DE3820977C2

DE3820977C2 - Verfahren zur Herstellung einer Warnanzeigevorrichtung für Belagverschleiß an Bremsbacken

Info

Publication number: DE3820977C2
Application number: DE19883820977
Authority: DE
Inventors: Horst Kretzer; Hans-Dieter Leidecker
Original assignee: ITT Automotive Europe GmbH; Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1988-06-22
Filing date: 1988-06-22
Publication date: 1997-04-24
Anticipated expiration: 2008-06-23
Also published as: DE3820977A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Warnanzeigevorrichtungen für Belagverschleiß an Bremsbacken, insbesondere von Scheibenbremsen, mit einem elektrischen Leiter und einem Stopfen, der ein mechanisches Mittel zum Arretieren des Stopfens in der Bremsbacke und der einen Schaft mit einer den Leiter aufnehmenden Längsnut aufweist, durch den der Leiter geführt ist, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Aus der gattungsgemäßen DE-OS 33 07 394 ist eine Warnan zeigevorrichtung mit einem Stopfen bekannt, der einen Schaft aufweist. Der Schaft steckt in einem Loch, das an der Vorderseite der Belagträgerplatte entlang annähernd radial von außen her in den Bremsbelag gebohrt ist. Der Schaft ist mit drei an ihm ausgebildeten ringförmigen Rippen im Loch festgeklemmt. Nachteilig ergibt sich hierbei zwischen Stopfen und Bremsbacke eine reibschlüssige Verbindung, die nur sehr geringe Haltekräfte aufweist, so daß der Stopfen aus dem Loch herausrutschen kann.

Aus der DE-PS 32 04 305 ist ein Bremsbelagverschleiß-Über wachungsorgan bekannt, das im wesentlichen eine Zuleitung, einen hochtemperaturfesten, wasserdichten thermoplastischen Kunststoffmantel, einen aus gleichem Material bestehenden Schrumpfschlauch, einen aus hochtemperaturfestem thermoplastischem Kunststoff bestehenden etwa rechteckförmigen Teil eines Kunststoffkörpers, einen beständigen duroplastischen Kunststoff und ein stiftartiges Verbindungsmittel aufweist. Nachteilig gestaltet sich der Aufbau dieses Bremsbelagverschleiß-Überwachungsorgans aufgrund der vielen Teile äußerst kompliziert.

Aus der EP-A2 0032071 ist eine Warnanzeige bekannt, die mittels eines Nietes an der Bremsbacke befestigt ist.

In der DE-GM 70 47 480 wird schließlich ein Reibbelagfühler aus Kunststoff mit eingespritzter Metallfeder offenbart, der in den Bremsbelag eingeknöpft ist und eine Reibbelagmindeststärke zu signalisieren vermag. Dabei wird der Fühler über die Metallfeder an der Rückenplatte des Bremsbelages befestigt. Als nachteilig erweist sich hier die recht aufwendige Ausführung der Metallfeder, die mehrfach abgewinkelt ist und für eine einfache und kostengünstige Massenfertigung nicht besonders geeignet ist.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Verfahren zur Herstellung von Warnanzeige vorrichtungen für Belagverschleiß an Bremsbacken anzugeben, die sicher und mit wenigen Mitteln an einer Bremsbacke befestigbar ist und hinsichtlich der rationellen Herstellung deutlich verbessert ist.

Die Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.

In dem erfindungsgemäßen einfachen Verfahren zur Herstellung von Warnan zeigevorrichtungen ist ein Bandfederkern in eine Gußform gelegt und wird in mehrere in Abstand voneinander und ne beneinandergeordneten Stopfen eingegossen. Nach Ende des Gießvorganges und Auskühlen der Stopfen sind die Stopfen so voneinander trennbar, daß die abgetrennten Teile des Bandfederkernes bei Einführung des Stopfens in die Bremsbacke umgebogen werden und Widerhaken bilden.

Die aus dem Stopfen herausragenden Enden des Bandfederkernes bilden Widerhaken aus, die den Stopfen fest und mit Hilfsmitteln (Schraubendreher) lösbar mit der Bremsbacke verbinden. Dabei ist in vorteilhafter Weise nur ein Arbeitsgang notwendig, um Bremsbacke und Stopfen miteinander zu verbinden. Gleichzeitig verhindert der Widerhaken ein Herausrutschen oder -gleiten des Stopfens aus der Bremsbacke.

Der Widerhaken kann ein einfacher Federdraht sein, der eine beliebige Querschnittsform aufweist.

Nachfolgend sind vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Bremsbacke mit einer Warnanzeigevorrichtung in geschnittener Draufsicht,

Fig. 2 die Bremsbacke mit der Warnanzeigevorrichtung in Seitenansicht,

Fig. 3 eine Trägerplatte mit einer zweiten Warnanzeigevorrichtung,

Fig. 4 einen Stopfen in Seitenansicht,

Fig. 5 den Stopfen in Draufsicht,

Fig. 6 den Stopfen mit einem elektrischen Leiter, einge setzt in eine Bremsbacke und in Draufsicht,

Fig. 7 den Stopfen in der Bremsbacke in geschnittener Seitenansicht und

Fig. 8 den Stopfen in der Bremsbacke in einer zweiten Seitenansicht.

Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Bremsbacke 1 mit einer Trägerplatte 2 und einem Reibbelag 3. Die Träger platte 4 weist eine runde durchgehende herausgestanzte oder gebohrte Öffnung 4 und der Reibbelag eine dazu ko axiale Ausnehmung 5 auf. Die Ausnehmung 5 weist einen größeren Durchmesser 6 als die Öffnung 4 mit dem Durchmes ser 7 auf. In der Öffnung 4 und der Ausnehmung 5 ist ein Stopfen 8 mit einem Kopf 9 und einem Schaft 10 angeordnet.

In dem Stopfen 8 ist ein elektrischer Leiter 11 eingegos sen. Der elektrische Leiter 11 ist bis zu einer dem Kopf 9 gegenüberliegenden Schaftspitze 12 geführt. In der Schaft spitze 12 verläuft der elektrische Leiter 11 mit einem Teilstück 13 parallel zu einer Fußfläche 14 des Stopfens 8 und ragt etwa zu einem Fünftel seines Durchmessers 15 über diese Fußfläche hervor. Zwischen dem Leiterstück 13 und dem Kopf 9 ist in der Schaftspitze 12 eine U-förmige, als Widerhaken wirkende Blattfeder 16 eingegossen. Der untere Teil 17 der U-förmigen Blattfeder ist dabei kürzer als der Durchmesser 7 der Trägerplattenöffnung 4. An dem Unterteil 17 der Blattfeder 16 sind zwei Schenkel 18, 19 angeordnet, die zu dem Unterteil 17 einen Winkel 20 einnehmen, der et was größer als ein rechter Winkel ist. Die Schenkel 18, 19 sind federnd an dem Unterteil 17 angeordnet. Der Schaft 10 des Stopfens 8 weist Vertiefungen 21, 22 auf, die größer als die Schenkel 18, 19 sind. Vertiefungsenden 23 und 24 fallen mit den Übergängen 25 und 26 zwischen den Schenkeln 18 und 19 und dem Unterteil 17 der Blattfeder 16 zusammen. Der Schaft 10 weist einen solchen Durchmesser 27 auf, daß der Stopfen 8 mit seinem Schaft 10 mit geringfügigem Reib schluß durch die Öffnung 4 einführbar ist. Beim Einfügen des Stopfens 8 in die Öffnung 4 und die Ausnehmung 5 wer den die Schenkel 18, 19 in die Vertiefungen 21, 22 gedrückt. Nach Erreichen einer Endstellung spreizen sich die Schen kel 18, 19 federnd nachgiebig und rasten hinter Vorsprüngen 27, 28 der Trägerplatte so ein, daß der Stopfen 7 unlösbar in dem Reibbelag verklemmt. Zum besseren Einfügen des Stopfens 8 in die Öffnung 4 ist an der Schaftspitze 12 eine Fase 29 vorgesehen.

Fig. 2 zeigt in einer zweiten geschnittenen Seitenansicht die Trägerplatte 2 mit dem Stopfen 8. Der elektrische Lei ter 11 ist U-förmig in dem Stopfen 8 angeordnet. Bei Bremsbelagverschleiß wird das Leiterstück 15 zerstört und damit der Stromkreis in dem Leiter 11 unterbrochen, so daß eine Warnung an einen Fahrer gegeben werden kann. Die Ver tiefung 21 ist größer als der Schenkel 18 ausgelegt, so daß bei Einfügen des Stopfens 8 in die Öffnung 4 der Trä gerplatte 2 der Schenkel 18 federnd nachgiebig in dieser Vertiefung versinken kann.

Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform eines zweiten Stopfens 30. Dabei weist der Stopfen 30 einen einstückig mit dem Stopfen 30 ausgebildeten Arm 31 auf, der nach Ein fügen des Stopfens 30 in die Öffnung 4 der Trägerplatte 2 spreizbar ist. Der Arm 31 verklemmt hinter dem Vorsprung 28 der Trägerplatte 4.

Fig. 4 und 5 zeigen einen Stopfen 41, im folgenden Pille genannt. Die Pille 41 weist einen Kopf 42 und einen Schaft 43 mit einer Schaftspitze 44, einer Fase 45 sowie Längsnu ten 46, 47 auf. In dem Kopf 42 der Pille 41 sind als Wider haken wirkende Bandfederkernteile 48, 49 angeordnet. Die Bandfederkernteile 48, 49 sind parallel zu- und im Abstand voneinander im Kopfteil senkrecht zu der Schaftachse 50 angeordnet. Die Bandfederkernteile weisen Endteile 51 bis 54 auf, wobei die Endteile 51, 52 bündig mit einer Kopf fläche 55 abschließen. Aus einer der Kopffläche 55 gegen überliegenden Kopffläche 56 ragen die Endteile 53, 54 her vor.

Fig. 6, 7 und 8 zeigen den Stopfen 41 mit dem Kopf 42, eingesetzt in eine Bremsbacke 57. Die Bremsbacke 57 weist eine Trägerplatte 58 und einen Reibbelag 59 auf. In den Längsnuten 46, 47 der Pille 41 ist ein elektrischer Leiter 60 angeordnet. Die Trägerplatte 58 weist eine in radialer Richtung nach außen offene Nut 61 auf. Die Nut 61 verbrei tert sich trichterförmig in Richtung der Reibbelagseite 62 so, daß noch weitere Ausnehmungen 63 und 64 gebildet sind. Die Ausnehmung 64 ist ebenso wie die Nut 61 in radialer Richtung nach außen offen. Die Ausnehmung 63 ist durch Vorsprünge 65 in radialer Richtung nach außen geschlossen. Die Ausnehmung 64 weist in radialer Richtung nach innen eine Tasche 67 auf. Diese Tasche 67 dient zur Aufnahme von Reibbelagmaterial. Die Ausnehmung 64 und die Tasche 68 der Ausnehmung 64 definieren eine innere Trägerplattenwand 68, die gegenüber der großflächigeren Trägerplattenwand 69 zurückspringt. In die Ausnehmung 64 mit der Tasche 67 ragt eine radiale Sacklochbohrung 70. Diese Sacklochbohrung 70 ist ausschließlich im Reibbelag gebohrt und dient zur Auf nahme der Pille 41. Beim Einfügen der Pille 41 in die Sacklochbohrung 70 der Bremsbacke 57 erreicht die Pille 41 eine Endstellung und verklemmt mit ihren Enden 53, 54 der Bandfederkernteile 48, 49 hinter den Vorsprüngen 65, 66 in der Ausnehmung 64. Die als Blattfedern wirkenden Bandfe derkernteile 48, 49 arretieren die Pille mechanisch in der als Einprägung ausgeführten Ausnehmung 63 in der Belagträ gerplatte 58. Mit dieser Lösung entfällt eine Verklebung von Pille 41 und Bremsbacke 57. Gleichzeitig wird vorteil haft mit der Ausnehmung 64 ein eingeschränktes Toleranz band erzielt und damit kann der Reibbelag bis auf eine ge ringe Reibbelagstärke abgefahren werden.

Bezugszeichenliste

1 Bremsbacke
2 Trägerplatte
3 Reibbelag
4 Öffnung, Trägerplatte
5 Ausnehmung, Reibbelag
6 Durchmesser
7 Durchmesser
8 Stopfen
9 Kopf
10 Schaft
11 Leiter
12 Schaftspitze
13 Leiterstück
14 Fußfläche
15 Durchmesser
16 Blattfeder
17 Unterteil
18 Schenkel
19 Schenkel
20 Winkel
21 Vertiefung
22 Vertiefung
23 Vertiefungsende
24 Vertiefungsende
25 Übergang
26 Übergang
27 Vorsprung
28 Vorsprung
29 Fase
30 Stopfen
31 Arm
41 Stopfen, Pille
42 Kopf
43 Schaft
44 Schaftspitze
45 Faser
46 Längsnut
47 Längsnut
48 Bandfederkernteil
49 Bandfederkernteil
50 Schaftachse
51 Endteil
52 Endteil
53 Endteil
54 Endteil
55 Kopffläche
56 Kopffläche
57 Bremsbacke
58 Trägerplatte
59 Reibbelag
60 elektrischer Leiter
61 Nut
62 Reibbelagseite
63 Ausnehmung
64 Ausnehmung
65 Vorsprünge
66 Vorsprünge
67 Tasche
68 Wand
69 Wand
70 Sacklochbohrung

Claims

Verfahren zur Herstellung von Warnanzeigevorrichtungen für Belagverschleiß an Bremsbacken, insbesondere von Scheibenbremsen, mit einem elektrischen Leiter und einem Stopfen, der ein mechanisches Mittel zum Arretieren des Stopfens in der Bremsbacke und der einen Schaft mit einer den Leiter aufnehmenden Längsnut aufweist, durch den der Leiter geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß als mechanisches Mittel ein Bandfederkern (16, 48, 49) in mehrere im Abstand voneinander und nebeneinander angeordnete Stopfen (8, 41) eingegossen ist und anschließend so trennbar ist, daß die abgetrennten Teile des Bandfederkernes (16, 48, 49) Widerhaken (17, 18, 53, 54) bilden.