DE3839182A1 - Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen zuckerkristallisation - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen zuckerkristallisationInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Zuckerkristallisa
tion.
Versuche zur kontinuierlichen Kristallisation der
Saccharose - im folgenden Zucker genannt - hat es bereits seit
Anfang dieses Jahrhunderts gegeben. In den letzten Jahrzehnten
wurden neue Versuche und die sich anschließenden technischen
Entwicklungen intensiviert (Zuckerind. 107, 1982, Nr. 5, Sei
te 401 ff.). Trotz der bekannten Vorteile der kontinuierlichen
Arbeitsweise wie z. B. Reduzierung des treibenden Temperatur
gefälles (Temperaturdifferenz zwischen Heizdampf und Magma),
gleichmäßige Abnahme von Einzugslösung und Heizdampf, Festwert
regelung statt zeitabhängige Regelprogramme, bessere Anpassung
von Heizkammer und Rührer an die jeweiligen Prozeßzustände so
wie günstigere Konstruktionen der entsprechenden Vorrichtungen
ist ihr der große Durchbruch bisher nicht gelungen.
Das hat eine Reihe von Gründen:
- - Die Qualität des erzeugten Zuckers entspricht nicht den ge stellten Anforderungen, insbesondere hinsichtlich der gewünsch ten Gleichmäßigkeit der Kristallgrößen im Endprodukt sowie hin sichtlich des Ausschlußes von Kristallagglomeraten und -aggre gaten. Auch hinsichtlich der Qualitätsmerkmale des Zuckers "Farbe" und "Asche" sind Verbesserungen anzustreben.
- - Auftretende Inkrustationen in den kontinuierlichen Kochappa raten verkürzen die sog. "Reisezeit", nach der sie ganz oder teilweise außerbetrieb gesetzt und gereinigt werden müssen.
- - Die bekannten - insbesondere die kontinuierlichen Verdamp fungskristallisatoren - sind inbetrieb und in der Herstellung recht aufwendig und hinsichtlich des Energieverbrauchs ver besserungsfähig.
- - Die Herstellung der Kristallkeime bzw. der Kristallsaat er folgt bisher mit beträchtlichem Aufwand und hauptsächlich dis kontinuierlich in einem abgetrennten Verfahrensteil.
Die bekannten kontinuierlichen Zuckerkristallisa
toren sind im wesentlichen Verdampfungskristallisatoren, die
den Apparatesystemen "Durchmischter Einzelapparat" oder "Rühr
kesselkaskade" zuzuordnen sind. Bei beiden Systemen gibt es in
den einzelnen Rührkammern keine definierte Aufenthaltszeit
der Kristalle und somit keine gleichmäßigen Kristallgrößen im
Produkt. Außerdem ist in den Verdampfungskristallisatoren we
gen des örtlich konzentrierten Wärmeüberganges an den Heiz
flächen und der damit verbundenen örtlich konzentrierten Ver
dampfung eine lokale Unter- bzw. Übersättigung leicht gegeben.
Dabei ist die Gefahr der Auflösung bzw. der Bildung von Fein
korn groß.
Ansätze zur Überwindung bzw. Minderung dieser
Nachteile sind bei den Apparatetypen "Durchlaufapparate" - mit
einem Strömungsrohr vergleichbar - zu finden. Diese Vor
schläge konnten sich in der Praxis nicht durchsetzen, da we
der die Arbeitsweisen noch die Betriebsergebnisse befriedig
ten. Die Gründe liegen sowohl in der Verfahrensweise wie auch
in der apparativen Ausführung. Sie sind z. T. auch erst durch
neuere Forschungen erkannt worden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren anzuwenden, das diese Nachteile vermei
det. Die Erfindung knüpft dabei an die bekannten Verfahren
der kontinuierlichen Vakuumkristallisation mittels Durchlauf
apparat (Rohr) an.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß eine bei
höheren Temperaturen (80-120°C) gesättigte Zuckerlösung pul
sierend im Gleichstrom - wobei in keiner Prozeßstufe eine
Durchmischung stattfindet - durch Entspannungsverdampfung
laufend abgekühlt wird.
Diese Abkühlung wird bei Drücken von ca. 0,9 bis
0,03 bar, so geführt, daß eine optimale Übersättigung und da
mit eine optimale Kristallisationsgeschwindigkeit unter Ver
meidung von Sekundärkeimbildung gewährleistet ist.
Es ist vorteilhaft, wenn der letzte Teil der
Kristallisation möglichst im tieferen Temperaturbereich
70-40°C) erfolgt, da hier die besten stofflichen Qualitäten z. B.
in bezug auf "Asche" und "Farbe" erzielt werden.
An zwei Beispielen sollen erzielbare Ergebnisse
hinsichtlich der Kristallisationsleistung aufgezeigt werden.
Wenn eine bei 90°C gesättigte Zuckerlösung mit der Reinheit
93 (93% Zucker in der Trockensubstanz) der kontinuierlichen
Kristallisation nach dem vorliegenden Verfahren unterworfen
wird, dann resultiert bei 40°C ein Magma mit einem Kristall
gehalt von ca. 50% bei einer Zuckerausbeute von ca. 60%,
wobei der Sirup eine Reinheit von ca. 84% aufweist.
Ist die Eingangszuckerlösung bei 105°C gesättigt,
so ergibt sich bei 40°C daraus ein Magma mit einem Kristall
gehalt von ca. 65% bei einer Ausbeute von ca. 80%. Dabei
weist der Sirup eine Reinheit von ca. 75% auf.
Um bei den höheren Kristallgehalten günstige
Fließeigenschaften des Magmas zu behalten, wird in bekannter
Weise von Kristallen abgetrennter Sirup zurückgeführt.
Zur Kristallkeimbildung wird eine sehr geringe
Menge Magma mit neu gebildeten sehr kleinen Kristallen bzw.
Kristallkeimen in die passend übersättigte Zuckerlösung zu
rückgeführt und mit dieser mittels statischer Rohrmischer
intensiv vermischt. Die zurückgeführten Kristalle bzw. Kristall
keime sollen als Impf- bzw. Anregekristalle eine Sekundär
keimbildung im gewünschten Ausmaß induzieren. Um dieses zu
steuern, wird durch Kühlung die Übersättigung vergrößert und
damit die Kristallkeimbildung verstärkt, während sie an
schließend durch entsprechende Erwärmung reduziert oder abge
brochen wird. Die Kristallkeimbildung kann z. B. mit Hilfe
von Trübungsmessungen überwacht werden. Es ist auch möglich,
anstelle des zurückgeführten Magmas nach den klassischen Metho
den bei der diskontinuierlichen Verkochung die Kristallkeim
bildung durch Schock (Einblasen von Luft, gleichmäßig oder
intermittierend) oder mittels Slurry (Gemisch von gemahlenen
Zucker mit Dispergierflüssigkeit) im statischen Rohrmischer
zu induzieren.
Die Konditionierung des nach der Verdampfstation
anfallenden Dicksaftes (konzentrierte Zuckerlösung) oder des
in den einzelnen Stationsstufen anfallenden Muttersirups für
die Kristallisation erfolgt in einer Eindampfanlage in bekann
ten Ausführungen: hier z. B. in einer Entspannungsverdampfung
bei der der umgepumpte Zuckersaft durch Plattenwärmer erhitzt
wird. Bei der im vorstehenden Beispiel erwähnten bei 90°C ge
sättigten Zuckerlösung wäre eine Eindampfung von z. B. 72%
Trockensubstanz nach der Verdampfstation auf 82% Trockensub
stanz und der bei 105°C gesättigten Zuckerlösung eine Eindamp
dampfung von z. B. 72% Trockensubstanz auf 85% Trockensubstanz
erforderlich.
Soweit erwünscht, kann dem Kristallisationsappa
rat ein Dekanteur in bekannten Ausführungen nachgeschaltet
werden, wobei das Dekantat zurückgeführt und das mit Kristal
len angereicherte Magma den Zentrifugen zugeführt würde.
Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vor
richtung und ein Fließschema des Magmas
bei der kontinuierlichen Kristallisation,
Fig. 2a und 2b Querschnitte durch eine der Kam
mern der Kristallisationsvor
richtung,
Fig. 3 zwei Kristallisationskammern in
einer anderen Ausführung, in der
die Kammern vertikal übereinander
angeordnet sind,
Fig. 4 einen Kristallisationsturm mit
vier übereinander angeordneten
Kammern.
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine
solche Kammer in der links die
Leitbleche konzentrisch also in
Form von Zylindern ausgebildet
sind und in der rechten Hälfte
der Figur sind die Bleche seh
nenartig angeordnet und
Fig. 6a und 6b eine Darstellung ähnlich der
der Fig. 2a und 2b bei horizontal
übereinander angeordneten Kri
stallkammern.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 ist ein waage
recht liegendes zylindrisches Gefäß 6 vorgesehen, das in
mehrere Kammern 7 unterteilt ist, wobei die einzelnen Kam
mern durch senkrechte Wände 8 gegeneinander begrenzt werden.
Die senkrechte Ausführung mit einem stehenden
zylindrischen Gefäß 10 ist in Fig. 3 und 4 dargestellt, bei
dem die einzelnen Kammern 10 durch waagerechte Böden 11 bzw.
Decken 12 gegeneinander begrenzt werden. Wenn die Kammern
unmittelbar aufeinanderstehen, bildet die Decke der einen
Kammer den Boden für die darüber liegende Kammer. Werden die
Kammern durch Zwischenräume 13 auf der senkrechten Achse ge
trennt, hat jede Kammer ihren eigenen Boden und ihre eigene
Decke.
In die einzelnen Kammern sind bei der waagerechten
und senkrechten Ausführung Leitbleche eingebaut. Die eine
Gruppe 14 von Leitbleichen bildet innerhalb einer Kammer
mehrere Abteilungen 15, indem sie unten dichtend mit dem Bo
den verbunden sind und oben ein Überlaufwehr bilden. Die
Überlaufwehre einer Kammer ergeben eine Kaskade, deren Stu
fenhöhe sich aus den Fließeigenschaften des jeweiligen Mag
mazustandes bzw. der gewünschten Entspannungszeit ergeben.
Die zweite Gruppe von Leitblechen 16 ist von
oben in die Abteile der Kaskadenbleche eingeführt. Die Leit
bleche haben unten eine Öffnung 17 zur Unterströmung und sind
als Spritzschutz höher geführt jeweils mit ausreichenden Durch
lässen für die Brüdenströme 18.
Bei der waagerechten und senkrechten Ausführung
sind die Leitbleche als parallele senkrechte Platten instal
liert. Bei der senkrechten Ausführung ist auch der Einsatz
konzentrischer Zylinder 19 möglich, wobei sich nach unten
verjüngende Kegelstümpfe auch eingesetzt werden können.
Beide Gruppen von Leitblechen können Dellen oder
Ausbuchtungen 20 aufweisen, die eine Querschnittsverengung
oder -erweiterung bedingen und damit zu einer Verstärkung
der Pulsation der Magmaströmung führen.
Zur Überleitung des Magmas von einer Kammer zur
nächsten ist jeweils unten ein außen liegendes Rohr 21 mit
einem Regelorgan vorgesehen.
An der Eingangsseite des zylindrischen Kristal
lisationsapparates gibt es mehrere hintereinander geschalte
te und jeweils mit einer Eingangsdüse 22 versehene statische
Rohrmischer 23, die mit Kühlmantel 24 und Heizmantel 25 aus
gestattet sind. Mit Hilfe der erwähnten Düse soll sicher ge
stellt werden, daß durch eine hohe Einströmungsgeschwindig
keit nur hinter dem Eintritt - in Fließrichtung gesehen -
die Kristallkeimbildung erfolgen kann. Anstelle von statischen
Rohrmischern sind auch - weniger günstig - dynamische Rohr
mischer möglich.
Mittels regelbarer Pumpen 26, 27 wird der Dick
saft durch die statischen Rohrmischer hindurch und danach als
neu gebildetes Magma dem Kristallisationsapparat zugeführt 28
und am Ende des Kristallisationsapparates gegen das herrschen
de Vakuum heraus und zu den Zentrifugen gepumpt 29. Beide Pum
pen werden nach dem vor ihnen anstehenden Niveau 30, 31 ge
steuert.
Mit einer weiteren regelbaren Pumpe 32 wird hin
ter dem ersten oder zweiten statischen Rohrmischer eine klei
ne Menge des neu entstandenen Magmas entnommen 33 und in den
ersten statischen Rohrmischer zurückgeführt.
Alle Abteile haben im tiefsten Punkt Leerlauflei
tungen, die in eine Sammelleitung münden. Für Störfälle sind
in allen Abteilen oben und unten Dampf- und Wasseranschlüsse
vorgesehen.
Der Brüden wird oben aus jeder Kammer zur Vakuum
pumpe abgeführt 34. In die Brüdenabgänge sind ebenfalls Re
gelorgane eingebaut, mit denen das in der jeweiligen Kammer
gewünschte Vakuum und damit die gewünschte Magmatemperatur
eingestellt werden.
Die Abkühlung des Magmas durch Entspannung er
folgt im wesentlichen beim Überfließen der Wehre im Bereich
des Brüdenraumes. Dabei wächst allmählich infolge abneh
menden Flüssigkeitsdruckes die Intensität der Entspannung
beim aufsteigenden Magma im oberen Teil eines jeden Ab
teils und klingt allmählich im absteigenden Teil ab. Die
hierbei durch Abkühlung und Eindampfung entstandene Übersät
tigung ermöglicht ein gleichmäßiges Wachstum der Kristalle
insbesondere im unteren Teil der Kammer. So können bei die
sem Verfahren keine örtlichen Überhitzungen oder Verdampfungs
konzentrationen an den Heizflächen oder lokale Unterkühlungen
an Kühlflächen - Effekte bei anderen Systemen - auftreten.
Dadurch werden nicht gewollte Über- oder Untersättigungen
vermieden und Gefahren einer Sekundärkeimbildung oder einer
Wiederauflösung beseitigt. Die Voraussetzungen für die je
weils angestrebte konstante Übersättigung während des ge
samten Kristallisationsprozesses sind damit nahezu optimal.
Die Pulsation in der Strömung des Magmas wird
erreicht durch Querschnittsveränderungen in den Abteilen:
- - Bei der waagerechten Lösung durch die äußere Begrenzung als Kreissegment bei jedem Abteil. Beim Strom von oben nach unten wird der Querschnitt immer enger, umgekehrt von unten nach oben immer weiter. Beim Umströmen der Leitbleche oben und unten entsteht ebenfalls ein pulsartiger Effekt.
- - Bei der senkrechten Lösung sind die Verhältnisse entspre chend.
- - Zusätzlich wird bei beiden Ausführungen durch den Einbau von Dellen oder ähnlichen Ausbuchtungen in die Leitbleche in der entsprechenden Größe und Anzahl jede gewünschte Pul sation der Strömung erreicht.
Die Pulsation bewirkt als Folge des Schereffekts
ein Verschieben der Flüssigkeitsschichten gegeneinander. Da
durch werden im Magma die Kristalle stets von übersättigtem
Sirup angeströmt und damit der Diffusionswiderstand an der
Kristalloberfläche analog einer Rührwerkswirkung reduziert.
Zusätzlich bewirkt das Absinken der Kristalle - besonders
auf der zweiten Hälfte des Weges durch den Kristallisations
apparat eine Relativbewegung zum Sirup und damit eine weite
re Reduzierung des Diffusionswiderstandes.
Durch die stetigen Auf- und Abwärtsbewegungen in
den Kammern können keine Kristallkonzentrationen bzw. -abla
gerungen auftreten. Alle Wände werden vom Magma ohne örtliche
Über- oder Untersättigungen angeströmt oder überströmt. Bei
den senkrechten Leitblechen gibt es oben und unten keine waage
rechten Flächen, sondern nur dünne Kanten in der relativ dün
nen Blechstärke. Ablagerungen und Inkrustationen werden da
durch weitgehend - wenn nicht ganz - vermieden.
Der wichtigste Vorteil dieses Verfahrens ist,
daß - im Gegensatz zu den bekannten Systemen der Rührkesselkaskaden - in
folge des Gleichstroms ohne Durchmischungen alle Kri
stalle einheitliche Aufenthaltszeiten bei jeweils gleichen
Bedingungen haben. Daraus resultiert eine weitgehend einheit
liche Kristallgröße mit einer sehr engen Kornverteilung. Das
ist ein Ziel aller fortschrittlichen Bemühungen bei der
Zuckerkristallisation.
Ein weiteres Ziel ist, unter Vermeidung von Kri
stallagglomeraten und -aggregaten die Erzeugung von gut aus
gebildeten Einzelkristallen. Bei dem vorliegenden Verfahren
wird dem bereits bei der Kristallkeimbildung Rechnung getra
gen. Durch die Rückführung äußerst kleiner Kristalle zur Imp
fung sind diese nur wenig größer als die durch sie induzier
ten Sekundärkristallkeime.
Die hohen Scherkräfte im statischen Rohrmischer
verhindern Agglomerate und Aggregate schon am Anfang der
Kristallisation. Im weiteren Kristallisationsverlauf wirken
die Scherkräfte des pulsierenden Magmas in der gleichen Wei
se.
Der Betrieb, der beschriebenen Apparatur ist ge
genüber den bekannten Vorrichtungen wesentlich einfacher. Es
gibt keine Rührwerke und keine Heizkammern. Der gesamte Ver
fahrensablauf innerhalb der beschriebenen Apparatur wird nur
mit einer Brüdendruck- und Niveauregelung für jede Kammer ge
steuert.
Die der Kristallisationsarbeit vorhergehende Ein
dampfung des dünnen Zuckersaftes zum Dicksaft kann gleich
mäßiger erfolgen, da sie auf keine Dampfabnahme durch die
Kristallisationsanlage mehr angewiesen ist.
Die maschinentechnische Herstellung des beschrie
benen Kristallisationsapparates ist weniger aufwendig als die
bekannten Konstruktionen, da er im Prinzip aus einem zylin
drischen Gefäß mit eingebauten senkrechten Wänden besteht.
Durch Fortfall der Rührwerke und der Heizkammern
ist eine beachtliche Einsparung von elektrischer und thermischer
Energie gegeben.
Folgende Vorteile ergeben sich somit bei dem Ver
fahren und der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung:
- 1) Bessere Qualitäten des erzeugten Zuckers sowohl hinsicht lich der Gleichmäßigkeit der Kristallgrößen und der Kristall form bei Vermeidung von Agglomeraten und Aggregaten wie auch hinsichtlich anderer Qualitätsmerkmale wie z. B. "Farbe" und "Asche".
- 2) Vereinfachter Betrieb und vereinfachte Prozeßregelung.
- 3) Geringerer Verbrauch an elektrischer und thermischer Energie, wobei letztere auch Verbesserungen bei der vor geschlagenen Verdampfstation bewirkt.
- 4) Reduzierung bzw. vollständige Vermeidung von Inkru stationen.
- 5) Weniger aufwendige und damit preiswertere maschinen technische Herstellung des Kristallisationsapparates.
Claims (8)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Zuckerkristallisation
mittels eines Durchlaufapparates, dadurch gekennzeichnet,
daß eine bei höheren Temperaturen (80-120°C) gesättigte
Zuckerlösung pulsierend im Gleichstrom - wobei in kei
ner Prozeßstufe eine Durchmischung stattfindet - durch
durch Entspannungsverdampfung laufend abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Kristallkeimbildung eine geringe Magmamenge mit neu
gebildeten sehr kleinen Kristallen bzw. Kristallkeimen in
die passend übersättigte Zuckerlösung zurückgeführt und
mit dieser intensiv mit statischen Rohrmischern vermischt
wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach An
spruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein liegen
des (Fig. 1) oder stehendes (Fig. 3 und 4) zylindrisches
Gefäß in mehrere Kammern (7 bzw. 10) unterteilt ist und
die einzelnen Kammern (7) bei der liegenden Ausführung
durch senkrechte Wände (8) und bei der stehenden Ausfüh
rung durch waagerechte Böden (11) bzw. Decken (12)
gegeneinander begrenzt sind und die einzelnen Kammern
beider Ausführungen Leitbleche (14, 16) enthalten.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die einen Leitbleche (14) innerhalb einer Kammer
(7 oder 10) mehrere Abteilungen bilden, indem sie unten
dicht mit dem Boden bzw. Wand verbunden sind und ein
Überlaufwehr bilden, die wiederum eine Kaskade bilden,
deren Stufenhöhen sich aus den Fließeigenschaften des
jeweiligen Magmazustandes und der gewünschten Entspan
nungszeit richten, während die zweite Gruppe von Leit
blechen (16) von oben zwischen die Kaskadenbleche (14)
eingeführt ist, so daß sich mäanderförmige Strömungs
wege ergeben und oben Durchlässe für die Brüdenströme
ergeben und daß bei waagerechter und als auch bei senk
rechter Ausführung die Leitbleche parallel oder gekrümmt
parallel zueinander verlaufen und flache, zylindrische
oder verjüngte kegelstumpfförmige Gestalt aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitbleche Dellen oder ähnliche Ausbuchtungen (20)
haben.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Überleitung des Magmas von einer Kammer zur
nächsten unten ein außenliegendes Rohr (21) mit Regel
organ vorgesehen ist.
7. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem liegenden
und dem stehenden Kristallisationsapparat ein oder
mehrere statische Rohrmischer (23) mit Kühl- bzw.
Heizmäntel (24, 25) vorgeschaltet sind.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß anstelle des zurückgeführten Magmas,
Slurry bzw. gleichmäßig oder intermittierend Luft
in den statischen Rohrmischer eingeführt wird.
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