat wie die Gewinde M 1 und M 3, erfolgt die Abwärts
bewegung des Spannzangenhalters 5 in der Führung 6 mit der
selben Geschwindigkeit wie die Abwärtsbewegung des Gewinde
bohrers relativ zu dem flachen Werkstück 70.
Nachstehend wird die Wirkungsweise der vorstehend
erläuterten Presse erläutert.
In den Fig. 2 und 4 ist der Zustand zu Beginn
des Gewindebohrens dargestellt. In diesem Zustand ist die un
tere Stirnfläche des Stößelkopfes 16 im Abstand von der oberen
Fläche des Zahnradgehäuses 10 angeordnet und kämmen das Kupp
lungszahnrad 27 und das Zahnrad 31 nicht miteinander. In dem
flachen Werkstück 70 ist vorher durch einen Lochschneidvorgang
ein Ausgangsloch geschnitten worden. Durch Drehen des Revolvers
wird das Werkstück dann in eine Stellung unter der Gewinde
bohreranordnung TA gebracht.
Wenn in diesem Zustand der Raum a des Stößelzy
linders 13 und der Raum b in der Konsole 20 mit Druckluft be
aufschlagt werden, bewegen sich der Stößelkopf 16 und die Welle
24 in der vorstehend beschriebenen Weise abwärts. Gemäß der
Fig. 5 bewirkt der Stößelkolben 14, daß sich die Gewinde
bohreranordnung TA zusammen mit dem Getriebegehäuse 10 und dem
Heber 8 schnell abwärts bewegt. Dann legt die Werkstückspann
platte 12 das flache Werkstück fest und kommt das Kupplungs
zahnrad 27 zum Eingriff in das Zahnrad 31. Wenn in diesem Zu
stand ein von einem nicht gezeigten Ölnebelerzeuger abgegebener
Ölnebel in den in dem Stößelkopf 16 ausgebildeten Ölkanal K
gedrückt wird, gelangt dadurch über die Ölkanäle L und H eine
bestimmte Ölmenge auf den Gewindebohrer 3 und die obere Fläche
des flachen Werkstückes 70. Wenn dann der Motor 17 eingeschaltet
wird, kann das Gewindebohren beginnen.
Bei eingeschaltetem Motor 17 wird von diesem
jetzt über die vorstehend beschriebene Getriebeanordnung DM
ein Drehmoment auf die Gewindebohreranordnung TA übertragen,
so daß sich der Gewindebohrer 3 dreht und dabei abwärts bewegt
und in das flache Werkstück 70 ein Gewinde bohrt. In dem in
Fig. 6 gezeigten Zustand ist das Gewinde fertig gebohrt.
Die für das Gewindebohren von dem Zahnrad 11 aus
zuführende Drehbewegung wird bestimmt, wenn sich die Gewinde
bohrerhalteanordnung in ihrer unteren Stellung befindet. Diese
Drehbewegung ist von dem Verhältnis der Steigung des Gewindes
M 2 des Gewindebohrers 3 zu dem Abstand der unteren Stirnfläche
der Werkstückspannplatte 12 von der unteren Stirnfläche des
Gewindebohrers 3 abhängig. Die erforderliche Drehbewegung des
Zahnrades 11 wird durch das Zusammenwirken der Klaue 32 und
des Näherungsschalters 33 in Abhängigkeit von dem Zähnezahlver
hältnis der Zahnräder 11 und 30 bestimmt.
Wenn das Gewinde fertig gebohrt ist, wird der
Motor 17 für eine gegensinnige Drehbewegung eingeschaltet,
die in ihrem Ausmaß der Drehbewegung zum Abwärtsbewegen des
Gewindebohrers 3 entspricht. Dadurch wrid der Gewindebohrer 3
aus dem flachen Werkstück 70 ausgerückt, so daß wieder der in
Fig. 5 gezeigte Zustand erreicht wird. Zur Druckentlastung
wird die Zufuhr von Druckluft zu den Zylinderräumen a und b
beendet, so daß die Kraft der Druckfeder 15 den Stößelkopf 16
und den Stößelkolben 14 aufwärts in eine Stellung bewegt, in
der sich die untere Stirnfläche des Stößelkopfes 16 im Abstand
von der oberen Fläche des Getriebegehäuses 10 befindet. Gleich
zeitig bewegt die Kraft der Feder 9 den Heber 8 aufwärts.
Jetzt ist der in Fig. 2 gezeigte Zustand wiederhergestellt
worden. Ferner bewegt die Kraft der Feder 29 die Welle 24 auf
wärts, so daß das Kupplungszahnrad 27 und das Zahnrad 31 aus
einandergerückt werden und der in Fig. 2 und 4 gezeigte Zu
stand wiederhergestellt wird.
Wenn nun mit demselben Gewindebohrer 3 ein weiteres
Gewinde gebohrt werden soll, wird das flache Werkstück 70 in
einer neuen Arbeitsstellung aufgespannt und wird für das Bohren
des nächsten Gewindes der Raum a mit Druckluft beaufschlagt.
Wenn das nächste Gewinde mit einem anderen Gewindebohrer 3 ge
bohrt werden soll, wird der Raum a evakuiert und wird der Werk
zeugheber 8 und mit ihm die Gewindebohreranordnung in die Aus
gangsstellung gehoben. Ferner wird der Zylinderraum b evakuiert,
so daß die Kraft der Feder 20 die Welle 24 hebt und dadurch
die Zahnräder 30 und 11 auseinandergerückt werden.
Die übrigen Arbeitsvorgänge können wie in üblichen
Revolverlochpressen durchgeführt werden.
Vorstehend wurde schon gesagt, daß es mit der Re
volverlochpresse gemäß der Erfindung möglich ist, eine Ge
windebohrbewegung und eine Lochschneidebewegung mit ein und
demselben Stößelkopf auf ein und derselben Achse durchzuführen,
so daß der Gewindebohrbereich und der Lochschneidbereich voll
kommen übereinstimmen. Die Bedienungsperson der Maschine kann
daher das Gewindebohren als einen Arbeitsvorgang ansehen, der
von derselben Art ist wie andere von der Presse durchzuführende
Schneidarbeiten, so daß das Gewindebohren mit einer höheren
Produktivität durchgeführt werden kann als in üblichen Loch
pressen.
Da es im Betrieb der Lochpresse gemäß der Er
findung möglich ist, den Stößelkopf sich beim Lochschneiden
und beim Gewindebohren auf dem Stempelrevolver auf ein und
derselben Achse zu bewegen, kann zum Unterschied von den übli
chen Lochpressen, bei denen das Lochschneiden und das Gewinde
bohren mit verschiedenen Aggregaten durchgeführt werden, kein
Positionierungsfehler auftreten. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß dank der Durchführung der beiden Arbeitsvorgänge
mit derselben Maschine der erforderliche Einbauraum vermindert
wird.
Ferner wird die Produktivität nicht vermindert,
wenn das Lochschneiden und das Gewindebohren an ein und dem
selben flachen Werkstück vorgenommen werden.
Da der Gewindebohrerhalter gemäß der Erfindung
die Verwendung von Löchern zur Aufnahme von üblichen Stempeln
gestattet, können auf ein und demselben Stempelrevolver mehrere
verschieden große Gewindebohrerhalter montiert werden. Man
kann daher mit ein und derselben Maschine verschiedenartige
Lochschneid- bzw. Gewindebohrvorgänge durchführen.
Da die im Rahmen der Erfindung verwendete Werk
zeugspannplatte an einem aufgespannten flachen Werkstück am
Außenumfang des Gewindebohrers angreift, kann wirksam verhin
dert werden, daß sich das Werkstück von seiner Auflagefläche
abhebt, wie das sonst der Fall wäre, wenn der Gewindebohrer
nach dem Gewindebohren aus dem Werkstück herausgezogen wird.
In der vorstehend beschriebenen Ausführungsform
kann anstelle der Klaue 32 und des Näherungsschalters 33 ein
Codierer oder dergleichen vorgesehen werden, dessen Ausgangs
impulse gezählt werden. Ferner kann man anstelle der Brems
auflage 8 a auf dem Werkzeugheber 8 einen Zapfen oder dergleichen
vorsehen, der an der unteren Fläche des Zahnrades 30 an
greift, um dessen Drehung zu verhindern. In einer hydrauli
schen Presse kann zum Abwärtsbewegen des Gewindebohrerhalters
ein Stanzzylinder dienen.
Ferner können die Gewinde M 1 und M 3 auf dem
Spannzangenhalter 5 bzw. der Führung 6 ausgebildet sein.
Claims (3)
1. Revolverlochpresse, gekennzeichnet durch ein
Pressengehäuse, ferner Gewindebohrerhalteranordnungen, die
in dem Pressengehäuse derart montiert sind, daß sie mit den
Stempelhaltern des Stempelrevolvers auf dem Umfang eines Krei
ses verteilt sind, wobei jede der Gewindebohreranordnungen
einen Gewindebohrerhaltemechanismus, einen Gewindebohrervor
schubmechanismus und eine Werkstückaufspannplatte besitzt, und
die Presse ferner in dem Pressengehäuse angeordnete Getriebe
anordnungen besitzt, die geeignet sind, ein Drehmoment aus dem
Pressengehäuse auf die Gewindebohrerhaltemechanismen der Ge
windebohrerhalteranordnungen zu übertragen, so daß die Ge
windebohrbewegung auf derselben Achse durchgeführt werden kann
wie die Lochschneidbewegung.
2. Gewindebohrerhalteranordnung für die Verwendung
in einer Lochpresse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen durch eine Werkzeughebeplatte hindurch in eine Stempel
halteraufnahme des Stempelrevolvers eingeführten und darin
drehfest gehaltenen und vertikalbewegbar gelagerten Gewinde
bohrerhalter mit einem Gewindebohrervorschubmechanismus und
einer Werkstückaufspannplatte; durch eine pressengehäuseseitig
angeordnete Getriebeanordnung zum wahlweisen Übertragen von
Drehmoment von dem Pressengehäuse auf das Antriebsglied des
Gewindebohrervorschubmechanismus, und durch einen Mechanismus,
der geeignet ist, zum Verhindern einer Drehung des Gewinde
bohrerhalters die beim Heben des Werkzeughebers zur Verfügung
stehende Hebekraft beispielsweise über eine Bremsauflage oder
einen Zapfen auf das Abtriebszahnrad der drehmomentübertragen
den Getriebeanordnung zu übertragen, so daß die Gewindebohrbe
wegung auf derselben Achse ausgeführt werden kann wie die
Lochschneidebewegung und eine Drehung des Gewindebohrerhalters
verhindert wird, wenn kein Gewinde gebohrt wird.
3. Gewindebohrerhalter nach Anspruch 2 oder für
die Verwendung in einer Lochpresse nach Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch eine Spannzange, einen in einem zentralen Loch
der Spannzange gehaltenen Gewindebohrer, einen Spannzangen
halter zur Aufnahme der mit ihm drehfesten Spannzange in einem
mit ihr koaxialen Loch, wobei der Spannzangenhalter mit einem
Außengewinde ausgebildet ist, das dieselbe Steigung hat wie
das Gewinde des Gewindebohrers, und der Spannzangenhalter ober
halb des Außengewindes mit einem Antriebszahnrad versehen ist,
durch eine Führung, in der der Spannzangenhalter drehbar und
vertikalbewegbar gelagert ist und die mit einem Innengewinde
ausgebildet ist, das mit dem am Außenumfang des Spannzangen
halters ausgebildeten Außengewinde verschraubt ist, und durch
eine an der unteren Fläche der Führung befestigte Werkzeug
spannplatte, die in ihrem mittleren Bereich mit einem von dem
Gewindebohrer durchsetzten Loch ausgebildet ist.
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