DE19700974C2 - Adapter zum Verfüllen von Hohlräumen im Erdreich - Google Patents
Adapter zum Verfüllen von Hohlräumen im ErdreichInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Adapter zum Verfül
len von Hohlräumen beim grabenlosen Verlegen oder Erneu
ern von Rohrleitungen im Erdreich.
Derartige Hohlräume entstehen beispielsweise, wenn mit
Hilfe eines Rammbohrgeräts eine Erdbohrung erzeugt und
gleichzeitig ein Rohr in die Erdbohrung eingezogen wird.
Um das zu ermöglichen, muß das Rammbohrgerät einen grö
ßeren Durchmesser besitzen als das Nachziehrohr, weil
sonst die Reibung zwischen dem Rohr und dem Erdreich
bzw. dem Altrohr oder den Altrohrscherben das Einziehen
größerer Rohrlängen unmöglich machen würde. Hinzu kommt,
daß eine Berührung zwischen Rohr und umgebendem Erdreich
zu Beschädigungen beispielsweise durch im Erdreich
befindliche Steine oder die Bruchstücke eines von dem
Rammbohrgerät zerstörten Altrohrs führen kann. Eine Art
Ringraum kann sich auch ergeben, wenn in eine alte Lei
tung eine neue Leitung mit geringerem Außendurchmesser
als der Innendurchmesser der alten Leitung eingezogen
wird. Hohlräume im Erdreich können auch von Ausspülungen
herrühren, die durch Leckagen verursacht sind.
Um den vorerwähnten Schwierigkeiten entgegenzuwirken,
ist es aus der deutschen Offenlegungsschrift 38 18 998
bereits bekannt, während des Rohrvortriebs ein Gleit-
und Füllmittel in den Zwischenraum zwischen der einzu
ziehenden Versorgungsleitung und dem umgebenden Erdreich
einzubringen. Um dies zu ermöglichen, ist das Schwanz
ende eines Rammbohrgeräts zum Einziehen eines Nachzieh
rohrs mit einem Ringkanal versehen, aus dem das über ei
nen im Nachziehrohr verlaufenden Schlauch zugeführte
Gleit- und Füllmittel in den Ring- bzw. Zwischenraum
eintritt.
Bei der Verwendung eines Ziehkopfes wird die Verfüll
masse über einen mit der Stirnseite des Ziehkopfs ver
bundenen Schlauch zugeführt und gelangt über eine zen
trale Ziehkopfbohrung zu radialen Bohrungen im Ziehkopf
sowie von dort aus in den Ring- bzw. Zwischenraum.
Nachteilig hierbei ist, daß die Mittel zum Zuführen der
Verfüllmasse Bestandteil des Rammbohrgeräts oder des
Ziehkopfes sind. Da diese Geräte jeweils nur für das
Herstellen einer Erdbohrung mit einem bestimmten Durch
messer bzw. für das Einbringen von Rohren mit einem be
stimmten Durchmesser oder verhältnismäßig engen Durch
messerbereich geeignet sind, müssen die Geräte aller
Durchmesserstufen für das Zuführen der Verfüllmasse aus
gestattet sein.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Zuführung
für die Verfüllmasse bei Rammbohrgeräten einer starken
Beanspruchung durch die Rammschläge unterworfen ist.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, die sich
aus Vorstehendem ergebende Durchmesserabhängigkeit der
Verfüllmasse-Zuführung zu beseitigen.
Die Lösung dieses Problems basiert auf dem Gedanken, die
Zuführung für die Verfüllmasse im Vergleich zu den her
kömmlichen Lösungen zu verselbständigen. Dies verwirk
licht erfindungsgemäß ein Einsatzstück mit einer Masse
zuleitung und einem Masseauslaß, das sich unabhängig vom
jeweiligen Durchmesser der Erdbohrung in dem System
Rammbohrgerät bzw. Ziehkopf/Rohrleitung beliebig plazie
ren läßt.
Der Adapter kann aus einem Schuh mit einem Anschluß für
die Massezuleitung und einem lösbar mit dem Schuh ver
bundenen Oberteil bestehen. Dabei können der Schuh und
das Oberteil miteinander verschraubt sein. Auf diese
Weise ist es möglich, zwischen dem Schuh und dem Ober
teil eine Dichtung anzuordnen.
Ein solcher Adapter läßt sich in einer Öffnung der Rohr
leitung vorzugsweise mit geringem Abstand vom Rammbohr
gerät oder vom Ziehkopf anordnen. Der Öffnungsrand be
findet sich dann zwischen der Dichtung und dem Oberteil
oder dem Schuh, während ein Schlauch zum Zuführen der
Verfüllmasse durch das Rohrinnere nach außen geführt
ist. Der Schuh kann mit einem Flansch versehen sein, der
an der Innenwandung des Rohrs anliegt und vorzugsweise
eine geneigte obere Fläche besitzt. Auf diese Weise läßt
sich der Schuh bei sehr unterschiedlichen Rohrdurchmes
sern verwenden.
Um den Einziehwiderstand gering zu halten, kann das
Oberteil mit einer nach vorne weisenden Schräge verbun
den sein, hinter der sich vorzugsweise der Masseauslaß
befindet. Die Masse tritt dann gleichsam im Windschatten
der Schräge in den Ringraum zwischen dem Rohr und dem
umgebenden Erdreich oder einer im Erdreich befindlichen
Altleitung aus.
Des weiteren kann der Adapter mit einem Druckmesser aus
gerüstet sein, der den Druck im Ringraum überwacht. Auf
diese Weise ist es möglich, die Verfüllmasse so zu do
sieren, daß ihre Menge der Vortriebsgeschwindigkeit des
Rohrs entspricht und auch Hohlräume im Erdreich hinrei
chend verfüllt werden. Solche Hohlräume entstehen bei
spielsweise durch Ausspülungen bei defekten Abwasserka
nälen oder -rohren. Auf diese Weise wird gewährleistet,
daß die Rohrleitung allseitig gut eingebettet ist.
Der erfindungsgemäße Adapter braucht nicht in der neuen
Rohrleitung, vorzugsweise einer biegeweichen, angeordnet
zu sein; er kann sich auch in einer Art Tasche am rück
wärtigen Ende des Rammbohrgeräts oder eines Ziehkopfes
oder in einem Anschlußstück befinden, über das die neue
Rohrleitung mit einem Rammbohrgerät oder einem Ziehkopf
verbunden ist. Entscheidend ist, daß der Adapter auch
dabei eine selbständige Baueinheit bildet, die sich un
abhängig von dem jeweiligen Durchmesser der Rohrleitung
mit einem der Bestandteile des Systems Rammbohrgerät
bzw. Ziehkopf/Rohrleitung verbinden läßt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch eine Rohrlei
tung mit einer erfindungsgemäßen Verfüllmasse-
Zuführung und einer im Rohrinnern angeordneten
Ramme,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Rohrleitung nach
der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Verfüllmasse-
Zuführung und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Verfüllmasse-Zuführung
nach Fig. 3.
Mit einem Zertrümmerungskopf 1 zum zerstörenden Ersetzen
einer im Erdreich verlegten Altleitung 2 ist das An
schlußstück 3 für eine neue Rohrleitung 4 verbunden. Im
Innern des Zertrümmerungskopfes 1 und des Anschlußstücks
3 befindet sich eine Ramme 5, die den Zertrümmerungskopf
unter gleichzeitiger Zerstörung des Altrohrs 2 durch das
Erdreich bewegt und über eine Leitung 6 mit einem
Druckmedium versorgt wird. Rammen dieser Art sind in der
deutschen Patentschrift 35 33 995 beschrieben. Die neue
Rohrleitung besitzt eine fensterartige Öffnung 7, die
sich beispielsweise durch Brennschneiden bei einem
Stahlrohr oder durch mechanisches Herausschneiden eines
Stücks der Rohrwandung bei einem Kunststoffrohr ohne
besondere Schwierigkeiten herstellen läßt. In dieser
Öffnung 7 ist der erfindungsgemäße Adapter 8 angeordnet;
er besteht im wesentlichen aus einem im Innern der
Rohrleitung 4 angeordneten Schuh 9 mit einem Anschluß 10
für einen Schlauch 11 zum Zuführen der Verfüllmasse.
Über eine Dichtungsplatte 12 ist der Schuh mit einem
Oberteil 13 durch Schraubbolzen 14 verbunden. Die
Schraubbolzen 14 greifen in Schultern 15, die den
Adapter 8 bzw. den Schuh 9 formschlüssig mit der Rohr
leitung 4 verbinden.
Von dem Anschluß 10 führt ein Kanal 16 über eine radiale
Bohrung 17 zu einem nach hinten geöffneten Austrittska
nal 18. Der Austrittskanal 18 ist hinter einer Schräge
19 angeordnet, die als Abweiser für Bruchstücke des Alt
rohrs 2 und für eingebrochenes Erdreich dient und
gleichzeitig den Vortriebswiderstand des Adapters ver
ringert.
Des weiteren ist in dem Oberteil ein Druckmesser 20 an
geordnet, mit dessen Hilfe sich der Druck in dem die
Leitung 4 umgebenden Ringraum messen läßt. Der Druckmes
ser 20 ist über nicht dargestellte Leitungen mit einer
Steuerung verbunden, die es erlaubt, die Verfüllmasse
druckabhängig zu dosieren. Der Schuh ist mit einer ge
neigten Oberfläche 21 versehen, die ein besseres Anpas
sen an unterschiedliche Rohrdurchmesser ermöglicht.
Die Dichtung 13 verhindert nicht nur das Eindringen von
Erdreich und Verfüllmasse in das Innere der Leitung 4,
sondern schirmt auch den Schlauchanschluß 10 gegenüber
den von der Ramme 5 ausgehenden Schwingungen ab. Außer
dem schafft sie einen gewissen Abstand zwischen dem
Schuh 9 und der Leitungswandung, der es erlaubt, ein und
denselben Adapter bei sehr unterschiedlichen Rohrdurch
messern zu verwenden.
Die Leitung 4 mit dem erfindungsgemäßen Adapter kann
auch mit einem Ziehkopf der in der deutschen Offenle
gungsschrift 38 18 998 beschriebenen Art verbunden sein
oder bei einer Vorrichtung zum zerstörenden Ersetzen von
Altleitungen eingesetzt werden, wie sie in der europäi
schen Patentschrift 0 411 278 beschrieben ist. Selbst
verständlich können in der Leitung auch mehrere Adapter
angeordnet sein, um die Verfüllmasse an verschiedenen
Stellen des Rohrumfangs in den Ringraum einzuspeisen.
Je nach dem Unterschied zwischen dem Innendurchmesser
der Leitung 4 und dem Außendurchmesser der Ramme 5 muß
zuerst die Ramme in dem Zertrümmerungskopf 1 plaziert
werden, ehe sich der Adapter 8 installieren läßt. Ist
der Abstand zwischen der Wandung der Leitung 4 und der
Ramme 5 jedoch groß genug, dann läßt sich die Ramme auch
nach dem Installieren des Adapters einbringen.
Muß die Ramme 5 vor dem Installieren des Adapters 8 ein
gebracht werden, dann wird oberirdisch zunächst bei
spielsweise durch Verschweißen von einzelnen Rohren die
Leitung 4 hergestellt und mit dem Anschlußrohr 3 und dem
Zertrümmerungskopf 1 verbunden. Alsdann wird mit Hilfe
eines Seils und einer Winde die Ramme 5 mit der Druckme
dienleitung 6 in die Rohrleitung 4 eingezogen und im
Zertrümmerungskopf 1 positioniert. Gleichzeitig mit der
Ramme kann auch der bereits mit der Masseleitung 11 ver
bundene und mit der Dichtung 12 versehene Adapterschuh 9
eingezogen werden, wenn dieser vorübergehend an der
Druckmedienleitung 6 fixiert ist. Durch die Öffnung 7 in
der Rohrwandung hindurch läßt sich der Adapterschuh po
sitionieren und schließlich mit dem Oberteil 13 ver
schrauben. Danach wird der Zertrümmerungskopf 1 am Alt
rohr 2 angesetzt und die Ramme 5 in Betrieb genommen so
wie mit Hilfe des in der Zeichnung nicht dargestellten
Windenseils gezogen.
Claims (12)
1. Adapter zum Verfüllen von Hohlräumen beim grabenlo
sen Einbringen von Rohrleitung (4) ins Erdreich, ge
kennzeichnet durch ein Einsatzstück (8) mit einer
Massezuleitung (11) und einem Masseauslaß (18).
2. Adapter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
Schuh (9) mit einem Anschluß (10) für die Massezu
leitung (11) und ein lösbar mit dem Schuh verbunde
nes Oberteil (13).
3. Adapter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schuh (9) und das Oberteil (13) miteinander ver
schraubt sind.
4. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sich zwischen dem Schuh (9) und
dem Oberteil (13) eine Dichtung (12) befindet.
5. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schuh (9) eine geneigte
obere Fläche besitzt.
6. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Oberteil (13) mit einer
Schräge (19) und einem der Schräge gegenüberliegen
den Masseauslaß (18) versehen ist.
7. Adapter nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schuh (9) und das Oberteil
(13) über Schultern (15) miteinander verbunden sind.
8. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekenn
zeichnet durch einen Druckmesser (20).
9. Verwendung eines Adapters nach einem der Ansprüche 1
bis 7 als Einsatz in einer Wandungsöffnung (7) einer
Rohrleitung (4).
10. Verwendung nach Anspruch 8, bei der sich der Öff
nungsrand zwischen dem Schuh (9) und dem Oberteil
(13) befindet.
11. Verwendung nach Anspruch 8 oder 9, bei der sich im
Rohrinnern eine Ramme (5) befindet.
12. Verwendung nach Anspruch 8 oder 9, bei der die Rohr
leitung (4) mit einem Ziehkopf verbunden ist.
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Citations (1)
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