DE3722841A1 - Beschusssicheres fenster - Google Patents
Beschusssicheres fensterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein beschußsicheres Fenster mit
einem in einer Wandöffnung angeordneten Blendrahmen für ein
ein- oder mehrflügliges Fenster, bei dem sowohl der Blend
rahmen als auch der Flügelrahmen jeweils zweischalig ausge
führt sind und die Rahmenschalen oder -hälften parallel zur
Fensterebene verlaufende Anschlußflächen aufweisen, die zu
Profilen aus beschußhemmendem Material, wie Metall oder
Kunststoff hoher Zähigkeit gehören und bei dem die Rahmen
hälften beider Rahmen im Bereich ihrer beschußhemmenden
Profile fest miteinander verbunden sind, während auf den
einander abgewandten Seiten dieser Profile die Rahmenhälf
ten zur Wetterseite und zur Raumseite hin abdeckende Holz
profilrahmen sitzen, nach Patent ......... (Patentanmeldung
P 36 20 600.8).
In der Hauptanmeldung vorgeschlagene Fenster dieser Art ha
ben aufgrund terroristischer Aktivitäten und Vandalismus im
Gefolge politischer Demonstrationen zunehmend an Bedeutung
gewonnen, um wichtige Gebäude der Verwaltung oder auch in
dustrieller Anlagen vor dem Eindringen von unbefugten Per
sonen bzw. vor Zerstörung durch Beschuß oder andere Gewalt
einwirkung zu schützen. Beispielsweise wird nach DIN 52 590
zur Prüfung einer durchschußhemmenden Verglasung der Bean
spruchungsart C 4 ein Geschoß des Kalibers 7,62 mm×52,
und zwar Vollmantel-Spitzkopfgeschoß mit Weichkern verwen
det, das eine Geschwindigkeit von etwa 790 m/sec besitzt
und bei einer Durchschußentfernung von 10 m abgeschossen
wird.
Eine dieser Beschußprüfung standhaltende Verglasung besteht
z. B. im Fall einer wärmedämmenden zweischaligen Isolier
verglasung aus einer äußeren Verbundglasscheibe von unge
fähr 40 mm Stärke, einem isolierenden Luftspalt und einer
weiteren Glasscheibe von etwa 10 bis 12 mm Stärke. Diese
Glaskombination wird wie sonst übliches Isolierglas von al
len Seiten ringsum luftdicht verschlossen und als Einheit
weiterverarbeitet.
Durch Verwendung derartiger oder ähnlicher beschußsicherer
Verglasungen in Fenstern werden nur einige Schwierigkeiten
beseitigt; denn bestehen bleibt das Problem, daß auch das
Material von Fensterflügel und Blendrahmen der Beschußprü
fung standhalten muß. Solche Prüfungen werden mit direktem
Beschuß senkrecht zur Fensterebene und auch unter Schußwin
keln von 45° entweder seitlich oder vertikal von oben oder
unten durchgeführt. Bei bestimmten Beschußwinkeln können
Verhältnisse eintreten, unter denen das Geschoß nur noch
einen Teil der Verglasung trifft, diesen durchschlägt und
in diesem Fall dann vom Material des Flügelrahmens oder
auch Blendrahmens aufgehalten werden muß. Die Anwendung von
beschußsicherem Stahl oder anderem Metall kann hier Abhilfe
schaffen, jedoch ist diese einfachste Lösung verhältnismä
ßig aufwendig und außerdem mit dem Problem der guten metal
lischen Wärmeleitung, also der Bildung von Kältebrücken be
haftet, so daß zusätzliche kostspielige Wärmedämmungsmaß
nahmen durchgeführt werden müssen. Auch im Hinblick auf die
bei Metallfenstern bestehenden Korrosionsprobleme sind sol
che "einfachen" Lösungen wegen der damit verbundenen Farb
anstriche oder Versiegelungen kostpsielig und auch stö
rungsanfällig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein durchschuß
hemmendes Fenster der eingangs bezeichneten Art so weiter
zubilden, daß bei Gewährleistung der Beschußsicherheit auch
dann, wenn Flügelrahmen und Blendrahmen an allen sichtbaren
Außen- und Innenseiten reine Holzflächen bzw. Holzprofile
zeigen, alle wichtigen Voraussetzungen für eine preisgün
stige Fertigung einschließlich des Glaseinbaus, dem Feuch
tigkeitsschutz in der Materialpaarung Holz - Stahl, Abdich
tung und die statischen Funktionen der verschiedenen Mate
rialien bei der Gewichtsabtragung zur Verfügung stehen.
Nach einem Grundgedanken der Erfindung wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß zur Erhöhung der Tragfähigkeit der wet
terseitigen Flügelrahmenschale das beschußhemmende Profil
einen der Fensteröffnung benachbarten und quer zur Fenster
ebene verlaufenden Profilschenkel aufweist, an dem ein we
sentlicher Bereich der beschußhemmenden Glaseinheit der
Flügelrahmenschale so anliegt und abgestützt ist, daß ein
geringer Glaseinstand bezüglich des an der Wetterseite
überstehenden Holzfalzes erreicht wird.
Aufgrund dieser Merkmale ergibt sich eine wesentliche kon
struktive Vereinfachung, wenn die Glaseinheit in die Auf
nahmeöffnung des schon vormontierten Flügels eingesetzt
werden kann und dabei gewichtsmäßig vollständig abgestützt
ist. Zur Vollendung der Montage braucht dann lediglich noch
die raumseitige Glashalteleiste befestigt und versiegelt zu
werden, um das in seinem Aufbau aufgrund der Beschußsicher
heit aus mehreren zum Teil komplizierteren Bauteilen beste
hende Fenster zusammenzubauen. Außerdem besteht aufgrund
dieses Vorschlags keine Hinderung, bei nachträglicher Aus
stattung eines Gebäudes mit beschußsicheren Fenstern auf
den Baustil bzw. auf die Fassade des Bauwerkes Rücksicht zu
nehmen, um beispielsweise bei älteren oder denkmalgeschütz
ten Gebäuden, in denen häufig öffentliche Dienststellen un
tergebracht sind, auf Holzfenster und Holzrahmen zurück
greifen zu können, deren äußere Profilierung von der Funk
tion der Beschußsicherheit unabhängig ist.
In Ausgestaltung des vorbeschriebenen Erfindungsgedankens
wird vorgeschlagen, daß die Abstützfläche für den Umfang
der Glaseinheit durch die Außenfläche des Winkelschenkels
des zur wetterseitigen Flügelrahmenschale gehörenden be
schußhemmenden Profils und außerdem durch die Stirnseite
des zur raumseitigen Flügelrahmenschale gehörenden Flach
profils gebildet wird, dessen Rückseite im allgemeinen bün
dig bzw. in Verlängerung zur Rückseite der Glaseinheit ver
läuft.
Bei der zweischaligen Ausgestaltung des Fensters, gemäß der
sowohl Blendrahmen als auch Flügelrahmen jeweils aus zwei
Halbschalen bestehen, die an ihren Anschlußflächen mit Pro
filen aus Metall oder anderem beschußhemmendem Material be
stehen, bleibt die gewünschte Einfachmontage der aufgrund
der Beschußsicherheit relativ schweren Glaseinheit voll ge
währleistet. Gleichzeitig wird auch die statische Sicher
heit erreicht, indem die Umfangsfläche der Glaseinheit an
den Metallprofilen beider Flügelrahmenschalen abgestützt
wird.
Gemäß einem weiteren wesentlichen Merkmal der Erfindung
sind im Flügelrahmen die Glaseinheit und das zur raumseiti
gen Flügelrahmenschale gehörende durchschußhemmende Flach
profil an ihren zueinander bündigen Rückseiten von einem
gemeinsamen Stahlprofil überfaßt, das vorzugsweise durch
die raumseitige Glashalteleiste abgedeckt ist. Das gemein
sam überdeckende Stahlprofil kann ebenfalls zu einem voll
ständigen Rahmen zusammengeschweißt oder auf andere Art
vormontiert werden, der dann durch die im Fensterbau übli
chen Glashalteleisten zusammen mit der Glaseinheit in der
für die Beschußsicherheit notwendigen Ort und Stelle gehal
ten wird.
Ein zur Gewichtsabtragung und gleichmäßigen Belastung der
Verbindung Holz - Stahl dienendes weiteres Merkmal der Er
findung besteht darin, daß an der inneren Anschlußfläche
des wetterseitigen Holzblendrahmens und an der äußeren An
schlußfläche des raumseitigen Holzflügelrahmens das jeweils
zugeordnete beschußhemmende Metallprofil über seine gesamte
Anschlußfläche abgestützt ist. Mit anderen Worten, die
Holzprofile sind an ihren Anschlußflächen so bemessen, daß
die zugeordneten Metallprofile über die gesamte Anschluß
fläche abgestützt sind, wenn das Metallprofil von innen her
mit dem Holzprofil verschraubt wird, so daß diese Verbin
dung von außen unsichtbar bleibt. Die beiden Metallprofil
rahmen werden vorzugsweise durch Punktschweißung im Bereich
ihrer Stirnseiten miteinander verbunden, um das Verziehen
der Rahmen zu vermeiden.
Ein Problem bei der Materialpaarung Holz - Stahl ergibt
sich bei der Vermeidung der Dampfdiffusion in den Fugen
zwischen Holz und Metall. Gemäß einem Lösungsvorschlag ist
zwischen den Anschlußflächen der miteinander verschraubten
Holz- und Metallprofilrahmen im Bereich des Fugenendes eine
Dampfdiffusionsfolie eingelegt bzw. eingeklemmt, die sich
über die benachbarten Stirnflächen beider Metallprofile bis
zur gegenüberliegenden freien Außenseite des einen Metall
profils erstreckt und dort bei geschlossenem Flügel mit der
Folie am gegenüberliegenden Metallprofil eine Dichtung bil
det.
Zusätzlich oder anstelle der Dampfdiffusionsfolie können
die Anschlußflächen zwischen den miteinander verschraubten
Metall- und Holzrahmen mit einem Versiegelungsanstrich ver
sehen sein. Als Ersatz für den Versiegelungsanstrich können
die Fugenstirnseiten zwischen Holz und Metall mit einem
kleinen Falz versehen und im offenstehenden Bereich versie
gelt sein.
Weitere Merkmale gemäß der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen 8 und 9 und aus der nachfolgenden Beschrei
bung von Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Fen
sters in Verbindung mit den Zeichnungen, die wesentliche
Einzelheiten zeigen. Die einzelnen Merkmale der Ansprüche
können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kom
bination bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirk
licht sein. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen, waagerechten Schnitt durch
ein beschußhemmendes Fenster gemäß der Hauptan
meldung,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch den unteren Be
reich von Blend- und Flügelrahmen eines beschuß
sicheren Fensters gemäß einer verbesserten ersten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 einen Querschnitt durch den seitlichen oder obe
ren Bereich eines beschußsicheren Fensters,
Fig. 4 einen Schnitt durch zwei benachbarte Flügelrahmen
eines Stulpflügelfensters und
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch einen Kämpfer als
Blendrahmen-Sprossenprofil zwischen beispielswei
se einem oberen Kippflügel und einem unteren
Drehflügel.
Gemäß Fig. 1 enthält eine Wand 10 beliebiger Art, die sinn
gemäß auch durch ein anderes Fenster bzw. einen dazugehö
renden gemeinsamen Blendrahmen ersetzt werden kann, eine
durch einen Vorsprung 12 teilweise abgedeckte Öffnung 14.
In der Wandöffnung 14 ist ein Blendrahmen 20 angeordnet,
zwischen dem und der Wand ein Isoliermaterial 16 vorgesehen
ist, während der Blendrahmen raumseitig an der Stelle 18
eingeputzt ist. Innerhalb des Blendrahmens ist ein Fenster
flügel 22 fest oder beweglich angeordnet, wobei nicht ge
zeigte Flügeleinbauten wie Dreh- und Kipp- Dreh/Oberlicht-
Kippflügel, Stulpflügel usw. möglich sind. Das im vorlie
genden Fall einflüglige Fenster besitzt eine Verglasungs
einheit 24, die im Fall einer durchschußhemmenden Vergla
sung der Beanspruchungsart C 4 eine Gesamtstärke von unge
fähr 63 mm besitzt, wobei zur Wetterseite hin eine starke
Verbundglasscheibe 26 und zur Raumseite hin eine dünnere
Glasscheibe 28 von etwa 10 mm Stärke und dazwischen ein
weitgehend luftfreier Raum 30 von ebenfalls etwa 10 mm
Stärke vorgesehen sind. Die Glaseinheit 24 ist an der Stel
le 32 versiegelt mit dem Flügelrahmen 22 verbunden.
Der zweischalige Blendrahmen besitzt an seiner raumseitigen
Schale ein metallisches Winkelprofil 34 mit einem parallel
zur Fensterebene verlaufenden Schenkel 36 und einem paral
lel zur Wandöffnung verlaufenden Schenkel 38. Mit diesem zu
einem geschlossenen Rahmen verarbeiteten Winkelprofil 34
ist ein Profilholzrahmen 59 fest verbunden, vorzugsweise
von der Anschlußfläche 40 her verschraubt.
Die wetterseitige Halbschale des Blendrahmens 20 umfaßt ein
metallisches Winkelprofil 42 mit Schenkeln 44 und 46, mit
denen ein äußeres Holzprofil 52, das einem sonst üblichen
Holzblendrahmen entspricht, von der Anschlußfläche 48 aus
verschraubt sein kann. Das Holzprofil 52 bzw. der Blendrah
men 20 ist am Vorsprung 12 der Wandöffnung an der Stelle 54
verkittet.
Der Flügelrahmen 22 umfaßt wie der Blendrahmen 20 zwei
Halbschalen, wobei die raumseitige Halbschale ein metalli
sches Winkelprofil 62 und die wetterseitige Schale ein me
tallisches Winkelprofil 58 trägt. Die abgewinkelten Schen
kel 66, 70 sind mit der Versiegelung 32 des Glaselementes
24 verbunden bzw. dienen dieser als Aufnahme. Äußere und
innere Holzprofile 68 bzw. 72 des Flügelrahmens 22 sind mit
den Winkelprofilen 58, 62 über deren parallel zur Fenster
ebene verlaufenden Anschlußflächen 60 bzw. 64 verschraubt.
Die Profilart und die Erstreckungslänge der Schenkel der
vorzugsweise metallischen Winkelprofile 34, 42, 58, 62 be
stimmt sich nach der Beschußsicherheit und auch nach der
Beschußrichtung. Aus diesem Grund ist der Schenkel 66 des
Winkelprofils 58 relativ kurz, da in diesem Bereich auch
bei schrägem Beschuß stets entweder das Glaselement 24 aus
reicht oder im Flügelrahmen die metallischen Winkelprofile
einen ausreichenden Durchschußwiderstand besitzen. Um zu
verhindern, daß ein schräg durch die Glaseinheit 24 oder
von der entgegengesetzten Seite ankommendes Geschoß oder
Teile davon durch den Raum der Versiegelung 32 in Richtung
zum Rauminneren abgelenkt wird, ist am äußeren Ende des
Winkelschenkels 70 eine entgegengesetzt abgewinkelte metal
lische Leiste als Sperre vorgesehen. Obwohl diese Leiste 74
einteilig mit dem Winkelprofil 62 verbunden sein kann, ist
sie bei der gezeigten Ausführungsform innerhalb einer Glas
halteleiste 76 untergebracht und mit dieser fixiert.
Auch bei den Beispielen gemäß Fig. 2 bis 5 besteht jedes
Fenster mindestens aus insgesamt vier in sich geschlossenen
Teilrahmen aus Holz oder Kunststoff, nämlich dem inneren
Flügelrahmen, dem äußeren Flügelrahmen, einem inneren
Blendrahmen und einem äußeren Blendrahmen, die jeweils noch
mit einem umlaufenden Metallrahmen aus Stahl-Sperrteilen
versehen sind. Die zusammengehörenden wetterseitigen und
raumseitigen Flügel- bzw. Blendrahmen liegen mit ihren
Stahlteilen 36, 44 bzw. 58, 62 aneinander und können über
diese Stahlteile entweder miteinander verschweißt oder mit
einander verschraubt sein. Als besonderes Merkmal sind die
gemeinsamen Stirnflächen der nebeneinanderliegenden Stahl
teile gemäß Fig. 2 durch eine Diffusionsschutzfolie 80
(Feuchtigkeitssperrfolie) nach außen abgedeckt bzw. ver
klebt, um das Eindringen von Feuchtigkeit in den Zwischen
raum zwischen die Stahlteile und Holzteile zu verhindern.
Zusätzlich, ähnlich wie schon in Fig. 1 gezeigt, kann in
der inneren Glashalteleiste 76 des Flügelrahmens eine
Stahlleiste 74 untergebracht sein, mit der im Fall von
schrägen Einschüssen unter 45° seitlich an der doppelten
Stahlplatte vorbei die notwendige Sicherungssperre gewähr
leistet wird.
Als besonderes Merkmal ist die raumseitige Oberfläche 25
der Glaseinheit 24 mit der Anschlußfläche 65 zwischen dem
dem Holzprofilrahmen 72 gegenüberliegenden und mit diesem
zu verschraubenden metallischen Flachprofil 62 bündig.
Folglich überdeckt die Stahlleiste 74 gleichzeitig die
Glasrückseite und den über den Holzprofilrahmen vorstehen
den Abschnitt des Flachprofils 62. Dies gewährleistet
einerseits eine die Glaseinheit 24 sichernde Anschlag- oder
Haltefunktion und gleichzeitig die Beschußsicherheit im
Zwischenraum zwischen Glaseinheit 24 und den metallischen
Sperrprofilen 58, 62. Zusätzlich kann über diese Konstruk
tion die Last der Glaseinheit auch unter Berücksichtigung
von Winddruckkräften günstig abgetragen werden. Eine Diffu
sionsschutzfolie 82 ist zwischen der Stahlleiste 74 und der
Glaseinheit bzw. der gegenüberliegenden Rückseite des me
tallischen Flachprofils 62 vorgesehen.
Insbesondere wird in den verschiedenen Fig. 2 bis 5 die
Anordnung von beschußhemmendem Material in Verbindung mit
Holz ohne sichtbare Befestigung gezeigt, wobei die Falzaus
bildung am Flügelrahmen, speziell bei Stulpflügeln gemäß
Fig. 4 in beschußsicherer Ausführung eine Besonderheit
enthält. Auch dabei ist der eingearbeitete Feuchtigkeits
schutz zwischen Glashalteleiste und innerem Stahlprofil
vorgesehen.
Weiterhin ergibt sich aus den gezeigten Ausführungsformen
die für die Abtragung des Fenstergewichtes erforderliche
statische Funktion des Holzes aufgrund der Bemessung der
Querschnitte und der Anschluß- und Verbindungsflächen. Zum
vereinfachten Einbau der Verglasung dient eine Absperrlei
ste auf der Rauminnenseite, die auch bei Schrägeinschüssen
unter 45° wirksam ist. Ein Luftraum 84 zwischen Glas und
Rahmen dient der Isolierfunktion.
Ein geringstmöglicher Glaseinstand ist möglich durch die
spezielle Ausbildung des Glasfalzbereiches von z. B. nur
20 mm und durch die Aufnahme und Abstützung der Glaseinheit
24 weitgehend innerhalb der wetterseitigen Flügelrahmen
schale, wo die Abstützung erfolgt durch die Metallprofile
58, 66 und 62. Herkömmliche Konstruktionen erfordern einen
etwa gleichen Glaseinstand wie die Scheibendicke, so daß
bei einer Scheibendicke von 50 mm ein Einstand von 50 mm
erforderlich wird.
Weiterhin zeigen die einzelnen Figuren die Verbindungsarten
zwischen den einzelnen Rahmenelementen und Möglichkeiten
der äußeren Gestaltung des Fensters, wobei das Konstruk
tionsprinzip durch Materialdimensionierung in sämtliche an
dere Beschußklassen M 1- M 5 umgewandelt werden kann.
Weiterhin ergeben sich aus den Zeichnungen Ausführungsbei
spiele für die Abdichtung der Falzausbildung und im Bereich
der beschußhemmenden Einlage, für die Ausbildung eines ho
rizontalen Sprossenprofils 90, 92 mit Flügeleinbauten (Fig.
5), für die Eckausbildung der beschußhemmenden Einlage an
Gehrungen und Stößen und Möglichkeiten zur Verhinderung von
Knackgeräuschen durch Dilatationsbewegungen.
Gemäß einem wichtigen Merkmal befindet sich die Glaseinheit
gemäß Fig. 2 bis 5 bezüglich des gesamten Flügelquerschnit
tes ziemlich weit außen. Speziell die Glaseinheit ragt nur
noch um die Stärke des zur inneren Rahmenschale gehörenden
metallischen Flachmaterials über, so daß praktisch der
überwiegende Glasquerschnitt sich in der äußeren Rahmen
schale befindet. Dies hat seinen Sinn darin, zur Beschußsi
cherheit die Glaseinheit voll auszunutzen, so daß für Ein
schüsse unter 45° die Stahlabdeckung im Inneren des Flügels
kleingehalten werden kann. Relativ klein bleiben kann auch
der Querschnitt des Flügels, so daß relativ große Fenster
flächen untergebracht werden können.
Claims (9)
1. Beschußsicheres Fenster mit einem in einer Wandöffnung
angeordneten Blendrahmen für ein ein- oder mehrflügliges
Fenster, bei dem sowohl der Blendrahmen als auch der
Flügelrahmen jeweils zweischalig ausgeführt sind und die
Rahmenschalen oder -hälften parallel zur Fensterebene
verlaufende Anschlußflächen aufweisen, die zu Profilen
aus beschußhemmendem Material wie Metall oder Kunststoff
hoher Zähigkeit gehören und bei dem die Rahmenhälften
beider Rahmen im Bereich ihrer beschußhemmenden Profile
fest miteinander verbunden sind, während auf den einan
der abgewandten Seiten dieser Profile die Rahmenhälften
zur Wetterseite und zur Raumseite abdeckende Holzprofil
rahmen sitzen, nach Patent ........... (Patentanmeldung
P 36 20 600.8),
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erhöhung der Tragfähigkeit der wetterseitigen
Flügelrahmenschale das beschußhemmende Profil (58) einen
der Fensteröffnung benachbarten und quer zur Fensterebe
ne verlaufenden Winkelschenkel (66) aufweist, an dem ein
wesentlicher Bereich der beschußhemmenden Glaseinheit
(26) der Flügelrahmenschale (58, 68) so anliegt und abge
stützt ist, daß ein geringer Glaseinstand bezüglich des
an der Wetterseite überstehenden Holzfalzes erreicht
wird.
2. Beschußsicheres Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abstützfläche für den Umfang der Glas
einheit (24) durch die Außenfläche des Winkelschenkels
(66) des zur wetterseitigen Flügelrahmenschale (68) ge
hörenden beschußhemmenden Profils (58) und außerdem
durch die Stirnfläche des zur raumseitigen Flügelrahmen
schale (72) gehörenden Flachprofils gebildet wird, des
sen Rückseite im allgemeinen bündig bzw. in Verlängerung
zur Rückseite der Glaseinheit verläuft.
3. Beschußsicheres Fenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß im Flügelrahmen die Glaseinheit (24)
und das zur raumseitigen Flügelrahmenschale (72) gehö
rende durchschußhemmende Flachprofil an ihren zueinander
im allgemeinen bündigen Rückseiten von einem gemeinsamen
Stahlprofil (74) überfaßt sind, das vorzugsweise durch
die raumseitige Glashalteleiste (76) abgedeckt ist.
4. Beschußsicheres Fenster nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der inneren
Anschlußfläche des wetterseitigen Holzblendrahmens (52)
und an der äußeren Anschlußfläche des raumseitigen Holz
flügelrahmens (50) das jeweils zugeordnete beschußhem
mende Metallprofil (44 bzw. 36) über seine gesamte An
schlußfläche abgestützt ist.
5. Beschußsicheres Fenster nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den An
schlußflächen der miteinander verschraubten Holzrahmen
und Metallprofilrahmen sowohl des Blendrahmens als auch
des Flügelrahmens im Bereich des Fugenendes eine Dampf
diffusionsfolie (80) eingelegt bzw. eingeklemmt ist, die
sich über die benachbarten Stirnflächen der beiden Me
tallprofile bis zur gegenüberliegenden freien Außenseite
des einen Metallprofils erstreckt und dort bei geschlos
senem Flügel an einer entsprechenden Folie am Metallpro
fil des benachbarten Flügel- oder Blendrahmens zur Bil
dung einer Dichtung anliegt.
6. Beschußsicheres Fenster nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich oder
anstelle der Dampfdiffusionsfolie die Anschlußflächen
zwischen den miteinander verschraubten Metall- und Holz
rahmen mit einem Versiegelungsanstrich versehen sind.
7. Beschußsicheres Fenster nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich zum Ersatz für den Versiege
lungsanstrich die Fugenstirnseite zwischen Holz und Me
tall mit einem kleinen Falz versehen und im offenstehen
den Bereich versiegelt sind.
8. Beschußsicheres Fenster nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Fall eines
Stulpflügelrahmens die zur Beschußsicherung dienenden
Metallprofile beider Flügel jeweils in gleichen Ebenen
liegen, sich jedoch zwischen wetterseitiger und raumsei
tiger Flügelrahmenschale wechselseitig mit dem erforder
lichen Mindestüberstand überdecken, wobei zur Erzielung
der Beschußsicherung im wetterseitigen Flügel des einen
Stulpflügels ein zusätzliches Metallflachprofil (67) mit
Überstand über die Fuge (69) zum anderen Flügel hin vor
gesehen ist (Fig. 4).
9. Beschußsicheres Fenster nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle einen
oberen Flügel und einen unteren Flügel voneinander tren
nenden horizontalen Sprossenprofils eines Blendrahmens
dieses an der Ober- und Unterseite identisch in der
gleichen Art ausgebildet ist, wie die Innenumfangsseite
eines üblichen Blendrahmens.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873722841 DE3722841A1 (de) | 1986-06-19 | 1987-07-10 | Beschusssicheres fenster |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863620600 DE3620600A1 (de) | 1986-06-19 | 1986-06-19 | Durchschusshemmendes fenster |
DE19873722841 DE3722841A1 (de) | 1986-06-19 | 1987-07-10 | Beschusssicheres fenster |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3722841A1 true DE3722841A1 (de) | 1989-01-19 |
Family
ID=25844775
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873722841 Ceased DE3722841A1 (de) | 1986-06-19 | 1987-07-10 | Beschusssicheres fenster |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3722841A1 (de) |
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