DE3818000C2 - Anlage zur Behandlung von Metallschmelzen - Google Patents
Anlage zur Behandlung von MetallschmelzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage der dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
Die Technik, Metallschmelzen, insbesondere Stahl
schmelzen, Legierungselemente und sonstige Behandlungs
stoffe in Form eines mit dem betreffenden Metall, also zum
Beispiel Stahl, umhüllten Drahtes zuzuführen ist in der
US-PS 41 43 211 dargestellt. Die zuzusetzenden Stoffe wie
zum Beispiel Mg, Al, Mo, Ca und dergleichen liegen in pul
vriger oder körniger Form vor und werden in eine aus dünnem
Eisenblech bestehende Rinne, die aus einem flachen Band
gebildet worden ist, aufgegeben, worauf die Rinne zu einer
geschlossenen Umhüllung um das aufgegebene Material herum
gebogen und an den Rändern gebördelt oder verschweißt wird.
Der gebildete, mit dem Behandlungsmaterial gefüllte Draht
wird dann manchmal noch zur Kompaktierung des umhüllten
Behandlungsmaterials gezogen, so daß sich ein Enddurchmesser
etwa im Bereich zwischen 5 und 18 mm einstellt. Auch Massiv
drähte, z.B. Al-Draht zur Beruhigung von Stählen, finden
Anwendung.
Eine gattungsgemäße Anlage, in der Drähte der vorste
hend geschilderten Art und Zweckbestimmung in einem durch
einen Deckel geschlossenen metallurgischen Behälter verarbeitet
werden, ist durch die US-PS 31 37 753 bekannt. Der metallur
gische Behälter ist eine Pfanne, auf die ein Deckel aufsetz
bar ist, der am Rand durch einen umlaufenden Sandfang abge
dichtet ist.
Alle weiteren Komponenten der Anlage sind auf dem Deckel
angeordnet, der an einer Seilschlinge mittels eines Kranhakens
auf den Behälter aufsetzbar und von diesem absetzbar ist.
Auf dem Deckel ist also ein Drahtvorrat angeordnet,
der mittels einer mit einander gegenüberliegenden, von beiden
Seiten an dem Draht angreifenden Drahtvortriebseinrichtung
vertikal nach unten abgezogen und durch ein den Deckel durch
setzendes gerades, an den Enden gegenüber dem Draht abgedich
tetes Führungsrohr nach unten in eine von oben in die Schmelze
eintauchende Glocke und aus dieser in die Schmelze einführbar
ist. Durch das Führungsrohr kann auch ein Schutzgas in die
Glocke und damit die Schmelze eingebracht werden. Es sind
weitere den Deckel durchsetzende Zuleitungen vorgesehen,
durch die flüssige und feste Behandlungsmittel in das Innere
der Glocke und von dort in die Schmelze überführt werden
können. Die Vorräte an solchen Behandlungsmitteln sind auf
dem Deckel angeordnet.
Die Anordnung der verschiedenen Komponenten auf dem
Pfannendeckel ist eine in der Praxis nicht durchführbare
Lösung. Die Drahtvortriebsmaschine ist schwer und erfordert
einen gewissen Platz. Dasselbe gilt für den Drahtvorrat,
der bei den heutigen Verfahrensweisen durch eine Rolle von
bis zu 2 t Gewicht gebildet wird. Ein Auswechseln einer solchen
Rolle auf dem an dem Kranhaken hängenden und schwankenden
Deckel wäre eine sehr mißliche Angelegenheit, die im allgemeinen
eine zusätzliche Festlegung des Deckels während des Auswech
selns erforderte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage
der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß die Handhabung
des Drahtes insbesondere beim Auswechseln erleichtert ist.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene
Erfindung gelöst.
Hierdurch ist erreicht, daß die Drahtvortriebseinrichtung
und dementsprechend der Drahtvorrat außerhalb der Pfanne
in der üblichen Weise stationär angeordnet werden können,
wodurch die Drahtvortriebseinrichtung einfach zugänglich
und kontrollierbar ist und die Drahtspulen einfach auswechselbar
sind, indem letztere beispielsweise mit einem Hubstapler
in einer üblichen statischen oder rotierenden Abwickeleinrich
tung abgelegt werden.
Das sich von der Drahtvortriebseinrichtung bis zum
Deckel erstreckende Führungsrohr ist in sich beweglich und
bleibt dauernd betriebsbereit, d.h. es müssen weder die Anschlüsse
am Deckel oder an der Drahtvortriebseinrichtung gelöst noch
der Draht herausgezogen werden, wenn der Deckel bei einem
Wechsel der Pfanne von dieser abgehoben wird. Der Deckel kann,
wenn eine neue Pfanne herangebracht worden ist, sehr rasch
abgesenkt werden, wodurch die Anlage sofort wieder betriebsbereit
ist. Auf diese Weise läßt sich eine erhebliche Beschleunigung
des Behandlungszyklus unter gleichzeitiger Erleichterung der
Handhabung im Bereich der Drahtvortriebseinrichtung erreichen.
Eine feststehende Anordnung von Drahtvortriebseinrichtung
und Drahtvorrat entspricht an sich der üblichen Anordnung
(AT-PS 31 58 887). Hierbei wird jedoch ohne Deckel gearbeitet.
Das Problem der Erfindung stellt sich erst, wenn die Pfanne
abgedeckt werden soll.
Eine praktische Ausführungsform der Erfindung ist zweckmäßig
nach Anspruch 2 gestaltet.
Es kann hierbei der Deckel mit dem Umlenkbogen und
der Trageinrichtung eine in sich geschlossene Einheit bilden,
an der beim Anheben des Deckels keine Veränderungen eintreten.
Es empfiehlt sich, daß bei aufgesetztem Deckel, also
in der Betriebsstellung der äußere Bereich des Führungsrohrs
etwa horizontal und geradlinig verläuft, damit der Vortriebs
widerstand des Drahtes möglichst gering ist (Anspruch 3).
Dieses Merkmal ist für sich genommen bei deckellosen Anlagen
allerdings aus der AT-PS 3 15 887 bekannt.
Eine konkrete Ausführungsform des äußeren Bereichs
des Führungsrohrs, in welchem also die die Bewegung des
Deckels zwischen der Betriebsstellung und der Außerbetriebs
stellung ermöglicht, ist in Anspruch 4 wiedergegeben.
Bei dieser Ausführungsform ist der gesamte äußere
Bereich in der Betriebsstellung gerade und ist durch die
Ausführung der scharnierartigen Rohrgelenke sichergestellt,
daß der Draht bei der Bewegung des Deckels in die Außerbe
triebsstellung an diesen Stellen nicht geknickt, sondern
nur mit einem gewissen Radius gebogen wird. Der Draht tritt
im verformten Zustand des Führungsrohrs aus dem Ende des
teleskopartigen geraden Abschnitts aus und in die starr
befestigten, einen Winkel mit dem teleskopartigen Abschnitt
bildenden geraden Enden ein. Der dabei zurückgelegte Bogen
führt nicht zu einer starken Biegeverformung des Drahtes,
so daß bei einer anschließenden Geradstellung des gesamten
äußeren Bereichs des Führungsrohrs ein erneuter Vorschub
ohne zu großen Widerstand möglich bleibt. Der Winkel, den
der teleskopartige Abschnitt und die Enden des Führungsrohrs
in der Außerbetriebsstellung des Deckels einnehmen, kann
konstruktiv begrenzt werden, weil der Hub des Deckels nur
so groß sein muß, daß eine Pfanne unter dem angehobenen
Deckel störungsfrei ausgewechselt werden kann.
Um gewisse Fehlstellungen des Deckels gegenüber dem
oberen Rand des metallurgischen Behälters ausgleichen zu
können, empfiehlt sich eine kardanische Lagerung des Deckels
an der Tragvorrichtung gemäß Anspruch 5.
Auch bei der US-PS 31 37 753 ist bereits eine Einrichtung
zur Zuführung von Schutzgas in den Raum oberhalb der Schmelze
vorgesehen. Eine solche Einrichtung empfiehlt sich bei den
heute höheren Vortriebsleistungen des Drahtes besonders,
damit nicht Luft in den Raum oberhalb der Schmelze mitgerissen
wird.
Um ein Abströmen des Schutzgases entgegen der Förderrich
tung zu verhindern, ist eine entsprechende Dichtung vorzusehen,
wobei gemäß Anspruch 6 sowohl der Anschluß für das Schutzgas
als auch die Dichtung an dem starren Teil des Führungsrohrs,
d.h. an dem Umlenkbogen, vorgesehen sein sollten.
Das Merkmal des Anspruchs 7 gewährleistet ein schonendes
Aufsetzen des Deckels auf den Rand des metallurgischen Behälters,
was bei der angestrebten beschleunigten Arbeitsweise wichtig
ist. Gleichzeitig ergibt sich eine gewisse Abdichtung des
Raums oberhalb des Behälters, die aber nicht hermetisch sein
muß: es genügt, daß keine zu großen Spalte entstehen, durch
die Luft von außen eindringen könnte.
Um die Dichtigkeit beeinflussen zu können, empfiehlt
sich eine Steuerbarkeit nach Anspruch 8.
Das Führungsrohr und gegebenenfalls noch vorhandene
weitere Zuführrohre für Schutzgas können von oben durch
die Isolierstoffschicht hindurchreichen und am unteren Ende
zum Schutz vor der Temperatur der Schmelze von keramischen
Schutzrohren umgeben sein (Ansprüche 9, 10 und 11).
Die Isolierstoffschicht kann nach einem weiteren Ausge
staltungsmerkmal der Erfindung gasdurchlässig sein, so daß
von oberhalb der Isolierstoffschicht Gas abgesaugt werden
kann (Anspruch 12).
Dies kann leicht bewerkstelligt werden, wenn die Isolier
stoffschicht aus einem feuerfesten Fasermaterial besteht.
Damit nicht Störungen im Behandlungsverlauf auftreten,
die durch Einführen des Behandlungsdrahtes bei noch über
der Schmelze befindlicher Luftatmosphäre und Reaktion der
Behandlungsmittel mit dem Luftsauerstoff verursacht werden,
kann eine Steuerung gemäß Anspruch 13 vorgesehen sein, die
gewährleistet, daß der Draht erst dann in Bewegung gesetzt
wird, wenn über der Schmelze eine Schutzgasatmosphäre etabliert
ist.
Gemäß Anspruch 14 kann die Tragevorrichtung einen
aufrechten Hubmast umfassen, wie er von Hubladern bekannt
ist. Dadurch wird der Deckel pendelfrei und definiert geführt
und kann rasch auf den Rand des metallurgischen Behälters
aufgesetzt werden, was dem Verfahrensfluß zugute kommt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Anlage;
Fig. 2 zeigt eine Teilansicht gemäß der Linie II-II
von oben, teilweise im Schnitt;
Fig. 3 zeigt eine Teilansicht des Details III in Fig. 1
im Schnitt;
Fig. 4 zeigt eine Ansicht entsprechend Fig. 2 auf den
Deckel von oben;
Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 4.
Die in Fig. 1 als Ganzes mit 10 bezeichnete Anlage
dient zur Behandlung einer in dem ein Ausführungsbeispiel als
Pfanne 1 ausgebildeten metallurgischen Gefäß befindlichen
Stahlschmelze mit einem drahtförmigen Behandlungsmittel, wel
ches auf einer Spule aufgewickelt ist und von einer als Ganzes
mit 3 bezeichneten Drahtvortriebseinrichtung von der Spule 2
abgezogen und gemäß Fig. 1 in Längsrichtung des Drahtes 4
vorgeschoben und von oben in die in der Pfanne 1 befindliche
Schmelze 1′ eingeführt wird. Die Spule 2 und die Drahtvortriebs
einrichtung 3 sind auf einer Bühne 5 angeordnet und befinden
sich also oberhalb der auf dem Hallenboden 6 aufstehenden
Pfanne 1.
Die Drahtvortriebseinrichtung 3 fördert den Draht 4
der Länge nach durch ein als Ganzes mit 10 bezeichnetes Füh
rungsrohr, welches ein starr an der Drahtvortriebseinrichtung
3 angebrachtes Ende 7, einen sich daran gemäß Fig. 1 nach
links anschließenden teleskopartigen Abschnitt 8 sowie einen
sich daran nach links anschließendes starres Ende 9 umfaßt,
welches in einen 90°-Umlenkbogen 11 übergeht, der zentral
von oben in die Pfanne 1 mündet.
Das innere Rohr 12 des teleskopartigen Abschnitts 8
hat etwa denselben Durchmesser und dieselbe Wandstärke wie
das maschinenseitige Ende 7 des Führungsrohrs 10, ist aber
von diesem getrennt und mit diesem durch eine scharnierar
tiges Rohrgelenk 13 verbunden, welches durch zwei an den
Enden der Rohre 7 und 12 angeschweißte Lenker 14, 15 gebildet
ist, die mit Abstand oberhalb der Achse der Rohre 7, 12 um
eine Scharnierachse 16 schwenkbar miteinander verbunden
sind. Bei der in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellten
gestreckten Lage der Rohre 7, 12 stehen die benachbarten Enden
der Rohre 7, 12 einander dicht gegenüber.
An dem in Fig. 1 linken Ende des teleskopartigen Ab
schnitts 8 ist ein ähnliches Rohrgelenk 17 vorgesehen, an
welchem das äußere Rohr 18 des teleskopartigen Abschnitts 8
mit dem Ende 9 verbunden ist, dessen Scharnierachse 19 aber
mit Abstand außerhalb der Achse der Rohre 9, 18 unterhalb
dieser gelegen ist. Auch die Enden der Rohre 9, 18 haben
gleichen Durchmesser und gleiche Wandstärke und stehen ein
ander bei gestreckter Lage des Führungsrohrs 10 mit dichtem
Abstand gegenüber.
Das Ende 9 des Führungsrohrs 10 ist an einem als Ganzes
mit 20 bezeichneten an einer Grundplatte 21 auf dem Hallen
boden 6 befestigten aufrechten Hubmast heb- und senkbar
angeordnet. Der Hubmast 20 umfaßt einen feststehenden Mastteil
22 mit zwei einander quer zu dem Führungsrohr 10 parallel
gegenüberstehenden I-Profilen 23, in die ein als Ganzes
mit 24 bezeichneter nach oben ausfahrbarer Mastteil mit
seinen I-Profilen 25 eingeschachtelt ist. Der ausfahrbare
Mastteil 24 ist an dem Mastteil 22 über Rollen 26, die an
Querflanschen 23′ bzw. 25′ der Mastprofile 23, 25 abrollen,
gelagert.
An einem Querriegel 27 des ausfahrbaren Mastteils 24
ist ein im wesentlichen horizontaler, gabelartiger U-Bügel
28 um eine zur Ebene des Hubmastes 20 senkrechte Achse 29
schwenkbar angebracht, der an den freien Enden seiner Schenkel
um eine quer zur Achse 29 verlaufende Achse 30 schwenkbar
einen als Ganzes mit 40 bezeichneten Deckel für die Pfanne
1 trägt. Der Deckel 40 ist also an dem Querriegel 27 karda
nisch gelagert und kann sich dem oberen Rand der Pfanne 1
in seiner Lage selbsttätig anpassen, falls dieser zur Hori
zontalen etwas schief stehen sollte.
Der Umlenkbogen 11 ist einerseits am oberen Ende des
Ausfahrmastes 24 befestigt, andererseits an einem die gering
fügigen kardanischen Lageveränderungen des Deckels 40 im
Betrieb aufnehmenden Kompensator 32, der an dem fest in dem
Deckel 40 angeordneten Endrohr 33 des Führungsrohrs 10 ange
bracht ist.
Durch Ausfahren des Hubmastes 20 kann der Deckel 40
aus der in Fig. 1 in ausgezogenen Linien wiedergegebenen
Betriebsstellung, in welcher er auf dem oberen Rand der
Pfanne 1 aufsitzt, in eine gestrichelt dargestellte Außerbe
triebsstellung 40′ angehoben werden, bei der eine Pfanne 1
nach der Behandlung entfernt und durch eine neue Pfanne 1
ersetzt werden kann. Die neue Pfanne 1 wird durch entspre
chende Führungen zentrisch unter dem Deckel 40 abgesetzt.
Beim Anheben des Hubmastes 20 in die in Fig. 1 ge
strichelt wiedergegebene Stellung bleiben das Ende 9, der
Umlenkbogen 11 und im wesentlichen auch der Deckel 40 un
beeinflußt und bilden eine als Ganzes bewegte Einheit. Die
Lageänderung des Endes 9 in die Position 9′ gegenüber dem
an der Drahtvortriebseinrichtung 3 festen Ende 7 wird durch
die beiden Rohrgelenke 13, 17 ermöglicht, die eine Schrägs
stellung des teleskopartigen Abschnittes 8 in die Position
8′ unter Ausziehen der beiden Rohre 12 und 18 gestatten.
Bei der Verschwenkung des Abschnittes 8 in die Position
8′ entfernen sich die einander zugewandten Enden der Rohre
7, 12 bzw. 9, 18 etwas voneinander, was durch die Lage der
Scharnierachsen 16, 19 auf der jeweils biegeinneren Seite
bedingt ist, so daß der in dem Führungsrohr 10 verbleibende
Draht 4 an den Stellen der Rohrgelenke 13, 17 nicht geknickt,
sondern nur mit einem größeren Radius gebogen wird. Die
hierbei auftretenden plastischen Verformungen des Drahtes
4 sind so gering, daß sie beim anschließenden Absenken des
Hubmastes 20 in die gestreckte Lage des äußeren Bereichs
34 des Führungsrohrs 10 keine Probleme in Gestalt eines
wesentlichen erhöhten Reibungswiderstands beim Vorschieben
des Drahtes 4 bereiten.
Im oberen Bereich des Umlenkbogens 11 ist ein Schutzgas
anschluß 35 vorgesehen. Damit das dort in das Innere des
Führungsrohrs 10 eingeleitete Schutzgas nicht gemäß Fig. 1
nach rechts abströmt und an dem Rohrgelenk 17 austritt,
ist das Ende 9 an den Umlenkbogen 11 durch eine Flanschver
bindung 36 angeschlossen, wobei zwischen den beiden Flanschen
eine dem eingeleiteten Schutzgas aus der aus Fig. 3 ersicht
lichen Weise entgegengerichtete, den Draht 4 umschließende
Lippendichtung 37 angebracht ist.
An dem Deckel 40 sind weitere Zuführrohre 38 vorgesehen,
die nach unten in den Raum über der Schmelze reichen und
durch einen gemeinsamen Schutzgasanschluß 39 versorgt werden.
Die Konstruktion des Deckels 40 im einzelnen geht
aus den Fig. 4 und 5 hervor. Der Deckel 40 wird von einem
Stahlblechmantel in der Form eines flachen, nach unten offe
nen Topfes gebildet, der eine ebene Deckelwandung 41, die
den Boden des Topfes bildet, sowie eine Umfangswandung 42
umfaßt, an der die die Achse 30 bildenden Lagerzapfen 43
außen angeschweißt sind.
Der Innenumfang der Umfangswandung 42 ist etwas größer
als der Außenumfang der in Betracht kommenden Pfannen 1,
deren oberer Rand in Fig. 5 gestrichelt angedeutet ist.
Sowohl die Zuführrohre 38 für das Schutzgas als auch das
Endrohr 33 des Führungsrohrs 10 sind von keramischen Schutz
rohren 44 bzw. 45 umgeben, die von oben durch die Deckel
wandung 41 hindurchgeführt sind und mit ihren Flanschen
46 bzw. 47 auf dieser aufliegen.
Innerhalb der Umfangswandung 42 ist eine den ganzen
Querschnitt des Deckels 40 überdeckende Isolierstoffschicht
48 aus einem feuerfesten Fasermaterial angeordnet, die eine
gewisse Nachgiebigigkeit besitzt und sich schonend und dicht
auf den oberen Rand der Pfanne 1 aufsetzt. Die Isolierstoff
schicht 48 verhindert das Austreten von unter der Wirkung
der Behandlung hochgeschleuderten Spritzern der Schmelze
und der Schlacke und schützt außerdem den Deckel vor der
Strahlungswirkung der Schmelze. Das keramische Fasermaterial
besitzt eine gewisse Gasdurchlässigkeit. Dies verhindert
einen Druckaufbau in dem Raum oberhalb der Schmelze und
gestattet gleichzeitig, daß über einen Absauganschluß 49
aus dem zwischen der Unterseite der Deckelwandung 41 und
der Oberseite der Isolierstoffschicht 48 belassenen Zwischen
raum 50 Gas abgesaugt werden kann, wobei keine festen Teil
chen mitgerissen werden, weil die Isolierstoffschicht 48
als Filter wirkt.
Die Zuführrohre 38 und das Endrohr 33 reichen in der
aus Fig. 5 ersichtlichen Weise von oben durch die Isolier
stoffschicht 48 hindurch und sind von den Schutzrohren 44, 45
umgeben, die nach unten über die Enden der Rohre 38, 33 in
den Raum oberhalb der Schmelze überstehen und die Rohre
38, 33 vor der Temperatureinwirkung schützen.
Der Auflagedruck, mit welchem der Deckel 40 auf dem
oberen Rand der Pfanne 1 aufliegt, ist steuerbar. In den
Raum oberhalb der Schmelze ragt außerdem ein in Fig. 5 nur
schematisch angedeuteter in dem Deckel 40 angebrachter Sen
sor 51 für das Vorhandensein von Schutzgas in dem Raum ober
halb der Schmelze, der an einen nicht dargestellte Steuer
einrichtung angeschlossen ist, die mit dem Antrieb der Draht
vortriebseinrichtung 3 derart wirkungsverbunden ist, daß
dieser sich nur einschalten läßt, wenn Schutzgas in dem
Raum oberhalb der Schmelze vorhanden ist.
Claims (14)
1. Anlage zur Behandlung von Metallschmelzen,
mit einem die Schmelze enthaltenden metallurgischen Behälter,
mit einem an einer Tragvorrichtung auf den oberen Rand des Behälters aufsetzbaren und von diesem abhebbaren Deckel,
mit einem in Drahtform vorliegenden Behandlungsmittel für die Schmelze,
mit einer Drahtvortriebseinrichtung, mittels welcher der Draht der Länge nach dosiert vorschiebbar ist
und mit einem von der Drahtvortriebseinrichtung aus gehenden und den Deckel durchsetzenden Führungsrohr, durch welches der Draht mittels der Drahtvortriebseinrichtung von oben in die Schmelze einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtvortriebseinrichtung (3) feststehend außerhalb des Deckels (40) angeordnet und das Führungsrohr (10) unter Beibehaltung des Anschlusses an dem Deckel (40) und der Drahtvortriebseinrichtung (3) und bei in dem Füh rungsrohr (10) befindlichem Draht (4) aus einer Betriebs stellung bei aufgesetztem Deckel (40) in einer Außerbetriebs stellung (40′) bei angehobenem Deckel verformbar ist.
mit einem die Schmelze enthaltenden metallurgischen Behälter,
mit einem an einer Tragvorrichtung auf den oberen Rand des Behälters aufsetzbaren und von diesem abhebbaren Deckel,
mit einem in Drahtform vorliegenden Behandlungsmittel für die Schmelze,
mit einer Drahtvortriebseinrichtung, mittels welcher der Draht der Länge nach dosiert vorschiebbar ist
und mit einem von der Drahtvortriebseinrichtung aus gehenden und den Deckel durchsetzenden Führungsrohr, durch welches der Draht mittels der Drahtvortriebseinrichtung von oben in die Schmelze einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtvortriebseinrichtung (3) feststehend außerhalb des Deckels (40) angeordnet und das Führungsrohr (10) unter Beibehaltung des Anschlusses an dem Deckel (40) und der Drahtvortriebseinrichtung (3) und bei in dem Füh rungsrohr (10) befindlichem Draht (4) aus einer Betriebs stellung bei aufgesetztem Deckel (40) in einer Außerbetriebs stellung (40′) bei angehobenem Deckel verformbar ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsrohr (10) einen starren, als an dem Deckel
(40) und der Trageinrichtung (20) befestigbarer Umlenkbogen
(11) ausgebildeten Endabschnitt aufweist und die Verform
barkeit des Führungsrohrs (10) in dem von der Trageinrichtung
(20) zur Drahtvortriebseinrichtung (3) führenden äußeren
Bereich (34) des Führungsrohrs (10) gegeben ist.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei aufgesetztem Deckel (40) der äußere Bereich
(34) etwa horizontal und geradlinig verläuft.
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Führungsrohr (10) in dem äußeren Bereich
(34) in der Nähe der an der Trageinrichtung (20) bzw. der
Drahtvortriebseinrichtung (3) starr befestigten geraden
Enden (9, 7) getrennt ist und zwei scharnierartige Rohrge
lenke (17, 13) mit jeweils mit Seitenabstand von der Achse
des Führungsrohrs (10) auf der biegeinneren Seite gelegener
Scharnierachse (19, 16) aufweist und der zwischen den Rohr
gelenken (17, 13) gelegene gerade Abschnitt (8) teleskopar
tig ausgebildet ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Deckel (40) an der Tragvorrichtung
(20) kardanisch gelagert und der Umlenkbogen (11) über einen
Kompensator (32) an dem Deckel (40) abgedichtet sind.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5 mit einer
Einrichtung zur Zuführung von Schutzgas durch den Deckel
in den Raum oberhalb der Schmelze, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Umlenkbogen (11) ein Schutzgasanschluß (35) und
auf der der Drahtvortriebseinrichtung (3) zugewandten Seite
des Schutzgasanschlusses (35) in dem Führungsrohr (10) eine
gegen den Austritt von Schutzgas abdichtende Dichtung (37)
vorgesehen sind.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß unter dem Deckel (40) an diesem eine
nachgiebige feuerfeste, den Behälter (1) überdeckende Isolier
stoffschicht (48) angeordnet ist, mit der sich der Deckel
(40) auf den Rand des Behälters (1) aufsetzt.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennnzeichnet,
daß eine Steuereinrichtung für den durch die Trageinrichtung
(20) erzeugten Aufsetzdruck des Deckels (40) auf dem Behäl
ter (1) vorgesehen ist.
9. Anlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ende (33) des Führungsrohrs (10) von oben
durch die Isolierstoffschicht (48) hindurchreicht.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9 dadurch
gekennzeichnet, daß die Enden von Zuführrohren (38) für
Schutzgas von oben durch die Isolierstoffschicht (48) hin
durchreichen.
11. Anlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Enden des Führungsrohrs (10) bzw. der
Zuführrohre (38) von keramischen Schutzrohren (45, 44) um
geben sind.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isolierstoffschicht (48) gasdurch
lässig ist und daß zwischen der Oberseite der Isolierstoff
schicht (48) und der Unterseite der Deckelwandung (41) ein
Zwischenraum (50) besteht, von dem ein Absauganschluß (49)
ausgeht.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Sensor (51) für das Vorhandensein
von Schutzgas in dem Raum oberhalb der Schmelze und eine
Steuereinrichtung vorgesehen sind, mittels die Drahtvor
triebseinrichtung (3) erst bei Vorhandensein von Schutzgas
in dem Raum oberhalb der Schmelze einschaltbar ist.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tragvorrichtung einen aufrechten
Hubmast (20) mit einem feststehenden und einem den Deckel
(40) tragenden ausfahrbaren Mastteil (22 bzw. 24) umfaßt,
die jeweils aus paarweise mit Querabstand einander gegen
überstehenden Querflansche (23′, 25′) aufweisenden Mastpro
filen (23, 25) bestehen, die über an den Querflanschen (23′, 25′)
abrollende Rollen (26) aneinander geführt sind.
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DE19883818000 DE3818000C2 (de) | 1988-05-27 | 1988-05-27 | Anlage zur Behandlung von Metallschmelzen |
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