DE3823490A1 - Verfahren und einrichtung zur elektroakustischen messung der trefferlage von geschossen an fliegenden zielen - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur elektroakustischen messung der trefferlage von geschossen an fliegenden zielenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selbsttätigen
elektronischen Messung und Anzeige der Trefferorte von
überschallschnellen Geschossen gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie eine Einrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
Ein Geschoß, das sich mit Überschallgeschwindigkeit
durch die Luft bewegt, führt eine Druckstoßwelle mit
sich. Das Geschoß befindet sich an der Spitze dieser
Stoßwelle, die sich nach bekannten Gesetzmäßigkeiten
als "N-förmiger" Druckverlauf konisch um die Geschoß
bahn ausbreitet. Die Vermessung der zeitlichen und ört
lichen Ausbreitung der Druck- bzw. Geschoß-Stoßwelle in
einem mit dem Ziel fest verbundenen Bezugssystem gestat
tet den rechnerischen Rückschluß auf die Koordinaten von
Geschoßtreffern in einer vorgegebenen Trefferebene im
Sinne von Trefferpunkten auf einer Zielscheibe.
Handelsüblich sind Ringzonen-Trefferanzeige-Vorrichtun
gen, die mittels einer elektroakustischen Wandleranord
nung mit richtungshomogener Empfangsempfindlichkeit die
"N-förmigen" Geschoß-Stoßwellen auffangen und aus deren
charakteristischen Gestaltmerkmalen (Amplitude und Perioden
dauer) auf die radialen Passageabstände der Geschosse zum
Ziel rückschließen. Die Klassifizierung der Passageab
stände in ringförmige Trefferzonen führt zur Angabe von
Trefferzahlen in den einzelnen Trefferzonen. Diese Vor
richtungen sind jedoch nicht in der Lage, die Koordina
ten der Trefferpunkte festzustellen.
Es werden ferner Vorrichtungen angeboten, die mittels
einer dreidimensionalen Anordnung von elektroakustischen
Wandlern entsprechend den Ecken eines Tetraeders die
Durchgangszeitpunkte der Geschoß-Stoßwellen ermitteln
und rechnerisch auf die Richtung der Geschoßpassage und
über zeitliche Gestalmerkmale der "N-förmigen" Geschoß-
Stoßwelle (Periodendauer) auf den Abstand der Geschoßpas
sage rückschließen, so daß die Angaben der Koordinaten
der Trefferpunkte in einer vorgegebenen Trefferebene er
halten werden. Die Richtungs-Meßgenauigkeit dieses Ver
fahrens nimmt mit der Größe der akustischen Meßbasis,
hier also der Kantenlänge des Wandler-Tetraeders, zu. Am
fliegenden Zielkörper ist jedoch die Kantenlänge des Te
traeders aus aerodynamischen und betriebstechnischen
Gründen auf etwa den Durchmesser des Zielkörpers be
grenzt, weshalb sich die Richtungs-Meßgenauigkeit nur
auf eine relativ kleine akustische Meßbasis stützen kann,
also relativ beschränkt ist. Die Abstands-Meßgenauigkeit
ist durch den Gültigkeitsbereich von Gesetzmäßigkeiten
der Gestaltmerkmale der "N-förmigen" Geschoß-Stoßwelle
bekannt und ist darüber hinaus abhängig von der geometri
schen Form der verwendeten Geschosse. Somit läßt die Meß
genauigkeit der Geschoß-Trefferkoordinaten bei dem soge
nannten Tetraeder-Verfahren zu wünschen übrig.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Ein
richtung der genannten Art so weiterzubilden, daß eine
verbesserte Meßgenauigkeit und eine verminderte Abhängig
keit dieser Meßgenauigkeit von der Art der verwendeten
Geschosse erreicht wird.
Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1
dadurch gelöst, daß wenigstens drei der akustischen Wand
ler auf einer geraden Linie und wenigstens einer dieser
Wandler außerhalb dieser Linie angeordnet werden, und daß
die Recheneinrichtung eine elektronische Auswertungsvor
richtung aufweist, die aus den zeitlichen Verläufen der
Ausgangssignale der Wandler aufgrund gegebener geome
trisch-physikalischer Gesetzmäßigkeiten die Trefferorte
der Geschosse in der Trefferfläche bestimmt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die konische Stoßwelle eines mit Überschallgeschwindig
keit fliegenden Geschosses passiert die einzelnen elektro
akustischen Wandler zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die
se Durchgangszeitpunkte sind bei vorgegebener örtlicher
Anordnung der Wandler umkehrbar eindeutige Funktionen der
Trefferpunktkoordinaten des Geschosses. Somit ist der
rechnerische Rückschluß auf den Trefferort in einer vor
gegebenen Trefferebene aus den Ausgangssignalen der Wand
ler eindeutig möglich und wird erfindungsgemäß in einer
elektronischen Auswertungsvorrichtung vorgenommen.
Vorteilhafte Bedingungen für die Anordnung der Wandler
und für das Berechnungsverfahren der Geschoßbahndaten
und der Trefferorte liegen für ausgezeichnete geometri
sche Anordnungsmuster der Wandler vor. Eine solche, in
konstruktiver, aerodynamischer und berechnungstechnischer
Hinsicht vorteilhafte Anordnung der Wandler ist gegeben,
wenn diese auf dem Zielkörper in Form des Buchstabens L
oder T plaziert sind. Die Anordnung der Wandler auf ei
ner geraden Linie läßt sich auf der Oberfläche des in
der Regel gestreckten Rumpfkörpers des fliegenden Ziel
körpers verwirklichen, während der oder die außerhalb
dieser Linie angeordneten Wandler zweckmäßigerweise an
den Extrempunkten des Zielkörpers, beispielsweise an
den oberen bzw. unteren Leitwerkskanten, angeordnet
werden.
Auf diese Weise wird für die Erzielung einer hohen Meß
genauigkeit die bei einem fliegenden Zielkörper größtmög
liche akustische Meßbasis, also die Länge des Zielkör
pers, selbst genutzt, ohne daß durch die elektroakusti
schen Wandler die aerodynamischen Eigenschaften des
Zielkörpers wesentlich verändert werden.
Zusätzliche Vorteile hinsichtlich der Meßgenauigkeit und
der Berechnung der Geschoß-Trefferorte ergeben sich, wenn
der bzw. die außerhalb der Linienanordnung der elektro
akustischen Wandler als Mikrophone mit vollständig oder
partiell richtungshomogener Empfangsempfindlichkeit aus
geführt werden und wenn in der rechnerischen Signalaus
wertung das Gestaltmerkmal der Amplitude der "N-förmigen"
Geschoß-Stoßwelle zusätzlich ausgewertet wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der ein
zigen Zeichnungsfigur schematisch dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in Draufsicht einen mit elektroaku
stischen Wandlern versehen Flugkörper, der als fliegen
der Zielkörper für überschallschnelle Geschosse dient.
Der Zielkörper 3 wird an einem Seil 1 auf der Zielflug
bahn 2 durch die Luft geschleppt. Auf ihm sind sechs
elektroakustische Wandler angeordnet, und zwar fünf von
ihnen, nämlich die Wandler 4, 5, 6, 7, 8, auf einer ge
raden Linie der Rumpfoberfläche des Zielkörpers 3, und
der sechste, also der Wandler 9, außerhalb dieser Linie
an einem Extrempunkt des Leitwerks des Zielkörpers 3.
Die sechs Wandler sind somit näherungsweise in Form des
Buchstabens L angeordnet. Ein Geschoß 10 bewegt sich
mit Überschallgeschwindigkeit entlang der Geschoßbahn 11
und führt dabei eine Stoßwelle 12 mit sich, die sich ko
nisch um die Flugbahn ausbreitet. Der Trefferort 13 er
gibt sich als Durchstoßpunkt der Geschoßflugbahn durch
die von den kartesischen Koordinatenachsen 14 aufge
spannte Trefferebene, deren Ursprung und Mittelpunkt 15
die Zielmitte ist.
Die von den Wandlern 4, 5, 6, 7, 8, 9 abgegebenen Si
gnale werden einer nicht dargestellten elektronischen
Auswertungsvorrichtung zugeführt, die aus den zeitlichen
Verläufen dieser Signale auf der Grundlage bekannter geo
metrisch-physikalischer Gesetzmäßigkeiten den Trefferort
13 des Geschosses 10 in der vorgegebenen Trefferebene be
stimmt.
Claims (8)
1. Verfahren zur selbsttätigen elektronischen Messung
und Anzeige der Trefferorte von überschallschnellen Ge
schossen in einer vorgegebenen Trefferfläche an einem
fliegenden Zielkörper mittels elektroakustischer Wand
ler, die an dem Zielkörper angeordnet sind und mittels
einer Recheneinrichtung, die aus den Signalen der elek
troakustischen Wandler die Trefferorte der Geschosse
auf der Trefferfläche ermittelt, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens drei der aku
stischen Wandler (4, 5, 6, 7, 8) auf einer geraden Linie
und wenigstens einer dieser Wandler (9) außerhalb dieser
Linie angeordnet werden, und daß die Recheneinrichtung
eine elektronische Auswertungsvorrichtung aufweist, die
aus den zeitlichen Verläufen der Ausgangssignale der
Wandler (4, 5, 6, 7, 8, 9) aufgrund gegebener geometrisch-
physikalischer Gesetzmäßigkeiten die Trefferorte (13) der
Geschosse (10) in der Trefferfläche bestimmt.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 1 zur selbsttätigen elektronischen Messung und
Anzeige der Trefferorte von überschallschnellen Geschos
sen in einer vorgegebenen Trefferfläche an einem fliegen
den Zielkörper mittels elektroakustischer Wandler, die
an dem Zielkörper angeordnet sind und mittels einer Re
cheneinrichtung, die aus den Signalen der elektroakusti
schen Wandler die Trefferorte der Geschosse auf der Tref
ferfläche ermittelt, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens drei der akustischen Wandler (4,
5, 6, 7, 8) auf einer geraden Linie und wenigstens einer
dieser Wandler (9) außerhalb dieser Linie angeordnet sind,
und daß die Recheneinrichtung eine elektronische Auswer
tungsvorrichtung aufweist, die aus den zeitlichen Verläu
fen der Ausgangssignale der Wandler (4, 5, 6, 7, 8, 9)
aufgrund gegebener geometrisch-physikalischer Gesetzmäßig
keiten die Trefferorte (13) der Geschosse (10) in der
Trefferfläche bestimmt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wandler (4, 5, 6, 7, 8, 9) in
einer ebenen Trefferfläche in Form des Buchstabens L ange
ordnet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wandler (4, 5, 6, 7, 8, 9) in
einer ebenen Trefferfläche in Form des Buchstabens T ange
ordnet sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die gerade Linie,
auf der ein Teil der Wandler angeordnet ist, entlang des
Rumpfkörpers des fliegenden Zielkörpers (3) erstreckt
und daß der oder die außerhalb der geraden Linie angeord
neten Wandler (9) an den oberen oder unteren Leitwerks
kanten des Zielkörpers (3) angeordnet sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der oder die
außerhalb der geraden Linie angeordneten Wandler (9) als
Mikrophone mit vollständig oder partiell richtungshomo
gener Empfangsempfindlichkeit ausgeführt sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß aus den Aus
gangssignalen der elektroakustischen Wandler wenigstens
die Werte der Laufzeitdifferenzen der Signale entnehmbar
und der Auswertungsvorrichtung zuführbar sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich die Werte der Spitzen
amplituden und der Impulsdauern der Geschoß-Stoßwellen
aus den Ausgangssignalen der Wandler entnehmbar und der
elektronischen Auswertungsvorrichtung zuführbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883823490 DE3823490C2 (de) | 1988-07-11 | 1988-07-11 | Einrichtung zur selbsttätigen elektronischen Bestimmung der Trefferkoordinaten von überschallschnellen Geschossen an fliegenden Zielkörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883823490 DE3823490C2 (de) | 1988-07-11 | 1988-07-11 | Einrichtung zur selbsttätigen elektronischen Bestimmung der Trefferkoordinaten von überschallschnellen Geschossen an fliegenden Zielkörpern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3823490A1 true DE3823490A1 (de) | 1990-02-01 |
DE3823490C2 DE3823490C2 (de) | 1994-08-11 |
Family
ID=6358448
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883823490 Expired - Lifetime DE3823490C2 (de) | 1988-07-11 | 1988-07-11 | Einrichtung zur selbsttätigen elektronischen Bestimmung der Trefferkoordinaten von überschallschnellen Geschossen an fliegenden Zielkörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3823490C2 (de) |
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Also Published As
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