DE3829467A1 - Gleitmittel auf polyorganosiloxanbasis - Google Patents
Gleitmittel auf polyorganosiloxanbasisInfo
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- D06M15/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M15/19—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
- D06M15/37—Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D06M15/643—Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds containing silicon in the main chain
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gleitmittel auf
Basis spezieller Wasserstoffpolyorganosiloxane, das
synthetischen Materialien hohe Gleitfähigkeit verleiht,
die auch unter verstärkter Beanspruchung dieser Materialien
über längere Zeiträume erhalten bleibt.
Es ist seit langem bekannt, Gleitmittel auf Grundlage
von Diorganopolysiloxanen - ggf. im Gemisch mit organischen
Substanzen wie z. B. Wachsen - einzusetzen. So
lehrt DE-OS 21 61 813, daß Gemische von Diorganopolysiloxanen
unterschiedlicher Viskosität, die - ggf. neben
R₃SiO1/2 - ebenfalls R₂Si(OR′)O1/2 - Endgruppen, in
denen R′ ein Wasserstoff oder Alkylrest bedeuten kann,
aufweisen, gute Gleitmittel darstellen. DE-OS 25 35 768
schlägt vor, durch Emulsionspolymerisation gewonnene
Diorganopolysiloxane, die eine Viskosität von mindestens
20 000 mm²/s bei 25°C aufweisen, im Gemisch mit Wachsen
oder organischen, ggf. substituierten Polymeren, einzusetzen.
EP-A 00 63 311 schrägt Öl-/Wasser-Dispersionen
vor, deren Wirkkomponente aus 5 bis 80 Gew.-% Siliconöl
einer Viskosität von 500 bis 50 000 mPa · s bei 25°C sowie
einen Rest aus Wachs, Fettsäuren, kationenaktiven Imidazoliniumsalzen
und ethoxylierten Fettaminen besteht.
Ebenfalls gute Gleiteigenschaften sollen lt. EP-A
01 45 150 Polyetherpolysiloxane aufweisen.
Versuche in der Praxis haben gezeigt, daß die den oben
genannten Schriften zugrunde liegenden Gleitmittel bestimmten
Garnen, Fasern, Folien usw. zum Teil die geforderten
Eigenschaften verleihen können, jedoch für bestimmte
Substrate in ihrer Wirkung nicht ausreichend
sind.
So wird zum Beispiel im Falle von aus Polypropylenfasern
bestehenden Kunstrasen eine äußerst hohe - einem natürlichen
Rasen vergleichbare - Glätte verlangt, eine
Eigenschaft, die einem solchen Kunstrasen vermittelt werden
kann. Fehlen diese Eigenschaften, so kann es beim Sturze
und Rutschen auf diesem Rasen zu Verletzungen und Verbrennungen
kommen. Wird ein solcher Rasen im Sportbetrieb
eingesetzt, so kommt im Falle von Hochleistungssportarten
der Glätte eine besondere Bedeutung zu. Wird
z. B. ein derartiger Rasen für ein Sportfeld präpariert,
so muß er neben den schon oben angesprochenen Gleitwerten
auch weitere für die jeweilige Sportart spezifische
Eigenschaften aufweisen. So darf z. B. im Falle
des Einsatzes als Rasen für Fußballspiele, das Ballspringverhalten
oder das Ballrollverhalten usw. nicht
beeinträchtigt werden. Ähnliche Anforderungen werden
auch anderen Sportarten gestellt. So dürfen z. B. die
Eigenschaften von künstlichen Skipisten oder von künstlichen
Curlingbahnen sich nicht signifikant von denjenigen
natürlicher - gut präparierter - Untergründe unterscheiden.
Daneben sollen die geforderten Eigenschaften
über einen längeren Zeitraum gegen extreme Beanspruchung
seitens des Benutzers, wie auch - im Falle von Freiluftanlagen
- gegen atmosphärische Einflüsse unempfindlich
sein.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, Substraten -
z. B. auf Polyolefinbasis - die oben geschilderten Eigenschaften
zu vermitteln. Die Eigenschaften können überraschenderweise
erhalten werden, wenn ein derartiges
Substrat mit einem wasserrstoffhaltigen Polysiloxan, sei
es aus organischer Lösung, sei es aus wäßriger Phase,
behandelt wird. Das erfindungsgemäße Gleitmittel, das
aus einem Wasserstoff-Polyorganosiloxan besteht, ist dadurch
gekennzeichnet, daß es folgende Zusammensetzung
aufweist:
wobei R ein Alkylrest bis zu 14 C-Atomen oder ein halogen-
bzw. pseudohalogensubstituierter niedermolekularer
Alkylrest oder ein Phenylrest bedeutet, mit der Maßgabe,
daß mindestens 50% aller R-Reste aus Methylgruppen bestehen,
und R₁ ein Methylrest und n eine Zahl zwischen
0 und 15 und x eine Zahl zwischen 100 und 1000 und y
eine Zahl zwischen 2 und 10 bedeutet.
Produkte, die CH₃SiO3/2-, (CH₃)₃SiO1/2-, (CH₃)₂SiO- und
CH₃(H)SiO-Bausteine aufweisen, sind prinzipiell bekannt
und werden in der Textilchemie vor allem bei x-Werten
3 als Vernetzer gemeinsam mit Polyorganosiloxandiolen
oder vinylgruppenhaltigen Polyorganosiloxanen und den
entsprechenden Katalysatoren (siehe z. B. US-PS 25 88 365,
US-PS 44 56 542) als Hydrophobiermittel eingesetzt.
Diese Produkte vermitteln, wenn überhaupt, nur schwache
Gleiteigenschaften.
Erstaunlicherweise zeigen die erfindungsgemäßen Strukturen
jedoch exzellente Gleitwerte, die - gemessen im
Sling Test nach Leroux sowohl im Naß- wie im Trockenzustand
den Werten vom üblichen Naturrasen, die je nach
Pflege Werte von 0,05 (idealer Grasteppich) bis 0,3
aufweisen, nahe kommen.
Außerdem ist überraschend, daß sowohl Adhäsion wie auch
Cohäsion nach dem Aufbringen - bei Umgebungstemperaturen
wie auch bei Temperaturen unterhalb der Erweichungstemperaturen
der Substrate mit oder ohne Katalysator - ausgezeichnet
sind, so daß die Gleitwerte auch nach Bewitterungstests
alle in sie gestellten Forderungen erfüllen.
Besonders geeignete Katalysatoren sind Zinn-, Zink-
oder Edelmetallkomplexe.
Die Einarbeitung oftmals schlecht zugänglicher haftvermittelnder
Gruppen entfällt somit, so daß auf den Einbau
von z. B. Aminoalkylsiloxy-, bzw. Epoxysiloxy-Einheiten
verzichtet werden kann.
Darüber hinaus besitzen die erfindungsgemäßen Gleitmittel
zusätzlich sehr gute Hydrophobierungseigenschaften
und verleihen textilen Geweben einen angenehmen
Griff.
Die erfindungsgemäßen Siloxane können durch Sprühen,
Tauchen usw. oder als Schaum z. B. aus von organischen
Lösungen (Cyclohexan) oder in Form von wäßrigen Emulsionen
appliziert werden, wobei je nach Beschaffenheit
der Substratoberfläche Mengen von 0,1 bis 100 g Wirkstoff
pro Quadratmeter zur Anwendung kommen.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung,
ohne sie allerdings einzuschränken.
Ein Polysiloxan der Zusammensetzung
das nach in der Siliconchemie gebräuchlicher Methode
hergestellt wurde, wurde in Hexan gelöst, so daß eine
30%ige Lösung entsteht.
Ein Polysiloxan der Zusammensetzung
wird nach üblicher Methode so emulgiert, daß eine
40%ige - von organischem Lösungsmittel freie - Emulsion
entsteht.
Auf ein Substrat, bestehend aus einem Polypropylenbändchenflortufting
(Florauflage ca. 1200 g/m²) wird die
Lösung von Beispiel A so aufgesprüht, daß pro Quadratmeter
ca. 90 g Naßgewicht erzielt werden. Das feuchte
Substrat wird in einem in der Textilindustrie gebräuchlichen
Trockenaggregat bei max. 110°C von organischem
Lösungsmittel befreit.
Nach einer Konditionierung von 48 h wird mittels des
Sling-Tests nach Leroux die Oberflächenglätte bestimmt.
Die erzielten Werte liegen bei 0,30.
Auf ein ähnliches wie in Beispiel 1 beschriebenes Substrat
wird die Emulsion aus Beispiel B, die auf 15%
mittels Wasser verdünnt wurde, so gesprüht, daß ein
Wirkstoffgehalt von 25 g/m² vorliegt. Das feuchte
Substrat wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, vom überschüssigen
Wasser befreit und konditioniert. Das getrocknete Substrat wird anschließend einem Sling-Test
nach Leroux unterzogen. Der gemessene Wert liegt bei
0,30. Nach einer Bewitterungsperiode von 30 Tagen steigt
der Wert auf 0,31.
Eine Polyamid 6.6-Faser (Monofil) wird mittels eines
Galettenauftragsaggregates mit der erfindungsgemäßen
Zurichtung präpariert. Die Abzugsgeschwindigkeit des
Fadens wird so eingestellt, daß 0,4% Festsubstanz,
bezogen auf Fasergewicht, auf der Faser verbleiben. Der
ausgerüstete Faden wird im Normklima, 23°C und 50% rel.
Feuchte, getrocknet und für 7 Tage gelagert. Danach wird
die Haftreibung (= statische Faden/Faden-Reibung) auf
dem im nachfolgend beschriebenen Haftmeter (= H-Meter)
gemessen.
Die der Bewegung eines Körpers entgegenwirkende Reibungskraft
F R ist der Normalkraft F N proportional und
nahezu unabhängig von deren Berührungsfläche.
Coulomb′sche Beziehung:
Coulomb′sche Beziehung:
F R = μ · F N (μ = Reibungskoeffizient).
Liegt ein Körper auf einer schiefen Ebene, so kann der
H-Wert bzw. μ statisch aus dem Winkel α bestimmt werden,
bei dem der Körper gerade zu gleiten beginnt. Die Hangabtriebskraft
F A hat hier gerade die Haftreibkraft F R
überwunden.
Nach dem Prinzip der schiefen Ebene wurde eine "Meßkapsel"
auf eine drehbare Achse montiert, die mittels Motor
mit einer bestimmten Geschwindigkeit gedreht wird und
somit die Kapsel geneigt werden kann.
In der "Kapsel" sind auf zwei Führungsstangen bewegliche
Platten mit Schlitzen montiert, in die der Faden eingelegt
und mit 2×10 p verspannt wird. Auf diese parallel
verspannten Fäden wird dann der Reiter, ebenfalls mit
einem Faden bespannt (10 p Spannung), gesetzt und die
"Metallfahne" in die vorhandene, bewegliche Lichtschranke
geschoben. Rutscht nun der Reiter bei einem bestimmten
Winkel aus der Lichtschranke, wird der Motor automatisch
gestoppt und an der Digitalanzeige ist der Tangens
des Abrutschwinkels abzulesen. Aus zehn Einzelmessungen
ergibt sich der gemittelte Endwert.
Ergebnis der Messungen für die erfindungsgemäße
Zubereitung:
μ = 0,39.
Claims (7)
1. Gleitmittel auf Basis von Wasserstoffpolyorganosiloxanen
für Substrate - insbesondere Bodenbeläge
- dadurch gekennzeichnet, daß es nachstehende
Struktur aufweist:
wobei R ein Alkylrest bis zu 14 C-Atomen oder ein
halogen- bzw. pseudohalogensubstituierter niedermolekularer
Alkylrest oder ein Phenylrest bedeutet,
mit der Maßgabe, daß mindestens 50% aller
R-Reste aus Methylgruppen bestehen, und R₁ ein
Methylrest und n eine Zahl zwischen 0 und 15 und
x eine Zahl zwischen 100 und 1000 und y eine Zahl
zwischen 2 und 10 bedeutet.
2. Gleitmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß 0<n<2.
3. Gleitmittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß 250<x<600.
4. Gleitmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß 2,4<y<5.
5. Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß Substrate
auf Basis Polyolefine, Polyester und/oder Polyamid
mit Gleitmitteln nach einem der Ansprüche 1 bis 4
behandelt werden.
6. Verfahren nach 5, dadurch gekennzeichnet, daß pro
Quadratmeter 0,1 bis 100 g, vorzugsweise 0,5 bis
50 g Wirksubstanz aufgebracht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gleitmittel ein Kondensationskatalysator
aus der Gruppe der Zinn-, Zink- oder
Edelmetall-Komplexe während des Ausrüstungsvorgangs
zugesetzt wird.
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