DE597804C

DE597804C - Vorrichtung zum Ziehen nahtloser verjuengter Rohre aus zylindrischen Rohren

Info

Publication number: DE597804C
Application number: DEV26446D
Authority: DE
Inventors: Richard Lautenbusch
Original assignee: Vereinigte Stahlwerke AG
Current assignee: Vereinigte Stahlwerke AG
Priority date: 1931-02-25
Filing date: 1931-02-25
Publication date: 1934-05-31

Description

Vorrichtung zum Ziehen nahtloser verjüngter Rohre aus zylindrischen Rohren Es ist bekannt, nahtlose verjüngte Rohre aus zylindrischen Rohren durch Ziehen über einem entsprechend verjüngten Dorn zwischen profilierten Walzen herzustellen. Beispielsweise geschieht dies mittels zweier übereinanderliegender Walzen mit stark oval ausgebildetem Kaliberprofil, die unter elastischem Druck gegen den Rohrumfang gepreßt werden. Auf diese Weise ist es nicht möglich, das sich verjüngende Rohr in einem Arbeitsgang herzustellen. Vielmehr muß nach dem ersten Durchgang ein Wenden des Rohres um go° stattfinden, worauf ein zweiter Durchzug erfolgt. Werden mehr als zwei Walzen verwendet, so wird der Winkel, um den das Rohr nach dem Durchzug gewendet wird, entsprechend kleiner sein. Ein Fertigstellen des Rohres in einem Durchzug ist jedoch niemals möglich. Dadurch ist aber auch ein öfteres Anwärmen des Rohres erforderlich, bevor das Rohr in jedem Querschnitt die gewünschte Kreisform annimmt. Bei einem anderen bekannten Verfahren liegen die Walzen nicht in einem Walzgerüst, haben auch keine sich gleichbleibende, sondern eine sich verengende Rille, arbeiten ferner ohne Dorn und werden nicht elastisch gegen das Rohr gepreßt. Bei diesem Verfahren wird das Rohr absatzweise nacheinander über seine Länge in die gewünschte Kegelform gebracht, was aber sehr umständlich ist und eine größere Anzahl einzelner Walzgerüste mit Einzelantrieb verlangt. Außerdem wird der Werkstoff des Rohres dabei sehr stark gereckt, so daß man das fertige Rohr einem Stauchdruck unterwerfen muß, um der Wandung wieder eine größere Dichte und Festigkeit zu geben.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Ziehen nahtloser verjüngter Rohre aus zylindrischen Rohren und einem entsprechend verjüngten Dorn zwischen profilierten Walzen. Die neue Vorrichtung ist von den geschilderten Mängeln der bekannten Vorrichtungen frei und gestattet, Rohre oder ähnliche Hohlkörper von beliebiger Querschnittsform und von beliebiger Art der Verjüngung herzustellen. Die Verjüngung kann sich also sowohl gleichmäßig über die ganze Rohrlänge erstrecken als auch ungleichmäßig nach einer Parabel oder Hyperbel oder einer anderen unregelmäßigen Form verlaufen. Die Verjüng kann aber auch auf einzelne Rohrabschnitte beschränkt sein, die durch Abschnitte von gleichbleibendem Querschnitt unterbrochen sind.
Die neue Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer größeren Anzahl in einem Walzgerüst gelagerter Walzen mit ringsum gleichmäßig profilierter Rille, die den Rohrumfang umhüllen und mit «nährend des Rohrdurchganges beeinflußbarem Druck gegen das Rohr gepreßt werden.
Die den Walzdruck ausübenden Walzen können erfindungsgemäß in einer Ebene angeordnet sein oder in mehreren Ebenen, die, in der Walzrichtung gesehen, hintereinanderliegen.
Zweckmäßig ist eine Ausführungsform, bei der immer zwei Walzen an einem gemeinsamenWalzenträger um ihre Achse drehbar angeordnet sind, und zwar derart, daß sie, in der Walzrichtung gesehen, hintereinanderliegen.
Die Vorrichtung zum Anstellen der Walzenträger in Richtung senkrecht zur Rohrwand kann einen für alle Walzenträger gemeinsameff Antrieb haben; es ist aber auch möglich, jeden Walzenträger unabhängig durch einen besonderen Antrieb zu verstellen. Der Antrieb der Walzenträger kann von Hand, mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder mittels Preßluft erfolgen.
Die Walzenträger können in der verschiedensten Weise ausgebildet werden. Beispielsweise können sie als axial verschiebbare, aber gegen Drehung gesicherte Muttern ausgebildet sein, in die axial unverschiebbare, aber drehbare Gewindespindeln eingreifen. Die Gewindespindeln können beispielsweise dadurch in Drehung versetzt und damit die Walzenträger axial verschoben werden, daß ein Kegelradring in Kegelräder auf den Gewindespindeln eingreift.
Nach einer anderen Ausführungsform sind die Walzenträger als axial verschiebbare Zylinder ausgebildet, denen. durch feststehende Kolben das Preßwasser oder Preßgas zugeführt wird.
Da der Walzdruck beliebig geregelt «-erden kann, ist es möglich, auch die Wandstärke des sich verjüngenden Rohres beliebig zu verändern. Es kann also ein sich verjüngendes Rohr mit gleichbleibender, zunehmender oder abnehmender Wandstärke ausgebildet werden.
Die Kaliber der Walzen sind entsprechend dem gewünschten Rohrquerschnitt z. B. als Rund-, Vierkant-, Sechskant- und Achtkantkaliber ausgebildet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. i und a zeigen die in einem Walzgerüst vereinigten anstellbaren Walzenträger mit den Walzen und dem Antrieb. a1 bis a, usw. bezeichnen die Walzen, die zu zweien an je einem Walzenträger e1 bis e8 um ihre Achsen drehbar angeordnet sind. In der linken Hälfte der Abb. i sind die Walzenträgen e als axial verschiebbare, aber gegen Drehung gesicherte Muttern ausgebildet, in die axial unverschiebbare, aber um ihre Achse drehbare Gewindespindeln g eingreifen. Die Gewindespindeln g tragen Kegelräder lt, die in einen gemeinsamen Kegelradring i eingreifen.
Auf der rechten Hälfte der Abb. i sind die Walzenträger e als axial verschiebbare Zylinder ausgebildet, denen das Druckmittel durch feststehende Kolben p zugeführt wird, die durch Stopfbüchsen tt mit Stopfbüchsbrillen abgedichtet sind.
Die Walzenträger ei bis es sind verschiebbar in dem Walzgerüst f gelagert. Die paarweise an einem Walzenträger angeordneten Walzen a liegen in Walzrichtung und quer dazu gegeneinander versetzt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Ziehen nahtloser verjüngter Rohre aus zylindrischen Rohren über einem entsprechend verjüngten Dorn zwischen profilierten Walzen, dadurch gekennzeichnet, daß eine größere Anzahl in einem Walzgerüst gelagerten Walzen (a1, a2, a3, a4 usw.) mit ringsum gleichmäßig profilierter Rille den Rohrumfang umhüllen und mit während des Rohrdurchganges beeinflußbarem Druck gegen das Rohr gepreßt werden. z. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß immer je zwei Walzen (a1 und a2, a3 und a4 usw.) an. einem Walzenträger (e1, e2 usw.) um ihre Achsen lose drehbar angeordnet sind. . 3. Vorrichtung nach Anspruch z und a, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden an einem Walzenträger (e1, e. usw.) angeordneten Walzen (a1 und a2, a3 und a4 usw.) in der Ziehrichtung und quer dazu gegeneinander versetzt liegen. d.. Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenträger (ei, e2 usw.) einen gemeinsamen Antrieb in Richtung senkrecht zur Rohrwandung haben. 5. Vorrichtung nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß jeder Walzenträger (ei, e2 usw.) einen besonderen. Antrieb in Richtung senkrecht zur Rohrwandung hat. 6. Vorrichtung nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenträger (e1, e2 usw.) als axial verschiebbare, gegen Drehung gesicherte Muttern ausgebildet sind, in die axial unverschiebbare, drehbare Gewindespindeln (,g) eingreifen. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindeln (g) mittels Kegelräder (k) durch einen gemeinsamen Kegelradring (i) gedreht werden. 9. Vorrichtung nach Anspruch I bis j, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenträger (e1, e2 usw.) als axial verschiebbare Zylinder ausgebildet sind, denen durch feststehende Kolben (p) ein Druckmittel zugeführt wird.