DE3818998C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Verlegen von Versorgungsleitungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verlegen von VersorgungsleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum grabenlosen Verlegen von Versorgungsleitungen mittels
eines Ziehkopfes.
Mittels Rammbohrgeräten lassen sich Bohrungen im Erdreich
herstellen und gleichzeitig Rohre oder Kabel nachziehen,
ohne daß es erforderlich ist, das Erdreich aufzugraben.
Rammbohrgeräte lassen sich auch dafür verwenden, im Erd
reich verlegte Rohre zu zertrümmern, die z. B. wegen einer
Undichtigkeit oder zu geringem Querschnitt unbrauchbar ge
worden sind, um anschließend an gleicher Stelle ein neues
Rohr oder Kabel zu verlegen.
Häufig werden auch Rohre oder Kabel mittels eines Aufweit-
oder Zertrümmerungskopfes in ein vorhandenes Rohr eingezogen
oder an dessen Stelle verlegt.
Da die Erdbohrungen und Rohre nicht geradlinig verlaufen,
oft auch nicht sollen und die zu verlegenden Versorgungslei
tungen mit ihrem Eigengewicht auf der Unterseite der Erdboh
rung oder eines Erdrohres aufliegen, ist das Einziehen und
Verlegen mit einer erheblichen Reibung verbunden, die nicht
nur die Fortbewegung erschwert, sondern auch zu Beschädigun
gen der zu verlegenden Versorgungsleitung führen kann. Dies
ist insbesondere dann der Fall, wenn die Versorgungsleitung
in eine durch das Zertrümmern eines Altrohres entstandene
Bohrung eingezogen wird. Die Splitter und Scherben des
alten Rohres sind nämlich scharfkantig und stehen aus der
Bohrungswandung hervor.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Einzie
hen und Verlegen von Versorgungsleitungen wie Rohre oder
Kabel in Erdbohrungen oder Altrohren zu erleichtern und die
Versorgungsleitungen vor Beschädigungen zu bewahren.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs
erwähnten Art dadurch, daß erfindungsgemäß während des Vor
triebes ein Gleit- und Füllmittel in den Zwischenraum zwi
schen der einzuziehenden Versorgungsleitung und der Umge
bung bzw. der Bohrungswandung oder einem Altrohr einge
bracht wird. Das Gleit- und Füllmittel bildet eine reibungs
arme Zwischenschicht zwischen der Versorgungsleitung und
der Bohrungswandung oder dem Altrohr und verhindert, daß
die Versorgungsleitung direkt an der Bohrungswandung oder
dem gegebenenfalls zertrümmerten Altrohr anliegt oder durch
Splitter und Rohrscherben beschädigt wird. Das Gleit- und
Füllmittel wirkt zentrierend und stabilisierend, so daß die
Versorgungsleitung allseits mit einer im wesentlichen
gleichmäßigen reibungsarmen Schicht umgeben ist und nirgend
wo an der Bohrungswandung oder der Wandung des Altrohres
anliegt. Zu diesem Zweck wird das Gleit- und Füllmittel
vorzugsweise dem Ziehkopf, beispielsweise einem Rammbohrge
rät zugeführt und tritt aus diesem in den Zwischenraum aus.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines aushärtenden
Gleit- und Füllmittels, da die Versorgungsleitung dadurch
nach dem Aushärten bleibend festgelegt ist und vor äußeren
Einflüssen zusätzlich geschützt ist. Es kann ein Gleit- und
Füllmittel mit einem hydraulischen Binder, z.B. Zement,
oder auch ein aushärtendes Kunstharz eingesetzt werden.
Im einzelnen wird erfindungsgemäß so verfahren, daß ein
Altrohr beispielsweise mittels eines Rammbohrgeräts, an dem
eine Versorgungsleitung, beispielsweise ein Nachziehrohr
oder -kabel befestigt ist, zertrümmert, dem Rammbohrgerät
das Gleit- und Füllmittel zugeführt und in den Zwischenraum
zwischen dem zertrümmerten Altrohr und der Versorgungslei
tung geleitet wird.
Ebenso ist es möglich, in ein Altrohr ein neues Rohr oder
Kabel mittels eines Ziehkopfes einzuziehen, dem Ziehkopf
das Gleit- und Füllmittel zuzuführen und in den Zwischen
raum zwischen dem Altrohr und dem Rohr oder Kabel zu leiten.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens besteht aus einem Ziehkopf, beispielsweise einem
Rammbohrgerät mit einer Nachziehleitung, einer Gleit- und
Füllmittelzuleitung zum Ziehkopf und Austrittskanälen für
das Gleit- und Füllmittel in Bewegungsrichtung vor der
Nachziehleitung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier in der Zeich
nung dargestellter Ausführungsbeispiele des näheren erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 das Schwanzende eines Rammbohrgerätes mit daran
befestigtem Nachziehrohr und
Fig. 2 einen Ziehkopf mit daran befestigtem Nachzieh
rohr, das in ein Altrohr eingezogen werden soll.
Von dem Rammbohrgerät ist nur das Schwanzende 1 darge
stellt, an dem ein Nachziehrohr 6 mittels Dichtungs- und
Befestigungselementen 2 befestigt ist. In Bewegungsrichtung
vor der Befestigungsstelle des Nachziehrohres 6 am Rammbohr
gerät befindet sich ein Ringkanal 3, aus dem das Gleit- und
Füllmittel austritt. Das Gleit- und Füllmittel wird dem
Ringkanal über einen am hinteren Ende des Rammbohrgeräts
befestigten Schlauch 5 und eine axiale Bohrung 4 zugeführt.
Zwischen der durch das Rammbohrgerät hergestellten Bohrungs
wand 9 und dem Nachziehrohr 6 befindet sich ein Ring
spalt 7, der durch das Gleit- und Füllmittel ausgefüllt
wird. Zumindest solange dieses Gleit- und Füllmittel nicht
ausgehärtet ist, vermindert es die Reibung des Nachziehroh
res 6 in der Bohrung und verhindert Beschädigungen, insbe
sondere durch Splitter und Rohrscherben, falls die Bohrung
durch Zertrümmern eines Altrohres entsteht.
Das Gleit- und Füllmittel enthält z.B. einen hydraulischen
Binder, wie Zement, sowie Wasser und Sand; es härtet aus,
nachdem das Nachziehrohr 6 verlegt ist. Ebenso läßt sich
ein aushärtendes Kunstharz im Gleit- und Füllmittel verwenden.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird
ein Nachziehrohr 15 mittels eines Ziehkopfes 10 in ein Alt
rohr 17 eingezogen. Bei dem Altrohr 17 kann es sich um ein
unmittelbar zuvor mittels eines Rammbohrgerätes verlegtes
Schutzrohr oder aber um ein im Boden verlegtes Altrohr
handeln. Der Ziehkopf 10 weist an seinem Umfang Dichtelemente
auf, die ihn gegen das Schutzrohr 17 abdichten. Im
Ziehkopf 10 sind eine axiale Bohrung 12 und radiale Bohrun
gen 13 angeordnet. Die axiale Bohrung 12 ist mit einem
Gleit- und Füllmittelschlauch 14 verbunden. Am hinteren En
de des Ziehkopfes 10 ist mittels Befestigungselementen 19
ein Nachziehkabel 15 befestigt. Zwischen dem Altrohr 17 und
dem einzuziehenden Rohr 15 befindet sich ein Ringspalt 16,
der mit dem Gleit- und Füllmittel ausgefüllt wird. Um einen
Austritt des Gleit- und Füllmittels aus dem Schutzrohr 17
zu verhindern, ist an dessen Ende eine Dichtung 18 angeordnet.
Claims (7)
1. Verfahren zum grabenlosen Verlegen von Versorgungslei
tungen mittels eines Ziehkopfes, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Vortriebes ein Gleit- und Füllmittel
in den Zwischenraum zwischen der einzuziehenden
Versorgungsleitung und deren Umgebung eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gleit- und Füllmittel aus dem Ziehkopf austritt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
die Verwendung eines aushärtenden Gleit- und Füllmittels.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines einen hydraulischen Binder enthaltenden
Gleit- und Füllmittels.
5. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines ein aushärtendes Kunstharz enthaltenden
Gleit- und Füllmittels.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Erdrohr mittels
eines Ziehkopfes mit Nachziehleitung zertrümmert, dem
Ziehkopf das Gleit- und Füllmittel zugeführt und in
den Zwischenraum zwischen dem zertrümmerten Rohr und
der Nachziehleitung geleitet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen Ziehkopf
(1; 10) mit einer daran befestigten Nachziehleitung
(6, 15), einer Gleit- und Füllmittelzuleitung
(5, 14) und Austrittskanälen (3, 4; 12, 13) für das
Gleit- und Füllmittel in Bewegungsrichtung vor der
Nachziehleitung.
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- 1988-06-03 DE DE3818998A patent/DE3818998C3/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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