DE19827160A1 - Abdichtung einer Drehübertragungsvorrichtung für ein Servomittel - Google Patents
Abdichtung einer Drehübertragungsvorrichtung für ein ServomittelInfo
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Abstract
Vorgeschlagen ist eine Abdichtung einer Drehübertragungsvorrichtung (2) für ein Servomittel, bei welcher auf Dichtringe oder ähnliches verzichtet werden kann. Erfindungsgemäß ist ein ringförmiger Dichtspalt (12) vorgeschlagen, welcher axial beidseits einer Servomittelzufuhr verläuft. Aufgrund einer speziellen Werkstoffauswahl und konstruktiven Gestaltung in diesem Bereich verkleinert sich der Dichtspalt (12) mit zunehmender Erwärmung der Vorrichtung (2). Diese Verkleinerung wirkt der abnehmenden Viskosität des Servomittels entgegen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Abdichtung einer Drehübertragungsvorrichtung für
ein Servomittel, mit einem äußeren Bauteil, das eine Bohrung aufweist, in die
wenigstens ein Pfad für das Servomittel mündet, in welcher Bohrung ein vor
zugsweise rotationssymmetrischer Körper wie eine Achse oder Welle mit einem
Außenmantelbereich verläuft, welcher Körper von bevorzugt je einem Kanal je
Pfad geschnitten ist, wobei das Bauteil und der Körper relativ zueinander um
eine Axiallinie des Körpers rotieren bzw. der Körper um seine Axiallinie in der
Bohrung des Bauteils rotiert, wobei ein Einlaß des jeweiligen Kanals zum Pfad
derart fluchtet, daß ein Übertritt des Servomittels bei bestimmten Drehstellun
gen oder sämtlichen Drehstellungen von Körper und Bauteil zueinander er
möglicht ist und wobei der Wärmeausdehnungskoeffizient des Werkstoffs vom
Bauteil größer als der vom Körpers ist.
Derartige Abdichtungen von Drehübertragungsvorrichtungen finden im Maschi
nen- und Kraftfahrzeugbau große Anwendung. Beispielsweise werden sie auch
zur Zufuhr von Servomittel zu einer Vorrichtung zum hydraulischen Relativver
stellen einer Nockenwelle eingesetzt, die in einen Ventiltrieb einer Brennkraft
maschine eingebaut ist. So geht aus der JP 04-252 814 für den Fachmann die
zuletzt genannte Vorrichtung hervor, deren Servomittelzufuhr über einen axial
äußeren Steg eines Zylinderkopfes der Brennkraftmaschine hergestellt ist. Dabei
erfolgt die Abdichtung der Drehübertragungsvorrichtung über die relativ große
axiale Länge der Dichtfläche im Bereich des Pfades zur Zufuhr des Servomittels
und einer Ringnut am Außenmantel der Nockenwelle.
Auch sind aus dem Stand der Technik Lösungen vorbekannt, bei denen die
Drehübertragungsvorrichtung durch beidseits der Pfade oder Kanäle angeord
nete Dichtringe erfolgt. Diese Variante ist hinsichtlich ihres Bearbeitungsaufwan
des nachteilig. Auch kann es während des Betriebes der jeweiligen Vorrichtung
dazu kommen, daß diese Ringe sich in das gegenüberliegende Bauteil "ein
graben" bzw. unerwünscht Abrieb erzeugen.
Generell haben die gattungsgemäßen Drehübertragungsvorrichtungen den
Nachteil, daß mit zunehmender Erwärmung das die Bohrung aufweisende
äußere Bauteil sich stärker ausdehnt als der mit seinem Außenmantelbereich in
der Bohrung verlaufende Körper. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn
das Bauteil aus einem Aluminiumwerkstoff und der Körper aus Stahl besteht.
Somit vergrößert sich mit zunehmender Temperatur in unerwünschter Art und
Weise der Leckspalt zwischen den abzudichtenden Teilen. Verstärkt wird dieser
Leckeffekt noch dadurch, daß mit der genannten Erwärmung die Viskosität des
verwendeten Servomittels sinkt. Aufgrund der somit verbesserten rheologischen
Eigenschaften des Hydraulikmittels ist zusätzlich mit dessen erhöhtem Verlust
zu rechnen.
Der Erfindung liegt daher Aufgabe zugrunde, eine Abdichtung einer Drehüber
tragungsvorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei welcher
die zitierten Nachteile beseitigt sind und bei der über alle Temperaturbereiche
hinweg mit annähernd gleich niedrigem Verlust an Servomittel zu rechnen ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
- - daß entweder der Körper im Bereich der Drehübertragungsvorrichtung eine nutförmige Aussparung hat und über diese in der Bohrung des Bauteils verläuft oder das der Körper im Bereich der Drehübertragungsvorrichtung einen ringför migen Ansatz besitzt, der in einer Ringaussparung der Bohrung des Bauteils verläuft,
- - daß zwischen Seitenwänden der Aussparung und anliegenden Stirnseiten des Bauteils oder zwischen Stirnseiten des Ansatzes und anliegenden Seitenwänden des Körpers je ein ringförmiger Dichtspalt für das Servomittel ausgebildet ist und
- - daß der Dichtspalt in Abhängigkeit einer Kombination der Werkstoffe von Bauteil und Körper derartig dimensioniert ist, daß über alle Betriebstempera turen der Drehübertragungsvorrichtung hinweg eine annhähernd gleich geringe Leckmenge an Servomittel vorliegt.
Somit wird ein zwischen den Seitenwände der Aussparung und anliegenden
Stirnseiten des Bauteils befindlicher Minimalspalt als Dichtspalt für das Servo
mittel verwendet. Durch konstruktiv geschickte Bestimmung der Spaltgröße bei
Umgebungstemperatur durch den Konstrukteur ist mit einer annähernd gleich
großen Leckmenge an Servomittel über alle Temperaturbereiche hinweg wäh
rend des Betriebes der Drehübertragungsvorrichtung zu rechnen. Auf zusätzli
che Bauteile wie die eingangs genannten Dichtringe kann verzichtet werden.
Auch braucht der Außenmantelbereich des Körpers im Bereich der Drehüber
tragungsvorrichtung nicht als Dichtlänge verwendet werden. Hierdurch kann die
Drehübertragungsvorrichtung axial relativ kurzbauend realisiert werden. Gleich
zeitig ist am Dichtspalt ein Axiallager für den Körper/die Welle hergestellt,
wobei zwischen dem Außenmantel des Körpers und der Bohrung des äußeren
Steges ein Radiallager gebildet ist.
Ein Einsatz der erfindungsgemäßen Drehübertragungsvorrichtung bezieht sich
beispielsweise auf eine Vorrichtung zum hydraulischen Relativverstellen einer
Nockenwelle in bezug auf ein sie treibendes Antriebsrad einer Brennkraftma
schine. Dort erfolgt beispielsweise die Zufuhr des Servomittels zur Vorrichtung
über Stege des Zylinderkopfes oder separate, die Nockenwelle umschließende
Zuführbrillen. Der Schutzbereich dieser Erfindung ist jedoch ausdrücklich nicht
nur auf Abdichtungen an den zuletzt genannten Vorrichtungen beschränkt. Es
sind eine Vielzahl von Drehübertragungsvorrichtungen denkbar, auch derartige,
bei denen das Bauteil und der Körper zueinander eine Drehbewegung aus
führen.
In zweckmäßiger Konkretisierung der Erfindung kann der Einlaß in den Kanal
des Körpers als Ringnut im Außenmantelbereich des Körpers hergestellt werden.
Vorteilhafterweise ist diese Ringnut axial nach außen zu einer Seitenwand der
Aussparung begrenzt.
Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann der
Einlaß des Kanals auch als Ringnut in der Bohrung der Lagerstelle gefertigt sein
und ebenfalls axial nach außen zu einer Seitenwand der Aussparung begrenzt
werden. Diese Maßnahme ist hinsichtlich des Fertigungsaufwandes besonders
günstig.
Vorgeschlagen ist es, daß Bauteil aus einem Aluminium- und die Nockenwelle
aus einem Stahlwerkstoff zu fertigen. Wichtig ist es für die Erfindung jedoch
lediglich, daß die entsprechenden Werkstoffe für die jeweilige Anwendung
derartig gepaart werden, daß der ringförmige Dichtspalt sich mit zunehmender
Erwärmung der Bauteile und gleichzeitig abnehmender Viskosität des Servo
mittels derartig verkleinert, daß stets mit einer in etwa gleich geringen Leckmen
ge an Hydraulikmittel zu rechnen ist.
Schließlich ist als Servomittel ein Hydraulikmittel wie Motorenöl vorgeschlagen.
Dieses ist beim Einsatz der erfindungsgemäßen Abdichtung im Bereich einer
Brennkraftmaschine ohnehin leicht verfügbar. Jedoch ist auch an ein Servomittel
wie Bremsflüssigkeit und ähnliches gedacht.
Die Erfindung wird zweckmäßigerweise anhand der Zeichnung näher erläutert:
Es zeigen die Fig. 1 und 2 zweckmäßige Ausgestaltungen einer Abdichtung
einer Drehübertragungsvorrichtung, hier am Beispiel einer Abdichtung an einer
Vorrichtung zum hydraulischen Relativverstellen einer Nockenwelle in bezug
auf ein sie treibendes Antriebsrad, die in einen Ventiltrieb einer Brennkraftma
schine eingebaut ist.
Fig. 1 offenbart eine Abdichtung einer Drehübertragungsvorrichtung 2 für ein
Servomittel. Die Vorrichtung 2 besteht aus einem äußeren Bauteil 3, das hier als
Steg eines Zylinderkopfes einer Brennkraftmaschine hergestellt ist. Das äußere
Bauteil 3 besitzt eine Bohrung 4, die als Lagerschale ausgebildet ist. In der
Bohrung 4 ist mit einem Außenmantelbereich 5 ein rotationssymmetrischer
Körper 6 (Nockenwelle) abgestützt. Der Körper 6 rotiert um seine eigene Achse
in dem Bauteil 3. Die Bohrung 4 ist von zwei axial beabstandeten Pfaden 7 zur
Zuführung des Servomittels geschnitten.
Der Körper 6 ist im Bereich der Drehübertragungsvorrichtung 2 mit einer
nutförmigen Aussparung 8 versehen, die axial durch Seitenwände 9 begrenzt ist.
Axial durch den Körper 6 verläuft je Pfad 7 ein Kanal 10. Jeder Kanal 10 besitzt
einen Einlaß 11, der hier in jeder Drehstellung des Körpers 6 zum Bauteil 3 mit
dem Pfad 7 kommuniziert. Der Einlaß 11 ist nach Fig. 1 als Ringnut herge
stellt. Die Pfade 7 verlaufen axial derartig weit außen, daß eine Begrenzung für
den Einlaß 11 die jeweils benachbarte Seitenwand 9 bildet.
Nach der Erfindung erfolgt eine Abdichtung der Drehübertragungsvorrichtung
2 über einen zwischen einer Stirnseite 13 des Bauteils 3 und den Seitenwänden
9 des Körpers 6 gebildeten Dichtspalt 12. Da das Bauteil 3 so ausgewählt ist,
daß es einen größeren Wärmeausdehnungskoeffizient als der Körper 6 besitzt,
verkleinert sich mit zunehmender Temperatur dieser Dichtspalt 12. Diese
Spaltverkleinerung wiederum kompensiert zumindest annähernd die mit steigen
der Temperatur abnehmende Viskosität des Servomittels. Somit ist über alle
Temperaturbereiche der Drehübertragungsvorrichtung 2 hinweg mit einer annä
hernd gleich geringen Leckmenge an Servomittel zu rechnen. Es werden keine
zusätzlichen Bauteile wie Dichtringe benötigt bzw. kann die Drehübertragungs
vorrichtung 2 axial relativ klein bauen, da man auf die axiale Dichtlänge im
Außenmantelbereich 5 verzichten kann.
Eine alternative Ausgestaltung zu der in Fig. 1 gezeigten Variante geht aus
Fig. 2 hervor. Hiernach ist der Einlaß 11 des Kanals 10 als Ringnut in der
Bohrung 4 hergestellt.
2
Drehübertragungsvorrichtung
3
äußeres Bauteil, Steg
4
Bohrung, Lagerschale
5
Außenmantelbereich
6
Körper, Nockenwelle
7
Pfad
8
Aussparung
9
Seitenwand
10
Kanal
11
Einlaß, Ringnut
12
Dichtspalt
13
Stirnseite
Claims (6)
1. Abdichtung einer Drehübertragungsvorrichtung (2) für ein Servomittel, mit
einem äußeren Bauteil (3), das eine Bohrung (4) aufweist, in die wenigstens ein
Pfad (7) für das Servomittel mündet, in welcher Bohrung (4) ein vorzugsweise
rotationssymmetrischer Körper (6) wie eine Achse oder Welle mit einem Außen
mantelbereich (5) verläuft, welcher Körper (6) von bevorzugt je einem Kanal
(10) je Pfad (7) geschnitten ist, wobei das Bauteil (3) und der Körper (6) relativ
zueinander um eine Axiallinie des Körpers (6) rotieren bzw. der Körper (6) um
seine Axiallinie in der Bohrung (4) des Bauteils (3) rotiert, wobei ein Einlaß (11)
des jeweiligen Kanals (10) zum Pfad (7) derart fluchtet, daß ein Übertritt des
Servomittels bei bestimmten Drehstellungen oder sämtlichen Drehstellungen
von Körper (6) und Bauteil (3) zueinander ermöglicht ist und wobei der Wärme
ausdehnungskoeffizient des Werkstoffs vom Bauteil (3) größer als der vom
Körpers (6) ist,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß entweder der Körper (6) im Bereich der Drehübertragungsvorrichtung (2) eine nutförmige Aussparung (8) hat und über diese in der Bohrung (4) des Bauteils (3) verläuft oder das der Körper (6) im Bereich der Drehübertragungs vorrichtung (2) einen ringförmigen Ansatz besitzt, der in einer Ringaussparung der Bohrung (4) des Bauteils (3) verläuft,
- 2. daß zwischen Seitenwänden (9) der Aussparung (8) und anliegenden Stirn seiten (13) des Bauteils (3) oder zwischen Stirnseiten des Ansatzes und anliegen den Seitenwänden des Körpers (6) je ein ringförmiger Dichtspalt (12) für das Servomittel ausgebildet ist und
- 3. daß der Dichtspalt (12) in Abhängigkeit einer Kombination der Werkstoffe von Bauteil (3) und Körper (6) derartig dimensioniert ist, daß über alle Betriebs temperaturen der Drehübertragungsvorrichtung (2) hinweg eine.annhähernd gleich geringe Leckmenge an Servomittel vorliegt.
2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung
an einer Vorrichtung zum hydraulischen Relativverstellen einer Nockenwelle in
bezug auf ein sie treibendes Antriebsrad eingesetzt ist, welche Vorrichtung in
einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine eingebaut ist, wobei das Bauteil (3)
vorzugsweise ein Steg des Zylinderkopfes oder ein mit dem Zylinderkopf
verbundenes Element mit seiner als Lagerschale ausgebildeten Bohrung (4) ist,
in welcher der als Nockenwelle hergestellte Körper (6) mit seinem Außenman
telbereich (5) gelagert ist, wobei radial durch den Steg der zumindest eine Pfad
(7) zur Zuleitung des Servomittels zu wenigstens einer Druckkammer der
Vorrichtung zur Lagerschale verläuft.
3. Abdichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß (11)
des Kanals (10) als Ringnut im Außenmantelbereich (5) der Nockenwelle herge
stellt ist, die axial nach außen von einer Seitenwand (9) der Aussparung (8)
begrenzt sein kann, wobei der Kanal (10) axial durch oder entlang der Noc
kenwelle verläuft und die Ringnut axial oder radial schneidet (Fig. 1).
4. Abdichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß (11)
des Kanals (10) als Ringnut in der Bohrung (4) der Lagerschale hergestellt ist, die
axial nach außen von einer Seitenwand (9) der Aussparung (8) begrenzt sein
kann, wobei der Kanal (10) axial durch oder entlang der Nockenwelle verläuft
und die Ringnut axial oder radial schneidet (Fig. 2).
5. Abdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bauteil (3) / die Lagerschale aus einem Aluminiumwerkstoff und der Körper (6)
/ die Nockenwelle aus einem Stahlwerkstoff gefertigt sind.
6. Abdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Servomittel ein Hydraulikmittel wie Motorenöl eingesetzt ist.
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