DE3824643C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Türschließvorrichtung für Pendelflügel, insbesondere Pendel-Rollflügel aus Glas, deren Türschließer auf einer den Pendelflügel abstützenden Basis sitzt und eine mit Abstand von der Schwenkachse angeordnete Türschließerwelle hat.

Bei einer bekannten Türschließvorrichtungen dieser Art (DE-AS 12 81 310) ist die Türschließerwelle drehfest mit einem Ende eines Arms verbunden, dessen anderes Ende eine Rückführvorrichtung trägt, welche in einer Schiene eines Pendelflügels geführt ist. Der Pendelflügel ist mittels Zapfen gelagert, welche die Schwenkachse des Pendelflügels definieren.

Bei einer solchen Türschließvorrichtung muß der Pendelflügel der Türschließvorrichtung angepaßt sein und eine auf die Rückführvorrichtung abgestimmte Schiene aufweisen. Darüber hinaus verschiebt sich bei dieser bekannten Vorrichtung der Abstand zwischen Angriffspunkt der Schließvorrichtung und Schwenkachse des Pendelflügels, so daß die auf den Pendelflügel wirkende Schließkraft bzw. die Rückhaltekraft je nach Schwenkstellung des Türflügels differieren.

Bei einer anderen bekannten Türschließvorrichtung (DE-AS 11 63 704) ist die Türschließerwelle drehfest mit einem Pendelflügel verbunden und bildet mit einem am anderen Ende des Pendelflügels vorgesehenen Drehlagerbolzen die Schwenkachse des Pendelflügels.

Dabei ist dannn der Türschließer oberhalb oder unterhalb des Pendelflügels angeordnet. Aufgrund konstruktiver Notwendigkeiten muß die Türschließerwelle immer einen beträchtlichen Abstand vom zugehörigen Ende des Türschließergehäuses haben. Daraus ergibt sich, daß die Schwenkachse des Pendelflügels dann einen entsprechenden Abstand zu dem angrenzenden feststehenden Flügel, Rahmen und dgl. haben muß, wenn das Türschließergehäuse nicht seitlich über den Pendelflügel hinaus vorstehen darf.

Eine solche Anordnung des Türschließergehäuses ist z. B. dann erforderlich, wenn in einer Rollwand Rollflügel und Pendel-Rollflügel nebeneinander vorkommen. Dann sitzt nämlich der Türschließer allein an dem Laufwagen, der über dem jeweiligen Pendel-Rollflügel angeordnet ist. Das Türschließergehäuse darf dann über die Länge dieses Laufwagens nicht hinaus vorstehen.

Darüber hinaus ist es aber auch bei nicht verfahrbaren Pendelflügeln zweckmäßig, das Türschließergehäuse im Decken- oder Bodenbereich nicht über den Pendelflügel hinaus vorstehen zu lassen, da es dann in den Bereich des angrenzenden Flügels oder Rahmens hineinreichen würde, wodurch die Montage des Türschließers erschwert werden könnte.

Wenn nun aber aufgrund von derartigen Montagevorgaben die Schwenkachse eines Pendelflügels einen entsprechend großen Abstand zu dem benachbarten feststehenden Flügel, Rahmen oder dgl. hat, dann folgt daraus, daß sich beim Öffnen des Pendelflügels im Bereich der Schwenkachse ein entsprechend breiter Spalt ergibt, der sich beim Schließen erheblich reduziert. Dies stellt eine Gefahrenquelle dar. Wenn nämlich versehentlich bei zumindest teilweise geöffnetem Pendelflügel in diesen Spalt eingegriffen wird, dann kommt es beim Schließen des Pendelflügels zu Quetschungen und Unfällen.

Zur Vermeidung dieser Unfälle ist es bereits bekannt, ein Abdeckrohr auf die hier betroffene Seitenkante des Pendelflügels derart aufzusetzen, daß dessen Längsachse mit der Schwenkachse zusammenfällt. Dies hat dann zur Folge, daß beim Öffnen und Schließen des Pendelflügels sich kein Spalt mehr bildet, der sich vergrößert und wieder schließt. Die Anordnung dieses Abdeckrohrs stellt nun einen erheblichen Mehraufwand für den Pendelflügel dar, verbreitert die Stärke des Pendelflügels und beeinträchtigt den optischen Gesamteindruck einer entsprechenden Anlage vor allem dann, wenn der Durchmesser des Rohrs relativ groß zu bemessen ist.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird bei einer Türschließvorrichtung der eingangs erwähnten Art darin gesehen, bei geringem technischen Aufwand eine Reduzierung des Abstandes zwischen der Schwenkachse eines Pendelflügels und der benachbarten feststehenden Kante herbeizuführen, wobei die Türschließvorrichtung ausschließlich über oder unter dem betroffenen Pendelflügel montierbar sein soll, ohne in den Bereich des benachbarten Flügels, Rahmens oder dgl. vorstehen zu müssen.

Diese Aufgabe wird bei einer Türschließvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß die Türschließerwelle mittels eines Getriebes drehfest mit der eine Lagerwelle definierenden Schwenkachse des Pendelflügels gekoppelt ist.

Die Lagerwelle kann erheblich näher an die Kante des benachbarten feststehenden Flügels, Rahmens oder dgl. heran versetzt werden als dies für bekannte Türschließer der hier betroffenen Art gilt, ohne daß die Türschließvorrichtung in den Bereich des benachbarten Flügels, Rahmens oder dgl. hineinreichen müßte. Deshalb kann auf diese Weise ein erheblich reduzierter Abstand zwischen der Schwenkachse des Pendelflügels und der benachbarten feststehenden Kante herbeigeführt werden. Damit wird entsprechend die Breite des Spaltes reduziert, der sich beim Öffnen des Pendelflügels ergibt. Dadurch wiederum wird es erheblich unwahrscheinlicher, daß versehentlich in diesen Spalt eingegriffen wird. Bei der Verwendung von Abdeckrohren kommt man mit erheblich geringeren Durchmessern aus.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Das Getriebe zwischen Türschließerwelle und Lagerwelle kann als Kette, Riemen, Zwischenrad oder dgl. ausgebildet sein. Es können jeweils auch mehrere solche Elemente nebeneinander oder in Reihe Verwendung finden.

Die Türschließvorrichtung kann so ausgebildet sein, daß das Getriebe zwischen Türschließerwelle und Lagerwelle eine Übertragung der Drehbewegungen im Verhältnis 1 : 1 ergibt.

Dies hat zur Folge, daß der Bewegungsablauf beim Schließen der Tür bei der vorgeschlagenen Türschließvorrichtung der gleiche ist wie bei Verwendung allein eines bekannten Türschließers. Geringfügige Abweichungen vom Übersetzungsverhältnis 1 : 1 sind dabei unerheblich.

Die Vorrichtung kann ferner so ausgebildet sein, daß die Lagerwelle mit Abstand von dem Türschließer angeordnet ist. Dabei ist also die Lagerwelle ein zusätzliches Element am Türschließer und kann folglich in Kombination mit einem ansonsten unveränderten Türschließer verwendet werden.

Die Vorrichtung kann ferner so ausgebildet sein, daß die Lagerwelle in das Gehäuse des Türschließers integriert ist. Dadurch kann der Montageaufwand weiter reduziert werden.

Die Vorrichtung kann ferner so ausgebildet sein, daß die Basis für Türschließer und Lagerwelle ein über dem Pendelflügel angeordneter, in einem Laufprofil verschiebbar geführter Laufwagen ist.

Die Vorrichtung kann so ausgebildet sein, daß an die Lagerwelle ein radial zu dessen Achse verlaufender, mit einem Pendelflügel verbindbarer Arm angeschlossen ist.

Schließlich kann die Vorrichtung so ausgebildet sein, daß die Basis für Türschließerwelle und Lagerwelle im Boden unterhalb des Pendelflügels angeordnet ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachstehend näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Ansicht auf eine horizontale Rollwand mit einem Pendel-Rollflügel und beiderseits davon angeordneten Rollflügeln und

Fig. 2 eine teilweise im Schnitt dargestellte An­ sicht des Bereichs II in Fig. 1.

Fig. 1 zeigt eine horizontale Rollwand mit einer an einer Decke befestigten Laufschiene 1. In dieser Laufschiene 1 sind ein Rollflügel 2, ein Pendelflügel 3 und ein weiterer Rollflügel 2 verschiebbar geführt. Der Pendelflügel 3 sitzt dabei an einem Laufwagen 4, der eine Parallel zur Laufschiene 1 laufende Schie­ ne 5 hat. Auf dieser Schiene 5 sitzt eine Türschließvorrichtung 6, die anhand von Fig. 2 näher beschrieben wird. Sie lagert den Pendelflügel 3 an seinem oberen Ende. Bei diesem Pendelflügel 3 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um eine Glastüre. Der Pendelflügel 3 hat ferner eine Bodenschiene 7, die in der darge­ stellten Ausführung an ihrem rechten Ende eine Lagerung 8 für einen Drehlagerbolzen hat, der in den Boden unterhalb des Pendelflügels 3 geführt eingreift. Auf der Bodenschiene 7 sitzt ferner ein Schloß 9.

Der Pendelflügel 3 ist ferner über eine Schwenkverriegelung 11 in geschlossener Stellung am Laufwagen 4 festlegbar. Der in Fig. 1 dargestellte Pendelflügel 3 hat eine Schwenkachse 12, auf die ein Rohr 13 aufgesetzt ist, dessen Achse mit der Schwenkachse 12 zusammenfällt.

Fig. 2 zeigt einen an dem Laufwagen 4 fest angeordneten Türschließer 14 mit einer nach oben aus dem Gehäuse des Türschließers 14 vorstehenden Türschließerwelle 15, die eine Riemenscheibe 16 hat. Parallel zu der Türschließerwelle 14 ist in einem Lagerblock 17, der ebenfalls an dem Laufwagen 4 festge­ legt ist, eine Lagerwelle 18 gelagert. Ein Riemen 10 verbindet die Türschließerwelle 15 mit der Lagerwelle 18. An das untere Ende 19 der Lagerwelle 18 schließt sich ein radial vorstehender Arm 20 an, der mit dem Pendelflügel 3 verschraubt ist, so daß eine Drehung der Türschließerwelle 15 über den Riemen 10 auf die Lagerwelle 18 und schließlich über den Arm 20 auf den Pendelflü­ gel 3 übertragen wird.

Claims (10)

1. Türschließvorrichtung (6) für Pendelflügel (3), insbesondere für Pendel-Rollflügel aus Glas, deren Türschließer (14) auf einer den Pendelflügel (3) abstützenden Basis sitzt und eine mit Abstand von der Schwenkachse (12) des Pendelflügels (3) angeordnete Türschließerwelle (15) hat, die mittels eines Getriebes Riemen (10) drehfest mit der eine Lagerwelle (18) definierende Schwenkachse (12) des Pendelflügels (3) gekoppelt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Türschließerwelle (15) mittels mindestens einer Kette mit der Lagerwelle (18) verbunden ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Türschließerwelle (15) mittels mindestens eines Riemens (10) mit der Lagerwelle (18) verbunden ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Türschließerwelle (15) mittels mindestens eines Zwi­ schenrades mit der Lagerwelle (18) verbunden ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Getriebe (Riemen 10) zwischen Türschließer­ welle (15) und Lagerwelle (18) eine Übertragung der Drehbewegun­ gen im Verhältnis 1 : 1 ergibt.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lagerwelle (18) mit Abstand von dem Türschließer (14) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, wobei die Lagerwelle (18) in das Gehäuse des Tür­ schließers (14) integriert ist.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Basis für Türschließer (14) und Lagerwelle (18) ein über dem Pendelflügel (3) angeordneter, in einem Laufprofil verschiebbar geführter Laufwagen (4) ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei an die Lagerwelle (18) ein radial zu deren Achse verlaufen­ der, mit einem Pendelflügel (3) verbindbarer Arm (20) ange­ schlossen ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, wobei die Basis für Türschließerwelle (15) und Lagerwelle (18) im Boden unterhalb des Pendelflügels (3) angeordnet ist.