DE3840458C2 - Vorrichtung zum Antrieb einer Auftragwalze einer Bogenrotationsdruckmaschine - Google Patents

Vorrichtung zum Antrieb einer Auftragwalze einer Bogenrotationsdruckmaschine

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Antrieb einer Auftragwalze, vorzugsweise Feuchtmittelauftragwalze, einer Bogen-Rotations-Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie er aus DD 2 38 574 A1 bekannt ist.
Die Druckmaschine nach der DD 2 38 574 A1 weist ein Feuchtwerk mit einer vom benachbarten Plattenzylinder her zum Vermeiden von Putzen wahlweise mit zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten antreibbaren Auftragswalze auf. Hierfür ist eine Schaltkupplung vorgesehen, in deren beiden Schaltstellungen der Plattenzylinder mit der angetriebenen Auftragswalze drehschlüssig gekuppelt ist. Bei einer Druckmaschine dieser Gattung werden üblicherweise beim Aufspannen der Gummitücher bzw. Platten die Druckwerkszylinder im sogenannten Tippbetrieb, das heißt durch mehrmaliges kurzzeitiges Einschalten des Maschinen­ hauptantriebs, schrittweise vorwärts bewegt. Bei jedem Schritt erfolgt hierbei eine Beschleunigung aller be­ wegten Teile aus dem Stillstand, was zu Stößen auf die Antriebselemente und dementsprechend zu einem schnellen Verschleiß der das Drehmoment übertragenden Teile führen kann. Die Folge ist ein Ausschlagen von Paßfedern etc. und dementsprechend Spiel in Umfangsrichtung, was zu ei­ ner Beeinträchtigung der erzielbaren Druckqualität füh­ ren kann. Besonders unerwünscht sind diese Erscheinungen im Bereich angetriebener Auftragwalzen, die bei Tippbe­ trieb keinerlei Funktion haben. Dies ist insbesondere bei vom benachbarten Gummizylinder aus angetriebenen Feuchtmittelauftragwalzen der Fall.
Aus der DE 29 28 671 A1 ist ein mehrstufiges, mittels Rastkupplungen betätigbares Drehzahlwechselgetriebe bekannt.
Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegen­ den Erfindung, die Beanspruchung der zwischen Auftragwalze und benachbartem Druckwerkszylinder vorgesehenen Antriebsver-
bindung bei Tippbetrieb zu eliminieren.
Diese Maßnahmen stellen sicher, daß bei Tippbetrieb kei­ ne Beschleunigung der Auftragwalze über die Antriebsein­ richtung erfolgt. Es kann daher auch zu keiner stoßhaften Beanspruchung der das Drehmoment übertragenden Teile des die Auftragwalze mit dem benachbarten Druckwerkszylinder verbindenden Räderzugs kommen. Hierdurch werden daher in vorteilhafter Weise lange Standzeiten und somit trotz ge­ ringer Wartungs- und Instandhaltungsaufwendungen eine ho­ he Druckqualität über lange Betriebszeiten hinweg ge­ währleistet.
Zweckmäßig kann der Schaltkupplung eine Steuereinrich­ tung zugeordnet sein, die mittels eines den Maschinen­ hauptantrieb von Dauerbetrieb auf Handsteuerung umstel­ lenden Schalter ansteuerbar ist. Diese Maßnahmen stellen sicher, daß bei Ausschaltung des Dauerbetriebs die Schalt­ kupplung automatisch ausgekuppelt wird, so daß sie bei an­ schließendem Tippbetrieb bereits zuverlässig ausgekuppelt ist.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Teilansicht einer Bogendruckma­ schine mit zugeordnetem Feuchtwerk,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Antriebsver­ bindung zwischen Auftragwalze und be­ nachbartem Gummizylinder,
Fig. 3 ein Blockschaltbild der der Schalt­ kupplung zugeordneten Steuerung.
Die der Fig. 1 zugrundeliegende Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine enthält einen mit einem nicht näher dargestellten Platten­ zylinder zusammenwirkenden Gummituchzylinder 1, der durch eine Auftragwalze 2 mit Feuchtmittel und durch weitere, nicht dargestellte Auftragwalzen mit Farbe versorgt wird. Der Plattenzylinder und der Gummituchzylinder 1 sind mit einer Grube 3 versehen, die ihren Umfang unterbricht und zur Aufnahme der Platten- bzw. Gummituchspannvorrichtungen und der Bogengreifer dient. Die Auftragwalze 2 wird vom Gummituchzylinder 1 aus, der antriebsmäßig mit dem Maschinen­ hauptantrieb verbunden ist, angetrieben. Hierzu sind seit­ liche Antriebsräder 4 bzw. 5 des Gummituchzylinders 1 bzw. der Auftragwalze 2 durch einen Räderzug 6 miteinander verbun­ den.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Auftragwalze 2 mit zwei unterschiedlichen Ge­ schwindigkeiten angetrieben werden. Der Räderzug 6 ent­ hält hierzu, wie am besten aus Fig. 2 erkennbar ist, ein vom Antriebsrad 4 des Gummituchzylinders 1 antreibbares Doppelrad 20 mit zwei unterschiedliche Durchmesser auf­ weisenden Zahnkränzen, die jeweils mit je einem auf einer Zwischenwelle 21, die mit einem mit dem Antriebsrad 5 der Auftragwalze 2 kämmenden Antriebsrad 22 fest ver­ bunden ist, frei drehbar angeordneten Zwischenrad 23a, 23b kämmen. Die Zwischenräder 23a, 23b sind wahlweise mit der Zwischenwelle 21 kuppelbar. Hierzu sind die voneinander beabstandeten Zwischenräder 23a, 23b mit­ einander zugewandten Kupplungselementen in Form von Kupplungsklauen 24 versehen. Zwischen den voneinander beabstandeten Zwischenrädern 23a, 23b ist ein auf der Zwischenwelle 21 drehschlüssig und in axialer Richtung verschiebbares Verschiebeelement 25 aufgenommen, das beidseitig mit den Kupplungsklauen 24 der Zwischenrä­ der 23a, 23b zugewandten Kupplungsklauen 24 versehen ist. Das Verschiebeelement 25 ist mit einer umlaufen­ den Nut versehen, in welche eine Gabel eines schwenk­ bar gelagerten Kipphebels 26 eingreift, durch den das Verschiebeelement 25 verschiebbar ist. Der Kipphebel 26 ist am Joch eines das Doppelrad 20 und die Zwischen­ welle 21 aufnehmenden Gehäusekastens schwenkbar ge­ lagert.
Dem Verschiebeelement 25 sind drei Schaltstellungen zu­ geordnet, die durch im Bereich der Zwischenwelle 21 vor­ gesehene Kerben 27 markiert sind, in welche eine auf dem Verschiebeelement 25 angeordnete, federbelastete Ku­ gel 28 einrastbar ist. Je nachdem, welches Zwischen­ rad mit der Zwischenwelle 21 gekuppelt ist, wird die Auftragwalze 2 mit der einen oder anderen Geschwin­ digkeit, beispielsweise mit der Umfangsgeschwindig­ keit des Gummituchzylinders 1 oder mit einer etwa 15% darunterliegenden Umfangsgeschwindigkeit, angetrie­ ben. In der der Fig. 2 zugrundeliegenden Mittelstel­ lung des Verschiebeelements 25 befinden sich die Kupp­ lungsklauen 24 auf beiden Seiten außer Eingriff. In dieser Schaltstellung des Verschiebeelements 25 ist die Auftragwalze 2 vom Gummituchzylinder 1 abgekuppelt. Auf den Antrieb wirkende Stöße können daher nicht auf die Auftragwalze 2 durchschlagen, wodurch die bei Normalbetrieb das Drehmoment zur Auftragwalze 2 übertragenden Teile geschont werden. Ein Ausschlagen der das Antriebsrad 5 mit einem Lagerzapfen 9 der Auf­ tragwalze 2 verbindenden Paßfeder 10 bzw. ein Aus­ schlagen der dem Antriebsrad 22 zugeordneten Paßfe­ der sind hierbei nicht zu befürchten.
Zur Betätigung des zum Verschieben des Verschiebe­ elements 25 vorgesehenen Kipphebels 26 sind zwei in Hebellängsrichtung gegeneinander versetzte Stell­ zylinder 29, 30 vorgesehen, die an einer über das die Kipplagerung des Kipphebels 26 enthaltende Joch des Gehäusekastens hinausgehenden Lasche befestigt sein können. Die beiden Stellzylinder 29, 30 sind gleich dimensioniert. Aufgrund ihres unterschiedli­ chen Abstands zur Kipplagerung des Kipphebels 26 ergeben sich jedoch unterschiedliche Momente. Es ist daher möglich, den das größere Moment erzeugenden Stellzylinder 30 lediglich als Anschlag zu verwen­ den, gegen den der Kipphebel 26 durch den anderen Stellzylinder 29 gezogen wird. Dementsprechend ist lediglich der Stößel des Stellzylinders 29 an den Kipphebel 26 angelenkt. Der Stößel des Stellzylin­ ders 30 besitzt demgegenüber lediglich eine am Kipp­ hebel 26 anliegende Druckfläche. Zum Einstellen der gewünschten Geschwindigkeit der Auftragwalze 2 wer­ den die Stellzylinder 29, 30 von Hand entsprechend angesteuert. Die der Fig. 2 zugrundeliegende Neu­ tralstellung wird jedoch automatisch eingestellt, sobald der Dauerbetrieb des Maschinenhauptantriebs abgestellt wird. Bei abgestelltem Dauerbetrieb kann der Maschinenhauptantrieb durch aufeinanderfolgen­ des Antippen eines Schalters schrittweise bewegt werden, was zu stoßartigen Belastungen der Antriebs­ elemente führt und bei gemäß Fig. 2 ausgerückter Kupplung von den Antriebselementen der Auftragwal­ ze 2 ferngehalten wird.
Die Stellzylinder 29, 30 sind, wie aus Fig. 3 er­ kennbar ist, an eine Energieversorgungseinrichtung angeschlossen. Im Falle von Druckluftzylindern han­ delt es sich hierbei um eine Druckluftleitung 31. In dieser sind Steuerventile 32 vorgesehen, die durch eine Steuereinrichtung 33 ansteuerbar sind, welche bei Betätigung eines den Maschinenhauptan­ trieb 34 von Dauerbetrieb auf Handsteuerung umstel­ lenden Schalters 35 ein durch den Pfeil 36 ange­ deutetes Eingangssignal enthält. In der der Fig. 3 zugrundeliegenden Stellung des Schalters 35 kann der Maschinenhauptantrieb 34 nur noch durch Antip­ pen eines Tippschalters 37 schrittweise betätigt werden. Die bei Normalbetrieb gewünschte Geschwin­ digkeit der Auftragwalze 2 kann an entsprechenden Schaltknöpfen 38 der Steuereinrichtung 33 manuell eingestellt werden.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Antrieb einer Auftragwalze, insbe­ sondere Feuchtmittelauftragwalze, einer Bogen-Rota­ tions-Druckmaschine, insbesondere Bogen-Rotations- Offsetdruckmaschine, mit einem von einem benachbar­ ten, antriebsmäßig mit dem Maschinenhauptantrieb verbundenen Druckwerkszylinder antreibbaren An­ triebsräderzug und mit einer in diesem Antriebs­ räderzug vorgesehenen Schaltkupplung, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragwalze (2) bei Umstel­ lung des Maschinenhauptantriebs von Dauer- auf Tipp­ betrieb aus dem angetriebenen auf den drehmoment­ übertragungslosen Zustand schaltkuppelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Schaltkupplung eine Steuereinrichtung (33) zugeordnet ist, die mittels eines den Maschi­ nenhauptantrieb (34) von Dauerbetrieb auf Tippbe­ trieb umstellenden Schalters (35) ansteuerbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkupplung durch wenigstens einen Stellzylinder (29, 30) betätigbar ist, der an eine mittels eines durch die Steuereinrichtung (33) ansteuerbaren Steuerorgans (32) auf- und absteuerbare Energieversorgungsein­ richtung (31) angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß zwei gegeneinander versetzte Stellzylinder (29, 30) vorgesehen sind, von denen der von der Schwenklagerung eines Kipphebels (26) weiter ent­ fernte Stellzylinder (30) mit einer Druckfläche am Kipphebel (26) anliegt und der andere Stellzylinder (29) an den Kipphebel (26) angelenkt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Auf­ tragwalze (2) verbundene Antriebsrad (5) mit einem Antriebsrad (22) kämmt, das auf einer Zwischenwelle (21) befestigt ist, auf der wenigstens ein antriebs­ mäßig mit dem benachbarten Druckwerkszylinder ver­ bundenes Zwischenrad (23a, b) frei drehbar gelagert ist, und daß die Schaltkupplung (24, 25) als Klauen­ kupplung mit einem auf der Zwischenwelle (21) dreh­ schlüssig und in axialer Richtung verschiebbar auf­ genommenen Kupplungselement (25) und einem fest mit dem auf der Zwischenwelle (21) frei drehbar gelager­ ten Zwischenrad (23a, b) verbundenen Kupplungsele­ ment (25) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß das auf der Zwischenwelle (21) verschieb­ bare Kupplungselement als Verschiebeelement (25) mittels des Kipphebels (26) verschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltstellun­ gen der Schaltkupplung (24, 25) mittels einer Rast­ einrichtung (27, 28) markiert sind.
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