DE3826120A1 - Vorrichtung zum pilgerwalzen von rohren - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pilgerwalzen von
Rohren nach den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen, insbesondere die Ausbildung einer in einem sol
chen Pilgerwalzwerk eingesetzten Dornstange gemäß den im
Oberbegriff des Anspruchs 2 angegebenen Merkmalen.
Vorrichtungen dieser Art dienen zur Weiterbearbeitung von
Luppen zu Rohren. Sie weisen u.a. regelmäßig ein Einlauf
spannfutter sowie ein Auslaufspannfutter auf, wobei zwischen
diesen beiden Spannfuttern ein verfahrbar angeordnetes Walz
gerüst mit zwangsgetriebenen Walzen vorgesehen ist. Das
Walzgerüst eines solchen Pilgerwalzwerkes wird durch einen
Kurbeltrieb hin und her bewegt, wobei das Rohr in einem
konischen Walzspalt, der sich zwischen einem konischen Walz
dorn und dem schwingenden Walzenpaar bildet, sowohl im Durch
messer als auch in der Wanddicke reduziert wird. In einem
Totpunkt wird die Luppe bzw. das Rohr um ein bestimmtes
Maß vorgeschoben und gleichzeitig um einen bestimmten Winkel
gedreht. Das Einlauf- und das Auslaufspannfutter dienen also
zum einen dazu, das Rohr im Walzbereich festzuhalten und das
Rohr nach jedem Überwalzen um einen bestimmten Winkel zu
drehen. Andererseits müssen die Spannfutter so ausgelegt
sein, daß das Rohr in axialer Richtung hindurchgeschoben
werden kann. Diese an sich entgegengerichteten Forderungen,
nämlich Festhalten des Rohrs in Drehrichtung um die Rohrach
se und Durchlassen des Rohrs in Achsrichtung, führen zwangs
läufig zu Problemen. Dies macht sich insbesondere in der
Walzgeschwindigkeit bemerkbar, die hierdurch deutlich einge
schränkt wird.
Beim Überschreiten einer gewissen Walzgeschwindigkeit kann
das Rohr nicht mehr sicher vom Auslaufspannfutter gehalten
werden, so daß die durch die Spannfutter eingeleitete Drehung
nicht vollständig auf das Rohr übertragen wird. Dies tritt
verstärkt dann auf, wenn das Rohr hinter dem Auslaufspann
futter zu einem Coil gewickelt wird, da dieses Coil der
Drehbewegung nicht folgt. Die Folge hiervon sind Überwalzun
gen und Unregelmäßigkeiten in der Rohrwanddicke, was in der
Regel zum Ausschuß dieser Rohrabschnitte führt.
Um dem entgegenzuwirken hat man versucht, die Anpreßkraft
der Spannfutter zu erhöhen, was jedoch insbesondere im Be
reich des Auslaufspannfutters dazu führte, daß das fertig
gewalzte Rohr durch das Auslaufspannfutter plastisch ver
formt wurde, was in der Regel ebenfalls zu Ausschuß führt.
Um diese sich an sich widerstrebenden Parameter der Spann
futteranpreßkräfte zu beherrschen, hat man die Walzgeschwin
digkeit entsprechend reduziert und die Wanddicke des fertig
gewalzten Rohrs entsprechend stark dimensioniert.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zum Pilgerwalzen von Rohren so auszubilden,
daß die vorgenannten Nachteile vermieden werden und auch
bei höherer Walzgeschwindigkeit eine einwandfreie Funktion
des Auslaufspannfutters ohne Beeinträchtigung der Rohrqualität
gewährleistet wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer gattungsgemäßen
Vorrichtung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst, insbesondere durch Ausbildung
der Dornstange gemäß Anspruch 2.
Durch den im Bereich des Auslaufspannfutters vorgesehenen
Stützdorn kann die Anpreßkraft des Auslaufspannfutters er
heblich erhöht werden, ohne daß die Gefahr einer plastischen
Verformung des Rohrs innerhalb des Auslaufspannfutters be
steht. Diese Erhöhung der Spannkraft gewährleistet dann auch
bei höherer Walzgeschwindigkeit ein einwandfreies Drehen des
Rohrs um den vorbestimmten Winkel, so daß reproduzierbare
Walzvorgänge erreicht werden, die Überwalzungen und Unregel
mäßigkeiten in der Wandstärke verhindern. Zur mechanischen
Befestigung des Stützdorns im Bereich des Auslaufspannfut
ters dient der Walzdorn.
Die Anordnung eines solchen Stützdorns im Bereich des Aus
laufspannfutters ist insbesondere bei den Vorrichtungen
von Vorteil, bei denen das fertig gewalzte Rohr hinter dem
Auslaufspannfutter zu einem Coil aufgewickelt wird, da hier
bei vom Auslaufspannfutter erhebliche Rückstellkräfte des
nicht mitdrehenden Rohrcoils aufzunehmen sind.
Vorteilhaft ist der Außendurchmesser des Stützdorns gemäß
Anspruch 3 so bemessen, daß er dem Innendurchmesser des fertig
gewalzten Rohrs entspricht. Auf diese Weise ist das durch
das Auslaufspannfutter laufende Rohr über seinen gesamten
Innenumfang abgestützt, so daß eine plastische Verformung
durch die Spannbacken praktisch ausgegeschlossen werden kann.
In Abhängigkeit des eingestellten Drehwinkels kann der Stütz
dorn gegebenenfalls auch so ausgebildet sein, daß er im
im Bereich der Spannfutterbacken zur Innenwandung des
Rohrs ein Spiel aufweist. Bei einer solchen Ausbildung wird
das Rohr geringfügig verformt und so durch den Formschluß
zwischen dem verformten Rohr und dem unrunden Stützdorn eine
zusatzliche Drehkraft aufgebracht.
In der Regel wird es zweckmäßig sein, den Stützdorn zumindest
im Bereich des Spannfutters zylindrisch auszubilden. Dann
kann der Stützdorn gemäß Anspruch 4 durchgehend bis zum ver
jüngten Ende des Walzdorns ausgebildet sein, was fertigungs
technisch besonders günstig ist, insbesondere bei einstückiger
Ausbildung von Walzdorn und Stützdorn.
Bevorzugt ist jedoch im Bereich zwischen dem Walzdorn und
dem Stützdorn eine abgesetzte Koppelstange angeordnet,
die den Walzdorn mit dem Stützdorn verbindet. Diese Koppel
stange weist einen geringeren Durchmesser als der Stützdorn
auf, damit das Rohr im Bereich zwischen dem verjüngten Ende
des Walzdorns und dem Auslaufspannfutter keiner zusätzlichen
Reibung mit der Koppelstange ausgesetzt ist.
Zur Verminderung der Reibung zwischen dem Stützdorn und dem
Rohr dient auch eine Ausbildung gemäß Anspruch 6, bei der
der Stützdorn an seinem zum Walzdorn weisenden Ende konisch
oder gerundet ausgebildet ist.
Gemäß Anspruch 7 kann der Stützdorn vorteilhaft über eine
weitere Koppelstange mit einem Geber verbunden sein, der
Teil einer Dornbruchsicherungsvorrichtung ist. Solche Dorn
bruchsicherungsvorrichtungen sind bevorzugt hinter dem Aus
laufspannfutter angebracht, damit sie auch einen Bruch im
Bereich zwischen Stützdorn und Walzdorn bzw. innerhalb des
Stützdorns detektieren.
Um beim Verschleiß des Walzdorns oder Bruch desselben nicht
den Walzdorn und den Stützdorn und gegebenenfalls die nach
geschaltete Koppelstange mit dem Geber der Dornbruchsiche
rungsvorrichtung auswechseln zu müssen, ist es zweckmäßig,
gemäß Anspruch 8 den Stützdorn lösbar mit dem Walzdorn zu
verbinden. Dies kann über eine Gewindeverbindung oder eine
Bajonettverbindung erfolgen. Eine solche lösbare Verbindung
kann sowohl zwischen dem verjüngten Ende des Walzdorns und
der Koppelstange als auch zwischen der Koppelstange und
dem Stützdorn vorgesehen sein.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 in stark vereinfachter Darstellung eine Vorrich
tung zum Pilgerwalzen von Rohren im Schnitt und
Fig. 2 eine andere Ausführung der Vorrichtung in Dar
stellung nach Fig. 1.
Die Darstellungen nach den Fig. 1 und 2 betreffen den
hier relevanten Teil eines Pilgerwalzwerks, das im übrigen
in an sich bekannter Weise ausgebildet ist und daher hier
nicht im einzelnen beschrieben ist.
In den Figuren ist jeweils links ein Einlaufspannfutter 1
und rechts ein Auslaufspannfutter 2 dargestellt, zwischen
denen die durch das Einlaufspannfutter 1 eingeführte Luppe
3 zu einem Rohr 4 geringeren Durchmessers und geringerer
Wanddicke gewalzt wird. Das Rohr 4 tritt durch das Auslauf
spannfutter 2 aus und wird in einem Abstand hierzu in an
sich bekannter Weise zu einem Coil aufgewickelt.
Zwischen den Spannfuttern 1 und 2 befindet sich ein verfahr
bar angeordnetes (nicht dargestelltes) Walzgerüst mit zwei
zwangsgetriebenen Walzen 5. Die Walzen 5 sind innerhalb
des Walzgerüstes gelagert und werden durch die Bewegung
des Walzgerüstes zwischen den Spannfuttern 1 und 2 in Abhän
gigkeit von der Bewegungsrichtung angetrieben. Die Walzen
5 sind entsprechend dem kreisförmigen Luppenquerschnitt
derart kalibriert, daß sich der zwischen den Walzen gebilde
te kreisförmige Zwischenraum je nach Walzenstellung von
der Luppe 3 bis zum fertigen Rohr 4 stufenlos verkleinert.
Das Walzen der Luppe 3 zum Rohr 4 erfolgt auf einem Walzdorn
6, der von einer innerhalb der Luppe 3 befindlichen Dorn
stange 7 gehalten wird. Der Walzdorn 6 verjüngt sich konisch
in Richtung auf das Auslaufspannfutter 2.
Der Walzvorgang erfolgt abschnittsweise, wobei die Luppe
3 bzw. das Rohr 4 jeweils im Totpunkt (am einen bzw. am
anderen Ende des Abrollwegs der Walzen 5) ein Stück vorge
schoben und gleichzeitig gedreht wird. Hierbei müssen
die Spannfutter 1 und 2 die Luppe 3 bzw. das Rohr 4 in
axialer Richtung durchlassen und in Drehrichtung mitnehmen.
Hierzu ist eine verhältnismäßig hohe Spannkraft erforder
lich, die im Bereich des Einlaufspannfutters 1 aufgrund
der großen Wanddicke der Luppe 3 ohne Probleme aufgebracht
werden kann. Im Bereich des Auslaufspannfutters 2 ist das
Rohr 4 hingegen ausgewalzt, so daß es einen geringeren Durch
messer und eine geringere Wanddicke aufweist. Um zu verhin
dern, daß das Rohr 4 im Bereich des Auslaufspannfutters
2 durch die Spannkräfte plastisch verformt wird, ist im
Bereich des Auslaufspannfutters 2 ein Stützdorn 8 (in Fig.
1) bzw. 8′ (in Fig. 2) vorgesehen. Der Stützdorn 8, 8′
ist im Bereich des Auslaufspannfutters 2 zylindrisch ausge
bildet, sein Durchmesser entspricht dem Innendurchmesser des
fertig gewalzten Rohrs 4.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist der Stützdorn 8
einstückig mit dem Walzdorn 6 ausgebildet. Er erstreckt
sich vom verjüngten Ende des Walzdorns 6 zylindrisch bis
kurz hinter das Auslaufspannfutter 2.
Die Ausführung nach Fig. 2 weist einen zäpfchenförmigen
Stützdorn 8′ auf, der sich nahezu ausschließlich über den
Bereich des Auslaufspannfutters 2 erstreckt und dort zylin
drisch ausgebildet ist. Sein zum Walzdorn 6 weisendes Ende
11 ist als Auflaufschräge abgerundet ausgebildet. Zwischen
dem verjüngten Ende des Walzdorns 6 und dem Stützdorn 8′
erstreckt sich eine abgesetzte Koppelstange 9, die den Walz
dorn 6 und den Stützdorn 8′ miteinander verbindet. Der Durch
messer der abgesetzten Koppelstange 9 ist deutlich geringer
als der des Stützdorns 8′, so daß in diesem Bereich keine
Berührung und somit keine Reibung mit dem Rohr 4 entsteht.
Der Stützdorn 8 bzw. 8′ ist durch eine weitere abgesetzte
Koppelstange 10 bis jenseits des Auslaufspannfutters 2 ver
längert. Über diese Koppelstange 10 ist ein (nicht darge
stellter) Geber einer Dornbruchsicherungsvorrichtung ange
schlossen, der einen Bruch der Dornstange 7, des Walzdorns
6, der Koppelstange 9 oder des Stützdorns 8 bzw. 8′ detek
tiert.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Pilgerwalzen von Rohren, mit einem Ein
laufspannfutter und mit einem Auslaufspannfutter, sowie
mit einem zwischen den beiden Futtern verfahrbar angeord
neten Walzgerüst mit mindestens zwei antreibbaren Walzen,
und mit einer Dornstange, die endseitig einen sich im Be
reich der Walzen erstreckenden Walzdorn aufweist, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich des
Auslaufspannfutters (2) ein mit dem Walzdorn (6) verbundener
Stützdorn (8; 8′) vorgesehen ist.
2. Dornstange zum Einsatz in einem Pilgerwalzwerk mit einem
sich verjüngenden Walzdorn, dadurch gekenn
zeichnet, daß am verjüngten Ende des Walzdorns (6)
ein im Bereich des Auslaufspannfutters (2) angeordneter
Stützdorn (8; 8′) angebracht ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Dornstange nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Außendurchmesser des Stützdorns (8; 8′) dem Innendurchmesser
des fertig gewalzten Rohrs (4) entspricht.
4. Vorrichtung oder Dornstange nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Stützdorn (8) zylindrisch ausgebildet ist
und sich bis zum verjüngten Ende des Walzdorns (6) er
streckt.
5. Vorrichtung oder Dornstange nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich zwischen Walzdorn (6) und Stützdorn
(8′) eine abgesetzte Koppelstange (9) angeordnet ist.
6. Vorrichtung oder Dornstange nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Stützdorn (8′) an seinem zum Walzdorn (6)
weisenden Ende konisch oder gerundet ausgebildet ist.
7. Vorrichtung oder Dornstange nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Stützdorn (8; 8′) an seinem dem Walzdorn (6)
abgewandten Ende mit einem Geber einer Dornbruchsicherungs
vorrichtung verbunden ist.
8. Vorrichtung oder Dornstange nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Stützdorn (8′) lösbar mit dem Walzdorn (6)
verbunden ist.
Priority Applications (5)
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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