DE3815834A1 - Vorrichtung zum homogenen bewegen von guetern, insbesondere von scherempfindlichen guetern - Google Patents

Vorrichtung zum homogenen bewegen von guetern, insbesondere von scherempfindlichen guetern

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum homogenen Bewe­ gen von Gütern nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Zahlreiche Güter aus verschiedenen technologischen Bereichen sind empfindlich gegenüber mechanischer Beanspruchung, der sie in Bewegungsprozessen, z.B. Mischen, Rühren und derglei­ chen, ausgesetzt werden. Die Folgen sind Zerkleinerungspro­ zesse (Feststoffe) oder die negative Veränderung bestimmter rheologischer bzw. Konsistenzeigenschaften (Fluidsysteme, Suspensionen).
Für derartige Güter ergibt sich die Forderung, Bewegungs­ werkzeuge zu vermeiden, welche hohe örtliche oder zeitliche Schub- oder Druckspannungsspitzen erzeugen. Gleichzeitig wird eine gute Homogenisierleistung gefordert, d.h., mög­ lichst hohe Gleichmäßigkeit der Mischung in kürzester Zeit. Dieser Forderung erhält verstärkt Gewicht, wenn die zusätz­ liche Forderung des Wärmeeintrags gestellt wird.
Herkömmliche Misch- oder Rührsysteme erfüllen die gestellten Forderungen nur teilweise. Zur Mischung scherempfindlicher Produkte, z.B. von Zellen in der Bio-Technologie oder Früchte sind bisher keine zufriedenstellenden Bewegungs­ systeme entwickelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde Güter, z.B. Früchte, Zellen oder dgl., möglichst gleichmäßig und ohne Zerstörungseffekte zu bewegen und ein Durchmischen, oder dergleichen zu erreichen, sowie ggf. den gleichzeitigen Wärmeeintrag zur schnellen und gleichmäßigen Wärmebehandlung des Mischgutes zu gewährleisten.
Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Kenn­ zeichnungsteils des Patentanspruches 1.
Die spezielle Form des Bewegungselements in einem angepaßten Mischbehälter ermöglicht bei Rotation mit niedriger Dreh­ zahl, daß das gesamte Mischgut erfaßt wird und in allen Zo­ nen des Behälters vergleichbare Spannungszustände (bzw. Strömungszustände) erzeugt werden.
Aufgrund der Geometrie des Bewegungselements werden dabei laminare Strömungsverhältnisse erzeugt (keine Turbulenzzo­ nen, keine Strömungstotzonen). Die Form des Bewegungsele­ mentes als Ellipsoid-Kalotte und ihre Schrägstellung im z.B. zylindrischen Mischbehälter ermöglicht es, daß über die ge­ samte Seitenkontur des Bewegungselements eine Wandberührung an der Innenwand des Mischbehälters und auch am Boden er­ folgt. Damit wird eine wandnahe Abstreifung erzielt. Das Be­ wegungselement in Form einer Ellipsoid-Kalottenform bewirkt bei stehendem Behälter an der Vorderseite (in Rotationsrich­ tung) eine nach innen gerichtete Aufwärtsströmung, an der Bewegungselementrückseite eine nach außen gerichtete Ab­ wärtsströmung des Mischgutes. Ein Gutaustausch zwischen den durch das Bewegungselement gebildeten Hemisphären des Misch­ behälterraumes erfolgt durch Durchtrittsöffnungen im Bewe­ gungselement. Die Öffnungen sind derart ausgeführt, daß keine Strömungsturbulenzen entstehen (breite Spalte). Bevor­ zugt werden von den Rändern ausgehende Schlitze vorgesehen, über die ein Gutaustausch auf kreisförmigen Bewegungsbahnen erfolgt. Diese Schlitze sind derart versetzt angeordnet, daß an der Behälterwand keine Bereiche entstehen, in welchen eine Wandabstreifung entfällt.
Werden Ausnehmungen bei durchgehender Randkontur des Bewegungselementes verwendet, werden diese von Bohrungen bzw. Rechteckausfräsungen gebildet.
Ein homogener, möglichst schneller Wärmeeintrag in das Mischgut kann über einen doppelwandigen Behälter sowie über eine als Hohlzylinder ausgebildete Welle für das Bewegungselement erfolgen. Das Durchmesserverhältnis von Hohlwelle für das Bewegungselement zu Behälterinnendurchmes­ ser beträgt bevorzugt 1 : 2 bis 1 : 5. Hiermit wird gewährlei­ stet, daß keine Zonen stark verlangsamter Mischströmung in der Nähe der Mischwelle entstehen. Im "Spalt" zwischen Be­ hälterinnenwand und Hohlwelle für das Bewegungselement wer­ den weitgehendst quasi-rheometrische Strömungsverhältnisse erzeugt, was einen homogenen Spannungszustand und damit gleichmäßige Beanspruchung des Mischgutes in allen Behälter­ zonen zur Folge hat. Der Wärmeeintrag ist durch die große erzielbare Wärmeaustauschfläche gegeben. Aufgrund der Spaltengeometrie des Mischspaltes ist eine schnelle Durch­ wärmung und Temperaturhomogenität zu erreichen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht, teilweise im Schnitt, einer Vorrichtung zum homogenen Mischen eines Gutes nach der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht im Schnitt der Vor­ richtung nach Fig. 1 ohne Behälterboden und Deckel;
Fig. 3 ein rotations-elliptisches Werkzeug zum Herstellen des Mischelementes nach der Erfindung;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Mischelementes;
Fig. 5 eine Ansicht in der X-Z-Ebene von Fig. 4 eines Misch­ elementes mit an den Rändern vorgesehenen Schlitzen;
Fig. 6 einen Schnitt in der X-Y-Ebene des Mischelementes von Fig. 4 im Schnitt;
Fig. 7 eine Vorderansicht eines geänderten Mischelements
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer geänderten Ausführung der Vorrichtung nach Fig. 1;
Fig. 9 eine schematische Ansicht eines beheizbaren Mischbe­ hälters und
Fig. 10 eine Ansicht im Schnitt einer beheizbaren Rotationswelle für das Mischelement;
Fig. 11 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 in liegender Stellung;
Fig. 12 eine schematische Seitenansicht einer geänderten Ausführung zum Verziehen eines Käsebruches in einer Wanne;
Fig. 13 eine Stirnansicht von Fig. 12 und
Fig. 14 eine Teilansicht einer weiteren Ausführungsform.
Fig. 15 bis 18 Ansichten zur Erläuterung eines chargenweisen Betriebes.
Der Mischbehälter 1 besitzt einen zylindrischen Mantel 2 mit Innendurchmesser d 1 und Höhe h 1. Dieser Mantel 2 ist am unteren Ende 3 durch einen Boden 4 abgeschlossen. Am oberen Ende 5 ist vorzugsweise ein entfernbarer Deckel 6 vorgese­ hen.
Im Deckel 6 des Mantels 2 ist eine rotierend angetriebene, zentrische Welle 7 gelagert. An dieser Welle 7 ist ein Mischelement 8 befestigt. Das Mischelement 8 besitzt die Form eines Abschnitts einer Kalotte eines Rotations- Ellipsoids mit den Ellipsoidabmessungen a, b, c (Fig. 2, 4, 6), die an die Mantelabmessungen h 1, d 1 anzupassen sind. Das Mischelement 8 ist dabei unter einem Winkel , vorzugs­ weise 45°, so an der Welle 7 befestigt, daß das rotierende Mischelement 8 die Behälterinnenwand 9 des Mantels 2 voll­ ständig abstreift.
Die Enden 10 und 11 des Mischelements 8 sind dabei um den Betrag s 1 gegenüber der Abmessung a verkürzt und so abge­ schrägt, daß sie in der Ebene des unteren Endes 3 des Man­ tels 2 bzw. oberen Endes 5 liegen.
Das in Fig. 3 dargestellte Werkzeug 12 in Form eines Rotations-Ellipsoid 12 entspricht der Formel
Das mit einem so geformten Werkzeug 12, vorzugsweise aus Nirostastahl gedrückte Mischelement 8 ist schematisch und perspektivisch in Fig. 4 dargestellt.
Eine Ansicht hiervon in X-Z-Ebene zeigt Fig. 5. An beiden Längsrändern 13, 14 des Mischelementes 8 können von diesen Rändern 13, 14 ausgehende Schlitze 15 zum Durchtritt des Mischgutes ausgebildet sein. Vorzugsweise sind dabei diese Schlitze 15 an den Rändern 13, 14 in zueinander versetzter Lage angeordnet, so daß die verbliebenen Randteile 16 voll­ ständig die Innenfläche 9 des Mantels 2 bestreichen.
Das Mischelement 8 besitzt ein Durchtrittsloch 17 für die schräg durchtretende Mischwelle 7, deren Mittelebene durch die Achse X (Fig. 5) verläuft. Mit der Mischwelle 7 ist das Mischelement 8 z.B. durch beidseitiges Schweißen verbunden.
Die in Fig. 6 dargestellte Ansicht in der X-Y-Ebene der Fig. 4 läßt die Abmessungen und die besonders abgeschnitte­ nen Enden 10, 11 des Mischelements 8 erkennen.
Diese Vorrichtung ist zum homogenen Mischen insbesondere für scherempfindliche Güter verwendbar. Wird die Welle 7 entge­ gen dem Uhrzeigersinn angetrieben, bewirkt die vorauslau­ fende Seite mit dem Rand 13 des Mischelements 8 gleiche Bewegungskomponenten des Gutes nach oben und nach einwärts. Auf der nachlaufenden Seite mit dem Rand 14 des Mischele­ ments treten gleiche Bewegungskomponenten nach abwärts und nach auswärts auf.
Hierbei wird das Gut vor und hinter dem Mischelement 8 gleichmäßig durchmischt, wobei jeweils Teilmischströme auch um die Stege des Mischelements 8 zwischen zwei aufeinander­ folgenden Schlitzen 15 vollzogen werden.
Zum Mischen erhitzter Güter kann wie aus Fig. 9 ersichtlich, der Behältermantel 2′ mit einstückigem Boden 4′ doppelwandig ausgebildet sein. Der Zwischenraum 18 kann von einem Heizme­ dium, z.B. Wasserdampf, durchströmt werden.
Damit auch das Mischelement 8 erwärmt werden kann, ist es möglich, nach Fig. 10 die Antriebswelle 7 für das Mischele­ ment 8 als Hohlwelle 7′ auszubilden. Hierbei kann Heizme­ dium, z.B. Wasserdampf, über die Zutrittsöffnung 19 zuge­ führt und über die Auslaßöffnung 20 abgeleitet werden. Da das Mischelement 8 aus Metall an der Hohlwelle 7′ befestigt ist, überträgt sich die Temperatur der Hohlwelle 7′ auch auf das Mischelement 8.
Für das Mischen des z.B. über den geöffneten Deckel 6 des Behälters 1 eingeführten Mischgutes wird das Mischelement 8 entgegen dem Uhrzeigersinn mit niedriger Drehzahl angetrie­ ben. Wird mit der Vorrichtung nach Fig. 1 ein scherempfind­ liches Gut, wie z.B. Früchte, durchmischt, so besitzt vor­ zugsweise die nachlaufende Kante 14 des Mischelements 8 einen gewissen Abstand von der Innenwandung 9 des Mantels 2. Vorzugsweise beträgt dieser Abstand ein bis zweimal Frucht­ durchmesser, um ein Zerquetschen der Frucht zu verhindern. Hierbei finden im nachlaufenden Bereich des Mischelements 8 Schlitze 15 im vorauslaufenden Bereich Löcher 15′, Verwen­ dung.
Am unteren Ende des Mischelementes 8 bildet sich eine mischungsfreie Zone, die durch das Mischelement (8) nicht erfaßt wird. Diese Zone besitzt etwa die Form eines Kegel­ stumpfes und kann als Totzone bezeichnet werden. In dieser Zone kann wie aus Fig. 1 ersichtlich, ein Verdrängungskörper 21 in Form eines Kegelstumpfes vorgesehen sein, der fest mit der Mischerwelle 7 verbunden ist.
Es ist auch möglich für diese Totzone ein zusätzliches kurzes, diese Totzone bestreichendes Mischelement (nicht dargestellt) an der Mischerwelle 7 zu befestigen, welches nur einem Teil des Mischelementes 8 entspricht. Dieses zu­ sätzliche Mischelement ist zu dem Mischelement 8 lagegleich, aber mit Abstand angeordnet.
Damit ein Durchtritt des zu mischenden Gutes durch das Mischelement 8 auch im bodennahen Bereich möglich ist, kann wie aus Fig. 7 ersichtlich, das untere Ende 10 des Mischele­ ments 8 eine Ausnehmung 22 aufweisen. Diese erstreckt sich von dem Rand 14 bis zur Mittelebene X-X und vom tiefsten Berührungspunkt des Mischelements 8 mit der Mischwelle 7 bis zum unteren Ende 10.
Die Randzone 14 besitzt von der Mittelebene X-X einen kürze­ ren Abstand als die Randzone 13, so daß sich gegenüber der Behälterinnenwandung 9 ein Abstand für den Durchtritt des Gutes, z.B. Früchte , bildet. Die Randzone 14 weist dabei Schlitze 15 auf, während der die Behälterinnenwandung 9 ab­ streifende Randzone 13 rechteckförmige Ausnehmungen 15′ zu­ geordnet sind.
Damit die Totzone durchmischt wird, kann auch ein Rühr­ propeller 23 (Fig. 8) vorgesehen sein, der an einer Welle 24 befestigt ist, die koaxial in der Welle 7 durch den Deckel 6 zu einem getrennten Antrieb führt.
Der Verdrängungskörper 21, das zusätzliche Mischelement oder der Rührpropeller 23 können dazu dienen, das Mischgut zu­ sätzlich zum im Boden 4 vorgesehenen Auslauf 25 hinzuför­ dern. Der Auslauf 25 ist absperrbar.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 kann auch in liegender Anordnung nach Fig. 11 verwendet werden.
Diese Vorrichtung ist wiederum zum Mischen sowohl von flüssigen, pastösen aber auch von kristallinen oder granu­ lierten Gütern einsetzbar.
Es ist wiederum eine Beheizung des jeweiligen Gutes, z.B. nach Fig. 9 und 10 möglich.
Zum Mischen des Gutes kann das Gut über den Einlaß 28, der absperrbar sein kann, zugeführt werden. Über den wiederum gegebenenfalls absperrbaren Auslaß 29 kann das Gut abgeführt werden.
Je nach dem kann der Behälter 2 vollständig gefüllt oder nur mit Teilmengen gefüllt werden.
Es ist möglich, das Gut in der erforderlichen Menge in den Behälter 2 einzuführen, die Zu- bzw. Ablässe 28, 29 dann zu sperren und dann über eine entsprechende Zeitdauer das Gut homogen zu durchmischen.
Es ist aber auch eine kontinuierliche Mischung möglich. Hierbei wird das Gut über den Einlaß 28 eingeführt und bei entsprechender Länge des Behälters 2 kann bis zum kontinu­ ierlichen Austritt eine homogene Mischung des Gutes durchge­ führt sein. Hierbei ist es möglich, daß nichtdargestellte, zurückhaltende Schikanen den durch das Mischelement 8 be­ dingten Transport des Gutes durch den Behälter behindern, wodurch die Verweildauer des Gutes im Behälter verlängert wird. Das Mischelement 8 wird zum Transport des Gutes durch den Behälter 2 wiederum entgegen dem Uhrzeigersinn angetrie­ ben.
Es ist auch möglich die Verweildauer des Gutes im Mischbe­ hälter 2 durch entsprechende Neigung des Behälters 2 zu be­ stimmen. Hierfür ist der Behälter 2 mit einer Schwenkein­ richtung 30 und mit einer Schwenkachse 31 versehen. Mittels dieser Schwenkeinrichtung 30 kann der Behälter 2 mit einem vorbestimmten Neigungswinkel gegenüber dem Aufstellboden eingestellt werden. Dabei nimmt die Neigung in Trans­ portrichtung des Gutes im Behälter 2, also zum Deckel 6 hin zu.
Es kann aber auch eine Trocknung des Gutes durch die Vor­ richtung 1 in liegender Stellung vorgenommen werden. Hierbei kann die Trocknung mit oder ohne Heißgasströmung erfolgen.
Hierfür wird die Gasströmung über den Einlaß 26 im Boden 4 zugeleitet und über den Auslaß 27 im Deckel 6 abgeführt. Das den Behälter 1 nur teilweise füllende zu trocknende Gut wird durch das Mischelement 8 in den axialen Gasstrom hineinbe­ wegt. Das Gut wird durch das Mischelement 8 über den Füll­ stand mit hochgenommen und fließt bzw. rollt je nach Be­ schaffenheit des Gutes dann zum Füllstand zurück, wobei es von dem Heißgas überstrichen und getrocknet wird. Hierdurch ist eine intensive Kontaktierung mit dem Gasstrom möglich. Als Gas kann Heißluft oder dgl. verwendet werden. Auf diese Weise sind hohe Wärmeübergangszahlen erreichbar, ähnlich wie bei einem Flugschicht- oder Wirbelschichttrockner.
Bei körnigem, zu trocknendem Gut, das nur bis zu einem Drittel den Behälter 1 füllt, erfaßt das sich drehende Mischelement 8 mit der vorauslaufenden Kante 13 das am Boden befindliche Gut, führt es hoch, wobei es vom Gasstrom über­ strichen wird, worauf das Gut bei einer gewissen Stellung des Mischelementes 8 wieder zurückrollt. Wird einem solchen Gut ein Zusatzstoff im Behälter 1 zugefügt, der z.B. als Überzug für das einzelne kugelförmige oder körnige Gut dienen soll, so erhält man hierdurch einen gleichmäßigen Überzug. Die Durchmischung ist sehr effektiv.
Für pastöses Gut oder dgl. ist auch eine effektive Trocknung ohne Heißluft möglich. Hierbei kann ein Mischelement 8 ver­ wendet werden, dessen einer Rand, z.B. 13, einen Spaltab­ stand gegenüber dem Behälter 2 besitzt. Bei Drehung des Mischelementes 8 wird das pastöse Gut, das den Behälter nur teilweise in liegender Stellung füllt, zunächst an der Wan­ dung mit hochgezogen. Diese Wandung ist erhitzt. Bei ent­ sprechend dünner, hochgezogener Schicht findet eine gleich­ mäßige Durchtrocknung des Gutes statt. Der nachfolgende, ge­ gebenenfalls geschlitzte Rand 14, der mit der Behälterinnen­ wandung in Berührung ist, nimmt das hochgezogene Gut so lange wieder ab, bis das Gut in einen, zumindest vorgetrock­ neten, körnigen oder pulvrigen Zustand übergeht. An­ schließend kann ggf. eine Trocknung unter Heißgas erfolgen.
Auch körniges Gut kann ohne Heißgas bei liegendem Behälter getrocknet werden, wobei es von der vorauslaufenden Kante 13 des Mischelementes 8 erfaßt und rollend, wie bei einem Tragierkessel, aufwärtsbewegt wird. Das Gut, das nach oben mitgenommen wird, vollführt dabei eine Bewegung um 360°, entsprechend dem eingestellten Spalt zwischen Mischelement 8 und Mantel 2. Nachdem der oberste Punkt überschritten ist, gleitet dieses Gut auf der gegenüberliegenden Seite an der Innenwand, die beheizbar ist, wieder zurück. Somit wird das Gut über die gesamte vollständige Wandfläche der Wärmeein­ wirkung der Innenwandfläche 9 ausgesetzt, wodurch ein besserer Wärmeübergang erreicht wird.
Bei allen vorbeschriebenen Beispielen kann das Zuführen des Gutes zum Behälter 2 über einen nichtdargestellten Trichter ggf. mit einer Zellenradschleuse erfolgen. Hierdurch wird verhindert, daß ein Gasstrom bzw. Vakuum durch die Zellen­ radschleuse austritt. Der Zellenradschleuse vorgelagert kann eine kontinuierliche Dosierung, Dosierspirale usw. sein. Diese Einrichtung dient dazu, das Gut kontinuierlich, gere­ gelt zugeführt zu werden.
Auf gleiche Weise kann die kontinuierliche Entnahme des Gutes erfolgen.
Mit der Vorrichtung nach Fig. 1 bzw. Fig. 11 kann auch eine sogenannte chargenweise Trocknung von zentrifugierten bzw. filtrierten Gütern nach Fig. 15 bis 18 erfolgen. Diese aus der flüssigen Phase gewonnenen Güter besitzen noch eine hohe Restfeuchtigkeit. Die Restfeuchtigkeit kann geruchsbelästi­ gende oder umweltgefährdende sowie explosive Komponenten enthalten. Hierzu wird das aus Zentrifugen oder Filter aus­ getragene Gut in einem offenen Behälter 53 aufgefangen.
Dieser Behälter 53 ist z.B. mittels eines Heizmantels 54 heizbar und durch Anbringung von Rollen oder dgl. transpor­ tierbar. Der Behälter 53 könnte aber auch ohne Rollen mittels üblichen Fördermitteln, Hubstaplern oder dgl. trans­ portierbar sein. Direkt nach der Beschickung wird auch der Behälter 53 verschlossen. Der Deckel 63 mit Motor 62 kann nach Fig. 15 bis 18 mit Welle 7 und Mischelement 8 versehen sein. Der beheizbare Behälter 53 ist mit Deckel 63 mit Mischelement 8 und Welle 7 in eine waagerechte Arbeitslage mittels Schwenkantrieb 60 schwenkbar an einer Doppel-Hub­ säule 61 angeordnet. Der Deckel 63 kann mit einem Vakuuman­ schluß bzw. einem Heißgasanschluß 56 versehen sein. Der Be­ hälter 53 ist mit einem Auslauf 55 und gegebenenfalls Gastaustritt versehen.
Nach der Trocknung kann der Behälter 53 mit Deckel 63 und Mischelement 8 wieder in die vertikale Lage zurückbewegt und Deckel 63 und Mischelement 8 hochgefahren werden.
Mit einem einfachen, separaten Behälter kann nun die Reini­ gung des Mischelementes vorgenommen werden, wozu eine Kon­ struktion angewendet wird, die eine einwandfreie Reinigung mittels geeigneter Sprühkugeln ermöglicht. Hierdurch ist si­ chergestellt, daß die nächst Gutcharge kontaminationsfrei nach dem Vorbeschriebenen getrocknet werden kann.
Das Bewegungselement 8 ist nach Fig. 12 und 13 auch als Ver­ ziehelement bei der Käsebruchbearbeitung einsetzbar. Die in einer halbkreisförmigen Wanne 40 dickgelegte Milch wird durch nicht dargestellte Messer wie üblich in Längs- und Querrichtung der Wanne 40 in Würfelstücke geschnitten. Nach dem Schneiden tritt die Molke aus den einzelnen Bruchstücken aus, in der der Bruch schwimmen kann. Nun muß möglichst schonend eine Entmolkung der Gallerte vorgenommen werden. Hierzu müssen die Bruchstücke in der Molke freigelegt wer­ den, damit die Molke aus dem Bruch austreten kann. Wie aus Fig. 12 und 13 ersichtlich, können zwei hintereinander in gleicher Lage angeordnete Bewegungselemente 41, 42 an einer Welle 43 nach aufwärts ausragend befestigt werden. Die Welle 43 wird an vorderen und hinteren Querträgern 44 antreibbar gelagert, die über Längsträger 45 zu einem Wagen 46, der auf Längsschienen 47 verfahrbar ist. Hierdurch kann der Wagen 46 mit als Verziehelement wirkenden Bewegungselementen 41, 42 von der Stellung über der Wanne 40 in eine Außerwirkstellung seitlich der Wann 40 überführt werden. Die Bewegungselemente 41, 42, die entsprechend dem Mischelement 8 ausgebildet sind, arbeiten dabei sehr schonend, denn beim Gutein- und austritt treten keinerlei besonders starke Scherkräfte auf. Die Bewegung im Produkt ist eine rollende Bewegung aufgrund der besonderen Ausbildung der Bewegungselemente 41, 42.
Wie aus Fig. 14 ersichtlich kann das Bewegungselement 50, das entsprechend dem Mischelement 8 ausgebildet ist, auch mit einem Siebbehälter 51 mit Sieblöchern 52 zum Durchpassieren von quetschfähigem Gut, z.B. Früchten oder dgl., benützt werden. Hierbei wird das Gut ebenfalls nur geringen Scher­ kräften ausgesetzt.

Claims (23)

1. Vorrichtung zum homogenen Bewegen von Gütern, insbeson­ dere von scherempfindlichen Gütern, mit einem Gutbehälter und einem darin angeordneten schaufelförmigen Bewegungs­ element für das Gut, das an einer rotierend angetriebenen Welle angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bewegungselement (8) für das Gut wenigstens ein Kalotten­ teil eines Rotations-Ellipsoids ist und unter einem sol­ chen Winkel (α) an der Welle (7) befestigt ist, daß die Randkontur (13, 14) des Bewegungselements für das Gut parallel zur Behälterinnenwand (9) verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bewegungselement (8) für das Gut Ausnehmungen (15, 15′) zum Durchtritt des Gutes besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen des Bewegungselementes (8) Löcher (15′) sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen des Bewegungselements (8) jeweils von den Rändern (13, 14) ausgehende, nach einwärts verlau­ fende Schlitze (15) sind.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Bewegungselement (8) seinem einen Längsrand (14) zugeordnete Schlitze (15) und gegenüber­ liegende Löcher (15′) besitzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (15) der einander gegenüberliegenden Längs­ ränder (13, 14) des Bewegungselements (8) kammartig zu­ einander versetzt angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randkontur (13) des Bewegungselements (8) an der Be­ hälterinnenwand (9) streift.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Längsrand (14) des Bewegungselements (8) parallel mit Abstand zur Behälterinnenwand (9) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zum Wärmeeintrag in das Gut ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gutbehälter (1), die Welle (7) für das Bewegungsele­ ment (8) und/oder das Bewegungselement heizbar ausgebil­ det sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser der Welle (7) für das Bewegungselement (8) und der Innendurchmesser für den Gutbehälter (2) zu­ einander im Verhältnis von 1 : 2 bis 1 : 5 liegen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Totraum am einen Ende der Welle (7) von einem Körper (21) ausgefüllt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Totraum an einem Ende der Welle (7) ein angetriebener Rührpropeller (23) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung eines Totraumes das Bewegungselement (8) am einen Ende der Welle (7) mit dem Wellenmantel ab­ schließt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende (10) des Bewegungselements (8) einen seit­ lich versetzten Ausschnitt (22) zum Durchtritt des Gutes besitzt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gutbehälter (1) und Welle (7) mit Bewegungselement (8) liegend angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß am einen Ende des Gutbehälters (1) ein Einlaß (28) für das Gut und am anderen Ende ein Auslaß (27) vorgese­ hen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) um eine Querachse (31) schwenkbar und einstellbar angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß am einen Ende ein Einlaß (26) für einen Heißgasstrom und am anderen Ende ein Auslaß (29) angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einer halbzylindrischen Wanne für einen Käsebruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationswelle (43) mit Bewegungselement (8) in Form einer Teilkalotte eines Rotations-Ellipsoides in der Randebene der Wanne (40) angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Bewegungselemente (41, 42) hintereinander in Achsrichtung der Rotationswelle (43) in Ruhestellung oberhalb der Randebene der Käsewanne (40) angeordnet sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationswelle (43) mit Bewegungselementen (41, 42) als Waagen (46) auf Längsschienen (47), die in der Ebene der Längsränder der Käsewanne (40) angeordnet sind, aus der Wirkstellung oberhalb der Käsewanne in die Außer­ wirkstellung seitlich der Käsewanne verschiebbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 16, dadurch gekennzeich­ net, daß die Behälterwand (51) mit Sieblöchern (52) ver­ sehen ist.
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