DE3543793C2 - Verfahren zur Ortsbestimmung von Knallquellen - Google Patents
Verfahren zur Ortsbestimmung von KnallquellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ortsbestimmung
von Knallquellen, insbesondere von Mündungsknallen
von Geschützen, der im Oberbegriff des Anspruchs
1 definierten Gattung.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-OS
32 04 874) wird der Standort einer Knallquelle, z. B.
der Mündungsknall einer Panzerkanone, durch Entfernungsbestimmung
von zwei in Abstand voneinander angeordneten
Meßstellen ermittelt. An jeder Meßstelle ist
ein Geophon mit Dipolcharakteristik in den Boden eingesenkt
und ein Mikrophon mit Rundumcharakteristik
aufgestellt. Beide Schallaufnehmer oder Schallsensoren
sind möglichst dicht benachbart anzuordnen. An
jeder Meßstelle wird der Zeitunterschied Δt zwischen
dem Empfang des Knallereignisses in dem Geophon und
in dem Mikrophon bestimmt und daraus und aus der bekannten
Schallausbreitungsgeschwindigkeit cL bzw. cB
in Luft bzw. im Erdboden die Entfernung R zu der
Knallquelle berechnet gemäß:
Aus der bekannten Lage der Meßstellen und den berechneten
Entfernungen R1, R2 ergibt sich unter Berücksichtigung
der Plausibilität der Standort der Knallquelle
nach einfachen geometrischen Beziehungen.
Bei dem bekannten Verfahren wird auch schon vorgeschlagen,
anstelle des oberhalb des Erdbodens aufgestellten
Mikrophons mit Rundumcharakteristik ein weiteres
Geophon mit Dipolcharakteristik in den Boden
einzusenken. In diesem Fall müssen die beiden Geophone
so ausgerichtet werden, daß ihre Empfangsrichtungen
rechtwinklig zueinander liegen und eine der
Empfangsrichtungen im wesentlichen in Vertikalrichtung
weist.
Bei dem bekannten Verfahren müssen an jeder Meßstelle
immer zwei Schallaufnehmer möglichst nahe beieinander
und zudem noch entweder in unterschiedlichen
Medien (Luft/Erdboden) oder in bestimmter Ausrichtung
zueinander und zu der Bodenoberfläche angeordnet
werden. Neben dem Mehraufwand von zwei kompletten
Schallaufnehmern mit der Notwendigkeit von zwei
Sendeeinrichtungen zur Übertragung der Empfangssignale
an eine Auswertezentrale erfordert dieses Verfahren
einen immensen Installationsaufwand der aus
Schallaufnehmer und Sendeeinrichtung bestehenden
Meßsonden, da diese in den meist kilometerweit auseinanderliegenden
Meßstellen manuell eingesetzt und
hierzu die Meßstellen angefahren werden müssen. Ein
automatisches Verbringen der Meßsonden, z. B. durch
Verschießen, ist wegen der zuvor erwähnten Einbauerfordernisse
der Schallaufnehmer nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren
zur Ortsbestimmung von Knallquellen der eingangs
genannten Art so zu verbessern, daß die zur Durchführung
des Verfahrens erforderlichen Meßsonden einfach
aufgebaut sind und sich zeitsparend, vorzugsweise
durch einfaches Verschießen, an die einzelnen
Meßstellen verbringen lassen. Dabei soll die Genauigkeit
des Verfahrens gegenüber dem bekannten Verfahren
nicht verschlechtert werden.
Die Aufgabe ist bei einem Verfahren zur Ortsbestimmung
von Knallquellen der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Gattung erfindungsgemäß durch
die Merkmale im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 gelöst.
Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist für jede Meßstelle
jeweils nur ein einziges Geophon erforderlich,
das bezüglich der Ausrichtung seiner Dipol-Empfangscharakteristik
keinerlei Beschränkungen unterliegt.
Zur Übertragung der Empfangssignale an eine zentrale
Auswertestelle ist nur eine einzige Sendeeinrichtung
nötig, die mit dem Geophon zu einer kompakten Baueinheit
zusammengefaßt werden kann. Damit sind die Voraussetzungen
für ein einfaches Verbringen der Meßsonden
gegeben, die entweder verschossen oder von einem
fliegenden, fahrenden oder schwimmenden Fahrzeug
ausgeworfen werden können und dabei, wie erforderlich,
in den Boden eindringen. Die Lagekoordinaten der einzelnen
Meßstellen nach Verbringung der Meßsonden lassen
sich in einfacher Weise durch jeweils einen Probeknall
an zwei verschiedenen Orten, deren Koordinaten
bekannt sind, relativ genau bestimmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt im Vergleich zu
dem bekannten Verfahren, bei welchem ein Mikrophon
und ein Geophon als Schallaufnehmer eingesetzt werden, mit
einfacheren Mitteln zu wesentlich besseren Meßergebnissen,
da Störungen des Empfangssignals wie im Mikrophon durch
Windgeräusche, die zu erheblichen Meßverfälschungen führen,
wenn sie nicht durch beträchtlichen Schaltungsaufwand
eliminiert werden, von vornherein entfallen. Zudem ist die
aktive Schalleinkopplungsfläche eines Geophons wesentlich
größer als die von Mikrophonen, so daß ein stark
verbessertes Nutz-/Störverhältnis eine genauere Auswertung
der Empfangssignale gestattet.
Luftschallwellen und Bodenschallwellen lassen sich im
Empfangssignal sehr zuverlässig voneinander unterscheiden.
Die Luftschallwelle mit ihrer etwas höheren Frequenz und
wesentlich niedrigeren Ausbreitungsgeschwindigkeit hebt
sich deutlich von einer tieffrequenten Bodenschallwelle mit
sehr viel größerer Ausbreitungsgeschwindigkeit ab. Beide
sind damit schon aufgrund des Zeitpunkts ihres Auftretens
im Empfangssignal zu unterscheiden. Bei
grundwassergesättigten Böden ist die Bodenschallwelle, die
sich z. B. als P-Welle mit einer Geschwindigkeit von ca.
1400 m/s ausbreitet, im Empfangssignal meist schon
abgeklungen bis die Luftschallwelle, die sich mit einer
Geschwindigkeit von ca. 340 m/s ausbreitet, im
Empfangssignal erscheint. Bei den Bodenschallwellen ist
grundsätzlich sowohl eine Longitudinalwelle (P-Welle) oder
Transversalwelle (S-Welle) als auch eine Rayleigh-Welle
(Oberflächenwelle) detektierbar, die sich durch
unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeiten und damit
zeitlich versetztes Auftreten im Empfangssignal
unterscheiden. Je nach zufälliger Lage des Geophons wird
die P-Welle oder S-Welle, deren
Ausbreitungsgeschwindigkeiten sich etwa um den Faktor 2
unterscheiden, besser detektierbar sein. Bevorzugt wird
jedoch wegen ihrer größeren Ausbreitungsgeschwindigkeit auf
die Detektion der P-Welle zurückgegriffen. Die Rayleigh-
Welle zeichnet sich durch eine besonders große Amplitude
aus.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergibt sich aus Anspruch 3. Durch das Vorsehen
von mindestens zwei gleichen Meßstellen läßt sich nicht nur
die Entfernung der Meßstelle zur Knallquelle, sondern auch
die genaue Ortsangabe der Knallquelle bestimmen. Mit zwei
Meßstellen ist der eine von zwei Schnittpunkten der um
jeweils eine Meßstelle gezogenen Entfernungskreise der Ort
der Knallquelle. Der scheinbare Ort der Knallquelle läßt
sich in bezug auf die Lage der Meßstellen durch
Plausibilitätserwägungen eliminieren. Mit drei Meßstellen
läßt sich eine eindeutige Ortsbestimmung erreichen.
Mit mindestens zwei Meßstellen läßt sich mit der
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß
Anspruch 4 auch der Ort der Knallquelle unabhängig von der
Kenntnis der Schallausbreitungsgeschwindigkeit im Boden
bestimmen. Dies ist insbesondere deshalb von Vorteil, da im
Gegensatz zu der weitgehend konstanten
Schallgeschwindigkeit in Luft die
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Bodenschallwellen von der
Bodenstruktur und von der Bodenbeschaffenheit abhängig ist
und in relativ weiten Grenzen variiert. Zur
schallgeschwindigkeitsunabhängigen Bestimmung der
Entfernung zur Schallquelle wird zusätzlich noch die
Zeitdifferenz des Auftretens des gleichen Schallwellentyps,
also der Luft- und/oder der Bodenschallwelle, im
Empfangssignal der Geophone an der einen und an der anderen
Meßstelle bestimmt. Je nachdem, ob die
Zeitdifferenzbestimmung bei den Luftschallwellen oder bei
den Bodenschallwellen durchgeführt worden ist, ergeben sich
die in Anspruch 4 angegebenen, von der
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls im Boden
unabhängigen Gleichungen zur Berechnung der Entfernung.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anhand der Zeichnung im
folgenden als ein Ausführungsbeispiel näher beschrieben. Es
zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
räumlichen Verteilung von Meßsonden
und einer Knallquelle im Gelände,
Fig. 2 ein Diagramm beispielhafter Empfangssignale
von zwei an verschiedenen Meßstellen
angeordneten Geophonen.
Wie in Fig. 1 dargestellt, sind an drei Meßstellen 1,
2 und 3 drei Meßsonden 11, 12, 13 ausgebracht. Die
Koordinaten der Meßstellen 1, 2, 3 sind bekannt und
im Beispiel in einem Polarkoordinatensystem, dessen
Ursprung die Meßstelle 1 bildet, durch die Abstände
d12, d13 und die Winkel ϕ2, ϕ3 festgelegt. Jede
Meßsonde 11, 12, 13 weist ein Geophon 14, 15, 16 eine
Sende- und Empfangseinrichtung 17, 18, 19 und eine
entsprechende Stromversorgung für Geophon und Sende-
und Empfangseinrichtung auf. Die Sende- und Empfangseinrichtungen
17 bis 19 werden von einer Zentrale
20 aus aktiviert und übermitteln die Empfangssignale
der einzelnen Geophone 14 bis 16 an die Zentrale
20, wo diese zur Ortsbestimmung einer Knallquelle
21 ausgewertet werden.
Jedes an einer Meßstelle 1 bis 3 angeordnete Geophon
14 bis 16 weist eine Dipolcharakteristik auf. Der
Aufbau eines Geophons ist in der US-PS 40 01 771
(vgl. dort Fig. 2) beschrieben. Während dort in einem
einzigen Gehäuse drei jeweils mit ihren Empfangscharakteristiken
rechtwinklig zueinander ausgerichtete
Geophone vorgesehen sind, ist hier in jeder Meßsonde
11 bis 13 nur ein einziges Geophon mit Dipolcharakteristik
angeordnet, bei welchem die Ausrichtung
der Empfangscharakteristik beliebig ist. Die
Geophone 14 bis 16 sind im Boden ca. 10 bis 30 cm
versenkt.
Bei der vorstehend beschriebenen Meßkonfiguration
wird das Verfahren zur Ortsbestimmung der Knallquelle
21 wie folgt durchgeführt:
Die von dem Knall der Knallquelle 21 ausgelösten
Schallwellen gelangen zum einen über die Luft und
zum anderen durch Einkopplung in den Erdboden zu
den Geophonen 14 bis 16. Sie breiten sich dabei mit
sehr unterschiedlicher Schallgeschwindigkeit in dem
Medium Luft und in dem Medium Erdboden aus.
In dem Empfangssignal eines jeden Geophons 14 bis 16
werden nunmehr die zu unterschiedlichen Zeitpunkten
empfangenen Schallwellentypen, also mindestens eine
Bodenschallwelle und die Luftschallwelle, detektiert.
In Fig. 2 ist beispielhaft das Empfangssignal
des Geophons 14 in der Meßstelle 1 oben und das
Empfangssignal des Geophons 15 in der Meßstelle 2 unten,
jeweils nach Knallauslösung, dargestellt. Deutlich
sind in den beiden Empfangssignalen zunächst die
niederfrequente P-Welle, die zum Zeitpunkt t11 bzw.
t12 an dem Geophon 14 bzw. 15 eintrifft, die durch
den Pegel sich hervorhebende, ebenfalls niederfrequente
Rayleigh-Welle und die zum Zeitpunkt t21 am
Geophon 14 und zum Zeitpunkt t22 am Geophon 15 eintreffende
Luftschallwelle zu erkennen. Für das Empfangssignal
des Geophons 16 an der Meßstelle 3 gilt
Entsprechendes.
Durch geeignete Mittel wird nunmehr in jedem Empfangssignal
der Geophone 14 bis 16 die Zeitdifferenz
Δt1 bzw. Δt2 bzw. Δt3 zwischen dem Auftreten
der P-Welle und dem Auftreten der Luftschallwelle
im Empfangssignal bestimmt. Mit diesen Zeitdifferenzen
wird die Entfernung der jeweiligen Meßstelle
1 bis 3 von der Knallquelle 21 berechnet gemäß
Die Berechnung der Entfernungen R1, R2, R3 setzt
die Kenntnis der Schallgeschwindigkeit in Luft cL
und der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls im
Boden cB voraus. Da die Koordinaten der Meßstellen
1 bis 3 bekannt sind, ergeben sich die Ortskoordinaten
der Knallquelle 21 im Polarkoordinatensystem
durch die Schnittpunkte der jeweils um die Meßstellen
1 bis 3 gezogenen Entfernungskreise mit dem Radius
R1 bzw. R2 bzw. R3.
Es sei angemerkt, daß die Bestimmung der Zeitdifferenz
Δt1,2,3 auch dadurch erfolgen kann, daß man
die Zeitdifferenz zwischen dem Auftreten der Rayleigh-
Welle und dem Auftreten der Luftschallwelle
im Empfangssignal der einzelnen Geophone 14 bis 16
bestimmt.
Zur Ortsbestimmung der Knallquelle 21 genügen bereits
die beiden Meßstellen 1 und 2. Zwar ergeben sich zwei
Schnittpunkte der um die Meßstellen 1 und 2 mit den
Radien R1 bzw. R2 gezogenen Entfernungskreise, doch
läßt sich einer der Schnittpunkte durch Plausibilitätsüberlegungen
meist eindeutig als Ort der Knallquelle
21 bestimmen. Die drei Meßstellen 1 bis 3 ergeben
aber in jedem Fall eine eindeutige Ortsbestimmung
der Knallquelle 21.
Wie vorstehend beschrieben, setzt die Berechnung
der Entfernung nach Gl. (2) die Kenntnis der Schallausbreitungsgeschwindigkeit
cB im Boden voraus. Eine
schallgeschwindigkeitsunabhängige Bestimmung der Entfernungen
zwischen den Meßstellen und der Knallquelle
21 läßt sich bei Vorhandensein von mindestens
zwei Meßstellen, im Beispiel Meßstelle 1 und Meßstelle
2, ohne weiteres durchführen. Hierbei ist zusätzlich
die Zeitdifferenz zwischen dem Auftreten
des gleichen Schallwellentyps in dem Empfangssignal
des Geophons 14 und in dem Empfangssignal des Geophons
15 zu bestimmen. In Fig. 2 ist die Zeitdifferenz
zwischen dem Auftreten der Luftschallwelle im
Empfangssignal des Geophons 14 und im Empfangssignal
des Geophons 15 mit τ bezeichnet. Diese Zeitdifferenz
τ kann in der Zentrale 20, der über die Sendeeinrichtungen
17 und 18 die Empfangssignale beider
Geophone 14 und 15 übermittelt werden, ohne weiteres
bestimmt werden. Mit der Zeitdifferenz Δt1, der
Zeitdifferenz Δt2 und der Zeitdifferenz τ läßt sich
nunmehr die Entfernung R1 von der Meßstelle 1 zur
Knallquelle 21 bzw. die Entfernung R2 von der Meßstelle
2 zur Knallquelle 21 berechnen gemäß
In gleicher Weise könnte die Zeitdifferenz zwischen
dem Auftreten der P-Welle im Empfangssignal des Geophons
14 an der Meßstelle 1 und im Empfangssignal
des Geophons 15 in der Meßstelle 2 bestimmt werden.
Diese Zeitdifferenz ist in Fig. 2 mit τ* bezeichnet.
Mit dieser Zeitdifferenz τ* berechnet sich die Entfernung
R1 bzw. R2 gemäß
Aufgrund der geringeren Ausbreitungsgeschwindigkeit cL
der Luftschallwelle läßt sich jedoch die Zeitdifferenz
τ zwischen dem Auftreten der Luftschallwelle in
den beiden Empfangssignalen der Geophone 14 bis 15
wesentlich genauer bestimmen, so daß diese Verfahrensweise
vorzuziehen ist.
Bei dem beschriebenen Verfahren zur Ortsbestimmung
der Knallquelle 21 ist davon ausgegangen, daß die
Koordinaten der Meßstellen 1 bis 3 bekannt sind. Werden
die Meßsonden 11 bis 14, z. B. von der Zentrale
20 aus, verschossen, so sind die Koordinaten der Meßstellen
1 bis 3 zunächst unbekannt. Sie lassen sich
aber in einfacher Weise dadurch bestimmen, daß zu
bekannten Zeitpunkten an zwei voneinander entfernten
Orten mit bekannten Koordinaten jeweils ein Knall
ausgelöst wird. Die Entfernung der einzelnen Meßstellen
1 bis 3 von diesen beiden Knallorten läßt sich
durch Laufzeitmessung bei Kenntnis der konstanten
Luftschallgeschwindigkeit cL berechnen. Die beiden
mit jedem Geophon 14 bis 16 ermittelten Entfernungswerte
bestimmen die Radien von um die beiden Knallorte
zu ziehenden Entfernungskreisen. Der Schnittpunkt
der zu einem Geophon 14 bzs. 15 bzw. 16 zugehörigen
Entfernungskreise gibt die Lage des jeweiligen
Geophons 14 bzw. 15 bzw. 16 an.
Claims (5)
1. Verfahren zur Ortsbestimmung von Knallquellen,
insbesondere von Mündungsknallen von Geschützen, von
mindestens einer knallquellenfernen Meßstelle aus, bei
welchem die Zeitdifferenz des Empfangs von
Schallwellen am Meßort, die sich von der Knallquelle
im Medium Luft und im Medium Boden mit
unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeiten
ausbreiten, gemessen und aus der Zeitdifferenz und aus
den bekannten Ausbreitungsgeschwindigkeiten der
Schallwellen die Entfernung zu der Knallquelle
berechnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schallwellenempfang an der mindestens einen Meßstelle
(1, 2, 3) mit einem einzigen in den Boden
eingesenkten, eine Dipolcharakteristik aufweisenden
Geophon (14, 15, 16) durchgeführt wird und daß im
Empfangssignal des Geophons (14, 15, 16) die
Luftschallwelle und eine Bodenschallwelle detektiert
und die Zeitdifferenz (Δt1, Δt2) zwischen den
Zeitpunkten ihres Auftretens im Empfangssignal
bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Bodenschallwelle die Longitudinalwelle
(P-Welle) detektiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei Meßstellen (1, 2,
3) vorgesehen werden und der Standort der Knallquelle
(21) als Schnittpunkt der um die Meßstellen (1, 2, 3)
gezogenen Entfernungskreise (R1, R2, R3) angegeben
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zeitdifferenz (τ) zwischen den Zeitpunkten des
Auftretens der Luftschallwellen und/oder die
Zeitdifferenz (τ*) zwischen den Zeitpunkten des
Auftretens der Bodenschallwellen in den
Empfangssignalen von zwei Meßstellen (1, 2) bestimmt
wird und mit dieser Zeitdifferenz (τ, τ*) die
Entfernungen (R₁, R₂) der Meßstellen (1, 2) zur
Knallquelle (21) gemäß
oder
berechnet werden, wobei cL die
Schallausbreitungsgeschwindigkeit in Luft ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die mindestens zwei Meßstellen
(1, 2, 3) in jeweils einen Abstand (d12, d13)
voneinander angeordnet werden, der in der
Größenordnung der Entfernungen (R1, R2, R3) zur
Knallquelle (21) liegt.
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