DE3819705A1 - Vorrichtung zum fuellen und verschliessen von schlauchfoermigen huellen, insbesondere zur wurstherstellung - Google Patents

Vorrichtung zum fuellen und verschliessen von schlauchfoermigen huellen, insbesondere zur wurstherstellung

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Füllen und Verschließen von schlauchförmigen Hüllen, insbesondere zur Wurstherstellung, mit einer Verschließvorrichtung, die in einem Verschließbereich Verschließorgane und/oder Verdrän­ gungsorgane umfaßt, mit einem Füllrohr, das verschiebbar ist in eine Füllstellung, in der sein Füllende in den Verschließ­ bereich hineinragt, und eine Verschließstellung, in der sich sein Füllende außerhalb des Verschließbereichs befindet, und mit einer im Verschließbereich wirksamen Einrichtung zum Einschnüren der Hülle während des Füllvorgangs, die eine in Füllrichtung hinter dem Verschließbereich gelegene Blende umfaßt, deren Größe derjenigen des Füllendes des Füllrohrs entspricht und die in der Füllstellung mit dem Füllende des Füllrohrs zusammenwirkt.
Während solche Vorrichtungen, bei denen das Füllrohr stets außerhalb des Verschließbereichs bleibt, nur solche Hüllen­ kaliber verarbeiten können, die kleiner sind als der freie Querschnitt des Verschließbereichs, haben Vorrichtungen der eingangs genannten Art (DE-OS 27 41 291) den Vorteil, daß mit verhältnismäßig kleinen Vorrichtungen auch große Wurstkaliber verarbeitet werden können und daß die Hülle im Verschließ­ bereich nur wenig gefüllt ist und daher auch nur wenig Füllgut verdrängt werden muß. Dies wird erreicht durch eine hinter dem Verschließbereich gelegene Blende, deren Größe derjenigen des Füllrohrs entspricht. Diese Blende hat die unerwünschte Neben­ wirkung, daß sie die gefüllte Hülle zentriert und während des Verschließens festhällt. Dies zwingt zur Verwendung einer auf­ wendigen Verschließeinrichtung mit beweglicher Matritze, die sich mit dem Verschlußstempel in der Achse der gefüllten Hülle trifft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Aufwand zu vermeiden.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Blende in Schließbewegungsrichtung beweglich ist, nämlich mindestens um eine solche Strecke, die erforderlich ist, um die gefüllte Hülle der Schließstempelbewegung folgen zu lassen. Die Blende kann so angeordnet sein, daß sie passiv der Schließbewegung der gefüllten Hülle folgen kann, wobei sie beispielsweise durch Federkraft in die während des Füllbetriebs erwünschte Stellung wieder zurückbewegt wird. Es kann nach der Erfindung auch eine Zwangssteuerung vorgesehen sein, beispielsweise durch eine geeignete Verbindung mit den Verschließ- und/oder Verdrängungsorganen.
Zweckmäßigerweise umgibt die Blende das Füllrohr, um - wie bekannt - mit dem Außenumfang des Füllrohrs zusammenzuwirken, indem sie mit diesem einen Ringdurchlaß für die Hülle bildet. Jedoch ist auch denkbar, daß das Füllrohr vor der Blende endet, so daß sie mit der Stirn des Füllrohrendes zusammen­ wirkt. Die Wirkung dieser Blende besteht in erster Linie darin, daß sie die zu füllende Hülle im Verschließbereich auf dem zulässigen geringen Durchmesser zusammenhält. Ferner führt sie die Hülle so nahe an dem Füllrohrende, daß die dadurch gebildete Engstelle zwischen Hülle und Füllrohr das Füllgut im wesentlichen daran hindert, auf die Außenseite des Füllrohr­ endes zu gelangen. Sie kann zu diesem Zweck verhältnismäßig eng ausgeführt werden und beispielsweise eine federnde Lippe aufweisen, die die Hülle gegen das Füllrohrende drückt, wobei eine in Füllrichtung gewendete Ausrichtung der Lippe diesen Effekt noch verstärkt. Unbedingt erforderlich ist dies jedoch bei den meisten Füllgütern nicht. Ferner hat die Blende die Funktion, die gefüllte Hülle während des Rücklaufs des Füll­ rohrs festzuhalten. Hingegen hält die üblicherweise vor dem Verschließbereich vorgesehene Darmbremse die Hülle beim Raffen und Verschließen in der vorgesehenen Position, damit sie nicht in Füllrichtung aus dem Verschließbereich herausfällt. Diese Funktion kann aber, wenn auf die übliche Darmbremse verzichtet wird, auch von anderen Organen erfüllt werden.
Wenn der Verschließbereich eine so große axiale Länge hat, daß die einschnürende Wirkung der nur auf einer Seite dieses Bereichs vorgesehenen Blende nicht hinreicht, kann noch eine zusätzliche, die Hülle einschnürende Einrichtung auf der in Füllrichtung vor der Verschließeinrichtung gelegenen Seite vorgesehene sein, die als Darmbremse ausgebildet sein kann. Auch diese kann in Schließbewegungsrichtung beweglich sein; jedoch ist es meist zweckmäßiger, weil einfacher, sie in Schließbewegungsrichtung fest anzuordnen, weil das in diesem Bereich nicht gefüllte Hüllmaterial der Schließbewegung folgen kann. Diese zusätzliche Hülleneinschnürung kann als Darmbremse ausgebildet sein und an der Verschließeinrichtung befestigt sein. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache mechanische Anordnung.
Meist ist die Blende axial fest vorgesehen, wenn auch gegebenenfalls einstellbar. Statt dessen kann sie in beson­ deren Fällen auch axial beweglich sein und mit einer Steuer­ einrichtung verbunden sein, die ihre axiale Stellung abhängig vom jeweiligen Funktionsstadium bestimmt. Beispielsweise kann ihr Abstand von dem Verschließbereich während des Füllens größer sein als während des Raff- und Verschließvorgangs, wodurch zusätzlicher Raum für das verdrängte Füllgut ge­ schaffen und die Hülle geschont wird.
Wenn es auch häufig zweckmäßig ist, eine herkömmliche Darm­ bremse zusätzlich zu der Blende vorzusehen, so ist es doch möglich, auch die bremsende Wirkung der Blende zu nutzen, indem sie die Bremsfunktion ganz oder teilweise übernimmt. Wenn sie zusätzlich zu der herkömmlichen Darmbremse vorgesehen wird, wird letztere entlastet und die an zwei Stellen ge­ bremste Hülle geschont. In jedem Fall kann sie - wie herkömm­ liche Darmbremsen - auch hinsichtlich ihrer Bremswirkung ver­ stellbar sein.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Darin zeigen:
Fig. 1 bis 5 schematische Längsschnitte in verschiedenen Funktionsstadien und
Fig. 6 eine Stirnansicht im Funktionsstadium gemäß Fig. 4.
In Fig. 1 bis 5 erkennt man die Schloßplatte 1, die eine Durchgangsöffnung 2 enthält, in der sich als Verschließorgan unten die Matrize 3 befindet, die mit dem auf sie zu beweg­ lichen Stempel 4 zur Bildung eines Klammerverschlusses zu­ sammenwirkt. Nicht angedeutet sind in diesen Figuren die Raffer, die nach dem Füllen und vor dem Verschließen die Hülle durch seitliches Einquetschen zusammenraffen und dadurch das darin befindliche Füllgut von der Verschließstelle verdrängen. Im allgemeinen gehören die Raffer als Verdrängungsorgane im Sinne der Terminologie der vorliegenden Anmeldung zum Ver­ schließbereich. Es sei hier angemerkt, daß im Zusammenhang der Erfindung unterschiedlichste Verschließ- bzw. Verdrängungs­ organe Verwendung finden können.
Auf der in der Zeichnung rechten Seite ist an der Schloßplatte die Darmbremse 5 fest angebracht, die von bekannter Bauart sein kann. Koaxial mit der Darmbremse 5 ist das Füllrohr 6 geführt, das mit seinem rechten Ende, (nicht gezeigt) bei­ spielsweise mit einer Füllpumpe für Wurstbrät verbunden ist, während sein linkes Ende, das hier als Füllende 7 bezeichnet wird, je nach Funktionsstadium eine unterschiedliche Stellung einnehmen kann.
Links von der Schloßplatte 1 ist an dieser die Blende 8 axial fest angeordnet, die eine kreisrunde Blendenöffnung 9 bildet, deren Rand von einer elastischen Lippe 10 begrenzt wird, deren Querschnittsspitze eine von der Schloßplatte weggewendete Richtungskomponente besitzt. Ihr Innendurchmesser entspricht dem Außendurchmesser des Füllendes 7 des Füllrohrs, das heißt, daß während des Füllbetriebs ein hinreichender Durchlaß zwi­ schen der Lippe und dem Füllrohr gegeben ist, der einerseits eine ausreichend leichte Gleitung der Hülle und andererseits eine ausreichende Dichtwirkung gegenüber dem Füllgut, das sonst zwischen Hülle und Füllrohr dringen könnte, gewähr­ leistet ist. Je nach Auslegung der Blende kann diese auch eine gewisse Bremswirkung auf die Hülle ausüben, die bei der Dimen­ sionierung der eigentlichen Darmbremse 5 berücksichtigt werden kann. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, wenn die Blende ein­ teilig geschlossen ausgeführt ist. Sie kann aber auch mehr­ teilig sein, wobei die sie bildenden Teile bei Beginn des Füllvorgangs zur Bildung des Blendenquerschnitts der gewünsch­ ten Größe zusammengefahren werden. Wenn gewünscht wird, daß die Hülle an der Blende nur geringe Reibung vorfindet, kann der Rand der Blendenöffnung glatt ausgerundet aus einem reibungsarmen Werkstoff bestehen.
Anhand der in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Funktions­ stadien sei nun die Funktion beschrieben.
In dem Stadium gemäß Fig. 1 ist das Füllrohr aus der Verschließeinrichtung einschließlich Darmbremse 5 heraus­ gezogen und befindet sich - ggf. aus der Füllachse heraus­ geschwenkt - in so großem Abstand davon, daß das zu verarbei­ tende Hüllmaterial 11 übergestreift werden kann. Weil die Anwendung der Erfindung besonders vorteilhaft ist bei kleineren Maschinen, wird es sich dabei oftmals um vorkon­ fektionierte Einzelhüllen handeln. Die Verschließorgane sind dabei nur einfach vorgesehen, um das hintere, offene Ende der Hülle zu schließen. Jedoch kann auch ein längerer Darmvorrat verwendet werden, wenn die Verschließvorrichtung zur Her­ stellung von Doppelverschlüssen eingerichtet ist.
Nachdem die Hülle auf das Füllrohr aufgestreift wurde, fährt das Füllrohr in die in Fig. 2 gezeigte Füllstellung, in der das Füllende den Verschließbereich durchragt und in die Blende 8 eingetreten ist. Bei dem nun folgenden Füllvorgang - Fig. 3 - zieht der Druck des aus dem Füllrohr austretenden Füllguts die Hülle aus dem Zwischenraum zwischen Füllrohr und Blende 8 einerseits sowie Darmbremse 5 andererseits ab, wobei sich die Hülle im Anschluß an die Blende 8 auf ihr volles Kaliber erweitert. Man erkennt beim Betrachten der Fig. 3, daß das herstellbare Wurstkaliber unabhängig von den stets konstanten Durchmessern des Füllrohrs, der Darmbremse 5 und der Blende 8 ist.
Wenn der Füllvorgang beendet ist, wird in üblicher und daher hier nicht beschriebener Weise der Verdrängungs- und Ver­ schließvorgang eingeleitet. Zuvor wird das Füllende 7 aus dem Verschließbereich in die Stellung gemäß Fig. 4 zurückgezogen, so daß der Weg für den Stempel 4 und etwaige Verdrängerorgane frei ist. Beim Verschließvorgang gelangt die Verschließ­ stelle 12 aus der zentrischen Füllstellung in die in Fig. 4 dargestellte exzentrische Stellung bei der Matrize 3. Der gefüllte Artikel kann dieser Bewegung folgen, weil auch die Blende 8 in Pfeilrichtung sich mitbewegt. Auch eine möglicherweise vorhandene Unterstützungsfläche 13 für den gefüllten Artikel kann entsprechend bewegungsgesteuert sein.
Anschließend muß die Verschlußstelle 12 von der Matrize 3 gelöst werden. Dies kann durch eine aktive Bewegungssteuerung der Blende 8 im Sinne des Pfeils gemäß Fig. 5 bewirkt werden. Dadurch wird ein gesonderter, Aufmerksamkeit verlangender Handgriff der Bedienungsperson entbehrlich. Danach beginnt das Spiel von neuem.
Anhand von Fig. 6 sei die Bewegungssteuerung der Blende er­ läutert. Man erkennt dort, daß die die Blende 8 bildende Platte in seitlichen Führungen 14 gehalten ist, die starr mit der Schloßplatte 1 verbunden sind und parallel zu dem Stempel 4 verlaufen. Bei 15 sind an der Schloßplatte zwei Rafferbleche 16 schwenkbar gelagert, so daß sie außer der mit durchgezogenen Linien gezeigten Verdrängungsstellung auch eine strichpunktiert dargestellte Öffnungsstellung einnehmen können. Sie werden von Antriebszylindern 17 betätigt, mit denen sie über Bolzen 18 verbunden sind, die auch an dem Ende eines Bügels 19 angreifen, der sich demzufolge in seiner Gesamtheit bei der Betätigung der Raffer ab- und aufbewegt. An einem mit der Blendenplatte 8 verbundenen Fortsatz 20 ist ein Mitnehmerstift 21 angeordnet, der über den Bügel 19 greift. Beim Anheben des Bügels 19, das sich beim Öffnen der Raffer ereignet, wird daher die Blende 8 angehoben, und zwar in die Füllstellung. Wenn sich die Raffer schließen, wird die Blende nicht zwangsweise nach unten mitgenommen, sondern ist sie frei, um der Bewegung des Füllguts während des Schließvorgangs zu folgen.
Fig. 6 zeigt die Blende in maximal abgesenkter Stellung. Bei 22 erkennt man den schematisch dargestellten Querschnitt der Verschlußstelle der Hülle, die von dem im Verschließorgan befindlichen Clip 23 umgeben ist.
In dem Ausführungsbeispiel wurde vorausgesetzt, daß die eigentliche Darmbremse auf der in der Zeichnung rechten Seite der Verschließeinrichtrung vorgesehen ist, während die Blende höchstens eine zusätzliche Bremsfunktion erbringt. Statt dessen ist es auch möglich, die Darmbremsfunktion ausschließlich der Blende zuzuweisen, so daß nur eine Darmbremse vorhanden ist, nämlich auf der in Füllrichtung hinteren (in der Zeichnung linken) Seite der Verschließ­ einrichtung. Die Darmbremse 5 entfällt dann.

Claims (8)

1. Vorrichtung zum Füllen und Verschließen von schlauch­ förmigen Hüllen, insbesondere zur Wurstherstellung, mit einer Verschließeinrichtung, die in einem Verschließbe­ reich Verschließorgane und/oder Verdrängungsorgane umfaßt, die in einer Schließbewegungsrichtung beweglich sind, mit einem Füllrohr, das verschiebbar ist in eine Füllstellung, in der sein Füllende in den Verschließbereich hineinragt, und eine Verschließstellung, in der sich sein Füllende außerhalb des Verschließbereichs befindet und mit einer im Verschließbereich wirksamen Einrichtung zum Einschnüren der Hülle während des Füllvorgangs, die eine in Füll­ richtung hinter dem Verschließbereich gelegenen Blende umfaßt, deren Größe derjenigen des Füllendes des Füllrohrs entspricht und die in der Füllstellung mit dem Füllende (7) des Füllrohrs zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (8) in Schließbewegungsrichtung beweglich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Blende (8) zwangsgesteuert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in der Füllstellung die Blende das Füllende umgibt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (8) eine in Füllrichtung gewendete, federnde Lippe (10) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der Blende (8) auf der anderen Seite der Verschließeinrichtung eine zusätzliche Hülleneinschnürung (5) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (8) als Darmbremse ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende axial fest im Verhältnis zur Verschließeinrichtung angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende axial beweglich und mit einer Steuereinrichtung verbunden ist.
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