DE3840202A1 - Oxidationsverhinderndes wachs fuer gummi - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein oxidationsverhinderndes Wachs für
Gummi, welches die Fähigkeit hat, das Altern des Gummis über
einen gesamten Bereich von niedrigeren bis höheren Tempera
turen zu verhindern, und welches auch Gummiprodukte mit aus
gezeichnetem Aussehen und höchster Qualität ergibt.
Im allgemeinen entstehen in Gummi, wenn es Luft oder Sonnen
licht ausgesetzt wird, Risse, welche insbesondere, wenn irgend
welche Zugbeanspruchungen ausgeübt werden, deutlich hervor
treten. Zur Verhinderung dieser Risse wurde bisher die Ver
wendung von (1) Oxidationsverhinderern aus Aminen und (2)
Oxidationsverhinderern aus Wachs bekannt. Im allgemeinen heißt
es, daß erstere einer chemischen Reaktion selektiv mit Ozon
ausgesetzt sind und das Ozon in der Oberflächenschicht des
Gummis verbrauchen, um eine Alterung des Gummis unter stati
schen oder dynamischen Bedingungen zu verhindern, während
letztere in einen Gummi eingearbeitete Wirkstoffe an der Ober
fläche austreten, um einen dünnen Film zu bilden, welcher ver
hindert, daß das Gummi mit Ozon in Berührung kommt, um eine
oxidationsverhindernde Wirkung insbesondere unter statischen
Bedingungen zu erzeugen. Gewöhnlich werden die vorgenannten
beiden Arten von Wirkungsmitteln jedoch gleichzeitig zusammen
verwendet.
Das erfindungsgemäße oxidationsverhindernde Wachs für Gummi
betrifft die letztgenannte Art, nämlich einen statischen
Oxidationsverhinderer.
Seit altersher sind verschiedene oxidationsverhindernde Wachse
für Gummi im Handel erhältlich. Bei diesen Oxidationsverhin
derern für Gummi ändert sich jedoch die Funktion des Aus
tretens zur Ausbildung eines dünnen Films und die Tendenz,
daß der einmal ausgebildete dünne Film sich ablöst und ab
fällt, oftmals in Abhängigkeit von der verwendeten Temperatur,
so daß die bisher bekannte Handelsware ihre effektiven Eigen
schaften einseitig in einem der Temperaturbereiche mit höheren,
niedrigeren oder mittleren Temperaturen besaßen. Um diesen
Nachteil zu verbessern, wurde ein Wirkstoff mit breiter Kohlen
stoffnummer-Verteilung vorgeschlagen, wie beispielsweise von
16-41 (US-Patent 34 23 348) oder ein Wirkstoff, welcher die
linearen Kohlenwasserstoffe mit einer Kohlenstoffnummer
(C-Nummer) von 26-29 zu 25-70% bzw. die linearen Kohlen
wasserstoffe mit einer C-Nummer von 34-40 zu 30-75% besaß.
(Japanische Patentanmeldung 25 062/1979) und andere. Keiner
dieser Wirkstoffe ist jedoch befriedigend. Es ist festzu
stellen, daß diese Wirkstoffe aufgrund ihrer ungeeigneten
Kohlenstoff/Kohlenstoff-Bindungsweise und C-Nummer-Verteilung
eine übermäßige Schleierbildung an der Gummioberfläche ver
ursachten, die bei einer speziellen Temperatur austrat und
das Aussehen der Gummioberfläche beträchtlich verschlechterte,
während gleichzeitig die erhöhte Menge an abgelöstem Wachsfilm
die erhöhte Menge an zugesetzten Wirkstoffen erforderte. Dies
führte zu erhöhten Effekten als Weichmacher und zur Zerstörung
physikalischer Eigenschaften und war daher nicht wirtschaft
lich.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein oxidations
verhinderndes Wachs für Gummi zu schaffen, welches die Fähig
keit besitzt, ein Altern des Gummis über den gesamten Bereich
von niedrigeren, mittleren und höheren Temperaturen zu ver
hindern und außerdem keine übermäßige Schleierbildung ver
ursacht, so daß es der Gummioberfläche ein ausgezeichnetes
gutes Aussehen verleiht.
Kernpunkt der Erfindung ist ein oxidationsverhinderndes Wachs
für Gummi, welches über den gesamten Temperaturbereich von
niedrigeren bis zu höheren Temperaturen wirksam ist und bei
welchem der Gehalt an normal (abgekürzt n-) gesättigten Kohlen
wasserstoffen wenigstens 75% beträgt, insbesondere der Gehalt
an n-gesättigten Kohlenwasserstoffen mit einer Kohlenstoff
nummer (C-Nummer) von 36-51 zwischen 20 und 45% beträgt und
weiterhin vorzugsweise der Gehalt an n-gesättigten Kohlen
wasserstoffen mit einer C-Nummer von 21-26 zwischen 5 und
25% beträgt.
Die Erfinder haben die optimale Anti-Ozoneigenschaft von n-
gesättigten Kohlenwasserstoffen bei verschiedenen Temperaturen
studiert und stellten fest, daß die n-gesättigten Kohlen
wasserstoffe, welche Risse infolge von Ozoneinwirkung bei
jeder Temperatur wirksam verhindern konnten, eine im wesent
lichen fest begrenzte Beziehung zwischen der Temperatur und
ihrer C-Nummer aufwiesen. Man kann daher sagen, daß, obwohl
einige Abweichungen entsprechend der Gummitype und der
Mischungsanteile feststellbar sind, diejenigen, welche zur
Verhinderung einer Rißbildung im Gummi durch Ozoneinwirkung
effektiv sind, die in Tabelle 1 angegebenen n-gesättigten
Kohlenwasserstoffe unter den Kohlenwasserstoffe eine tempe
raturabhängige Neigung besitzen und daß die bei einer spe
ziellen Temperatur wirksamen n-gesättigten Kohlenwasserstoffe
diejenigen sind, deren C-Nummern in einem sehr begrenzten
Bereich liegen.
Im allgemeinen umfaßt der Temperaturbereich, bei welchem die
oxidationsverhindernde Eigenschaft am meisten benötigt wird,
die Temperaturen von 0°C bis 60°C. Mit anderen Worten, unter
0°C ist die Aktivität von Ozon verringert und über 60°C sind
die Wirkungen aus anderen Gründen als Ozon verstärkt. Beim
Studium der optimalen C-Nummer von n-gesättigtem Kohlenwasser
stoff, welche zur Verhinderung der Alterung erforderlich ist,
wurde festgestellt, daß der optimale C-Nummer-Bereich zwischen
21 und 51 liegt, wie Tabelle 1 zeigt, und daß die Kohlenwasser
stoffe mit den im wesentlichen einander folgenden C-Nummern in
diesem Bereich enthalten sein müssen.
Bei der Verwendung dieser praktisch verwendeten Wachse, selbst
wenn die allgemein bekannten Wachsarten wie beispielsweise
Paraffinwachs, Halbmikrowachs oder Mikrowachs einfach vermischt
werden, um die C-Nummer-Verteilung zu erweitern, kann kein
geeignetes oxidationsverhinderndes Wachs für Gummi erhalten
werden. Um einen Oxidationsverhinderer zu erhalten, welcher
ausgezeichnete Eigenschaften über den gesamten Temperatur
bereich von niedrigeren bis höheren Temperaturen besitzt,
sollte das Endprodukt durch Vermischung einer oder mehrerer
Wachstypen hergestellt werden, welche aus der Gruppe Paraffin
wachs, Halbmikrowachs, Mikrowachs oder deren Zwischenprodukten
hergestellt werden, so daß der Gehalt an n-gesättigtem Kohlen
wasserstoff, der durch gaschromatographische Analyse bestimmt
wurde, wenigstens 75% beträgt, daß der Gehalt an n-gesättigten
Kohlenwasserstoffen mit einer C-Nummer von 36-51 zwischen
20 und 45% liegt und daß weiterhin vorzugsweise der Gehalt an
n-gesättigten Kohlenwasserstoffen mit einer C-Nummer von 21-26
zwischen 5 und 25% beträgt.
Wenn andererseits der Gehalt an n-gesättigten Kohlenwasser
stoffen kleiner ist als 75%, so ist die oxidationsverhindernde
Eigenschaft gegenüber Ozon schlecht und wenn die C-Nummer-
Verteilung außerhalb des vorgenannten Bereiches liegt, so ist
die oxidationsverhindernde Eigenschaft über den gesamten Tempe
raturbereich von niedrigeren bis höheren Temperaturen nicht
wirksam.
Zur weiteren eindeutigen Beschreibung der Erfindung werden
nachstehend jedoch einige Beispiele gebracht.
In den Tabellen 2, 3 und 4 sind die Gummimischungen entspre
chend der NR-BR-Grundmischung bzw. der SBR-Grundmischung bzw.
der NR-Grundmischung angegeben. Wie Tabelle 5 zeigt, wurde
das erfindungsgemäße oxidationsverhindernde Wachs den Proben
der NR-BR-Grundmischung in einer Menge von 1,5, 1,0, 1,0, 1,5
und 1,5 (phr = 1 Teil pro 100 Gewichtsteile Gummi) zugesetzt,
denen der SBR-Grundmischung 2,0, 2,0, 1,0, 1,0, 2,0 und 2 phr
und denen der NR-Grundmischung 1,5 phr. Die Plattenproben
dieser Gummis wurden durch Vulkanisieren der einzelnen Grund
mischungen bei jeweils 160°C während einer Zeitdauer von je
weils 20 min hergestellt.
NR-BR-Grundmischung | |
Mischungsbestandteile | |
phr | |
Naturkautschuk | |
50 | |
Butadienkautschuk | 50 |
Zinkweiß Nr. 1 | 3 |
Stearinsäure | 2 |
aromatisches Öl | 7 |
HF-Ruß | 50 |
Vulkanisierungsbeschleuniger CZ | 0,8 |
Schwefel | 1,75 |
Antioxidane 3C | 1,5 |
Vulkanisierbedingung: 160°C, 20 min. |
SBR-Grundmischung | |
SBR | |
phr | |
SBR | |
137,5 | |
Zinkweiß Nr. 1 | 3 |
Stearinsäure | 2 |
N 339 Carbon Black | 80 |
Vulkanisierbeschleuniger CZ | 1,4 |
Schwefel | 2,0 |
Antioxidans 3C | 1,0 |
Aromatisches Öl | 2,5 |
Vulkanisierbedingung: 150°C, 20 min. |
NR-Grundmischung | |
Mischungsbestandteile | |
phr | |
Naturkautschuk | |
100 | |
Zinkweiß Nr. 1 | 3 |
Stearinsäure | 2 |
Aromatisches Öl | 5 |
ISAF Carbon Black | 45 |
Vulkanisierbeschleuniger CZ | 1 |
Schwefel | 1,5 |
Antioxidans | 1,5 |
Vulkanisierbedingung: 160°C, 20 min. |
Mehrere Stücke der wie bereits erwähnt erhaltenen Gummiprobe
platten wurden hergestellt, von denen jede in einem begrenzten
Ausdehnungsmaß gefertigt wurde, welches für jede betreffende
Probe anders war. Diese Proben wurden in ein Prüfgerät zur
Zersetzung durch Ozon eingepackt und dort 24 Stunden lang
belassen. Auf diese Weise wurde die oxidationsverhindernde
Eigenschaft gegenüber Ozon durch die von Rissen verursachte
kritische Beanspruchung bestimmt und gleichzeitig wurde diese
Eigenschaft gegenüber einigen bisher bekannten Handelsprodukten
(Vergleichsbeispiele) bestimmt. Die Resultate zeigt Tabelle 5.
Wie die Resultate der Tabelle 5 eindeutig zeigen, übertrifft
jegliches oxidationsverhindernde Wachs gemäß der vorliegenden
Erfindung die bisher bekannten Handelsprodukte in Bezug auf
eine Verhinderung der Ozonzerlegung, und zwar über den gesam
ten Temperaturbereich von 0°C bis 60°C, während außerdem
irgendein Unterschied in dieser Fähigkeit bei Temperatur
unterschieden, wie dies oftmals bei den bisher bekannten
Produkten der Fall ist, nicht beobachtet werden konnte, son
dern die Eigenschaft durchweg wirksam war.
Um die Verhinderung einer Schleierbildung zu bestimmen, wurden
die in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 hergestellten
Platten in Bezug auf die Menge an ausgetretenem Wachs gemessen.
Die Resultate zeigt nachstehende Tabelle 6.
Testmethode bezüglich der Menge an ausgetretenem Wachs:
Eine Gummiplatte (14,5 cm×14,5 cm×0,3 cm) wurde in einen
Thermostattrockner eingehängt, nach 10 Tagen wieder heraus
genommen und das an die Oberfläche ausgetretene Wachs alsdann
abgeschabt und gewogen.
In den meisten Fällen, in denen der Gummi infolge des Aus
trittes von Wachs ein weißes Aussehen erhielt und Nachteile
mit sich brachte, wurde der Gummi bei einer Raumtemperatur
von unter 40°C für eine lange Zeit gelagert. Wenn der Gummi
bei einer Temperatur unter 20°C gelagert wurde, war die Menge
an ausgetretenem Wachs stets sehr gering. Infolgedessen wurde
die Menge an ausgetretenem Wachs bei 30°C und 40°C gemessen,
wie dies Tabelle 6 zeigt.
Wie Tabelle 6 außerdem zeigt, ergab das erfindungsgemäße
oxidationsverhindernde Wachs für Gummi kleinere Mengen an
ausgetretenem Wachs als die bisher bekannten Produkte, und
zwar sowohl bei 30°C wie bei 40°C, und die Gummiproben
behielten auch ihr äußerst schönes Aussehen.
Claims (2)
1. Oxidationsverhinderndes Wachs für Gummi, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an normal
gesättigtem Kohlenwasserstoff wenigstens 75% und der Gehalt
an normal gesättigtem Kohlenwasserstoff mit einer Kohlenstoff
nummer vom 36 bis 51 20% bis 45% beträgt.
2. Oxidationsverhinderndes Wachs, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an normal gesättigtem Kohlenwasserstoff wenig
stens 75% beträgt, welcher 20 bis 45% an normal gesättigtem
Kohlenwasserstoff mit einer Kohlenstoffnummer von 36 bis 51
bzw. 5 bis 25% an normal gesättigtem Kohlenwasserstoff mit
einer Kohlenstoffnummer von 21 bis 26 enthält.
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