DE3835331A1 - Durchschusshemmendes lamelliertes holzfenster - Google Patents
Durchschusshemmendes lamelliertes holzfensterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein durchschußhemmendes
lamelliertes Holzfenster gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Lamellierte Holzfenster mit Einlagen aus
durchschußhemmendem, hochdichtem Holzwerkstoff in
hochvergütetem, vielschichtigem Aufbau sind bekannt. Bei
diesen Holzfenstern sind die Falzbereiche nicht speziell
gesichert. Ferner sind als Sondereinzelfertigungen
durchschußhemmende Holzfenster bekannt, bei denen in den
Flügel und in den Rahmen Stahlblecheinlagen in tragende
Leimfugen eingeleimt sind. Die Herstellung solcher
Holzfenster ist schwierig. Der Holz-Metall-Holzverbund
führt zu Problemen bei wechselnden klimatischen und
thermischen Einflüssen, weil aufgrund der
unterschiedlichen Ausdehnungseigenschaften der
verbundenen Materialien unter Temperatur- und/oder
Feuchtigkeitseinfluß die Leimfugen außerordentlich hoch
belastet werden. Von besonderem Nachteil ist dabei, daß
die Falzbereiche ungesichert sind. Bei beiden bekannten
Holzfenstertypen wurde bisher noch kein Nachweis für
eine Durchschußhemmung des Fenstersystems erbracht. Die
Durchschußhemmung wird mit Beschußtests überprüft, wobei
die geltenden Anforderungen beispielsweise in den
Beschußklassen (Handfeuerwaffen) M 1, M 2 und M 3 mit
unterschiedlichen Beschußwinkeln auch die besonders
kritischen Falzbereiche betreffen. Fehlt eine Sicherung
für die Falzbereiche, so können hier unter ungünstigen
Verhältnissen und bei bestimmten Beschußwinkeln
Durchschüsse auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster der
eingangs genannten Art mit verbesserter
Durchschußhemmung zu schaffen. Angestrebt wird dabei,
daß das gesamte Fenstersystem, also auch die
Falzbereiche, den geltenden Anforderungen der jeweiligen
Beschußklassen entsprechend Durchschüsse verhindert.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Bei dieser Ausbildung wird durch die Stahlschienen die
Durchschußhemmung auch für die an sich kritischen
Falzbereichen vervollständigt, und zwar aufgrund der
Überlappung, die bei allen denkbaren Beschußwinkeln
einen Geschoßdurchgang verhindert. Trotz der damit von
der Außen oder Angriffsseite des Fenstersystems
erreichbaren Durchschußhemmung ist das Holzfenster
optisch nicht von einem herkömmlichen Holzfenster zu
unterscheiden, so daß es einen ästhetisch ansprechenden
Gesamteindruck vermittelt. Für die Kernschichten wird
als Holzwerkstoff mit hochvergütetem, vielschichtigem
Aufbau sogenanntes Panzerholz (eingetragenes
Warenzeichen) "schußsicher" mit einer zwischen 1, 2 und
1,5 g/cm3, vorzugsweise bei geringfügig oberhalb 1,3 g/cm3
liegenden Dichte eingesetzt.
Da einerseits das durchschußhemmende Holzfenster allen
klimatischen und thermischen Anforderungen widerstehen
soll, andererseits aber die Stahlschienen im
bestimmungsgemäßen Gebrauch des Holzfensters als zu
öffnender Verschluß von Gebäudeöffnungen ihre Lage nicht
verändern dürfen, ist die Ausführungsform gemäß Anspruch
2 vorteilhaft. Die zur Kraftübertragung zwischen den
einzelnen Holzkomponenten im Flügel oder Rahmen
vorgesehenen, tragenden Leimschichten, die auch die
Gestaltfestigkeit des Fensters bestimmen, werden durch
die Armierungen in Form der Stahlschienen nicht
geschwächt. Die Stahlschienen können unabhängig von den
Holzkomponenten arbeiten.
Wichtig ist dabei die Ausführungsform von Anspruch 3,
weil bei dieser Ausbildung die Trennung zwischen den
tragenden Leimschichten und den Stahlschienen auf
einfache Weise bewerkstelligt und trotzdem für
ausreichend sicheren Halt der Stahlschienen gesorgt ist.
Die gegebenenfalls vorgesehenen einzelnen Haftzonen
zwischen den Stahlschienen und den Holzkomponenten
dienen ausschließlich zur Lagesicherung der
Stahlschienen, ohne auf den statischen Verbund des
Fensters einzuwirken.
Besonders zweckmäßig ist die Ausführungsform gemäß
Anspruch 4, weil Bandstahl, z.B. Qualität St 37, in
jeder Länge und unterschiedlichen Querschnitten
kostengünstig erhältlich, bzw. leicht abzulängen und zu
verarbeiten ist.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 5 ist zweckmäßig,
weil bei dieser Lage der Bandstahlabschnitte zur
Durchschußhemmung ein großer Flächenbereich nutzbar ist.
Zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch
6, weil in diesem Bereich des Flügels die Stahlschienen
leicht dort einsetzbar sind, wo üblicherweise die
Glashalteleisten befestigt werden.
Diese Anbringung erleichtert die Montage und ist auch im
Hinblick auf Reparaturarbeiten zweckmäßig.
Eine alternative, vorteilhafte Ausführungsform geht aus
Anspruch 7 hervor. Bei dieser Ausbildung werden die
Stahlschienen mit L-förmigem Querschnitt der Außen- oder
Angriffsseite des Fensters zugewandt eingesetzt, wo sie
günstig plaziert werden können, und die Verwendung der
üblichen Glashalteleisten ermöglichen. Beim Einbau, bzw.
Ausbau der Glasscheiben braucht auf die Stahlschienen
keine Rücksicht genommen zu werden. Die
Durchschußhemmung wird aber trotzdem gewährleistet, weil
auch der senkrecht zur Ebene der Glasscheibe verlaufende
Schenkel bei schrägem Beschußwinkel durchschußhemmend
wirkt.
Im besonderen zur Durchschußhemmung bei höheren
Beschußklassen (M 2, M 3, M 4 ...) ist die Ausführungsform
gemäß Anspruch 8 zweckmäßig, weil die beiden jeweils
überlappenden Stahlschienen für sich relativ schmal sein
können und trotzdem eine breite Fläche überdecken, mit
der auch bei ungünstig schrägen Beschußwinkeln die
Durchschußhemmung gewährleistet wird. Die Unterbringung
der Stahlschienen in der Kernschicht hat den Vorteil,
daß hier nur geringe Unterschiede zwischen den
Ausdehnungseigenschaften der beiden Materialien unter
Temperatur- und/oder Feuchtigkeitseinflüssen herrschen,
weil der hochvergütete Holzwerkstoff sich diesbezüglich
wesentlich günstiger verhält, als die außenseitig
aufgebrachten Vollholzaufdoppelungen oder -lamellen.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform geht aus
Anspruch 9 hervor. Die Sicherungsnuten, die an sich zur
Unterbringung der Dichtprofile bestimmt sind, sind
breiter ausgebildet, um auch die Stahlschienen
unterbringen zu können. Der Mehraufwand bei der
Bearbeitung des Flügels ist vernachlässigbar.
Für die Durchschußhemmung in den Falzbereichen ist die
Ausführungsform von Anspruch 10 zweckmäßig, weil die
schußhemmende Wirkung der Stahlschienen bei dieser
Anordnung auch unter unterschiedlichen Beschußwinkeln
optimal ist.
Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform, bei der
zumindest im unteren Querholm des Rahmens eine
außenliegende Regenschutzschiene angeordnet ist, geht
aus Anspruch 11 hervor. Die handelsübliche
Regenschutzschiene wird bei dieser Ausbildung mit der
zusätzlichen Aufgabe betraut, die Lagesicherung und
Positionierung der Stahlschiene für den zugeordneten
Falzbereich zu übernehmen. Handelsübliche
Regenschutzschienen weisen bereits eine Hohlkammer auf,
in die im Querschnitt passende, ggfs. sogar angepaßte,
Stahlschiene leicht eingeschoben und gut fixiert werden
kann. Es ist aber durchaus möglich, eine den Querschnitt
der Hohlkammer nicht vollständig ausfüllende
Stahlschiene, etwa wie die im Flügel oder im Rahmen
verwendeten Stahlschienen, in die Regenschutzschiene
einzugliedern.
Alternativ ist auch die Ausführungsform von Anspruch 12
vorteilhaft, bei der mit einer speziell ausgebildeten
Regenschutzschiene eine für diesen Falzbereich
zuständige Stahlschiene im Flügel eingespart wird. Es
ist nur erforderlich, die Regenschutzschiene zumindest
zum Teil aus einem beschußhemmenden Material, z.B. Stahl
oder dgl., auszubilden.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform geht aus
Anspruch 13 hervor. Für Durchschußhemmung bei niedriger
Beschußklasse (M 1, Handfeuerwaffen) reicht es auch, nur
im Flügel Stahlschienen unterzubringen, bzw. die
vorgesehene Regenschutzschiene zur Unterbringung der
Stahlschiene zu benutzen. Eine zur Unterbringung von
Stahlschienen nötige Bearbeitung des Flügels nahe der
Außenseite entfällt damit.
Vorteilhaft ist weiterhin die Ausführungsform gemäß
Anspruch 14. In höheren Beschußklassen haben die
Geschoße eine größere Durchschlagskraft, so daß die
Kernschichtdicke notwendigerweise stärker gewählt wird.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß mit einer
Kernschichtdicke von 35 mm bei den Beschußklassen M 2 und
M 3 die Anforderungen an die Durchschußhemmung erfüllt
werden. Da jedoch im Fensterflügel oder auch im Rahmen
Beschläge zumeist versenkt angebracht werden müssen,
wodurch die zur Durchschußhemmung nutzbare Stärke
reduziert würde, wird bei den Beschußklassen M 2 und M 3
eine Kernschichtdicke von 50 mm gewählt. So ist die für
die Durchschußhemmung erforderliche Stärke auch bei
Anbringen von Beschlägen eingehalten. Bei der
niedrigsten Beschußklasse M 1 reicht eine senkrecht zur
Glasscheibe gemessene Dicke der Stahlschienen von 2 mm
aus. Für höhere Beschußklassen, z.B M 2 und M 3 werden 4
bis 6 mm dicke Stahlschienen verwendet. Wie dies für die
Ausführungsform gemäß Anspruch 16 erläutert wird, wird
für noch höhere Beschußklassen sowohl die
Kernschichtdicke als auch die Dicke der Stahlschienen
weiter gesteigert.
Im Hinblick auf die auch die Durchschußhemmung
gefährdende Korrosion der Stahlschienen ist der Gedanke
von Anspruch 15 zweckmäßig.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 17 ist vorteilhaft,
weil bei einem derartigen Maß an Überbrückung oder
Überlappung die Durchschußhemmung auch unter
ungünstigsten Beschußwinkeln gewährleistet wird.
Um Gewicht oder Platz zu sparen, kann schließlich auch
die alternative Ausführungsform gemäß Anspruch 18
zweckmäßig sein. Es reicht dann eine Schienendicke im
Milimeterbereich, weil solche Stähle materialbedingt,
beispielsweise St 37, überlegen sind.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des
Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein
Fenstersystem mit einer Durch
schußhemmung bei höheren Be
schußklassen (M 2, M 3), und
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch ein
Fenstersystem mit Durchschuß
hemmung bei der niedrigsten Be
schußklasse (M 1).
Ein Fenstersystem F (Fig. 1 durchschußhemmend
entsprechend den Vorschriften für Beschußklassen M 2 und
M 3, Handfeuerwaffen; Fig. 2 durchschußhemmend in der
niedrigsten Beschußklasse M 1, Handfeuerwaffen) weist
einen Flügel 1 auf, der beweglich (z.B.
dreh-/kippbeweglich) in einem Rahmen 2 gelagert ist. Im
Flügel 1 ist eine durchschußhemmende oder schußfeste
Glasscheibe 3 angeordnet, so daß um den Umfang der
Glasscheibe 3 Falzbereiche 4 vorliegen, in denen die
Glasscheibe 3 mit Glasböcken 19 abgestützt ist. Eine
üblicherweise vorgesehene Versiegelung ist nicht
dargestellt. Der Flügel 1 enthält in jedem Flügelholm
eine Kernschicht 5 aus einem Holzwerkstoff in
hochvergütetem, vielschichtigem Aufbau mit einer Dichte
von annähernd 1,3 bis 1,4 g/cm3, das im Handel von der
Firma Blomberger unter dem Namen Panzerholz
(eingetragenes Warenzeichen) "schußsicher" erhältlich
ist. Die Kernschichten 5 sind an der Außenseite A und an
der Raumseite R mit Vollholz-Abdopplungen 6, 7 belegt.
Zwischen den Kernschichten 5 und den Abdopplungen liegen
tragende Leimfugen 20 vor. Zum Einsetzen und
Herausnehmen der Glasscheibe 3 sind an den raumseitigen
Abdopplungen 7 Vollholz-Glashalteleisten 8 angeordnet
und (strichpunktiert angedeutet) demontierbar
verschraubt. Die Falzbereiche zwischen dem Flügel 1 und
dem Rahmen 2 sind mit 9 bzw. 10 angedeutet.
Im Rahmen 2, der ebenfalls Kernschichten 24 aus
demselben Holzwerkstoff in hochvergütetem,
vielschichtigem Aufbau enthält wie der Flügel 1, sind
außen- und raumseitig Vollholz-Abdopplungen 11, 12
mittels tragender Leimfugen 20 an den Kernschichten 24
angebracht. Zumindest am unteren Querholm des Rahmens 2
ist im Falzbereich 9 eine Regenschutzschiene 13 an der
Kernschicht 24 befestigt. Die Regenschutzschiene 13 kann
ein handelsübliches Hohlkammerprofil (Fig. 1 und 2)
sein. Denkbar ist jedoch auch die Verwendung eines
Spezialprofils aus einem durchschußhemmenden Werkstoff,
z.B. Stahl. Zur Abdichtung sind im Flügel 1 bzw. an den
Kernschichten 5 Dichtungsprofile 14 vorgesehen.
Zur Verbesserung der Durchschußhemmung des
Fenstersystems gemäß Fig. 1 sind die Falzbereiche 4, 9
und 10 durch hochkant eingesetzte Stahlschienen S
überbrückt, die aus Abschnitten handelsüblichen
Bandmaterials (verzinkt) oder aus korrosionsfestem
V2A-Stahl bestehen.
Die Falzbereiche 4 im Flügel 1 sind durch die
Stahlschienen 15 derart überlappend überbrückt, daß jede
Stahlschiene 15 den Rand der Kernschicht 5 bzw. den Rand
der Glasscheibe 3 um annähernd ein der Dicke d der
Stahlschiene 15 entsprechendes Maß überlappt. Die
Stahlschienen 15 sind an der Raumseite in
Sicherungsnuten 22 der Aufdopplungen 7 und
Sicherungsnuten 23 der Glashalteleisten 8 formschlüssig
festgelegt, d.h., nur lose eingelegt und durch die
Festlegung der Glashalteleisten 8 festgehalten. Im
Fenstersystem gemäß Fig. 1, das durchschußhemmend in den
Beschußklassen M 2 und M 3 ist, beträgt die Dicke der
Stahlschienen S mindestens 4 bis 6 mm. Die Dicke D der
Kernschichten 5 im Flügel 1 und 24 im Rahmen 2 beträgt
hingegen ca. 50 mm, um sicherzustellen, daß auch bei
Ausfräsungen zum Anbringen von Beschlägen eine
ausreichende Mindeststärke nicht unterschritten wird.
Die Falzbereiche 9, 10 zwischen dem Flügel 1 und dem
Rahmen 2 sind ebenfalls durch Stahlschienen S abgedeckt.
Und zwar sind in jedem Falzbereich 9, 10 zwei einander
überlappende Stahlschienen 16, 17 bzw. 16, 17′ nahe der
Außenseite A angeordnet. Die Stahlschienen 16 sitzen
zusammen mit den Dichtungsprofilen 14 in gemeinsamen
Sicherungsnuten 21 der Kernschichten 5. Sie sind
gegebenenfalls durch lokale Haftzonen 25 fixiert, ohne
mit der Kernschicht 5 eine tragende Leimfuge zu bilden.
Mit den Stahlschienen 16 in den Falzbereichen 10,
ausgenommen im unteren Falzbereich 9, überlappen sich
Stahlschienen 17, die in Sicherungsnuten 26 der
Kernschichten 24 des Rahmens 2 festgelegt und
gegebenenfalls durch lokale Haftzonen fixiert sind. Die
Dichtungsprofile 14 berühren bei geschlossenem Flügel 1
die freien Seiten der Stahlschienen 17.
Im unteren Falzbereich 9 ist die Stahlschiene 17′ in
eine Hohlkammer 18 der Regenschutzschiene 13
eingeschoben und gegebenenfalls darin fixiert. Der
Querschnitt der Stahlschiene 17 kann dem Querschnitt der
Hohlkammer 18 angepaßt sein. Senkrecht zur Ebene der
Glasscheibe 3 gesehen überlappen sich auch die
Stahlschienen 16 und 17′ für den Falzbereich 9.
Bei einer alternativen Ausführungsform können die
Stahlschienen 15 bei den Glashalteleisten 8 weggelassen
und dafür nahe der Außenseite A L-förmige Stahlschienen
15′ in den Falzbereich 4 eingesetzt sein, die mit ihren
parallel zur Glasscheibe 3 verlaufenden Schenkeln den
Falzbereich 4 überdecken und mit den senkrecht zur
Glasscheibe 3 verlaufenden Schenkeln für die
Durchschußhemmung bei schrägen Beschußwinkeln und
Schußrichtungen in den Falzbereich 4 sorgen. Die
Stahlschienen 15′ haben den Vorteil, daß die Montage der
Glasscheibe 3 von der Raumseite R her auf übliche Weise
erfolgen kann, und daß weder die Aufdopplung 7 noch die
Glashalteleiste 8 eine weitergehende Bearbeitung
benötigen.
Ein Fenstersystem gemäß Fig. 1 wurde Beschußtesten in
den Beschußklassen M 1, M 2 und M 3 unterworfen, wobei die
Falzbereiche 4, 9 und 10 gezielt auch mit schrägen
Beschußwinkeln bestrichen wurden. Das Fenstersystem hat
diese Tests problemlos bestanden. Untersucht wurde
jedoch nur die Durchschußhemmung bei einem Angriff von der
Außenseite.
Das Fenstersystem F gemäß Fig. 2 ist durchschußhemmend
in der Beschußklasse M 1. Es entspricht im Aufbau
weitgehend dem Fenster F von Fig. 1, so daß für gleiche
Bestandteile die gleichen Bezugszeichen verwendet
werden. Unterschiedlich ist nur, daß die Dicke D der
Kernschichten 5, 24 mit 40 mm gewählt wurde, um bei
Ausfräsungen für Beschläge im Rahmen- und Flügelbereich
noch genügend Stärke für die Durchschußhemmung M 1 zu
haben, und daß für die Falzbereiche 9, 10 zwischen dem
Flügel 1 und dem Rahmen 2 zur Abdeckung nur jeweils eine
Stahlschiene 16 bzw. 17′ eingesetzt ist. Die
Stahlschiene 16 befindet sich zusammen mit dem
Dichtungsprofil in der gemeinsamen Sicherungsnut 21 der
Kernschicht 5 des Flügels 1. Im unteren Querholm des
Flügels ist in der Kernschicht 5 hingegen in einer
Sicherungsnut 21′ nur das Dichtungsprofil 14 festgelegt,
das gegen einen Hochschenkel der Regenschutzschiene 13
anschlägt. Die Stahlschiene 17′ in der Hohlkammer der
Regenschutzschiene 13 reicht hier zur Abdeckung des
Falzbereiches 9 aus. Die Dicke d der Stahlschiene 16
nahe der Außenseite A und der Stahlschienen 15 in den
Sicherungsnuten 22, 23 nahe der Raumseite R haben für
diese Beschußklasse eine Stärke von annähernd 2 mm.
Anstelle der innenliegenden Stahlschienen 15 könnten
auch L-förmige Stahlschienen 15′ nahe der Außenseite A
in den Falzbereichen 4 angeordnet werden.
Bei beiden Ausführungsformen kann - wie erwähnt - die
Regenschutzschiene 13 abweichend von der gezeigten
handelsüblichen Ausbildung unter Verwendung von Stahl
durchschußhemmend ausgebildet sein, so daß dann die
Anbringung der Stahlschiene 17′ entfiele.
Claims (18)
1. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster mit
einem wenigstens eine durchschußhemmende Glasscheibe
einfassenden Flügel und einem Rahmen und mit in den
Rahmen und in den Flügel eingegliederten,
durchschußhemmenden Kernschichten aus einem hochdichten
Holzwerkstoff in hochvergütetem, vielschichtigem Aufbau,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Falzbereichen (4, 10,
9) zwischen der Glasscheibe (9) und dem Flügel (1) und
zwischen dem Flügel (1) und dem Rahmen (2) Stahlschienen
(S, 15, 16, 15′, 17, 17′) so angeordnet sind, daß sie in
Seitenansicht die Glasscheibe (3) und die Kernschicht
(5) des Flügels (1) bzw. letztere und die Kernschicht
(29) des Rahmens (2) überlappen.
2. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stahlschienen (S) außerhalb tragender Leimfugen (20)
zumindest formschlüssig lagegesichert sind.
3. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach den
Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stahlschienen (S) lose in vorgeformte Sicherungsnuten
(21, 22, 23, 26, 18) eingelegt oder eingeschoben, und
ggfs. in einzelnen Haftzonen (25) nur fixiert, sind.
4. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach den
Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stahlschienen (S) Abschnitte aus handelsüblichem
Bandstahl mit rechteckigem Querschnitt sind.
5. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bandstahlabschnitte parallel zur Glasscheibe (3)
hochkant stehend angeordnet sind.
6. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach den
Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Falzbereiche (4) im Flügel (1) durch an der Raumseite
(R) in der Kernschicht (5) angeordnete Stahlschienen (S)
überbrückt sind.
7. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach den
Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Falzbereichen (4) des Flügels (1) nahe der Außenseite
(A) Stahlschienen (S) mit L-förmigem Querschnitt
eingesetzt sind, deren zur Glasscheibe (3) paralleler
Schenkel jeweils den Glasscheibenrand überlappt und
deren anderer Schenkel bei schrägem Beschuß als
Überlappung für die an die Glasscheibe angrenzende
Kernschicht (5) dient.
8. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach den
Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß für
Durchschußhemmung bei höheren Beschußklassen (M 2, M 3 ..)
jeder Falzbereich (9, 10) zwischen dem Flügel (1) und
dem Rahmen (2) durch jeweils zwei einander überlappende,
im Flügel (1) und im Rahmen (2) lagegesicherte
Stahlschienen (S; 16, 17; 16′, 17′) überbrückt ist,
wobei zumindest die Stahlschienen (5, 16) im Flügel (1)
in der Kernschicht (5) angeordnet sind.
9. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die im Flügel
(1) und nahe der Außenseite (A) angeordneten
Stahlschienen (S; 16) zusammen mit Dichtprofilen (14)
für den Flügel (1) in gemeinsamen Sicherungnuten (21)
der Kernschicht (5) angeordnet sind.
10. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Falzbereiche (9, 10) zwischen dem Flügel (1) und dem
Rahmen (2) überbrückenden Stahlschienen (S; 16, 17; 16′,
17′) nahe der Außenseite (A) des Fensters (F) angeordnet
sind.
11. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
den Ansprüchen 1 bis 10, wobei zumindest im unteren
Querholm des Rahmens eine außenliegende
Regenschutzschiene angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Stahlschiene (S, 17′) in die
Regenschutzschiene (13) eingefügt, vorzugsweise
eingeschoben, und darin fixiert ist.
12. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
den Ansprüchen 1 bis 10, wobei zumindest am unteren
Querholm des Rahmens eine außenliegende
Regenschutzschiene angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Regenschutzschiene (13)
zumindest in ihrem den Falzbereich (9) zwischen dem
Flügel (1) und dem Rahmen (2) überbrückenden
Teilbereich aus schußhemmendem Stahl ausgebildet ist.
13. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
den Ansprüchen 1 bis 7 und 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß für Durchschußhemmung bei niedriger
Beschußklasse (M 1) die Falzbereiche (9, 10) zwischen dem
Flügel (1) und dem Rahmen (2) durch jeweils eine
Stahlschiene (S; 16, 17′) überbrückt sind, und daß bei
Vorliegen einer Regenschutzschiene (13) am unteren
Rahmenholm die Stahlschiene (17′) in der
Regenschutzschiene (13) untergebracht oder von dieser
gebildet ist.
14. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke (D) der Kernschicht mindestens 30 mm beträgt und
vorzugsweise zwischen 30 und 75 mm liegt, und daß für
Durchschußhemmung bei höheren Beschußklassen eine
jeweils größere Kernschichtdicke (D) und eine größere
Stahlschienendicke (d, d 1) vorgesehen sind.
15. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stahlschienen (S), vorzugsweise oberflächenvergütet,
z.B. verzinkt, sind oder aus korrosionsfestem Stahl
(V 2A) bestehen.
16. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
senkrecht zur Ebene der Fensterscheibe gemessene Dicke
der Stahlschienen (S) zwischen 3 bis 10 mm beträgt, und
bei Durchschußhemmung der Beschußklasse (M 1) bei
mindestens 2mm, bei der Beschußklasse (M 3) hingegen bei
6 mm liegt.
17. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
den Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Falzbereich (4, 9, 10) in Richtung der Ebene der
Glasscheibe (3) von der Stahlschiene (S) um mindestens
die Dicke (d, d 1) der Stahlschiene (S) überbrückt ist.
18. Durchschußhemmendes lamelliertes Holzfenster nach
den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stahlschienen (S) aus einem hochvergüteten,
durchschußfesten Stahl, z.B. Cr-Mn-Hartstahl, in
materialbedingt geringer Dicke (d, d 1), bestehen.
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Country Status (1)
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1988
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Patent Citations (1)
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