DE3829488A1

DE3829488A1 - Vorrichtung zum zentrieren von brillenglaesern und aufbringen eines halteteils auf diesen sowie anwendung der vorrichtung

Info

Publication number: DE3829488A1
Application number: DE19883829488
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: Wernicke and Co GmbH
Current assignee: Wernicke and Co GmbH
Priority date: 1988-08-31
Filing date: 1988-08-31
Publication date: 1990-03-01
Also published as: DE3829488C2

Description

Die Vorrichtung betrifft eine Vorrichtung zum Zentrieren von Brillengläsern und Aufbringen eines Halteteils auf diesen nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches. Sie betrifft ferner die Anwendung einer derartigen Vorrichtung.

Durch die US-PS 35 86 448 ist eine Vorrichtung zum Zentrieren eines Rohglases gegenüber einer Brillengestellöffnung bekannt. Hierbei werden die Dezentrierungsgrößen über zwei Spiegel und ein Prisma dem Betrachter sichtbar gemacht. Durch die EP-OS 02 06 860 ist ein Gerät zum Zentrieren und Aufsetzen des Halteteils auf ein Rohglas bekannt. Das Rohglas liegt hierbei unmittelbar auf einem Bildschirm auf, dem die Daten des Fertigglases oder der Brillengestellöffnung eingegeben werden und auf dem das Rohglas verschoben wird, um zu erkennen, ob das Rohglas für die Bearbeitung des Fertigglases geeignet ist. Die EP-OS 02 26 349 zeigt und beschreibt eine Vorrichtung zur Herstellung eines Brillenglases durch Lagesteuerung des Randschliffes eines Brillenglases. Hierbei liegt eine Schablone oder die Öffnung eines Brillengestells auf einer Auflage auf; der Rand der Schablone oder der Innenrand der Brillengestellöffnung wird durch einen linearen, drehbaren Bildabtaster erfaßt, dessen Drehachse senkrecht zur Schablone oder der Ebene der Brillengestellöffnung gelegen ist. Die Ergebnisse des rotierenden Bildabtasters dienen zur Steuerung der Schleifmaschine des Glases. Letztlich ist durch die DE-OS 29 31 723 eine Vorrichtung zum Dezentrieren von Korrekturbrillengläsern und Anbringen eines Halteteils auf dem Brillenglas bekannt. Hierbei wird in einem Prisma über ein Spiegelsystem ähnlich der Vorrichtung nach der US-PS 35 86 448 die Schablone und das Brillenglas bzw. deren Mittelpunkt sichtbar gemacht. Mit Hilfe eines an einer senkrechten Säule angeordneten Schwenkarms, der auf- und abwärts bewegbar ist, kann der Halteteil (Blocker) auf dem Brillenglas aufgebracht werden.

Diesem Stand der Technik gegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzuschlagen, mit denen festgestellt werden kann, ob die Herstellung eines Fertigglases mit bestimmten Dezentrierungsdaten aus einem Rohglas gegebener Größe möglich ist und das Dezentrieren des Rohglases zum Aufbringen des Haltemittels (Blockers) auf dem Rohglas fehlerfrei und zeitsparend erfolgen kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches oder des Nebenanspruches vor. Die Vorrichtungsunteransprüche dienen der Verbesserung und Weiterentwicklung der Merkmale des Anspruches 1 bzw. 2. Der Anwendungsunteranspruch zeigt vorteilhafte Schritte für die Benutzung der Vorrichtung auf.

Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Videokamera oberhalb des Rohglases;

Fig. 2 in Draufsicht den Kreuzschlitten mit einem darauf aufliegenden Rohglas und

Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der Erfindung mit einem unterhalb der Rohglasauflage angebrachten rotierenden Bildabtaster.

Die Vorrichtung nach der Erfindung weist bei der Ausführungsform nach Fig. 1 einen Kreuzschlitten 1, eine darüber angordnete Videokamera 2, einen Computer 3 mit einem Bildschirm 4 und einer Eingabe-Tastatur 5 sowie eine Vorrichtung 6 zum Aufbringen eines Halteteils 7 auf das Rohglas R auf dem Kreuzschlitten 1 auf. Der Kreuzschlitten besteht in bekannter Weise aus dem Unterschlitten 8 und dem Oberschlitten 9, von denen der Unterschlitten 8 mit Hilfe der Führungen 10 in Richtung der Pfeile 11, 12 (x-Koordinate) verschieblich ist. Auf dem Unterschlitten 8 ist der Oberschlitten 9 an den Führungen 14 in Richtung 15, 16 (y-Koordinate) verschieblich. Der Oberschlitten 9 bildet eine Rohglasauflage mit vorzugsweise in Dreieckform angeordneten Auflagenocken 18, auf denen das Rohglas R mit Hilfe von auf den Nocken aufgebrachten Gummiköpfen unverschieblich gehalten ist. Der Oberschlitten 9 besitzt auf seiner Oberseite ein Koordinatenkreuz 19 und auf der die x-Koordinate darstellenden Linie 20 einen mittleren Kennzeichnungspunkt 21 und zwei seitlich davon auf der Linie 20 gelegene Kennzeichnungspunkte 22. Das gleiche Kennzeichnungspunkte aufweisende Rohglas R wird, wie Fig. 2 erkennen läßt, derart auf die Brillenglasauflage gelegt, daß die Kennzeichnungspunkte des Glases und der Auflage sich decken. Die genau senkrechte Längsachse 23 der Videokamera 2 fluchtet in der Ausgangslage der Teile mit dem mittleren Punkt 21 der Brillenglasauflage und dem entsprechenden Mittelpunkt des Rohglases R.

Die Videokamera 2 ist über die Leitung 24 mit dem Computer 3 verbunden. Auf dessen Bildschirm 4 wird die Kontur K des Fertigglases mit dem Zentrierpunkt Z auf Grund der Dezentrierungsdaten Z _x und Z _y eingegeben. Wird diese Kontur derart verstellt, daß der Zentrierpunkt Z in Übereinstimmung gebracht wird mit dem Mittelpunkt 21 der Brillenglasauflage und dem entsprechenden Mittelpunkt des Rohglases R, so gelangt das Bild des Fertigglases mit der Kontur K in Stellung K′. Liegt diese Kontur K′ innerhalb des Umfanges des Rohglases R, so ist das vorgesehene Rohglas für die Herstellung des gewünschten Fertigglases geeignet.

Der Computer 3 ist über die Leitung 25 mit dem Kreuzschlitten 1 bzw. dessen Antrieben verbunden, so daß der Unterschlitten und der Oberschlitten den Dezentrierungsdaten Z _x und Z _y entsprechend derart verfahren werden kann, daß der Zentrierpunkt Z des Fertigglases mit der Längsachse 23 fluchtet und das Rohglas um Z _x und Z _y aus der Achse 23 verstellt wird. Hiernach wird der Arm 26 der Vorrichtung zum Aufbringen des Halteteils 7 auf dem Rohglas aus seiner zunächst ausgeschwenkten Stellung in die gestrichelte Stellung nach Fig. 1 verschwenkt (vgl. Doppelpfeil 27) und soweit höhenverstellt (vgl. Doppelpfeil 28) bis der auf der Achse 23 bewegte Halteteil 7 (Blocker) auf dem Rohglas R haftend aufsitzt. Hiernach wird nach dem Hochfahren des Armes 26 der Schaft 29 des Halteteils 7 in bekannter Weise aus dem Arm 26 gelöst und der Halteteil mit dem daran befestigten Rohglas in die Schleifmaschine eingesetzt.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 sind der Unterschlitten 8 und der Oberschlitten 9 als Rahmen ausgebildet, wobei der mittlere Bereich des Unterschlittens 8 freigelassen ist, der mittlere Bereich des Oberschlittens dagegen vorzugsweise eine Mattscheibe 17 aufweist. Diese besitzt wiederum ein Koordinatenkreuz mit den Kennzeichnungspunkten entsprechend dem Kreuz 19 und den Punkten 21, 22 der Ausführung nach Fig. 1 und 2. Unterhalb des Unterschlittens 8 ist eine um eine Achse 30, die mit der Achse 23 nach Fig. 1 und 2 zusammenfällt, drehbare Büchse 31 eines linearen Bildabtasters 32 angeordnet, dessen Arm 33 sich um die Achse 30 dreht, den Umfang U des Rohglases R auf den Auflagenocken 18 abtastet und seine Werte dem Computer 3 über eine Leitung 24 eingibt. Dort wird über die Tastatur 5 wiederum die Kontur K des Fertigglases mit den Dezentrierungsdaten eingegeben und, wie vorstehend an Hand der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 beschrieben, verfahren.

Zum besseren Erkennen der Rohglaskontur kann das Glas von oben bzw. die Mattscheibe 17 von unten beleuchtet werden.

Claims

1. Vorrichtung zum Zentrieren von Brillengläsern und Aufbringen eines Halteteils auf diesen, mit einer Rohglasauflage, einem die Kontur des Fertigglases wiedergebenden Bildschirm und mit einer ausschwenkbaren Vorrichtung zum Aufbringen eines Halteteils auf dem Rohglas, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohglasauflage auf einem Kreuzschlitten (8, 9) angeordnet und über oder unter ihr eine Video-Kamera (2) angeordnet ist, die mit dem Bildschirm (4) eines Computers (3) verbunden ist, der seinerseits mit dem Kreuzschlitten (8, 9) in Verbindung steht.

2. Vorrichtung zum Zentrieren von Brillengläsern und Aufbringen eines Halteteils auf diesen, mit einer Rohglasauflage, einem die Kontur des Fertigglases wiedergebenden Bildschirm und mit einer ausschwenkbaren Vorrichtung zum Befestigen der Halteeinrichtung auf dem Rohglas, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohglasauflage auf einem Kreuzschlitten (8, 9) angeordnet ist, die Rohglasauflage lichtdurchlässig und unterhalb der Auflage ein Bildabtaster (32) angeordnet ist, der mit dem Bildschirm (4) des Computers (3) verbunden ist, der seinerseits mit dem Kreuzschlitten (8, 9) in Verbindung steht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildabtaster (32) um eine senkrecht zur Glasauflage gelegene Achse (30) rotierender linearer Bildabtaster ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, oder einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasauflage (17) eine lichtdurchlässige Scheibe oder Mattscheibe ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter- oder oberhalb der Brillenglasauflage eine Lichtquelle angeordnet ist.

6. Anwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Brillenrohglas auf der Auflage ausgerichtet wird, das durch die Video-Kamera oder den Bildabtaster erfaßte Bild des Rohglases auf den Bildschirm des Computers geben und von der in dem Computer eingegebenen Kontur des Fertigglases überlagert wird, wobei diese Kontur gegenüber dem Bild des Rohglases zentriert und verglichen wird, worauf der Computer dem Kreuzschlitten die Dezentrierungsdaten zum Bewegen des Schlittens in zwei Koordinaten (x, y) mitteilt und dem Aufblockprozeß für das Glashalteteil auslöst.

7. Wobei die Achslage des Glases über den Computer, entweder über den Kreuztisch (drehen des Tisches) oder über den Aufblockhalter (drehen des Halters) vorgenommen wird.