DE3818146A1 - Phosphor fuer eine kathodenstrahlroehre - Google Patents

Phosphor fuer eine kathodenstrahlroehre

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Description

Die Erfindung betrifft einen neuen Phosphor für eine Kathodenstrahlröhre. Sie betrifft insbesondere einen Phosphor für eine Kathodenstrahlröhre mit einer ausgezeichneten Luminanz, Helligkeit, Chromatizität und langem Nachleuchten, wobei er eine hohe Emissionseffizienz und eine hohe Farbreinheit beibehält.
In den vergangengen Jahren finden Kathodenstrahlröhren für eine visuelle Ablesung bei der Überwachung und Kontrolle von Terminals eines Computers Verwendung, wobei die Anzeigen im allgemeinen Zahlen, Buchstaben, Katakara (d. h. quadratische, japanische Silben oder Figuren) etc sind. Für diese Zwecke ist eine farbige Kathodenstrahlröhre besonders vorteilhaft, weil sie hinsichtlich der Speicherkapazität und dem Sichtbarmachen eine große Vielzahl von Informationen ermöglicht. Außerdem kann man die Anzeige leicht ablesen.
Die üblichen Kathodenstrahlröhren sind jedoch so entworfen, daß sie hauptsächlich kontinuierlich bewegliche Bilder zeigen, und deshalb ist es wünschenswert, daß das Nachleuchten des jeweiligen Phosphors, welche verschiedene Farben emittieren, kurz genug ist, so daß sie für das bloße Auge unsichtbar ist.
Wird jedoch andererseits eine Kathodenstrahlröhre hauptsächlich zum Anzeigen von Buchstaben, Wörtern oder Figuren verwendet, welche für einen gewissen Zeitraum unbewegt sind (im Gegensatz zu sich ständig bewegenden Bildern), dann ist es wünschenswert und vorteilhaft, Phosphore zu verwenden, die lange nachleuchten und zwar aus verschiedenen Gründen. Verwendet man beispielsweise einen Phosphor mit einem ausreichenden Nachleuchten, dann ist es möglich, das sogenannte "Flackern" des aufgezeigten Bildes zu vermindern, so daß man das Bild besser sehen kann. Weiterhin wird es möglich, die Gesamtanzahl der zu übermittelnden Bildelemente auf der Anzeige zu verringern. Dies ist aus zwei grundsätzlichen Gründen vorteilhaft: Einerseits wird eine geringere Belastung des Auges für den Ableser bewirkt und andererseits sind die Möglichkeiten, das gezeigte Bild falsch zu lesen, verringert. Weiterhin kann man auch die Schaltung vorteilhaft vereinfachen, wenn man einen Phosphor mit einer langen Leuchtdauer verwendet.
Typische Phosphore, die derzeit Anwendung finden, sind grün emittierende Zn₂SiO₄:Mn,As-Phosphore und rot emittierende (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn-Phosphore. Die ersteren haben eine B10% (Reduktionszeit für die Luminanzhelligkeit auf 10% nach dem Aufhören der Anregung) von 150 msec, während die letzteren eine B10% von 120 msec haben. Beide dieser Phosphore weisen somit ein ausgezeichnet langes Nachleuchten auf.
Die vorerwähnten, üblichen, lange nachleuchtenden Phosphore weisen im allgemeinen eine etwas schlechte Emissionseffizienz auf. Insbesondere ist die Spektral-Lichteffizienz von rotem Phosphor verhältnismäßig niedrig, und die Luminanzhelligkeit ist inzureichend im Vergleich zu einem grünen Phosphor. Um die Luminanzhelligkeit zu erhöhen, kann man einen roten Phosphor mit kurzer Leuchtdauer und mit einer hohen Luminanzhelligkeit (wie er beispielsweise als Farbkathodenstrahlröhre beim Fernsehen verwendet wird) aus Y₂O₂S:Eu mit einem lange nachleuchtenden, roten Phosphor kombinieren. Diese Technik wird in der JP-PS 9 17 125 beschrieben. Da jedoch die Leuchtdauer bei einem roten Phosphor mit geringer Leuchtdauer so kurz wie B10% = 2 msec ist, ist die Menge davon, die man mit einem lange leuchtenden, roten Phosphor kombinieren kann, etwas beschränkt, und eine ausreichende Emissionseffizienz für die Praxis kann man immer noch nicht mit dieser Art eines "Hybrid"-Phosphors mit langer Leuchtdauer erzielen.
In der US-PS 34 57 184 wird ein europiumaktivierter Yttriumoxidphosphor, der durch ein zweistufiges Brennverfahren hergestellt wird, offenbart. Zunächst werden ausgefällte Verbindungen von Yttrium mit Europium in der Wärme zu Oxiden durch Brennen bei 600 bis 1200°C zersetzt. Dann wird wenigstens ein Flußmittel, wie Bariumfluorid; Natriumfluorid oder Borax, in einer speziellen Menge zugegeben, und diese Mischung wird dann weiter bei 1000 bis 1400°C gebrannt. Aber auch bei dieser Art eines Phosphors besteht doch das Bedürfnis, die Emissionseigenschaften zu verbessern.
In der JP-OS 61-2 66 488 (offengelegt am 26. Dezember 1986) wird ein lange nachleuchtender, roter Phosphor mit hoher Luminanz beschrieben, der aus einem dreiwertigen europiumaktivierten Yttriumoxid der Formel Y₂O₂:Eu besteht, der wenigstens eine Verbindung aus der Gruppe Bariumfluorid und Magnesiumfluorid enthält. In diesem Fall tritt jedoch das Problem auf, daß die Farbtönung des dort beschriebenen Phosphors, z. B. eines Phosphors der Zusammensetzung Y₂O₂:Eu · BaF₂, in unerwünschter Weise nach Orange, im Vergleich zu einem Y₂O₂S:Eu-roten Phosphor mit kurzer Leuchtdauer, verschoben wird. Insofern besteht auch hier noch das Bedürfnis, bei einem lange nachleuchtenden Phosphor die Spektralemissionscharakteristika zu verbessern.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen neuen Phosphor für eine Kathodenstrahlröhre mit langer Nachleuchtdauer zur Verfügung zu stellen, wobei aber eine hohe Emissionseffizienz und eine hohe Farbreinheit vorliegen.
Verbunden mit dieser Aufgabe ist es, einen neuen Phosphor für eine Kathodenstrahlröhre zur Verfügung zu stellen, die man leicht dadurch erhalten kann, daß man ein dreiwertiges, europiumaktiviertes Yttriumsulfid und -oxid der Formel Y₂O₂S:Eu mit Bariumfluorid brennt.
Außerdem soll der neue Phosphor für eine Kathodenstrahlröhre eine hohe Luminanzhelligkeit aufweisen, und darüber hinaus soll bei dem neuen Phosphor für die Kathodenstrahlröhre der Farbton des Phosphors nicht in Richtung Orange verschoben werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Phosphor für eine Kathodenstrahlröhre gelöst, der ein dreiwertiges, europiumaktiviertes Yttriumsulfid und -oxid der Formel Y₂O₂S:Eu enthaltendes Bariumfluorid umfaßt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung einen Phosphor für eine Kathodenstrahlröhre aus einer Mischung aus einem Phosphor eines dreiwertigen europiumaktivierten Yttriumsulfids und -oxids der Formel Y₂O₂S:Eu enthaltenden Bariumfluorids und einem Phosphor der Formel (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn.
Fig. 1 ist eine grafische Darstellung und zeigt die Dämpfungscharakteristika beim Nachleuchten des Phosphors gemäß den Beispielen der vorliegenden Erfindung sowie von zwei üblichen Phosphoren (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn und Y₂O₂S:Eu, wobei die Dämpfung des Nachleuchtens der jeweiligen Phosphore durch die relative Luminanzhelligkeit des Nachleuchtens dargestellt wird und wobei man die Helligkeit der Emissionsluminanz des angeregten Phosphors mit 100 einsetzt.
Fig. 2 ist eine grafische Darstellung und zeigt die Dämpfungscharakteristika des Nachleuchtens der gleichen Phosphore wie in Fig. 1, wobei jedoch die Emissionsluminanzhelligkeit von (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn unter Anregung mit 100 eingesetzt wird und die Emissionsluminanzhelligkeit der anderen beiden Phosphore durch Werte relativ zu der Emissionsluminanzhelligkeit von (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn dargestellt wird.
In Fig. 1 und 2 zeigt die Kurve (1) die Dämpfungscharakteristika eines erfindungsgemäßen Phosphors. Die durchgezogene Linie (2) zeigt die Dämpfungscharakteristika eines üblichen Phosphors (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn und die durchgezogene Linie (3) zeigt die Dämpfungscharakteristika eines üblichen Phosphors Y₂O₂S:Eu.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung und zeigt die Leuchtdauer entsprechend der Menge des in den erfindungsgemäßen Phosphoren inkorporierten Bariumfluorids.
Fig. 4 ist eine grafische Darstellung und zeigt die Emissionsluminanzhelligkeit entsprechend der in den erfindungsgemäßen Phosphoren inkorporierten Menge Bariumfluorid, wobei die Emissionsluminanzhelligkeit von Y₂O₂S:Eu unter Anregung mit 100 eingesetzt wird und die Emissionsluminanzhelligkeit von Y₂O₂S:Eu, enthaltend Bariumfluorid, durch die Werte relativ zu der Emissionsluminanzhelligkeit von Y₂O₂S:Eu ohne Bariumfluorid gezeigt wird.
Die Faktoren, welche sich auf die Anregung, Emission und das Nachleuchten des Phosphors beziehen, werden durch die Lumineszenzzentren der Zusammensetzung und den Umfang der kristallinen Felder, in welchen die Lumineszenzzentren lokalisiert sind, beeinflußt. Man nimmt an, daß BaF₂ in dem erfindungsgemäßen Phosphor in der Y₂O₂S:kristallinen Matrix einen Teil von Y3+ durch Ba2+ substituiert und in den Gitterstellen ein Teil des O2- durch F- ersetzt wird. Der Grund für das Nachleuchten besteht wahrscheinlich darin, daß der Ionenradius von Ba2+ (1,34 × 10-10 m) sich wesentlich von dem Ionenradius von Y3+ (0,893 × 10-10 m) unterscheidet, wobei aber auch der Grund in der unterschiedlichen elektrischen Ladung an den verschiedenen Stellen des Kristallgitters sein kann. Dies kann man aus der Tatsache ableiten, daß ein Fluorid von Ca oder Sr mit einem Ionenradius, der näher an dem von Y3+ liegt, nämlich bei Ca2+ (0,99 × 10-10 m) und bei Sr2+ bei 1,12 × 10-10 m und kein Nachleuchten bewirkt, was mit dem unbewaffneten Auge, wie im Falle von BaF₂ feststellen kann, trotz der Tatsache, daß Ca und Sr Homologe von Ba sind und obwohl man ein geringes Nachleuchten feststellen kann.
Eine geeignete Menge an Bariumfluorid, welches in dem Y₂O₂S:Eu-Phosphor inkorporiert wird, unter Ausbildung des erfindungsgemäßen neuen Phosphors beim Brennen, beträgt etwa 0,1 bis etwa 5,0 Gew.-% BaF₂, bezogen auf das Gewicht des Y₂O₂S:Eu-Phosphors. Mengen unterhalb etwa 0,1 Gew.-% BaF₂ sind unerwünscht, weil das Nachleuchten dann nur etwa 10 msec bei B10% beträgt, während man kaum eine Verringerung des Flimmerns erzielt. Mengen oberhalb etwa 5,0 Gew.-% BaF₂ sind unerwünscht, weil, wenn mehr Bariumfluorid vorliegt, die Emissionsluminanzhelligkeit des Phosphors auf etwa 80% der Emissionsluminanzhelligkeit des vorerwähnten üblichen, roten Phosphors mit kurzem Nachleuchten, Y₂O₂S:Eu beträgt. Die oben erwähnten Mengen beziehen sich auf Gew.-% Bariumfluorid in bezug auf den Y₂O₂S:Eu-Phosphor.
Die unteren und die oberen Grenzen der geeigneten Mengen an BaF₂ beruhen auf den Daten, die in den Fig. 3 und 4 gezeigt werden. Fig. 3 ist eine grafische Darstellung und zeigt die Veränderungen des Nachleuchtens im Laufe der Zeit entsprechend der in dem erfindungsgemäßen Phosphor enthaltenen Menge an Bariumfluorid. Fig. 4 ist eine grafische Darstellung und zeigt die Veränderungen bei der Emissionsluminanzhelligkeit, entsprechend der Menge an in dem erfindungsgemäßen Phosphor vorhandenen Bariumfluorid, wobei die Emissionsluminanzhelligkeit des kein Bariumfluorid enthaltenden Y₂O₂S:Eu-Phosphors unter Anregung mit 100 eingesetzt ist und die Emissionsluminanzhelligkeit von Y₂O₂S:Eu, enthaltend Bariumfluorid, wird durch Werte dargestellt in Relation zu der Emissionsluminanzhelligkeit von Y₂O₂S:Eu, enthaltend kein Bariumfluorid.
Bezugnehmend auf Fig. 3 ist dort die Zeit des Nachleuchtens B10% (msec) kurz, d. h. sie beträgt 10 msec oder weniger, wenn die Menge an BaF₂ in bezug auf den Phosphor (Gew.-%) weniger als 0,1 Gew.-% beträgt. Die Nachleuchtzeit B10% nimmt auch schnell ab, wenn die Menge an BaF₂ in bezug auf den Phosphor mehr als etwa 5,0 Gew.-% beträgt. Bezugnehmend auf Fig. 4 nimmt der relative Wert der Emissionsluminanzhelligkeit schnell ab, wenn die Menge an BaF₂ in bezug auf den Phosphor mehr als etwa 5,0 Gew.-% beträgt.
Die Temperatur und die Zeit für die Brennstufe sind nicht kritisch. Beträgt jedoch die Brenntemperatur etwa 1200°C oder weniger, dann erhält man eine nicht ausreichende, feste Phasenreaktion von Bariumfluorid, so daß die Charakteristika des erhaltenen Phosphors hinsichtlich der Emissionsluminanzhelligkeit und des Nachleuchtens verhältnismäßig schlecht sind. Wenn andererseits die Brenntemperatur etwa 1450°C oder mehr beträgt, dann tritt ein überstarkes Kristallwachstum ein, und in dem Phosphor läuft zum Teil ein Sintervorgang ab. Infolgedessen ist ein bevorzugter Temperaturbereich 1300 bis 1400°C. Die Brennzeit wird in Übereinstimmung mit den zu brennenden Bestandteilen eingestellt.
Die vorliegende Erfindung wird ausführlich in den speziellen Beispielen erläutert. Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich alle Teile, Prozentsätze, Verhältnisse und dergleichen auf das Gewicht.
Beispiel 1
250 mg BaF₂ und 40 ml Ethanol wurden zu 15 g des Y₂O₂S:Eu-Phosphors gegeben, und die Mischung wurde in einem Mörser gemischt und dann getrocknet. Die trockene Mischung wurde in einen Aluminiumoxidtiegel eingefüllt und in einer schwach reduzierenden Atmosphäre, so daß die Mischung nicht oxidierte (wobei diese schwach reduzierende Atmosphäre beispielsweise geringe Mengen an H₂ in einer N₂-Atmosphäre umfassen kann) bei 1350°C während 1 Stunde in einem Elektroofen gebrannt. Die so erhaltene Phosphorsubstanz emittierte ein klares rotes Licht bei einer Kathodenstrahlanregung, und das Nachleuchten konnte mit dem bloßen Auge deutlich festgestellt werden. Untersuchungen ergaben, daß die Emissionsluminanzhelligkeit des vorliegenden Phosphors bei einer Kathodenstrahlanregung 300 betrug, in bezug auf die Emissionsluminanzhelligkeit eines üblichen roten Phosphors mit langem Nachleuchten der Zusammensetzung (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn, die dort 100 betrug, und B10% betrug 25 msec. Weiterhin dauerte es etwa 120 msec, bis die Luminanzhelligkeit des vorliegenden Phosphors auf das gleiche Niveau des vorerwähnten (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn-Phosphors abfiel. Der Phosphor in diesem Beispiel emittierte gleiche Mengen und den gleichen Grad der Farbe wie ein üblicher Y₂O₂S:Eu-Phosphor und verfärbte sich auch nicht im Laufe der Zeit, während ein üblicher Y₂O₂:Eu · BaF₂-Phosphor einer Verfärbung unterlag.
Beispiel 2
45,16 g (0,2 mol) Yttriumoxid und 2,82 g (0,008 mol) Europiumoxid wurden zu 400 ml reinem, destilliertem Wasser gegeben, und dazu wurden 80 ml Salpetersäure (spezifisches Gewicht 1,42, Konzentration 70%) gegeben. Die Mischung wurde erhitzt und dann gerührt. Getrennt davon wurden 84 g Oxalsäure in 1,5 l reinem Wasser unter Erwärmen gelöst. Die beiden Lösungen wurden gemischt und bei einer Flüssigkeitstemperatur von 85 bis 95°C gerührt. Das Rühren wurde 30 Minuten fortgesetzt, und anschließend wurde der Niederschlag durch Filtrieren gesammelt, mit reinem Wasser gewaschen und dann bei 100°C getrocknet, wobei man ein Kopräzipitat von Oxalaten von Yttrium und Europium erhielt. 250 mg Bariumfluorid und 40 ml Ethanol wurden zu 50 g des Kopräzipitats aus den Oxalaten von Yttrium und Europium gegeben, und diese Mischung wurde dann in einem Mörser vermischt und getrocknet. Die getrocknete Mischung wurde in einen Aluminiumoxidtiegel eingefüllt und in einer H₂S-Atmosphäre bei 1400°C 1 Stunde in einem Elektroofen gebrannt. Die so erhaltene Phosphorsubstanz zeigte die gleichen Emissionseigenschaften wie in Beispiel 1.
Beispiel 3
22,58 g (0,1 mol) Yttriumoxid, 1,41 g (0,004 mol) Europiumoxid und 250 mg BaF₂ wurden in eine Kugelmühle eingefüllt, pulverisiert und gemischt. Das Mischpulver wurde in einen Tiegel aus Aluminiumoxid eingefüllt und in einer H₂S-Atmosphäre bei 1400°C 1 Stunde in einem Elektroofen gebrannt. Die so erhaltene Phosphorsubstanz zeigte die gleichen Emissionseigenschaften wie in Beispiel 1.
Beispiel 4
Die in den Beispielen 1 bis 3 erhaltenen Phosphore wurden einer Röntgenstrahlbeugung zur Untersuchung der Veränderungen in deren Kristallgittern unterworfen. Dabei wurden nahezu keine wesentlichen Veränderungen hinsichtlich der Röntgenstrahlbeugungsgitter zwischen den BaF₂ enthaltenden Phosphoren der vorliegenden Erfindung und üblichen Y₂O₂S:Eu-Phosphoren, die kein Bariumfluorid enthalten, festgestellt.
Die Charakteristika der erfindungsgemäßen Phosphore, die nach den vorerwähnten Beispielen erhalten wurden, wurden in einer Kathodenstrahlröhre gemessen. Die Ergebnisse werden in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1
Bezugnehmend auf die Zeichnungen bedeuten Fig. 1 und 2 grafische Darstellungen der Dämpfungscharakteristika des Nachleuchtens nach dem Aufführen der Anregung und zeigen Vergleiche zwischen den erfindungsgemäßen Phosphoren und üblichen Phosphoren.
Fig. 1 ist eine grafische Darstellung und zeigt die Dämpfungscharakteristika des Nachleuchtens der Phosphore gemäß den Beispielen der vorliegenden Erfindung und von üblichen Phosphoren (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn und Y₂O₂S:Eu, wobei die Dämpfung durch die relative Luminanzhelligkeit des Nachleuchtens der jeweiligen Phosphore, basierend auf der Emissionsluminanzhelligkeit des Phosphors, unter Anregung, die mit 100 eingesetzt wird, gezeigt wird. Fig. 2 ist eine grafische Darstellung und zeigt die Dämpfungscharakteristika des Nachleuchtens der gleichen Phosphore wie in Fig. 1, wobei jedoch die Emissionsluminanzhelligkeit von (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn unter Anregung mit 100 eingesetzt wird und die Emissionsluminanzhelligkeit der beiden anderen Phosphore durch die Werte relativ zu der Emissionsluminanzhelligkeit von (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn angegeben wird.
Aus Tabelle 1 und aus den Daten, die in den Fig. 1 und 2 gezeigt werden, geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Phosphore das erwünschte Nachleuchten zeigen und dabei eine hohe Emissionseffizienz haben. Bezugnehmend auf die Werte der CIE-Chromatizität in Tabelle 1 werden die Farbtöne der erfindungsgemäßen Phosphore nicht zur orangen Seite im Vergleich zu einem üblichen Y₂O₂S:Eu · BaF₂-Phosphor verschoben. Dies ist ein unerwartetes Ergebnis, das vermutlich auf das Vorhandensein von Schwefelatomen im Kristallgitter zurückzuführen ist. Die Phosphore der vorliegenden Erfindung weisen die gleichen Werte für die CIE-Chromatizität wie die üblichen Y₂O₂S:Eu-Phosphore auf und behalten auch eine hohe Farbreinheit bei.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wurden erfindungsgemäße Phosphore, die in der vorerwähnten Art hergestellt worden sind, mit einem üblicherweise verwendeten, roten Phosphor mit langem Nachleuchten, der Zusammensetzung (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn vermischt, und die Mischungen wurden auf den Leuchtschirm in bekannter Weise aufgebracht. Der Schirm wurde dann auf eine Farbkathodenleuchtröhre aufgebracht, und man erhielt ausgezeichnete Ergebnisse hinichtlich der Helligkeit, des Farbtones und der Behinderung des Flimmerns und der Verschlechterung des gezeigten Bildes. Deshalb ist die vorliegende Erfindung von erheblichem technischem und industriellem Interesse.
Aus der Beschreibung der Erfindung geht hervor, daß man erfindungsgemäß einen neuen Phosphor erhält, der in einer Kathodenstrahlröhre eingesetzt werden kann und der die mit den bekannten Phosphoren erhaltenen Probleme nicht aufweist. Der erfindungsgemäße Phosphor kann einfach durch Brennen von dreiwertigem europiumaktiviertem Yttriumsulfid und -oxid der Formel Y₂O₂S:Eu, enthaltend Bariumfluorid, hergestellt werden. Erfindungsgemäß wird somit ein neuer Phosphor für eine Kathodenstrahlröhre gezeigt mit einem langen Nachleuchten und der Beibehaltung einer hohen Emissionseffizienz und einer hohen Farbreinheit.

Claims (6)

1. Phosphor für eine Kathodenstrahlröhre, dadurch gekennzeichnet, daß er Y₂O₂S:Eu, enthaltend Bariumfluorid, enthält.
2. Phosphor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bariumfluorid in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht von Y₂O₂S:Eu, vorliegt.
3. Phosphor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er erhalten wurde durch Brennen eines dreiwertigen, europiumaktivierten Yttriumsulfid- und Oxidphosphors der Formel Y₂O₂S:Eu und von etwa 0,1 bis etwa 5,0 Gew.-% Bariumfluorid.
4. Phosphor gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennen bei einer Temperatur im Bereich von etwa 1200 bis etwa 1450°C durchgeführt wurde.
5. Phosphor gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennen bei einer Temperatur von 1300 bis 1400°C durchgeführt wurde.
6. Phosphor für eine Kathodenstrahlröhre, umfassend
  • (a) einen Phosphor eines dreiwerten europiumaktivierten Yttriumsulfids und -oxids der Formel Y₂O₂S:Eu, enthaltend Bariumfluorid; und
  • (b) einen Phosphor der Formel (Zn,Mg)₃(PO₄)₂:Mn.
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