DE3842772A1 - Verfahren zur herstellung einer zweiseitigen hochdruckentladungslampe - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer zweiseitigen hochdruckentladungslampeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung einer Lampe mit
den im Hauptanspruch bezeichneten Merkmalen. Die Er
findung betrifft insbesondere die Herstellung von
Metallhalogenidhochdruckentladungslampen mit einer
elektrischen Leistungsaufnahme von maximal 50 W, wie
sie in letzter Zeit vermehrt zum Zweck der Allgemein
beleuchtung oder zum Einsatz in Kraftfahrzeugschein
werfern vorgeschlagen wurden. Solche Lampen wurden
bisher hergestellt, indem ein beidseitig offenes
Quarzrohr zuerst einseitig verschlossen und anschlie
ßend an der Stelle des künftigen Entladungsgefäßes
durch Versammeln des Quarzglases dessen olivenförmige
Gestalt ausgebildet wird. Danach werden in weiteren
Arbeitsgängen das anfangs verschlossene Rohrende
wieder geöffnet sowie ein Pumprohr mittig an das Ent
ladungsgefäß angesetzt. Nachdem in die offenen Rohr
enden jeweils ein Elektrodensystem eingeführt und
eingeschmolzen wurde, werden die Füllsubstanzen und
das Füllgas durch das Pumprohr in das Entladungs
gefäß eingebracht und letztlich das Pumprohr abge
schmolzen. Dieses aufwendige, arbeitsintensive Her
stellverfahren hat den gravierenden Nachteil, daß an
dem ohnehin sehr kleinen Entladungsgefäß - seine
Länge beträgt nur ca. 7,5 mm, sein Durchmesser nur
ca. 5,5 mm - durch das Ansetzen und Abschmelzen des
Pumprohres Inhomogenitäten in der Materialverteilung
entstehen, die zum einen die Cold-Spot-Temperatur und
damit die Lichtfarbe der Lampe nachteilig beein
flussen und zum anderen die von der Lampe emittierte
Strahlung in einem nicht reproduzierbaren Maß streuen,
was sich bei dem vorgesehenen Einsatz dieser Lampen in
optischen Systemen besonders nachteilig bemerkbar
macht.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Herstell
verfahren für die in Frage kommenden Lampen zu
schaffen, bei dem keine inhomogene Materialverteilung
am Entladungsgefäß auftritt, um die zuvor beschrie
benen Nachteile auszuschalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Haupt
anspruch aufgeführte Folge von Arbeitsschritten ge
löst. Den Unteransprüchen sind weitere Details für die
Herstellung der Metallhalogenid-Hochdruckentladungs
lampen entnehmbar. Während des gesamten Pump-, Füll-
und Quetschvorganges bleibt das Rohr im Pumpkopf ein
gespannt. Das komplizierte Einsetzen und wieder Ent
nehmen entfällt. Mit der beschriebenen Herstellungs
weise wird eine erhebliche Verkürzung der Verfahrens
zeit erreicht. Aufgrund des am Entladungsgefäß nicht
mehr vorhandenen Pumprohres treten auch dort keine
unterschiedlichen Wanddicken oder Inhomogenitäten
anderer Art auf, wodurch die Strahlungsemission der
Lampe sehr viel gleichmäßiger erfolgt als bei den
bekannten Lampen mit Pumprohr. Die Lampe ist deshalb
für den Einsatz in optischen Systemen besonders ge
eignet, wie z. B. in Kraftfahrzeugscheinwerfern, bei
denen es auf eine äußerst präzise Justierung und
Anordnung der Hell-/Dunkelgrenze ankommt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von 4 Figuren
näher erläutert. Es zeigen die
Fig. 1a bis 1c die Herstellung eines vorgeformten
Entladungsgefäßes,
Fig. 2a bis 2c die Herstellung der ersten Quet
schung des Entladungsgefäßes in der
Quetschvorrichtung,
Fig. 3a und 3b die Herstellung der zweiten Quet
schung des Entladungsgefäßes in der Pump-
und Quetschvorrichtung,
Fig. 4 eine fertige Metallhalogenidhochdruckentla
dungslampe.
Fig. 1a zeigt das auf eine Länge von ca. 150 mm ge
schnittene Rohr 1 aus Quarzglas. Der Außendurch
messer des Rohres beträgt ca. 4,5 mm, der Innendurch
messer d ca. 2 mm.
Mit Hilfe der Flammen 2 wird zunächst das in Rota
tion versetzte Rohr 1 etwa mittig erwärmt und nach
Erreichen der Verformungstemperatur werden mittels
der Formrolle 3 gleichzeitig beide Einschnürungen
4, 5 in einem definierten Abstand zueinander ange
bracht (Fig. 1b). Während des Erwärmens und des
Verformens wird von einer Seite ein Stickstoffstrom
N2 mit einer Menge von ca. 10 l/h durch das Rohr 1
geführt. Durch das Anbringen der Einschnürungen 4,
5 wird das zukünftige Entladungsgefäß 6 (Fig. 1c)
in seiner Länge von ca. 7,5 mm genau abgegrenzt.
Die Einschnürung 4 weist einen geringeren lichten
Durchmesser auf als die Einschnürung 5. Hierdurch
entsteht zwischen den beiden Einschnürungen im er
wärmten Bereich des zukünftigen Entladungsgefäßes 6
ein Gasstau p des Stickstoffstromes N2, so daß
dieser Bereich etwas aufgeblasen wird und seine
olivenförmige Gestalt mit einem Außendurchmesser von
ca. 5,5 mm annimmt.
Im nächsten Arbeitsgang, dargestellt in Fig. 2a, ist
das vorgeformte Rohr 1 in eine Haltevorrichtung 7
eingesetzt. In dieser Arbeitsstellung wird jetzt von
unten her durch das offene Rohrende ein vorgefertigtes
Elektrodensystem (Fig. 2b) eingeführt, das aus einer
Elektrode 8 aus Wolfram, einer Dichtungsfolie 9 aus
Molybdän sowie aus einer Stromzuführung 10 aus
Molybdän besteht. Die Elektrode 8 ist an ihrem im
Entladungsgefäß 6 angeordneten Ende mit einer Kugel 11
versehen. Die Stromzuführung 10 ist in der y-z-Ebene
zickzackförmig gebogen, wobei der Winkel α, um den
die gebogene Stromzuführung 10 von der x-z-Ebene
abweicht, kleiner als 45°, vorzugsweise ca. 20°-30°
ist. Die Höhe h, das ist jener Betrag, um den der
Knick- oder Umkehrpunkt 12 der gebogenen Stromzu
führung 10 von der x-z-Ebene abweicht, ist größer als
der halbe Innendurchmesser d des Rohres 1. In der
Praxis hat sich ein Verhältnis entsprechend
h ≃ 0,55 d bewährt. Die Dichtungsfolie 9 ist in der
x-z-Ebene ausgerichtet, also senkrecht zur y-z-Ebene
der gebogenen Stromzuführung 10. Ein derart geformtes
Elektrodensystem haltert sich innerhalb des Rohres 1
von selbst, indem die Knick- oder Umkehrpunkte 12 der
Stromzuführung 10 klemmend an der Rohrinnenwand
anliegen. Einmal an seiner vorbestimmten Position
einjustiert, behält das Elektrodensystem diese bis zur
endgültigen Fixierung bei. Zur sicheren Abstützung der
Stromzuführung 10 an der Innenwand des Rohres 1 sind
mindestens drei Knick- oder Umkehrpunkte 12 an jeder
Stromzuführung 10 angebracht. Eine derart gestaltete
Stromzuführung 10 zentriert sich in der Achse des
Rohres 1 von selbst. Dadurch wird auch automatisch
eine Zentrierung der Elektrode 8 im Entladungsgefäß 6
in der x-Koordinate der Dichtungsfolie 9 erreicht.
Eine eventuell mögliche Dezentrierung senkrecht zur
Ebene der Dichtungsfolie 9, also in der y-Koordinate,
z.B. durch Verbiegen der Dichtungsfolie 9, wird beim
Quetschvorgang ausgeglichen.
Im Bereich der Dichtungsfolie 9 wird das Rohr 1 auf
eine für die Verformung geeignete Temperatur von
oberhalb ca. 2200°C gebracht. Gleichzeitig wird ein
Argonstrom Ar durch das vorgeformte Rohr 1 geleitet.
Nachdem die Quetschtemperatur erreicht ist, werden die
Quetschbacken 13 zusammengefahren und die erste Quet
schung 14 hergestellt. Es wird zuerst die Quetschung
abgedichtet, die der Einschnürung 4 mit dem geringeren
Durchmesser benachbart ist. Das einseitig gequetschte
Rohr 1 wird jetzt aus der Haltevorrichtung entnommen
und bei ca. 1200°C während ca. 6 h einer Hochvakuum
glühung unterzogen. Die entsprechende Fertigungs
stufe der Lampe ist in Fig. 2c dargestellt.
Als nächstes wird das einseitig gequetschte Rohr 1 mit
seinem noch offenen Ende in einen Pumpkopf 15 mit
Dichtgummi 16 eingesetzt. Es verläßt nun diesen Pump
kopf bis zur abgeschlossenen Herstellung der zweiten
Quetschung 17 nicht mehr. Die Quetschbacken 13
befinden sich bereits in Vorbereitung zur Ausführung
der zweiten Quetschung 17. Mittels eines Spül-Pump
verfahrens wird das Entladungsgefäß 6 in dieser
Arbeitsstellung gereinigt. Hierfür wird das Entla
dungsgefäß 6 sowie der Bereich der Dichtungsfolie 9
auf mindestens 400°C erwärmt und das erwärmte Ent
ladungsgefäß 6 anschließend zuerst evakuiert und
danach mit Argon geflutet. Dieser Spül-Pumpvorgang
wird bei erwärmtem Entladungsgefäß 6 viermal wieder
holt. Im Anschluß daran werden in das wieder erkaltete
Entladungsgefäß 6 zuerst die Füllsubstanzen (Fig. 3b),
bestehend aus einer Metallhalogenid-Pille 18 und einer
Quecksilber-Kugel 19, und weiterhin das zweite Elek
trodensystem (Fig. 2b) eingebracht. Die Füllsubstanzen
fallen durch die noch offene Einschnürung 5 mit dem
größeren Durchmesser in das Entladungsgefäß 6. Das
Elektrodensystem wird, wie schon zuvor bei der Vorbe
reitung auf die erste Quetschung 14, selbsthalternd an
seine ihm vorbestimmte Stelle in Position einjustiert,
so daß die Elektrode 8 innerhalb des Entladungsgefäßes
6 angeordnet ist und der Abstand der Kugeln 11 beider
Elektroden 8 genau seinen vorgesehenen Wert erhält.
Diese Vorgänge erfolgen durch den Pumpkopf 15 hin
durch, der dafür eine zu öffnende Dosierklappe (nicht
dargestellt) besitzt, in einem Inertgas-Gegenstrom,
damit keine neuen Verunreinigungen in das Entla
dungsgefäß 6 gelangen. Danach wird die Dosierklappe
wieder verschlossen, das Entladungsgefäß 6 evakuiert
und mit dem endgültigen Füllgas Argon geflutet, wobei
der Kaltfülldruck ca. 500 mbar beträgt und somit
kleiner als der das Entladungsgefäß 6 umgebende
Atmosphärendruck ist.
Danach wird, wie schon bei der ersten Quetschung 14
beschrieben, der Bereich um die Dichtungsfolie 9 des
zweiten Elektrodensystems auf die Quetschtemperatur
von ca. 2200°C aufgeheizt und die Lampe abgedichtet,
indem das zweite Elektrodensystem eingequetscht wird.
Während des Aufheizvorganges und der Herstellung der
zweiten Quetschung 17 wird der Bereich des Entladungs
gefäßes 6 mittels auf ca. -50°C gekühltem Stickstoff
auf 100°C gekühlt, um ein Verdampfen des Metallhalo
genids 18 und Quecksilbers 19 zu verhindern.
Abschließend wird die Lampe dem Pumpkopf 15 entnommen
und es werden die über die Quetschungen 14, 17 hinaus
stehenden Rohrenden 1 entfernt. Eine fertige Metall
halogenidhochdruckentladungslampe 20 ist in Fig. 4
dargestellt.
Claims (18)
1. Verfahren zur Herstellung einer zweiseitigen Hoch
druckentladungslampe (20), wobei die Lampe ein
Entladungsgefäß (6) mit zwei an gegenüberliegenden
Seiten des Entladungsgefäßes angeordneten Einschmel
zungen oder Quetschungen (14, 17) aufweist, in die
jeweils ein Elektrodensystem gasdicht eingeschmolzen
ist, das aus einer im Entladungsgefäß (6) angeordneten
Elektrode (8), einer von der Einschmelzung oder Quet
schung (14, 17) eingebetteten Dichtungsfolie (9) und
einer aus der Einschmelzung oder Quetschung (14, 17)
in Lampenlängsachse austretenden Stromzuführung (10)
besteht, gekennzeichnet durch den Ablauf folgender
Arbeitsgänge:
- a) Erwärmen und Einrollen eines durchgehend zylindri schen Rohres (1) aus Quarz von vorbestimmter Länge und an vorbestimmter Stelle zur Abgrenzung des Entladungsgefäßes (6).
- b) Einführen und Ausrichten eines ersten, vorgefer tigten Elektrodensystems in ein Ende des Rohres (1).
- c) Erwärmen des Rohres (1) im Bereich der Dichtungs folie (9) des ersten Elektrodensystems und Her stellen der ersten Einschmelzung oder Quetschung (14).
- d) Einbringen der Füllsubstanzen (18, 19) durch das offene Ende des Rohres (1).
- e) Einführen und Ausrichten des zweiten, vorgefertig ten Elektrodensystems (8, 9, 10) in das offene Ende des Rohres (1).
- f) Einbringen des Füllgases durch das offene Ende des Rohres (1).
- g) Erwärmen des Rohres (1) im Bereich der Dichtungs folie (9) des zweiten Elektrodensystems und Her stellen der zweiten Einschmelzung oder Quetschung (17).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der zwei durch das Einrollen entstandenen
Einschnürungen (4, 5) einen geringeren lichten Durch
messer aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß während der Arbeitsgänge a) und c) ein
Inertgasstrom von der Seite, die der Einschnürung (4)
mit dem geringeren lichten Durchmesser abgewandt ist,
durch das Rohr (1) geführt wird, wobei innerhalb des
Rohres (1) ein Stau des Inertgases entsteht, wodurch
der erwärmte Bereich zwischen den Einschnürungen (4,
5) eine etwa olivenförmige Gestalt annimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Inertgas Argon oder Stickstoff ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß während des Arbeitsganges c) der Bereich
des zukünftigen Entladungsgefäßes (6) auf 100°C
gehalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen den Arbeitsgängen c) und d) das
Entladungsgefäß (6) mittels eines Spül-Pumpverfahrens
gereinigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß während der Arbeitsgänge d) bis g) das
offene Ende des zu quetschenden Rohres (1) in einem
Pumpkopf (15) angeordnet ist und dieses denselben
nicht verläßt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß während des Arbeitsganges g) der Bereich
des Entladungsgefäßes (6) auf 100°C gehalten wird.
9. Verfahren nach Anspruch 5 und 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kühlung des Entladungsgefäßes (6)
durch Anblasen mittels eines Kühlmediums erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlmedium Luft, Stickstoff oder Argon ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Entladungsgefäß (6) sowie das Rohr (1) im
Bereich der Dichtungsfolie (9) auf mindestens 400°C
aufgeheizt sowie gleichzeitig zuerst evakuiert und
anschließend mit einem Inertgas geflutet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spül-Pumpvorgang mindestens drei
mal vorgenommen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Arbeitsgänge d) und e) in einem
Inertgas-Gegenstrom durchgeführt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß zur Durchführung der Arbeitsgänge d) und e)
der Pumpkopf (15) mit einer zu öffnenden Dosierklappe
versehen ist.
15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor dem Arbeitsgang f) das Entladungs
gefäß (6) evakuiert wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Durchführung der Arbeitsgänge b) und
e) die Stromzuführung (10) eine sich innerhalb des
Rohres (1) selbsthalternde Gestalt aufweist.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Stromzuführung (10) mit mindestens drei
Auflagepunkten (12) an der Innenwand des Rohrstückes
(1) abgestützt ist.
18. Verfahren nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Anschluß an den Arbeitsgang g) das
jeweilige, über die Einschmelzung oder Quetschung (14,
17) hinausstehende Rohrende (1), in dem auch der die
Auflagepunkte (12) aufweisende Teil der Stromzuführung
(10) angeordnet ist, ganz oder teilweise abgetrennt
wird.
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