DE3831744A1 - Abdichtung der fugen von abdeckkanaelen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdichtung der Fugen von
Abdeckkanälen, insbesondere chemischer Produktleitungen, die aus
einzelnen, in Längsrichtung aneinanderstoßenden, schalenförmigen
Kanalabschnitten aus mit Isoliermaterial verfüllten Blech
wandungen zusammengesetzt sind.
Derartige Rohrleitungstrassen, die oftmals aus mehreren, neben
einanderliegenden Rohrleitungen bestehen und eine große Länge
aufweisen können, müssen gegen Temperatureinflüsse isoliert und
vor Witterungseinflüssen geschützt werden, wobei oftmals auch ver
hindert werden soll, daß bei auftretenden Leckagen in diesen Rohr
leitungen ein freies Ausströmen in die Umgebungsluft erfolgt. Die
Rohrleitungs-Trasse muß daher von einer dichten Isolierung umgeben
werden, die zweckmäßigerweise als tunnelförmiger Kanal ausgebildet
ist. Dieser Kanal ist dabei aus einzelnen, in Längsrichtung anein
anderstoßenden Kanalabschnitten aufgebaut, die meist aus halb
kreisförmigen, radial voneinander beabstandeten Blechwandungen be
stehen, die mit Isoliermaterial, z.B. In-situ-geschäumten Polyure
than ausgefüllt sind.
Der Abdichtung der Fugen solcher aneinanderstoßender Kanalab
schnitte ist dabei besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Zum
einen muß eine derartige Abdichtung absolut dicht sein und zum
anderen soll sie relative Bewegungen und Dehnungen zweier benach
barter Kanalabschnitte zulassen und ggf. geringfügige Größen
unterschiede ausgleichen. Dabei ist eine derartige Abdichtung
besonders schwierig anzubringen, wenn es sich um räumlich ge
krümmte Flächen bzw. Fugen handelt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Abdichtung derartiger räumlich gekrümmter Fugen zu schaffen, die
allen gestellten Anforderungen genügt, d.h. die einen Schutz gegen
Witterung sowie eine ausreichende Wärmedämmung bietet, die einen
Luftaustausch zwischen Kanalinnenseite und Umgebungsluft sicher
verhindert und die dennoch Relativbewegungen der Kanalabschnitte
gegeneindander ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß jede
Fuge keilförmig, sich nach außen öffnend ausgebildet ist, daß das
Außenblech jedes Kanalabschnittes im an die Fuge angrenzenden
Bereich eine nach außen ragende Sicke aufweist und daß mindestens
der Bereich der Fuge und der beidseitig anschließenden Sicken von
einem angenähert großen Stahlband unter Vorspannung überdeckt ist,
zwischen dem und der äußeren Kanalwandung ein elastisches Dich
tungsband eingespannt ist.
Mit einer solchen prinzipiellen Ausbildung und Anordnung wird jede
Fuge sicher und dauerhaft abgedichtet, wobei insbesondere durch die
über dem Umfang der Kanalaußenwandung unter Vorspannung stehenden
Stahlbänder eine hohe Dauerstandsfestigkeit gegeben ist.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Dichtungsband aus einem bei
Wärme aufgehenden Quellband besteht, das zweckmäßigerweise aus mit
Bitumen getränktem Schaumstoff hergestellt ist.
Zur optimalen Abdichtung sollte das Quellband auf mindestens 30%
seines expandierten Volumens komprimiert und in einer Dicke ein
gebaut sein, die höher ist, als die seitlichen Abkantungen des
U-förmigen Stahlbandes, so daß zwischen den Abkantungen und der
Kanalaußenwandung stets ein Spalt verbleibt.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Breite des eingebauten Quell
bandes geringer ist, als die Breite des Stahlbandes, damit auch
bei hoher Komprimierung das Quellband nicht seitlich unter dem
Stahlband austritt.
Es ist aber auch möglich, das Dichtungsband aus einem im Quer
schnitt angenähert rechteckigen, elastischen Gummiprofil herzu
stellen. Von Vorteil bei dieser Ausgestaltung ist, daß das Stahl
band dann in das Gummiprofil integriert sein kann.
Zur besseren Montage ist es zweckmäßig, wenn das Stahlband in mehr
fache, den Fugenumfang überdeckende Einzelabschnitte, unterteilt
ist, die an den Stoßstellen über Spannschrauben miteinander ver
bunden sind.
Die Stahlbandabschnitte können dabei entsprechend der Umfangskon
tur des abzudeckenden Fugenabschnittes vorgebogen sein.
Zusätzlich kann zur besseren Dichtung in den Außenbereich jeder
Fuge ein Dichtungsband in Form eines Quellbandes eingesetzt sein.
Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktionsweise
von Ausführungsbeispielen nach der Erfindung näher erläutert. Dabei
zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine zu isolierende Rohrleitungs
trasse mit umgebendem Isolierkanal,
Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch die Kanalwandung im Bereich
einer Fuge entsprechend der Schnittlinie II-II nach Fig. 1,
Fig. 3 eine andere Gestaltung einer Fugenabdichtung und
Fig. 4 eine Fugenabdichtung mit einem Gummiprofil.
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch eine Rohrleitungstraße (1)
für beispielsweise fünf nebeneinanderliegende Rohrleitungen (2) für
chemische Produkte gezeigt. Die Rohrleitungstrasse (1) mit den
Rohrleitungen (2) ist von einem tunnelartigen Abdeckkanal (3) um
geben, der - wie sich aus dem Teillängsschnitt nach Fig. 2 er
gibt - aus einzelnen, axial aneinanderstoßenden Kanalabschnitten
(4) zusammengesetzt ist. Jeder Kanalabschnitt (4) weist ein
entsprechend den Kanalquerschnitt gewölbtes Außenblech (5) und
ein konzentrisch dazu liegendes Innnenblech (6) auf. Der Hohlraum
zwischen Außenblech (5) und Innenblech (6) ist mit einem
Isoliermaterial (8) ausgefüllt, wobei dieses Isoliermaterial (8)
beispielsweise aus in-situ-geschäumtem Polyurethan bestehen kann.
Die Stirnfläche (7) ist nicht senkrecht zu den Kanalwandungen (5)
und (6), sondern geringfügig geneigt zu diesen, so daß sich ein
keilförmig nach außen öffnender Spalt (9) ergibt. Damit stoßen sich
zwei benachbarte Kanalabschnitte (4) lediglich an der Kante (10)
des Innenumfangs.
Darüber hinaus weist jedes Außenblech (5) im an die Stirnfläche (7)
angrenzenden Bereich eine nach außen ragende, gewölbte Sicke (11)
auf.
Zur Abdichtung der Fuge (9) ist vorgesehen, über die Breite der
Fuge (9) sowie die beiden anschließenden Sicken (11) ein
Dichtungsband (12) zu legen, das außen von einem angenähert
U-förmigen Stahlband (13) mit dem horizontalen Abschnitt (14)
und den beiden seitlichen Abkantungen (15) überdeckt wird.
Das Dichtungsband (12) besteht vorzugsweise aus einem sog. Quell
band, das meist aus mit Bitumen getränktem Schaumstoff hergestellt
wird. Ein derartiges, im komprimierten Zustand angeliefertes Quell
band, geht nach der Montage unter Wärmeeinwirkung, d.h. auch schon
bei Raumtemperatur, auf und expandiert auf das etwa sechsfache sei
nes Kompressionsvolumens.
Im vorliegenden Fall ist ein Quellband (12) einer solchen Stärke
gewählt, daß es sich bei entsprechender Anordnung des über den Um
fang des Kanals (3) vorgespannten Stahlbandes (13) nur etwa bis auf
30% seines Maximal-Volumens ausdehnen kann und zwar soweit, daß die
Innenkanten der seitlichen Abkantungen (15) des Stahlbandes (13)
stets noch einen vorgegebenen Abstand zum Außenmantel (5) der Ka
nalabschnitte (4) aufweisen, um damit stets einen definierten An
preßdruck auf das Dichtungsband (12) auszuüben.
Dabei ist ferner darauf zu achten, daß die Breite des Dichtungs
bandes (12) geringer ist als die Breite des Stahlbandes (14), damit
seitlich stets noch genügend Freiraum vorhanden ist, um zu
verhindern, daß bei einem Aufgehen des Quellbandes (12) dieses
seitlich unter den Abkantungen (15) nach außen hervortritt.
Wie man zurückkommend auf Fig. 1 ersieht, ist das Stahlband (13)
in Umfangsrichtung in entsprechend vorgeformte Abschnitte (20, 21,
22 und 23) unterteilt, wodurch die gewölbten Abschnitte (21 und 22)
bereits vorgeformt als Bogenabschnitte angeliefert werden können.
Die einzelnen Abschnitte (20 bis 23) sind dann an den Stoßstellen
mit nach außen ragenden Laschen (25) über Spannschrauben (26) mit
einander verbunden. Über diese Spannschrauben (26) kann dann eine
definierte Vorspannung auf das Dichtungsband (12) aufgebracht und
nachgestellt werden.
Eine etwas andere Gestaltung ist in dem Teillängsschnitt in Fig. 3
gezeigt. Dabei weist das Stahlband (30) einen leicht konkav gewölb
ten Querschnitt auf, um damit den Anpressdruck auf das Dichtungs
band (12) im Bereich der Sicken (11) noch weiter zu erhöhen und um
damit ein Eindringen von Feuchtigkeit von außen in den Spalt (9)
noch sicherer zu verhindern.
In Fig. 4 ist in einem weiteren Teillängsschnitt ein Querschnitt
durch ein Dichtungsband (32) gezeigt, das aus einem angenähert
rechteckigen Gummiprofil (33) besteht, in das das Stahlband (34)
unmittelbar integriert sein kann. Bei einer derartigen Gestaltung
als korossionsfestes Gummiprofil ist es ausreichend, wenn lediglich
ein flaches Stahlband (34), beispielsweise durch Coextrusion, mit
dem Gummiprofil kombiniert wird, wobei dann der entsprechende
Anpressdruck auf die Gummidichtung (33) durch die oben
beschriebene Vorspannung des Stahlbandes (34) erreicht wird.
Bei allen drei Ausführungsbeispielen ist eine zusätzliche Abdich
tung der Fuge (9) durch Einsetzen eines Dichtungsstreifens (35)
in dem äußeren Bereich der Fuge (9) möglich, wie das in Fig. 2
gezeigt ist.
Insgesamt ergibt sich also eine Fugenabdichtung, die einmal durch
Gestaltung der Fuge selbst und durch die Sicken an der äußeren
Fugenkante eine sichere Positionierung der eigentlichen Dichtung
mit partiell höherem Anpressdruck gewährleistet, wobei durch die
Vorspannung des übergelegten Stahlbandes und entsprechende Nach
stellmöglichkeiten für die Vorspannung stets eine sichere Abdich
tung gewahrleistet ist. Diese Abdichtung erfolgt dabei einmal ge
gen äußere Witterungseinflüsse, wie Regen, sowie gegen einen mög
lichen Luft- oder Gasaustritt vom Kanalinneren her, ermöglicht aber
gleichzeitig gewisse Relativbewegungen zweier benachbarter Kanalab
schnitte sowie einem Ausgleich geringfügiger Durchmesser-Unter
schiede.
Durch die gasdichte Fugenabdichtung ist darüberhinaus eine Diagnos
tizierung von Leckstellen innerhalb des Abdeckkanals möglich, indem
Luft durch den Kanal geblasen und diese Luft am Ende des Kanals auf
evtl. zwischenzeitlich erfolgte Beimengungen von Chemikalien
austritten an möglichen Leckstellen erfolgt. Eine gezielte Leck
stellen-Suche kann dann durch Begehen des Kanals erfolgen.
Claims (10)
1. Abdichtung der Fugen von Abdeckkanälen, insbesondere von
chemischer Produktleitungen, die aus einzelnen, in Längs
richtung aneinanderstoßenden, schalenförmigen Kanalabschnit
ten aus mit Isoliermaterial verfüllten Blechwandungen zu
sammengesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Fuge (9)
sich keilförmig nach außen öffnend ausgebildet ist, daß das
Außenblech (5) jedes Kanalabschnittes (4) im an die Fuge (9)
angrenzenden Bereich eine nach außen ragende Sicke (11) auf
weist und daß mindestens der Bereich der Fuge (9) und der
beidseitig anschließenden Sicken (11) von einem angenähert
U-förmigen Stahlband (13) unter Vorspannung überdeckt ist,
zwischen dem und der äußeren Kanalwandung (5) ein elasti
sches Dichtungsband (12; 33) eingespannt ist.
2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtungsband (12) aus einem bei Wärme aufgehenden Quellband
besteht.
3. Abdichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Quellband (12) aus mit Bitumen getränktem Schaumstoff be
steht.
4. Abdichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Quellband (12) auf mindestens 30% seines expandierten Vo
lumens komprimiert und in einer Dicke eingebaut ist, die höher
als die seitlichen Abkantungen (15) des U-förmigen Stahlbandes
(13) sind.
5. Abdichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Breite des eingebauten Quellbandes (12) geringer ist als die
Breite des Stahlbandes (14).
6. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtungsband (32) aus einem im Querschnitt angenähert recht
eckigen, elastischen Gummiprofil (33) besteht.
7. Abdichtung nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stahlband (34) in das Gummiprofil (33) integriert ist.
8. Abdichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß das Stahlband (13) in mehrere, den
Fugenumfang (9) überdeckende Einzelabschnitte (20, 21, 22, 23)
unterteilt sein kann, die an den Stoßstellen (25) über
Spannschrauben (26) miteinander verbunden sind.
9. Abdichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stahlbandabschnitte (21, 22) entsprechend der Umfangskontur
des abzudeckenden Fugenabschnittes (9) vorgebogen sind.
10. Abdichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Außenbereich jeder Fuge (9) ein Dichtungsband (35) in
Form eines Quellbandes eingesetzt ist.
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Cited By (4)
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