DE3819390C2 - Hydrostatische Drehdurchführung - Google Patents
Hydrostatische DrehdurchführungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L27/00—Adjustable joints, Joints allowing movement
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- F16L27/087—Joints with radial fluid passages
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine in Axialrichtung hydrostatisch schwebende Drehdurchführung
für die Zuführung und Abführung eines Mediums von einem stehenden in ein rotierendes
Maschinenteil, bestehend aus einem Gegenlaufring und einem Gleitring, die wechselweise an
stehendem und rotierendem Maschinenteil angeordnet sind und in Radialrichtung derartig
ineinandergreifen, daß zwischen ihnen sich axial gegenüberliegend angeordnete Arbeitsdrossel
spalte gebildet werden, welche durch einen parallel zur Achse der Durchführung verlaufenden
Ringraum miteinander verbunden sind.
Derartige hydrostatische schwebende Drehdurchführungen, die auch als "Drehdurchführungen mit
inverser Spaltregelung" bezeichnet werden, sind beispielsweise aus Thoma, J., "Einführung in die
Ölhydraulik und die hydraulische Systemtechnik", Girardet. Taschenbuch 18 (1973), Seiten 54 bis
59, bekannt.
Eine Kraft in Axialrichtung auf einen der beiden Ringe vergrößert den einen Spalt unter
gleichzeitiger Verkleinerung des anderen Spaltes. Die Spaltbreiten verhalten sich also invers
zueinander, woher der Begriff der "inversen Spaltregelung" rührt. Durch eine gegenläufige
Veränderung im Druckverlauf und damit einhergehend durch selbsttätige Ausbildung einer
Differenzkraft, strebt das System wieder in Richtung gleicher Spaltbreiten (Regelung).
Eine solche, in Axialrichtung hydrostatisch schwebende Drehdurchführung kann jedoch keine
Lagerfunktion übernehmen. Aus diesem Grunde weisen entsprechende Maschinenteile zusätzlich
zu derartigen Drehdurchführungen noch Lager auf, die eine eindeutige Führung der gegenein
ander bewegten Teile der Drehdurchführung gewährleisten. Die Lagerung erfolgt in der Regel
durch Einsatz von Wälzlagerungen zwischen Gehäuse und Welle, in welchem die Drehdurch
führung eingebettet ist. Obwohl Drehdurchführungen an sich vielseitig verwendbare Maschinen
elemente sind, begrenzt die angesprochene Lagerungsart ihren Einsatz erheblich. So weisen
Wälzlager relativ kurze Standzeiten auf, wenn niedrigviskose und/oder korrosiv wirkende Medien
wie wasserhaltige Flüssigkeiten, Gase oder Dampf übertragen werden sollen. Als nachteilig haben
sich weiterhin die begrenzte Drehzahl, Umfangsgeschwindigkeiten, das relativ große Ein
bauvolumen und die durch Lagerreibung entstehenden Verluste erwiesen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine in Axialrichtung hydrostatisch schwebende Drehdurch
führung so zu gestalten, daß zusätzliche Lager zwischen stehendem und rotierendem
Maschinenteil nicht erforderlich sind, was gleichzeitig zu einer Erweiterung der Einsatz
möglichkeiten der hydrostatischen Drehdurchführung führt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß im Ringraum zwischen
Gegenlaufring und Gleitring ein Radiallager vorgesehen ist.
Durch diese Maßnahme wird in vorteilhafter Weise eine in Axialrichtung hydrostatisch schwebende
Drehdurchführung geschaffen, deren gegeneinander bewegten Bauteile durch die Integration
einer in diesem Bereich vorgesehenen Lagerung funktionsgerecht zueinander geführt sind, ohne
daß das Einbauvolumen der Drehdurchführung vergrößert wird.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Radiallager ein Gleitlager. Der Einsatz
eines Gleitlagers bietet den Vorteil, das Lager in seiner Werkstoffausführung im Hinblick auf den
Medieneinsatz einfach anpassen zu können.
Die erfindungsgemäße Anordnung eines Gleitlagers in einer in Axialrichtung hydrostatisch
schwebenden Drehdurchführung hat den weiteren Vorteil, daß der Medienfilm im Lagerspalt
zwischen Gleitlager und Gleitring eine schwingungsdämpfende Wirkung auf das Gesamtsystem
ausübt. Von Vorteil ist es auch, daß durch diese Anordnung der Lagerung auf eine Fremdschmierung
gänzlich verzichtet werden kann, da der für die Funktion der hydrostatischen
Drehdurchführung notwendige Zwischendruck gleichzeitig als Versorgung für das Lager dient. Der
genannte hydrostatische Zwischendruck gewährleistet selbst bei niedrigen Drehzahlen, wie sie
z. B. beim Anfahren des Systems vorhanden sind, eine ausreichende Funktionssicherheit der
Lagerung.
Aus der CH-PS 483 584 ist eine Drehdurchführung mit abgedichtetem Überführen einer unter
Druck stehenden Flüssigkeit von einem stationären Teil zu einem sich drehenden Teil oder
umgekehrt bekannt, bei welchem zwischen der Welle und einem sich im Gehäuse befindlichen
Ring Gleitlager angeordnet sind. Die CH 483,584 zeigt jedoch keine in Axialrichtung hydrostatisch
schwebende Drehdurchführung. Bei dieser bekannten Drehdurchführung entsteht zwar ein
gewisser hydrostatischer Druckausgleich in radialer Richtung über die in dem einem Ringraum
gegenüber dem anderen Ringraum und den anschließenden Leckstrecken wirkenden Druckkräfte.
In Axialrichtung auf eines der beiden Teile wirkende Kräfte werden dadurch jedoch in keiner
Weise ausgeglichen oder aufgefangen.
Diese Gleitlager der bekannten Drehdurchführung haben ferner noch die zusätzliche Aufgabe,
Leckagen soweit wie möglich zu verringern und wirken deshalb gleichzeitig als Dichtungen. Um
dies zu erreichen, ist es zwingend notwendig, das Lagerspiel auf ein Minimum zu reduzieren.
Diese Doppelfunktion läßt eine Optimierung im Hinblick auf die unterschiedlichen Einsatzbedingungen
der Drehdurchführung jedoch nicht zu. Erfindungsgemäß übt demgegenüber die
Gleitlagerung nur die ihr zugedachte Lagerfunktion aus, d. h. entsprechend der geforderten
Einsatzbedingungen können beispielsweise Lagerwerkstoff und Lagerspiel ohne Einfluß auf die
Drehdurchführungsfunktion angepaßt werden.
Die DE-OS 21 53 926 zeigt eine Wellendichtung in Verbindung mit einer Axiallagerung mittels
Fluiden. Diese bekannte Drehdurchführung ist ebenfalls keine in Axialrichtung hydrostatisch
schwebende Drehdurchführung, d. h. mit inverser Spaltregelung und weist ferner keine
Radiallagerung auf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
Wie die Zeichnung zeigt, durchdringt eine Welle 1 ein Gehäuse 2 in einer Bohrung 3. Die
Drehdurchführung selbst besteht im wesentlichen aus dem dreiteiligen Gegenlaufring 4 und dem
einteiligen Gleitring 5. Die dreiteilige Ausführungsform des Gegenlaufringes 4 ist nur beispielhaft
und aus fertigungstechnischen Gründen gewählt. Bei einer geeigneten Fertigungsmethode durch
die die notwendige Planparallelität gewährleistet ist, kann selbstverständlich der Gegenlaufring 4
auch zweistückig sein. Der Gegenlaufring 4 besteht aus den Teilen 6, 7 und dem Distanzring 8.
Der einstückige Gleitring 5 und der Gegenlaufring 4 werden jeweils über elastische
Dichtungen 9, 10 mit dem Gehäuse 2 bzw. der Welle 3 drehmomentübertragend
und dichtend verbunden. Der Gegenlaufring 4 wird nur durch einen einzigen
Schraubenkranz 11 (oder anderer äquivalenter Mittel) zusammengehalten.
Die elastischen Dichtungen 9, 10 erlauben dem Gleitring 5 ein geringes
axiales Spiel und taumeln zwischen den Gegenlaufringteilen 6 bzw. 7.
Axial wird der Gegenlaufring 4 durch Anschläge bzw. Seegeringe 12, 13
fixiert. Ein zusätzlich zwischen Seegering 13 und dem Teil 7 des Gegen
laufringes 4 angeordnetes Federelement 14 erlaubt dem Gegenlaufring 4
eine leichte Axial- und Taumelbewegung zwischen Gehäuse 2 und Gleitring 5.
Das Druckmedium gelangt von der Druckquelle 15 radial durch die Bohrung 16
(Zulauf für den Hauptflüssigkeitsstrom) in die im Gegenlaufringteil 6 aus
gebildete Hauptdruckbohrung 17, dann axial in die Ringnut 18 und von dort
über die Verbindungsleitung 19 in die Sackbohrung 20 des Gleitringes 5.
Anschließend durch die radiale Bohrung 21 der Welle 1 in die axiale
Wellenbohrung 22 zu einem (nicht dargestellten) Verbraucher.
Der unter Arbeitsdruck stehende, durch die Bohrung 16 fließende Haupt
flüssigkeitsstrom kann wie der Doppelpfeil 23 verdeutlicht, seine Durch
flußrichtung auch andern d. h., daß Medium kann auch von der rotierenden
Welle 1 zu einem Verbraucher in einem stehenden Gehäuse geleitet werden.
Dichtigkeit und Drehmomentübertragung sowie Funktions- und Arbeitsweise
der Drehdurchführung werden hierdurch nicht beeinträchtigt, da dies zu
keiner Änderung hinsichtlich der noch später beschriebenen Lagerung 28
führt.
Wie aus der Zeichnung weiterhin ersichtlich, ist zwischen dem Gleitring 5
und den Gegenlaufringteilen 6 und 7 je ein Arbeitsdrosselspalt 24 (druck
seitiger Spalt) und 25 (leckseitiger Spalt) vorgesehen. Die sich axial
gegenüberliegenden Arbeitsdrosselspalte 24, 25 sind über einen Zwischen
druckraum, bestehend aus Ringraum 26 und der Zwischendrucknut 27 miteinander
verbunden. Im Ringraum 26 ist, zwischen den gegeneinander bewegten Teilen
wie Gegenlaufring 4 und Gleitring 5, ein Gleitlager bzw. Radialgleitlager
28 angeordnet. Diese Anordnung ist derart, daß das Radialgleitlager 28
mit seinem Außenumfang am Distanzring 8 anliegt. Zwischen dem Gleitring 5
und der Gleitfläche 29 des Gleitlagers 28 ist ein Spalt S vorhanden, wobei
die Spalthöhe dem eines normalen Lagerspiels entspricht.
Der Arbeitsdrosselspalt 25 wird ausreichend über den Spalt S, gebildet aus
dem Ringraum 26, mit Druckmedium versorgt, so daß sich die auf beiden Seiten
des Gleitringes 5 aufbauenden Druckfelder im Gleichgewicht befinden. Das
somit vorhandene Kräftegleichgewicht auf beiden Seiten des Gleitringes 5
stellt gleichzeitig eine axiale Lagerung zwischen Gegenlaufring 4 und
Gleitring 5 dar. Dies, in Verbindung mit der Anordnung des Gleitlagers
28, bildet eine vollständig gelagerte Drehdurchführungseinheit mit inverser
Spaltregelung.
Claims (4)
1. In Axialrichtung hydrostatisch schwebende Drehdurchführung für die Zuführung und
Abführung eines Mediums von einem stehenden (2) in ein rotierendes Maschinenteil (1),
bestehend aus einem Gegenlaufring (4) und einem Gleitring (5), die wechselweise an
stehendem (2) und rotierendem Maschinenteil (1) angeordnet sind und in Radialrichtung
derartig ineinandergreifen, daß zwischen ihnen sich axial gegenüberliegend angeordnete
Arbeitsdrosselspalte (24, 25) gebildet werden, welche durch einen parallel zur Achse der
Durchführung verlaufenden Ringraum (26) miteinander verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß im Ringraum (26) zwischen Gegenlaufring (4) und Gleitring (5) ein
Radiallager (28) vorgesehen ist.
2. Hydrostatische Drehdurchführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Radiallager (28) ein Gleitlager ist.
3. Hydrostatische Drehdurchführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gleit-Radiallager (28) eine im Gegenlaufring (4) angeordnete Gleitlagerbuchse ist.
4. Hydrostatische Drehdurchführung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine
Versorgung des Arbeitsdrosselspaltes (25) mit Druckmedium ausgehend vom Arbeits
drosselspalt (24) über den Spalt zwischen Gleit-Radiallager (28) und Gleitring (5).
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1988
- 1988-06-07 DE DE19883819390 patent/DE3819390C2/de not_active Expired - Fee Related
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