DE4334694C1 - Werkzeugkalibrierung für die Walzen eines Kaltpilgerwalzwerkes - Google Patents
Werkzeugkalibrierung für die Walzen eines KaltpilgerwalzwerkesInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B21/00—Pilgrim-step tube-rolling, i.e. pilger mills
- B21B21/02—Rollers therefor
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Reduction Rolling/Reduction Stand/Operation Of Reduction Machine (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Kalibrierung der Walzen eines
Kaltpilgerwalzwerkes zum Herstellen von Präzisionsrohren, mit einem aus
Reduzier-, Glätt- und Einlaufkaliberabschnitten zusammengesetzten
Arbeitskaliber, bei dem zwischen dem Glättkaliber- und dem
Einlaufkaliberabschnitt, in dem die Kaliberabwicklung parallel zur
Mantellinie des eintretenden Rohres verläuft, ein
Glättkaliberauslaufbereich vorgesehen ist, in welchem sich die Walzen
vom auslaufenden Rohr ablösen.
Die Werkzeuge zum Kaltpilgern von Rohren bestehen aus einem auf dem
zeitweise stillstehenden Rohr abrollenden hin- und herbewegbaren
Walzenpaar und einem im Inneren des Rohres gehaltenen Walzdorn, wobei
Walzen und Walzdorn so kalibriert sind, daß in einer ersten
Reduzierkaliberzone der Spalt zwischen Walze und Dorn sich stetig von
Luppenwand- zu Fertigwandstärke des gewalzten Rohres verringert und in
einer anschließenden Glättkaliberzone die Maßhaltigkeit des
Fertigrohres herbeigeführt wird. Um zu verhindern, daß im Bereich des
Walzspaltes sogenannte "Flossen" entstehen, wird die Luppe bzw. das
Rohr - neben dem Walzgutvorschub - intermittierend gedreht. Dazu sind
zwei Verfahren üblich. Bei dem einen Verfahren halten die Walzen das
Rohr mit ihrem Glättkaliber fest, wenn das Walzgerüst im Auslauftotpunkt
steht, während das Drehen und Vorschieben des Rohres bzw. der Luppe
ausschließlich im Einlauftotpunkt erfolgt. Bei dem anderen Verfahren
wird das Rohr in beiden Gerüsttotpunkten d. h. im Einlauftotpunkt und
im Auslauftotpunkt gedreht und vorgeschoben, wozu es erforderlich ist,
das Walzenkaliber auch im Auslauftotpunkt von dem Fertigrohr abheben zu
lassen.
Damit dieses Abheben nicht zu plötzlich geschieht, wurde nach einem
internen Stand der Technik vorgesehen, den Übergang zwischen dem
Glättkaliberabschnitt und dem Einlaufkaliberabschnitt, in dem die Walzen
vom Rohr frei kommen und wo die Kaliberabwicklung parallel zur
Mantellinie des eintretenden Rohres verläuft, durch einen Radius zu
definieren, der von der Parallelen bis zum Glättkaliber reicht. Dieser
Radius beginnt bei den üblichen Werkzeugkalibrierungen etwa 10 Grad vor
dem Ende des Glättkalibers.
Es hat sich gezeigt, daß dieser als Radius definierte Übergang beim
Walzen von hochfesten Werkstoffen nicht ausreicht. Wegen der bei
hochfesten Werkstoffen erforderlichen hohen Verformungskräfte tritt eine
starke Auffederung der Walzen unter dem Einfluß dieser Kräfte auf. Um
diese Auffederung zu kompensieren wird es erforderlich, den Walzspalt
wesentlich enger einzustellen, als in der Kaliberberechnung vorgesehen
ist. Die Walzen haben dann nicht nur bis zum Ende des Glättkalibers,
sondern bis weit in den Kaliberauslauf hinein Kontakt zum Rohr.
Wenn die Kalibersteigung in dieser Endstellung bzw. Anfangsstellung des
Kontaktbereiches zwischen Kaliber und Rohr zu steil ist, wird das Rohr,
das im Glättkaliber schon maßhaltig vorlag von dem herunterlaufenden
bzw. auflaufenden Walzgerüst nachträglich wellig gedrückt. Dadurch
können die für Präzisionsrohre notwendigen Toleranzen des Fertigrohres
je nach Walzgutabmessung und Rohrmaterial nicht eingehalten werden.
Aus dem DE-Fachbuch GRUNER Paul: "Walzen von Hohlkörpern und
das Kalibrieren von Werkzeugen" ist besonders der Seite 86 zu entnehmen, daß eine
Kaltpilgerwalze einen Arbeitskaliber und einen Leerkaliber aufweist.
Das Arbeitskaliber teilt sich dabei in die Bereiche Eintritt, Anstiegkonus, Arbeitskonus,
Glätteil und Austritt auf. Ein Leerkaliber in diesem Sinne ist entbehrlich, wenn der Austritt
von Glättkaliber sofort in den Eintritt am Anstiegkonus, also in das Einlaufkaliber übergeht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von dem bekannten
Kaliberauslauf eine Werkzeugkalibrierung für die Kaltpilgerwalzen zum
Herstellen von Präzisionsrohren, insbesondere aus hochfesten Werkstoffen
vorzuschlagen, die das toleranzgenaue Walzen um Präzisionsrohren ermöglicht,
ohne daß es in der nachteiligen Flossenbildung im Bereich des Walzspaltes kommt.
Zur Lösung der Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der
Glättkaliberauslaufbereich im Kalibergrund mathematisch als Parabel
definiert ist, die auf der Glättkalibertiefe aufgebaut ist und mit
vorgegebener Tiefenzunahme (Krümmung) in den Einlaufkaliberabschnitt
und Reduzierkaliberabschnitt übergeht.
Die Erfindung bietet die Möglichkeit, den Glättkaliberauslauf an die zu
erwartende engere Einstellung des Walzspaltes anzupassen. Über die
Tiefenzunahme kann der Glättkaliberauslauf so beeinflußt werden, daß an
den für die Oberflächenbeschädigungen beim beschriebenen Stand der
Technik verantwortlichen Stellen eine kleinere Tiefenzunahme vorliegt.
In gleichen Positionen der Walzen ist bei dem erfindungsgemäßen
Kaliberauslauf die Restwalzkraft auf eine größere Fläche verteilt,
wodurch die Druckbeanspruchung des Rohres unterhalb der Fließgrenze
liegt und die unerwünschte Wellenbildung an der Rohroberfläche sicher
vermindert wird.
Es hat sich gezeigt, daß es zweckmäßig ist, am Ende des Glättkalibers
die Tiefenzunahme so groß wie die halbe Walzspaltreduzierung
vorzunehmen. Dadurch löst sich dort die Walze tatsächlich vom
Fertigrohr, auch wenn mit hohen Walzkräften hochfeste Werkstoffe gewalzt
werden.
Eine besonders günstige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die
Tiefenzunahme die Größe der halben Walzspaltreduzierung erreicht, wenn
30 bis 50% des gesamten Weges bis zum Auslauftotpunkt der Walzen
erreicht sind. Diese Ausbildung des Glättkaliberauslaufbereichs wirkt
in der Praxis wie eine Verlängerung des Glättkalibers. Zwar behindert
das späte Lösen der Walzen vom Rohr theoretisch das Drehen und
Vorschieben des Rohres, doch ist dies kein Problem, weil im Glättkaliber
nur der kleinere Rohrquerschnitt gehalten wird und die größten Dreh- und
Vorschubgeschwindigkeiten erst im Auslauftotpunkt auftreten. Dadurch
können die kleinen Wege bzw. Drehwinkel, die während der Haltephase
erzeugt werden, elastisch gespeichert werden oder zwischen den Walzen
hindurchbewegt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Kaliberauslauf mit parabelförmigem
Verlauf und
Fig. 2 den bisher üblichen Kaliberauslauf.
In beiden Zeichnungsfiguren bedeuten:
ET Einlauftotpunkt
β Walzenwinkel zwischen Öffnungsbeginn und Einlauftotpunkt
Dw Walzendurchmesser
Df Fertigrohrdurchmesser
Dl Luppendurchmesser
t Walzspalt
la Luft zwischen Luppe und Kaliber im Einlauftotpunkt
R der erzeugende Radius
β Walzenwinkel zwischen Öffnungsbeginn und Einlauftotpunkt
Dw Walzendurchmesser
Df Fertigrohrdurchmesser
Dl Luppendurchmesser
t Walzspalt
la Luft zwischen Luppe und Kaliber im Einlauftotpunkt
R der erzeugende Radius
Unter Hinweis auf Fig. 2 wird zunächst dargestellt, daß beim Stand der
Technik der Bereich zwischen dem in der linken Zeichnungshälfte
erkennbaren Glättkaliberbereich und dem Einlaufkaliberbereich E, bei
dem das Kaliber eine Parallele zur Oberfläche des eintretenden Rohres
RO bildet, durch einen Radius R definiert ist, der sprungfrei vom
Glättkaliber G in das Einlaufkaliber E übergeht. Dieser durch den Radius
R definierte Übergangsbereich ist für hochfeste Werkstoffe zu steil und
bewirkt, insbesondere durch Belastungsschläge der Walze W beim
Wiederherstellen des Rohrkontaktes Beschädigungen der Rohroberfläche und
Wellenbildung am Rohr RO.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird, wie in Fig. 1 dargestellt, der
Glättkaliberauslaufbereich nunmehr als Parabel P definiert, die einen
der Tiefenzunahme entsprechend sanften Übergangsbereich zuläßt, so daß
auch hochfeste Werkstoffe ohne die schädlichen Vertiefungen in die
bereits geglättete, maßhaltige Rohroberfläche gewalzt werden können.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Werkzeugkalibrierung lassen sich an
einem Ausführungsbeispiel aufzeigen.
Es sei angenommen, daß die Tiefenzunahme der den
Glättkaliberauslaufbereich definierenden Parabel P die Größe der halben
Walzspaltreduzierung erreicht, wenn 40% des Gesamtweges bis zum
Auslauftotpunkt zurückgelegt worden sind. Wird mit diesem Werkzeug ein
Edelstahlrohr mit Außendurchmesser 60,3 mm bis 60,38 mm gewalzt, so
sieht die Normung für diesen Außendurchmesser Toleranzen von +/- 1%
vor, also +/-0,6 mm. Mit der erfindungsgemäßen Walzenkalibrierung
konnte dort, wo laut Norm ein Toleranzband von 1,2 mm vorgesehen ist,
ein Toleranzband von weniger als 0,1 mm eingehalten werden. Mit dem
ursprünglichen Kaliberauslauf gemäß Bild 2 lagen die erzielten
Rohrdurchmesser in einem 0,45 mm breiten Toleranzband. An diesem
Beispiel ist erkennbar, welche Vorteile der erfindungsgemäße
Glättkaliberauslaufbereich für die Fertigung von Präzisionsrohren
bietet.
Claims (3)
1. Werkzeugkalibrierung für die Walzen eines Kaltpilgerwalzwerkes zum
Herstellen von Präzisionsrohren, mit einem aus Reduzier-, Glätt-
und Einlaufkaliberabschnitten zusammengesetzten Arbeitskaliber,
bei dem zwischen dem Glättkaliber- und dem
Einlaufkaliberabschnitt, in dem die Kaliberabwicklung parallel zur
Mantellinie des eintretenden Rohres verläuft, ein
Glättkaliberauslaufbereich vorgesehen ist, in welchem sich die
Walzen vom auslaufenden Rohr ablösen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Glättkaliberauslaufbereich (P) im Kalibergrund mathematisch
als Parabel definiert ist, die auf der Glättkalibertiefe (G)
aufgebaut ist und mit vorgegebener Tiefenzunahme (Krümmung) in den
Einlaufkaliberabschnitt (E) übergeht.
2. Kalibrierung der Walzen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Ende des Glättkalibers (G) die Tiefenzunahme so groß wie die
halbe Walzspaltreduzierung (Df - t) ist.
3. Kalibrierung der Walzen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefenzunahme die Größe der halben Walzspaltreduzierung
(Df - t) erreicht, wenn 30 bis 50% des Gesamtweges bis zum
Auslauftotpunkt der Walzen (W) erreicht sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934334694 DE4334694C1 (de) | 1993-10-05 | 1993-10-05 | Werkzeugkalibrierung für die Walzen eines Kaltpilgerwalzwerkes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934334694 DE4334694C1 (de) | 1993-10-05 | 1993-10-05 | Werkzeugkalibrierung für die Walzen eines Kaltpilgerwalzwerkes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4334694C1 true DE4334694C1 (de) | 1995-04-06 |
Family
ID=6499929
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934334694 Expired - Fee Related DE4334694C1 (de) | 1993-10-05 | 1993-10-05 | Werkzeugkalibrierung für die Walzen eines Kaltpilgerwalzwerkes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4334694C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102021206724A1 (de) | 2021-02-22 | 2022-08-25 | Sms Group Gmbh | Ringwalze |
-
1993
- 1993-10-05 DE DE19934334694 patent/DE4334694C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
GRÜNER Paul: Das Walzen von Hohlkörpern und das Kablibrieren von Werkzeugen zur Herstellung nahtloser Rohre, Springer-Verlag, 1959, S. 86-91 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102021206724A1 (de) | 2021-02-22 | 2022-08-25 | Sms Group Gmbh | Ringwalze |
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