DE3841411C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Zylindern
einer Rollenrotationsoffsetdruckmaschine nach dem Oberbegriff des
Verfahrensanspruchs und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Vorrichtungsanspruchs.
Die Druckmaschinenzylinder verschmutzen im Laufe des Fortdrucks
hauptsächlich durch den Aufbau klebriger Farbreste und
haftenbleibenden Papierstaubes. Die beim autotypischen Rasterdruck
wichtige Punktschärfe geht dabei verloren, einige Druckpartien
drucken nicht mehr richtig aus.
Zur Beseitigung der Störung vom Verschmutzen des Gummituches wird
der Druck unterbrochen und Gummituchwaschen von Hand oder
apparativ durchgeführt. Gemäß DE 30 05 469 A1 ist zum
Gummituchwaschen mit apparativer Hilfe gegenüber dem Gummizylinder
eines Druckwerks achsparallel ein Reinigungsbalken befestigt, der
ein gegen das sich vorbeibewegte Gummituch in und außer Berührung
bringbares Anpreßelement trägt. Der durch aufgetragene
Reinigungsflüssigkeit angelöste Schmutz wird durch den Druck des
Anpreßelementes von einem gespannt über die Reinigungsstelle
geführten Reinigungstuch abgerieben.
Im Patent DE 37 23 400 C1 ist vorgeschlagen, einen die Abdampfung von entzündbaren
Dämpfen senkenden Stoff auf die in den Trockner eingefahrene, nasse Bahn aufzutragen
und den diesbezüglichen Stoffauftrag anhand Gaskonzentrationsmeßwerten zu steuern.
Die am Trocknereingang erscheinende Waschmittelmenge soll ebenfalls über das Dampf
konzentrationsmeßsignal gesteuert werden, zu welchem Zweck außerdem eine Leichteinrich
tung eingerichtet ist. Dieser Stand der Technik beinhaltet im einzelnen keine Echtzeit-
Verknüpfung der Verdampfungsvorgänge im Trockner mit der Zudosierung von Reini
gungsflüssigkeit auf das Gummituch mit entsprechend übergehenden Reinigungsflüssig
keitsanteilen über die Bahn in den Trockner.
Aus der US 35 08 711 ist es bekannt, Reinigungsflüssigkeit bei
laufender Bahn auf die Druckzylinder aufzusprühen. Während die
Zylinder umlaufen und die Bahn weiter im Druckspalt abgewickelt
wird, transportiert die Bahn gelösten Schmutz und
Reinigungsflüssigkeit ab.
Reinigungsmittel, das bei bestehenbleibender Bahnabwicklung
prozeßbedingt zur Bahn gelangt und mit der Bahn in den thermischen
Durchlauftrockner gefördert wird, bewirkt im Trockner zusätzliche
Lösemittelbelastung. Zum Trockenprozeß beim Rollenoffset wird auf
die Angabe in "Druckwelt" 13/1971, S. 590 bis 592 und "Papier und
Druck", 24, 1975, S. 74 bis 76 verwiesen.
Durch erhöhte Belastung des Trockners und der Abluftreinigung mit
Lösemitteldämpfen von der Zylinderreinigung kann es zu Störungen
kommen, wobei teilweise Einstellungen am Trockner vorgenommen
werden, um das Erreichen der Explosionsgrenze zu vermeiden. Die
Explosionsgrenze hängt von der Temperatur im Trockner und den
partiellen Gasdrücken gemäß der auf die Farbrezeptur
zurückgehenden Zusammensetzung der Lösemittel-, Bindemitteldämpfe
ab. Beim Zylinderwaschen nach dem Fortdruck sind also die
entzündbaren Anteile aus der Reinigungsflüssigkeit, die aus
wäßriger und organischer Phase besteht, von Bedeutung.
Beim Übergang vom Fortdruck auf das Reingungsmittel überlagern
sich die Dämpfe und/oder Gase aus den Druckfarben und aus der
Reinigungsflüssigkeit zeitlich und quantitiv.
Hinsichtlich Überwachungseinrichtungen am Trockner ist in der
Broschüre über "Sicherheitsregeln für den Explosionsschutz an
Durchlauftrocknern von Druck- und Papierverarbeitungsmaschinen",
Carl-Heymanns-Verlag KG, Köln, 1984, ein Temperturanzeiger
einschließlich Temperaturregler beschrieben. Mittels
Meßgrößenaufnehmern einer Gaswarneinrichtung sollen fünf Meßwerte
pro Minute und Meßstelle erfaßt werden, indessen werden jedoch die
Trockner nach Erfahrungswerten ohne Berücksichtigung der
Gaskonzentration betrieben.
Für das Betreiben des Trockners besteht folglich beim Übergang vom
Fortdruck auf Gummituchwaschen und beim Gummituchwaschen selbst
keine genügende Sicherheit gegen Verpuffungen. Stellmaßnahmen am
Trockner selbst durch Erhöhung der Luftzufuhr und durch Öffnen
vorhandener Klappen zwecks Senken der Temperatur und
Gaskonzentration sind unzureichend, zumal sich trotz
Stelleingriffen das Entstehen von Konzentrationsspitzen nicht
absolut vermeiden läßt.
Durch die mit fast unveränderter Geschwindigkeit laufende
Bahnabwicklung führt die Unterbrechung des Druckvorgangs zum
Zylinderreinigen zwangläufig zu kostenträchtiger Makulatur. Daher
besteht die Forderung, die Zylinderreinigung innerhalb eines
kürzestmöglichen Zeitintervalls vorzunehmen und dennoch mit hohem
Reinigungsgrad eine lange folgende Fortdruckperiode zu erzielen.
Gründliches Reinigen bedingt jedoch entsprechende Reinigungsdauer
und viel Lösemitteleinsatz. Grundsätzlich läßt die
Gummituchwascheinrichtung nach der DE 30 05 469 A1 gleichzeitiges
Gummituchwaschen aller Druckwerte und Gummituchwaschen der
Druckwerke nacheinander zu. Beim Nacheinanderwaschen wird in der
Regel vom letzten Druckwerk (vor dem Trockner) zum ersten
Druckwerk (nach dem Bahnstreckwerk) geschritten.
Da der Zylinderreinigungsvorgang wegen der Abwicklung der nassen
Bahn mit Abdampfung im Trockner komplex ist, besteht die Aufgabe
der Erfindung darin, bei kurzer Reinigungszeit und hoher
Reinigungsintensität mit relativ viel Reinigungsflüssigkeit eine
Explosionsgefährdung auszuschließen.
Die verfahrenstechnische Lösung ist in Anspruch 1, die apparative
Lösung dazu ist in Anspruch 11 dargestellt.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahme liegt hauptsächlich in
der individuellen Anpassung des jeweiligen Reinigungsvorgangs an
jeglichen installierten thermischen Trockner. Erfindungsgemäß
werden beim bestimmtes Betriebsverhalten zeigenden Trockner
entstehende explosive Gaskonzentrationen dahingehend unterfahren,
als die Reinigungsflüssigkeitszufuhr vorrangig von der Seite des
Trockners gesteuert wird. Damit ist auch der nachträgliche Einbau
von Gummituchwaschanlagen in bestehende
Rollenrotationsdruckmaschinen mit verschieden aufgebauten
Durchlauftrocknern möglich.
Ein weiterer Vorteil ist, daß wegen der zeitlichen Überlagerung
der Zudosierung von Reinigungsflüssigkeit Leerlaufzeiten, entsprechend
leerer, trockener Bahnabschnitte, wegfallen. Die Ausrichtung am zulässigen Gaskonzentrationswert
ergibt die höchstmögliche Reinigungsmittelmenge. Beim
erfindungsgemäßen Verfahren ist es gewährleistet, daß meßtechnisch
kontrolliert die gegenüber der Explosionsgrenze zulässige
Reinigungsmittelmenge zugunsten einwandfreier und intensiver
Zylinderreinigung eingesetzt wird. Der Zeitgewinn und damit die
Makulaturersparnis ist bei der erfindungsgemäßen
verfahrenstechnischen Vorgehensweise mit in etwa gleichzeitiger
Beaufschlagung der Zylinder erheblich. Mit der Kontrolle der
Gaskonzentration über die Meßeinrichtung im Trockner ist ein
vorsichtiges Arbeiten mit zuwenig Reinigungsmittel bei relativ
schlechter Reinigungswirkung vermieden, auf der anderen Seite kann
kein Arbeiten mit gefährlich zuviel Reinigungsmittel vorkommen.
Der aktuell empfangene Meßwert aus dem Trockner resultiert aus der
gerade herrschenden Gas/Dampfbelastung des laufenden
Fortdruckbetriebs mit jeweiliger Bahnbreite, Bahngeschwindigkeit,
ein- bis mehrfarbiger Bedruckung, Papierqualität, Feuchtmittelfluß
und den herrschenden Trocknereinstellungen an den Stellgliedern
des Trockners mit seinen Zufuhr- und Abfuhrströmen. Dem aktuellen
Meßwert gegenüber besteht ein höher liegender zulässiger
Gaskonzentrationswert, bei dem der Trockner sicher fahrbar ist.
Die Differenz aus dem zulässigen Gaskonzentrationswert und dem
aktuellen Meßwert gibt die Auslastungsspanne wieder, die der
Trockner zu seinem sicheren Betrieb noch zusätzlich verträgt. Die
für diese Spanne stehende noch einschleusbare Lösemittelmenge,
deren Abdampfung auf den zulässigen Gaskonzentrationswert
hinführt, wird als anzusetzender Höchstbetrag für den
Reinigungsvorgang ausgenutzt.
Der Einschleusmengenstrom gilt für den Trocknereingang und ist
nicht identisch mit dem auf die Zylinder während des Reinigens
aufgebrachten Zudosiermengenstrom. Vom Zudosiermengenstrom gelangt
nur ein Teil als Einschleusmengenstrom in den Trockner, weil die
anderen Teile durch Spaltung am Gummituchzylinder, Aufsaugung im
möglicherweise eingesetzten Waschtuch, Verflüchtigung abzweigen.
Für das Verhältnis von dem über die Wascheinrichtungen
beaufschlagbaren Zudosiermengenstrom gesamt zum
Einschleusmengenstrom bestehen Erfahrungswerte oder
Modellfunktionen.
Der Zudosiermengenstrom betrifft im einfachsten Fall bei
Einfarbendruck mit nur einem Druckwerk diejenige Menge, mit der
ein Waschbalken beaufschlagbar ist. Bei Mehrfarbendruck verteilt
sich der Zudosiermengenstrom auf die Anzahl Druckwerke. Hierbei
können die Zylinder der Druckwerke mit dem fließenden
Zudosiermengenstrom einzeln nacheinander oder in etwa miteinander
(Einzelwaschen oder Komplettwaschen) beschickt werden.
Bei Einzelwaschen wird der Zudosiermengenstrom erst auf einen
Zylinder des einen Druckwerks, dann auf den anderen Zylinder des
anderen Druckwerks usw. gespeist.
Bei Komplettwaschen mit Verteilung der Zudosiermenge in quasi
zeitgleich auf die verschiedenen Zylinder gespeiste Teilmengen ist
jeder der zu waschenden Zylinder auf etwa synchrone Weise
einbezogen. Die stetige Beaufschlagung der zu reinigenden
Zylinderflächen wirkt sich günstig auf den Reinigungseffekt aus.
Während bei Einzelwaschen Takt und Menge der Reinigungsflüssigkeit
auf rasches Reinigen des einzelnen Zylinders relativ starr
bemessen sind, ist beim Komplettwaschen durch die Überlagerung der
verteilten Teilmengen größere Variationsbreite gegeben mit zum
Beispiel für den einen Zylinder anschwellenden Mengen, für den
anderen Zylinder abschwellenden Mengen.
Zur genauen Bestimmung des Zudosiermengenstroms kann das
volumetrisch arbeitende Dosierglied der Reinigungseinrichtung
zusätzlich mit einer Feinmessung mit Rückmeldung der jeweiligen
realen Dosiermenge ausgerüstet sein.
Der Zudosiermengenstrom wird bevorzugt über druckwerkabhängige
Linearfaktoren bzw. Gewichte dargestellt. So erhält jede
Wascheinrichtung jedes Druckwerks einen Gewichtsfaktor für ihre
beteiligte Sprühintervall-Länge, einen weiteren Gewichtsfaktor für
ihre beteiligte Sprühteilmenge und je nachdem in Zusammenhang mit
der Sprühintervall-Länge einen Gewichtsfaktor für eventuelle
Pausenintervalle.
Jede Auftragung auf den Zylinder erzeugt eine mehr oder wenig
lange Markierung auf der Bahn, deren Beginn ansteigt und deren
Ende abfällt. Bei quasi zeitgleicher Beaufschlagung der
Reinigungsmittelteilmengen verteilt über die Wascheinrichtungen
der Anzahl Zylinder entsteht das Beladungsprofil des
Einschleusmengenstroms. Bei der Folge der Markierungen, beim
Verlauf des Profils spielt selbstverständlich die
Bahngeschwindigkeit eine Rolle. Bei relativ höherer
Geschwindigkeit wird die von einem feststehenden Dosierungsverlauf
stammende Markierung länger und dünner, bei relativ niedrigerer
Bahngeschwindigkeit wird sie kürzer und höher.
Einzurechnen ist auch der Druckwerksabstand. So ergeben sich die
nassen/trockenen Stellen auf der Papierbahn aufgrund der
Teilmengen und Zeitpunkte ihrer Aufbringung in Abhängigkeit von
Bahngeschwindigkeit und gegenseitigen Ablaufstrecken. Die
Besonderheiten des Auftragsprofils sind jedoch dem Fachmann von
der Seite der Druckanstellvorgänge beim Mehrfarbendruck bekannt.
Da die Gaskonzentration im Trockner unmittelbar aus der Menge und
dem Profil des Einschleusmengenstroms resultiert, gleichzeitig das
Einschleusmengenstromprofil auch als Beleg für die Zudosierung in
Form der nassen Bahn gilt, bietet das Einschleusmengenprofil den
Zugang für die günstigste, gewünschten Abdampfverlauf ergebende
Zudosierung.
Diese besteht darin, daß statt längerer Abschnitte trockener Bahn
zwischen Zudosierereignissen und statt zu nasser Stellen mit der Folge
von Gaskonzentrationsspitzen eine möglichst kontinuierliche
Beladung erzeugt wird.
Es ist möglich, ebenfalls unter Zugrundelegung der Messung
Gaskonzentration als Leitgröße für die
Reinigungsmittelauftragung direkt den Meßwert der Bahnbeladung am
Eingang des Trockners, z. B. über ein übliches berührungsloses
(IR-Meßverfahren) oder berührendes Meßverfahrens, aufzunehmen. Da
die als Bahnbeladung vorhandene Reinigungsflüssigkeitsmenge von
der nassen Arbeitsfläche, z. B. dem Gummituch, resultiert, ist es
auch möglich, die benetzte Flüssigkeitsschicht auf der
Arbeitsfläche zu messen und davon auf den zulässigen
Gaskonzentrationswert im Trockner nach einer bestimmten
Gesetzmäßigkeit hochzurechnen. Unter eventuellen Verzicht auf die
Gasmessung wird hierbei die Zudosierung auf der Grundlage der
beobachteten Bahn- und/oder Arbeitsflächennässe vorgenommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einem Regler verfolgt
werden. Dabei ist in dem einen Fall die Gaskonzentration die
Regelgröße, wonach die Reinigungsflüssigkeit zur Erreichung des
Führungswertes in Gestalt des zulässigen Gaskonzentrationswertes
gestellt wird. In dem anderen Fall ist der Gaskonzentrationswert
die Regelhilfsgröße, wobei sich der reine Regelvorgang auf die
Messung und Stellung der Reinigungsflüssigkeit bezieht. Die
Meßgröße der Reinigungsflüssigkeit kommt von einer nassen
Oberfläche (z. B. der Gummituchoberfläche), von den Dosiergliedern
der Reinigungseinrichtungen oder von der Nässe der Bahn.
Die Betriebsparameter des Reglers werden nach Kenntnis der
jeweiligen Regelstrecke je nach Trocknerbetriebsverhalten,
Fortdruckbedingungen festeingestellt oder nach einem adaptiven
Verfahren gewonnen. Der Regler programmiert sich die
Regelparameter selbst, indem er aus den Vergleichswertepaaren des
jeweiligen Gaskonzentrationswertes und des jeweiligen
Flüssigkeitsmengenwertes Kurven abspeichert, woraus das Modell der
Regelstrecke gebildet wird. Als Eingabefunktion mit entsprechender
Antwortfunktion des Gaskonzentrationsverlaufs kann ein
kurzzeitiger Sprühauftrag angenommen werden, aus dem sich mit
guter Näherung schon die wesentlichen Werte zur Regleranpassung
entnehmen lassen. Der einmalige Sprühauftrag kann zu Beginn jedes
geänderten Reinigungseinsatzes gefahren werden.
Unterschiedliche Bahnbreiten mit jeweils unterschiedlichen
Druckflächenanteilen in den einzelnen Farben bei Mehrfarbendruck
machen es zweckmäßig, die entsprechenden auftragsgebundenen
Parameter in das Verfahren einzubeziehen. Die Konsequenz z. B.
einer halbbreiten im Vergleich zu einer ganzbreiten Bahn bedeutet
zur Erreichung des zulässigen Gaskonzentrationswertes im Trockner
in etwa die doppelte mögliche Reinigungsmittelmenge pro Zone. Bei
zonenweise unterschiedlicher Farbführung, beispielsweise
Antriebsseite viel Gelb und entgegengesetzt Bedienungsseite viel
Rot, wird das Reinigungsmittel-Zudosierprogramm in zur
Bahnabwicklungsrichtung parallele Spuren gegliedert, wobei die
Einführung von Gewichtsfaktoren pro Zone angewendet wird.
Niedrigstmögliche Gaskonzentration bei relativ hohem
Reinigungsmitteleinsatz als Ziel optimalen Gummituchwaschens wird
erreicht, wenn vor dem Trockner eine Einrichtung angeordnet ist,
die die von Reinigungsmittel und eventuell noch Farbe feuchte Bahn
durch Absaugung oder Abwischung abtrocknet.
Gaskonzentrationssenkung wird außerdem erreicht, wenn auf die Bahn
am Eingang des Trockners oder vorher ein diffusionshemmender
Stoff-Film, bestehend aus Wasser oder hochsiedender Flüssigkeiten
oder Dispersion, mittels Auftragswerks aufgetragen wird.
Desgleichen dient es der Gaskonzentrationssenkung, wenn als
Antwort auf hohe Reinigungsmittelbeladung die Trocknereinstellung,
Flammenreduzierung, Zuluftmengenerhöhung o. ä. verändert wird.
Für die Anordnung der Meßaufnehmer in dem Durchlauftrockner ist
ein FID geeignet. Schneller arbeitet ein Meßfühler nach dem IR-
Absorptionsprinzip. Vor allem die Regelaufgabe mit geregelter
Nachführung von kommender Reinigungsflüssigkeit aufgrund eines
oder mehrerer vorausgehender Meßwerte im Trockner ist auf
geeignete Weise mit dem IR-Meßfühler lösbar. Mit Kenntnis des
systembedingten Gaskonzentrationsverlaufes in Trockner ist es
nicht erforderlich, den Meßfühler an der Stelle der
zustandekommenden höchsten Konzentration anzuordnen. Der Meßwert
eines benachbart liegenden Meßfühlers kann zum Maximalwert
extrapoliert werden. Ebenso können Meßwerte von beliebigen Stellen
aufgrund rechnerischer Beziehung zugrunde gelegt werden, um die
Hochrechnung auf die zulässige Reingungsflüssigkeitsbeladung der
Bahn von diesem Meßwert ausgehend vorzunehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch anwendbar bei
Mehrbahnenbetrieb mit Betrieb mehrerer, parallel angeordneter
Trockner, durch die die Bahnen gemeinsam zum Falzapparat geführt
werden. Dabei ist die dem jeweiligen Bahntrockner zugeordnete
Meßeinrichtung mit den Waschbalken der die betreffende Bahn
bedruckenden Druckwerke verknüpft. Falls kein Interface von der
Maschinensteuerung, die die Bahnenbelegung und die Farbführung
über die Farbzonenstellgliedern enthält, besteht, können eigens
für die Anforderungen der Wascheinrichtungen zusätzliche Abtaster
für die Bahnbreite, Druckbelegung usw. angeordnet sein.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von
Figuren beschrieben. Die Figuren zeigen
Fig. 1 eine bahnverarbeitende Druckmaschine schematisch,
Fig. 2 Prozeßstrecke mit Leitausrüstung,
Fig. 3 Ausschnitt von Bedruckstoffbahnen mit vier Nutzen,
Fig. 4 auslaufender Druck und Beginn des Auftrags von
Reinigungsflüssigkeit,
Fig. 5 Reinigungsflüssigkeitsauftrag beim Reinigen der
Druckwerke in zeitlicher Reihenfolge Druckwerk 4
bis Druckwerk 1 (Einzelwaschen),
Fig. 6 Reinigungsvorgang mit quasi zeitgleichem Auftragen
von Teilmengen aus den einzelnen
Reinigungsvorrichtungen (Komplettwaschen),
Fig. 7 Trockner schematisiert mit Darstellung der
Verdampfungskurven,
Fig. 8 Auftrag von Reinigungsflüssigkeit und
Dampfentstehung über die Zeit.
Gemäß Fig. 1 läuft die Druckbahn 1 von der Rolle in die Druckwerke
2.1 bis 2.4, in denen die jeweiligen Bildfarben passergenau
aufgedruckt werden. Zum Bedrucken der Druckbahn 1 wird der
Gummituchzylinder 5 eingefärbt. Das Gummituch überträgt Farbe und
darin enthaltendes Feuchtmittel, das auch auf den farbfreien
Stellen sitzt, auf die Druckbahn 1. Der Feuchtegehalt der
Druckbahn 1 wächst. Die Druckfarben werden im Trockner 3 soweit
eingedickt, daß sie nach Abkühlen beim Lauf über die
Kühlwalzenoberflächen eine im nachkommenden Falzapparat
verarbeitungsfähige, nicht mehr abschmierende Oberfläche ergeben.
Im Trockner 3 herrscht erhöhte Temperatur zum Verdampfen der
flüchtigen Anteile. Die Bahn 1 wird zusätzlich zur Bahnspannung
durch Zwangsströmung getragen.
Bei beispielsweise 4-Farbendruck bestehen vier betriebene
Druckwerke 2.1 bis 2.4. Die Gummituchzylinder 5 für Schön- und
Widerdruck tragen Reinigungseinrichtungen 6, die von Zeit zu Zeit
bei Störungen des Fortdrucks durch Verschmutzung der
farbübertragenden Gummituchoberfläche zu betätigen sind. Die
Verschmutzungen kommen hauptsächlich durch Papierstaub und nicht
mehr frische, ablauffähige Druckfarbe zustande. Zum Reinigen der
Gummituchzylinder 5 werden Reinigungsglieder der
Reinigungseinrichtungen 6 kraftschlüssig an den sich drehenden
Gummituchzylinder 5 angestellt, Reinigungsflüssigkeit aufgegeben
und der sich lösende Schmutz durch Aufnahmeglieder, z. B. durch
ein mit Vorschub getaktetes Reinigungstuch, beseitigt. In Fig. 2
ist die Zufuhr der Reinigungsflüssigkeit anhand der mittels
Ausgangssignalen y 1 bis y 4 gesteuerten Ventile dargestellt.
Zum Reinigen ist der Fortdruck zwangsläufig einen Zeitraum
unterbrochen, in dem weiterhin Bahnmaterial gefördert wird, das am
Ausgang des Falzapparates als Makulaturexemplar erscheint. Die
Bahn 1 wird für den Ablauf der Schmutzstoffe und der
Reinigungsflüssigkeit eingesetzt, wozu je nach Zylindergeometrie
der Druck zwischen den beiden Gummituchzylindern 6 für Schön- und
Widerdruck angestellt bleibt. Die Abrollung der vom Reinigen
nassen Gummitücher auf der Bahn 1 bewirkt eine entsprechende
Benetzung der Bahn 1 zumindest in Abschnitten. Dadurch wird
Reinigungsflüssigkeit, die zum Teil aus organischen, entzündbare
Dämpfe bildenden Lösemitteln besteht, in den Trockner 3
eingeschleust.
Die Meßeinrichtung 4 in Form eines Gassensors nimmt die
entstehende Gaskonzentration auf. Die Gaskonzentration ist jedoch
wegen der Strömung im Trockner 3 nicht einheitlich, was eine
besondere Anordnung und Einmessung der Meßeinrichtung 4 gegenüber
der Dampfverlaufscharakteristik (Abb. 7) erfordert. Es können
mehrere Meßfühler für die Meßeinrichtung 4 an reproduzierbare
Meßsignale gebenden Stellen angeordnet sein. Die Meßsignale als
Eingangssignale x des Regelteils 7.1 werden mit der Führungsgröße
w für Sollwertvorgabe verglichen. Je nach Ergebnis des Vergleichs
erscheinen am Stellverstärker 7.3 Ausgangssignale y 1 bis y 4, die
auf die Ventile der Reinigungsflüssigkeitszufuhr der
Reinigungseinrichtung 6 wirken.
Mit dem Regelteil 7.1 und dem Stellverstärker 7.3 ist übergeordnet
ein Prozessor bzw. Rechner 7.2 verbunden, der die
Prozeßinformationen verarbeitet, mit Handeingabe zur Steuerung
versehen ist und die Programmierung der Beziehungen zwischen x, w,
y 1 und y 4, sowie weiteren Einfluß- bzw. Störgrößen aus dem
Druckprozeß zur Funktionsbildung enthält.
Der Rechner 7.2 hält die Daten über die Druckbelegung bezüglich
der Druckflächenanteile in den Farbzonen für die einzelnen
Druckwerke. Damit erschließt sich die Möglichkeit, die Intensität
des Reinigungsvorgangs sowohl nach der durchschnittlichen
Belastung des betreffenden Druckwerks 2.1 bis 2.4 mit Farbe als
auch nach der zonenweisen Belastung des betreffenden
Gummituchzylinders 5 zu gestalten. Unterschiedliche
Reingungsintensität wird entweder durch eine entsprechende
niedrigere oder höhere Zahl von Anstelltakten der
Reinigungseinrichtung 6 oder durch eine verhältnismäßige Menge von
Reinigungsflüssigkeit abgearbeitet. Darüber hinaus ist dem Rechner
7.2 über einen nicht abgebildeten Abtastkopf, von Hand oder
einholbar über die Schnittstelle zur Druckmaschinensteuerung die
Bahnbreite eingebbar. Die Bahnbreite ist für den in den Trockner 3
gelangenden Einschleusmengenstrom von Reinigungsflüssigkeit auf der Bahn 1 insofern relevant, als z. B.
bei halbbreiter Bahn bei konstant angesetztem
Einschleusmengenstrom doppelter Zonenauftrag gegenüber
ganzbreiter Bahn möglich ist.
Der Stofftransport von Farbe und Reinigungsmittel ist anhand der
Fig. 3 bis 6 dargestellt. Bei normalem Fortdruck sind beim
Ausführungsbeispiel mit 4 Druckwerken, entsprechend 4 verdruckten
Farben, mehrere farbige Auftragsprofile 9 auf die Bahn 1 gedruckt
(Fig. 3). Dabei ergibt sich im Trockner 3 ein
Dampfkonzentrationsverlauf 11 (9) in Fig. 7. Auslaufender Druck
nach Fig. 4 zeigt gegen Null gehende Farbschichtdicken bezüglich
Auftragsprofil 9.
Mit Beginn des Reinigungsvorgangs wird Reinigungsflüssigkeit auf
den Gummituchzylinder 5 aufgegeben, die verschmiert und mit
Schmutzstoffen vermischt als Bahnnässe mit Auftragsprofil 10.1 auf die
Bedruckstoffbahn 1 übertragen wird. Bei Taktbetrieb der
Reinigungsflüssigkeitszuführung, des Reingungstuchvorschubs und
des Anstellvorgangs der Reinigungseinrichtung 6 entstehen mehr
oder weniger nasse Stellen mit periodischen Wechsel. Für die
wechselnde Mengenbeladung ist für das Auftragsprofil 10.1 des
Einschleusmengenstroms ein wellenförmiges Profil gewählt.
In Fig. 5 ist auf diese Weise der Reinigungsvorgang in Ablauf vom
zum Trockner 3 nächstgelegenen Druckwerk 2.4 bis zu dem Streckwerk
benachbarten Druckwerk 2.1 dargestellt. Jeder Reinigungszyklus
führt zu einem Auftragsprofil 10.1 auf der Bahn 1, das je nach
zeitlicher Steuerung der Reinigung von Druckwerk zu Druckwerk 2.1
bis 2.4 gegenüber dem benachbarten Auftragsprofil mehr oder
weniger getrennt ist oder sich überschneiden kann. Die zugehörige
Dampfkonzentration im Trockner verläuft nach Kurve 11 (10.1). Der
Kurvenverlauf Dampfkonzentration m a über die Trockner-Durchlaufstrecke s der Kurve
11 (10.1) zeigt, daß der Reinigungsvorgang gegenüber dem Fortdruck
mit Kurve 11 (9) erhöhte Dampfbelastung ergibt, somit nähert sich
die als real gemessene Dampfkonzentration m a dem Wert der unteren
Explosionsgrenze. (Der Kurvenverlauf m a /s ist von Trockner zu
Trockner und je nach Betriebseinstellung verschieden; der gewählte
Kurvenverlauf ist somit ein Beispiel.).
Nach dem unteren Profil in Fig. 5 ist mittels der Leiteinrichtung
7.1, 7.2, 7.3 aufgrund der von der Meßeinrichtung 4 kommenden
Meßwerte ein Zudosiermengenstrom G vorgegeben, der sich auf ein
anderes Auftragsprofil 10.2 des Einschleusmengenstroms mit dem
Erfolg der Absenkung der Dampfkonzentration m a von Kurve 11 (10.1)
auf Kurve 11 (10.2) bezieht. Die Teilmengen liegen enger auf der
Bahn 1 und sind etwas niedriger bemessen.
Der geschlossene Kreis von der Meßeinrichtung 4 über das Regelteil
7.1 zu den Stellgliedern der Reinigungseinrichtungen 6 bewirkt,
daß die ausschlaggebenden dynamischen Größen beim
Reinigungsvorgang gezielt verarbeitet werden. So sind
Zudosierspitzen, die zu entsprechenden explosionsgefährdenden
Gaskonzentrationsspitzen führen können, vermieden. Gleichzeitig
wird die Bedruckstoffbahn 1 in günstiger Weise für die Abführung
von Schmutz und Reinigungsflüssigkeit genutzt, indem mittels der
Steuerung der Zudosierereignisse ein gleichmäßiges und enges
Beladungsprofil erzeugt wird. Damit ist erreicht, daß die
Gaskonzentrationskurve nicht unnützerweise zwischenzeitlich
abfällt und Makulatur unnützerweise durch unbeladene
Bahnabschnitte entsteht.
Bei der gaskonzentrationskontrollierten Gummituchreinigung können
die Druckwerke 2.1 bis 2.4 zeitlich nacheinander gereinigt werden.
Bei der alternativen Fahrweise wird der Reinigungsvorgang in
zeitlich überlagerten Teilintervallen gestaltet. Die quasi
zeitgleiche Reinigung der Gummituchzylinder 5 setzt ein
Verteilungsschema voraus, bei dem die für einen Reinigungszyklus
zu sehende Gesamtzudosierungsmenge G für die Druckwerke 2.1 bis
2.4 zeitlich und mengenmäßig verteilt eingesetzt wird. Die
Teilmengen überlagern sich zeitlich gesehen in wechselnder Folge,
wie mit dem Auftragsprofil 10.3 in Fig. 6 veranschaulicht ist.
Den Teilmengen für die einzelnen Druckwerke 2.1 bis 2.4 ist
jeweils eine bestimmte Schraffur zugeordnet.
Bei der quasi zeitgleichen Reinigung der Druckwerke 2.1 bis 2.4
liegt vereinfacht gesehen die zudosierte Teilmenge bezüglich
Druckwerk 2.4 neben der zudosierten Teilmenge bezüglich Druckwerk
2.3 usw. Von dieser Zudosierfolge und Verteilung kann nach
Ermessen abgewichen werden. Der für die Teilmengen m i
anzurechnende Zudosiermengenstrom G ergibt sich rechnerisch übertragen nach
dem durchschnittlichen integralen Einschleusmengenstrom (rechts in Fig. 6 eingezeichnet). Im Programm für
den Rechner 7.2 zur Steuerung der Ausgangssignale y 1 bis y 4 sind
Gewichte bzw. Anteilsfaktoren vorgesehen, mit denen die Teilmengen
m i im Verhältnis zu einem beliebig festgesetzten Gesamtmengenstrom
M berechnet vorgegeben werden. Die Teilmengen m i sind ebenso wie
die Teilperioden der Speisung der Reinigungsflüssigkeit
druckwerksspezifisch. Für die Teilperioden werden Anteilsfaktoren
der beliebig vorgegebenen Periodendauer Z angesetzt. Zur
Programmierung der Steuerung können weitere Programmierelemente
dienen, so können auch druckwerksspezifische Pausenintervalle
vorgesehen werden, mit denen das Nichtarbeiten der
Reinigungseinrichtungen berücksichtigt wird.
Nach Fig. 8 wirken die Ausgangssignale y in Form von den
Stellgliedern der Reinigungseinrichtungen 6 zugeordneten
Stellsignalen y 1 bis y 4 auf die Prozeßstrecke aus Bahn 1,
Druckwerken 2, Trockner 3, Gummituchzylinder 5 und
Reinigungseinrichtungen 6. Anhand des Meßsignals x von der
Meßeinrichtung 4 wird das Verhalten der Prozeßstrecke hinsichtlich
der Gaskonzentration m a aufgenommen. Die Gaskonzentration m a
verläuft funktional je nach Art und Weise der Zudosierfunktion von
Reinigungsflüssigkeit m e . Ein kleiner bzw. großer rechteckiger
Puls von Reinigungsflüssigkeit ergibt einen kleinen bzw. großen
mit Anstieg und Abfall versehenen Puls auf der Seite der
Gaskonzentration. Die Sprungfunktionen in der Darstellung darunter
zeigen, daß je nach den Parameterwerten der Prozeßstrecke auf
einen bestimmten Wert der Zudosiermenge m e , G, nach Punkt 1 ein
bestimmter Wert der Gaskonzentration m a nach Punkt 1′ folgt.
Die Gaskonzentration zeigt wegen Bahnvorschub, Verzögerung des
Verdampfungs- und Strömungsübergangs eine eingezeichnete Totzeit.
Aufgrund dieser Zusammenhänge sind Wertepaare aus Werten bei
gleichem Zeitpunkt der Zudosiermengen m gegenüber der
Gaskonzentration m a im Rechner 7.2 gespeichert. Mit diesen
Wertepaaren erfolgt eine Identifikation der Prozeßstrecke und eine
nachfolgende Modellbildung, so daß die Zudosierung der
Reinigungsflüssigkeit stets nach Maßgabe der Leiteinrichtung 7.1,
7.2, 7.3 angepaßt an die jeweilige Prozeßstrecke erfolgt.
Bei Produktion auf zwei Bahnen 1 ist analog zu verfahren; hierbei
sind auch analog in jedem Trockner 3 entsprechende Meßeinrichtungen 4
im Wirkungskreis bezüglich der Reinigungseinrichtungen 6 anzuordnen.
Der Fühler 8.1 zur Abtastung der Naßschicht des Gummituchzylinders 5 und/oder der
Fühler 8.2 zur Abtastung der Bahnnässe der Bahn 1 messen die von der Zudosierung
der Dosierglieder der Reinigungseinrichtung 6 übertragene
Reinigungsflüssigkeitsnässe, die evtl. noch mit Druckfarbennässe
gemischt erscheint (Fig. 2). Aufgrund der Verknüpfung von
Zudosiermenge G zur Naßmenge und weiter Gaskonzentration m a kann
der Wirkungskreis andersartig gestaltet werden, indem wahlweise
die Naßanteile mit oder ohne Einbeziehung der
Gaskonzentrationsmessung gemessen und davon abhängig die
Dosierglieder beaufschlagt werden. Dabei ist ein bekannter
Verdampfung, bei bekanntem Trocknerbetriebsverhalten die
Gasmessung für vereinfachte Steuerzwecke ausschaltbar. Zur Führung
der Naßanteile und damit des Einschleusmengenstromprofils können
die Meßsignale der Fühler 8.1, 8.2 dem Regelteil 7.1 zur Bildung
verbundener Regelkreise aufgeschaltet werden.
Für den Fall der Grenzwertüberschreitung sind
Sicherheitsvorkehrungen in Gestalt einer nicht abgebildeten
Bahnabschlageinrichtung und steuerbarer Verriegelung vorgesehen.
Claims (16)
1. Verfahren zum Reinigen von Zylindern einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine mit einer
Anzahl von Druckwerken und mindestens einem nachgeordneten, thermischen
Durchlauftrockner, wobei der Reinigungsvorgang vor, zwischen oder nach dem Fortdruck unter
zeitlich und mengenmäßig gesteuerter Zudosierung von auf die Reinigungsfläche der Zylinder
zu übertragender Reinigungsflüssigkeit bei laufender, mit den Zylindern in Kontakt stehender
Bahn und eingeschaltetem, von Dämpfen der auf der Druckstoffbahn mittransportierten
Reinigungsflüssigkeit belastetem Trockner abläuft und der Trockner Meßfühler zur Messung
von Gas/Dampfkonzentration aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reinigungsvorgang gaskonzentrationskontrolliert vorgenommen wird, indem die
Gaskonzentration im Trockner gemessen wird, indem die Zudosierung von
Reinigungsflüssigkeit in Abhängigkeit von dem gemessenen Verlauf der Gaskonzentration
gegenüber einem für die Gaskonzentration (z. B. bis 25% UEG) festgelegten
Führungsgrößenverlauf erfolgt und indem die Zudosierung gemäß Minimierung der Differenz
zwischen Führungsgrößenverlauf und erfaßten Meßwertverlauf gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der gesteuerten Zudosierung
die Zudosiermengenwerte über Dosiereinrichtungen abgegriffen werden, daß eine
Funktionsbildung der Funktionsbeziehung Zudosiermenge/Gaskonzentration bei
berücksichtigter Zeitverknüpfung mitläuft, daß vorliegende, erfaßte Funktionswerte
abgespeichert werden und daß die Zudosiermengen von Reinigungsflüssigkeit aus der
gebildeten Funktion bestimmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Zudosiermengen auf
die Bahn übergehende Reinigungsflüssigkeitsanteile als Bahnnässe einerseits oder der von den
Zudosiermengen auf die Reinigungsfläche übergehende Reinigungsflüssigkeitsanteil als
Naßschicht andererseits abgetastet werden, daß die Gaskonzentration in Beziehung zu den
gemessenen Naßanteilen gesetzt wird und daß die Zudosiermengen infolge der Naßanteile
und/oder der Gaskonzentration gestellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Meßwertverlauf der Gaskonzentration in Abhängigkeit von dem
Profil eines durch die Bahnnässe darstellbaren
Einschleusmengenstroms (Reinigungsflüssigkeitsanteil als Bahnbeladung)
aufgestellt wird zum Reinigen dasjenige
Einschleusmengenstromprofil gefahren wird, das die geringsten
Abweichungen der Gaskonzentration gegenüber dem
Führungsverlauf ergibt (Minimum-Varianz bzw. quadratische
Gütekriterium maximal).
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zudosierung im Hinblick auf
ein enges, die auf die Bahn übergegangenen Reinigungsflüssigkeitsanteile (Bahnnässe) dicht
aufeinanderfolgend tragendes Einschleusmengenstromprofil mit wenig leeren Bahnabschnitten
gesteuert.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zudosiermengenstrom zeitlich und mengenmäßig auf die Zylinder
der Anzahl Druckwerke nach pro Druckwerk zugeordneten
Teilmengenverläufen und jeweiligen zeitlichen Zudosierablauf verteilt aufgebracht
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teilmengenverläufe und der Zudosierablauf nach Gewichten oder
Anteilen einer vorgegebenen gesamten Speisungsdauer, eines vorgegebenen
gesamten Zudosiermengenstrombetrags und einer vorgegebenen
Pausendauer druckwerksspezifisch gebildet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der druckwerksspezifische Teilmengenverlauf und/oder Zudosier
ablauf in Zonen entsprechend den Farbzonen eingeteilt wird und
für die Zonen spezifische Faktoren für die Zudosiermengen und
den Zudosierablauf bestimmt sind.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gewichte oder Anteile für den Zudosiermengenstrom in
Abhängigkeit von der Bahnbelegung, z. B. halbbreite oder
ganzbreite Bahn usw., und vom Druckflächenanteil
gebildet werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Reinigen der Zylinder die Bahn vor
dem Eingang des Trockners abgetrocknet oder
dampfdiffusionshemmend beschichtet wird, um die
Gaskonzentration insgesamt zu senken.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
mit einer Anzahl von Reinigungseinrichtungen zur Reinigung
einer entsprechenden Anzahl von Zylindern angeordneter
Druckwerke, mit einer Meßeinrichtung zur Messung der
Gaskonzentration im Trockner und einer die Zudosierung der
Reinigungsflüssigkeit über Dosierglieder steuernden Leiteinrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß die als Rechner (7.2) ausgebildete
Leiteinrichtung (7.1, 7.2, 7.3) mit der Meßeinrichtung (4) verbunden ist, daß
durch die Leiteinrichtung (7.1, 7.2, 7.3) ein geschlossener Wirkungskreis von
der Meßeinrichtung (4) im Trockner (3) zu den Dosiergliedern der
Reinigungseinrichtungen (6) besteht und daß der Leiteinrichtung (7.1, 7.2, 7.3)
ein Führungsverlauf für die Sollwertfunktion (w) der
Gaskonzentration (m a ) vorgegeben ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leiteinrichtung (7.1, 7.2, 7.3) mit einem Leitstand der Rollendruckmaschine
zur Eingabemöglichkeit der Druckbelegung und Bahnbelegung der
Druckwerke (2.1 bis 2.4) verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtung (4) einen oder mehrere Meßfühler umfaßt und nach
FID-Prinzip oder Infrarotabsorptionsprinzip arbeitet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Meßaufnehmer (8.1) zur Messung der Naßschicht der Reinigungsfläche des Zylinders (5)
und/oder ein Meßaufnehmer (8.2) zur Messung der Bahnnässe
vorgesehen ist und daß der Meßaufnehmer (8.1, 8.2) der
Leiteinrichtung (7.1, 7.2, 7.3) zuordenbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leiteinrichtung (7.1, 7.2, 7.3) ein parameteradaptives
Regelteil (7.1) enthält, womit das Regelteil (7.1) jeweils an
die aktuellen Informationen des Druckprozesses (Druckflächenanteil,
Bahnbelegung), der Zylinderreinigung und des Trocknerbetriebs
anpaßbar ist und daß die Ausgangs- bzw. Eingangsgrößen des
Regelteils (7.1) den Dosiergliedern bzw. den Meßeinrichtungen (8.1,
8.2) für Gaskonzentration und/oder Bahnässe) zugeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Regelteil (7.1) eine Verknüpfung der Messung der
Gaskonzentration (m a ) mit der Messung der Naßanteile (Naßschicht, Bahnnässe) vorgesehen
ist.
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