DE3815830A1 - Doppeldrahtzwirnmaschine mit einer einrichtung zum einstellen der zwirndrehung - Google Patents
Doppeldrahtzwirnmaschine mit einer einrichtung zum einstellen der zwirndrehungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Doppeldrahtzwirnmaschine mit
einer Einrichtung zum Einstellen der Zwirndrehung.
Bekannte Doppeldrahtzwirnmaschinen sind in der Weise aufgebaut,
daß ein von einer Fadenlieferspule freigegebener
Faden durch eine hohle Spindel hindurchführbar ist, wonach
mit einer Fadenspanneinrichtung dem Faden eine Zugkraft erteilt
wird und der Faden gedreht oder gezwirnt wird, während
mit einer Drehscheibe entlang eines Teils des Fadenlaufweges
ein Fadenballen erzeugt wird. Danach wird der Faden auf eine
Auflaufspule aufgewickelt. Die Drehscheibe ist an der Spindel
befestigt. Während einer ganzen Umdrehung der Spindel um ihre
Achse erhält der Faden zwei Drehungen. Es wird, im einzelnen,
die Anzahl der dem Faden pro Meter erteilten Drehungen, d. h.
die Zwirndrehung, durch den folgenden Ausdruck wiedergegeben:
Zwirndrehung = Spindeldrehzahl × 2/Fadenlaufgeschwindigkeit
wobei die Spindeldrehzahl in U/min und die Fadenlaufgeschwindigkeit
in m/min einzusetzen sind. Es ist zu bemerken, daß
hier die Fadenlaufgeschwindigkeit der Geschwindigkeit entspricht,
mit der der Faden auf die Auflaufspule aufgewickelt
wird.
Die Drehungszahl oder Zwirndrehung kann je nach Art oder
Dicke des der Maschine zugeführten Fadens geändert werden und
wird zuweilen auch bei Fäden gleicher Art vor Anfang des
Betriebs der Doppeldrahtzwirnmaschine anders eingestellt, weil
es erwünscht sein kann, dem Faden eine harte oder eine weiche
Zwirnung zu erteilen.
Im Verlauf der vergangenen Jahre hat sich auch beim Zwirnen
von Fäden das Erfordernis ergeben, Produkte verschiedener
Art jeweils in geringen Mengen herzustellen, so daß es
häufiger notwendig wird, die Zwirndrehung einer Zwirnmaschine
neu einzustellen.
Nachstehend wird der Aufbau eines Antriebsmechanismus einer
üblichen Doppeldrahtzwirnmaschine kurz beschrieben. Es werden
die in einer größeren Anzahl vorgesehenen, nebeneinander angeordneten
Spindeln einer Doppeldrahtzwirnmaschine von einem
endlosen Laufriemen in Umdrehung versetzt, der entlang den
Spindeln läuft. Der endlose Laufriemen erstreckt sich
zwischen zwei Riemenscheiben und umläuft diese. Einer der
beiden Riemenscheiben ist an der Kraftantriebswelle eines
Antriebsmotors befestigt. Von einer mit der anderen Riemenscheibe
verbundenen Drehwelle wird die Drehkraft abgenommen
und dazu verwendet, die Auflaufspulen in Umlauf zu versetzen.
Ein einziger Antriebsmotor dient somit dazu, die Spindeln und
auch die Auflaufspulen in Umlauf zu versetzen. Diese Anordnung,
bei der ein einziger Antriebsmotor vorgesehen ist,
dient dem wirtschaftlichen Ziel, den Energieverbrauch auf
ein Minimum zu reduzieren.
Bei einer Doppeldrahtzwirnmaschine mit dem vorstehend beschriebenen
Aufbau sind die Kraftabgabewelle des Antriebsmotors
und die Dreh- oder Tragwelle der Antriebstrommeln,
die zum Übertragen von Drehkräften mit den Auflaufspulen
in Berührung stehen, über mehrere Getriebezahnräder miteinander
verbunden. Soll die Drehungszahl oder Zwirndrehung neu
eingestellt werden, werden üblicherweise einige der Getriebezahnräder
ausgetauscht oder ausgewechselt, um das Übertragungsverhältnis
und somit die Drehgeschwindigkeit der Antriebstrommeln
zu ändern. Insbesondere weil eine einzige
Antriebsquelle vorgesehen ist, erfolgt bei einer zum Ändern
der Drehzahl der Antriebstrommeln vorgenommenen Änderung der
Drehzahl des Antriebsmotors eine entsprechende Änderung der
Drehzahl der Spindeln, so daß die dem Faden erteilte Drehungszahl
oder Zwirndrehung unverändert bleibt. Wird z. B. zum
Verdoppeln der Drehzahlen der Antriebstrommeln die Drehzahl
des Antriebsmotors verdoppelt, wird die Drehzahl der Spindeln
ebenfalls verdoppelt und demgemäß bleibt die Zwirndrehung
gemäß dem vorstehend angegebenen Ausdruck unverändert.
Ein Ändern der Zwirndrehung, das auf vorstehend erwähnte
Weise durch Austauschen oder Auswechseln von Getriebezahnrädern
erfolgt, ist jedoch mit den Problemen oder Nachteilen
behaftet, wonach sich die Arbeitsvorgänge als beschwerlich
und schmutzerzeugend erweisen und ein fehlerhaftes Auswechseln
der Getriebezahnräder, z. B. gegen gleiche oder
falsche Getriebezahnräder, nicht zur Erzielung der erwünschten
Zwirndrehung führt. In zusätzlicher Weise erweist sich das
Austauschen oder Auswechseln von Getriebezahnrädern als zeitraubend,
so daß sich eine Änderung der Zwirndrehung nicht
rasch durchführen läßt und es Schwierigkeiten bereitet,
den Erfordernissen einer Produktion mehrerer verschiedener
Produkte in jeweils geringen Mengen zu entsprechen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Doppeldrahtzwirnmaschine
vorzusehen, bei der die den zu bearbeitenden Fäden zu
erteilende Drehungszahl oder Zwirndrehung einfach und rasch,
ohne erhebliche Mühe und Zeitaufwand, geändert werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus
den Patentansprüchen.
Bei der erfindungsgemäßen Doppeldrahtzwirnmaschine erteilt
eine Kraftabgabewelle eines Antriebsmotors über eine Riemenscheibe
und einen endlosen Laufriemen, der die Riemenscheibe
umläuft und mehrere Spindeln berührt, den Spindeln eine
Drehkraft. Die Kraftabgabewelle erteilt auch über eine Tragwelle,
an der Antriebstrommeln befestigt sind, die jeweils
mit einer der den Spindeln zugeordneten Auflaufspulen in Berührung
stehen, den Auflaufspulen eine Drehkraft. Zwischen
der Kraftabgabewelle des Antriebsmotors und der Tragwelle der
Antriebstrommeln ist eine Einrichtung zur Drehzahländerung
eingesetzt.
Die erfindungsgemäße Doppeldrahtzwirnmaschine ist mit einem
einzigen Antriebsmotor versehen. Von dessen Kraftabgabewelle
wird auf einem ersten Übertragungsweg eine Nutzkraft abgenommen
und über einen endlosen Laufriemen auf mehrere einzelne
Zwirnspindeln übertragen, während auf einem zweiten
Übertragungsweg eine Nutzkraft von der Kraftabgabewelle abgenommen
und über eine durchgehende Tragwelle auf Antriebstrommeln
übertragen wird, die den jeweiligen Zwirnspindeln
zugeordnet sind und die jeweiligen Auflaufspulen in Umdrehung
versetzen. Im zweiten Übertragungsweg befindet sich ein stufenlos
regelbares Wechselgetriebe, über das die Fadenlaufgeschwindigkeit
unabhängig von der Spindeldrehzahl und somit
auch die Zwirndrehung einstellbar ist.
An einer die Drehkraft des Antriebsmotors übertragenden Welle
des ersten Übertragungsweges ist eine Drehzahlmeßeinrichtung
vorgesehen, deren Meßwerte ein Maß der bei allen Spindeln
gleichen Drehzahl darstellen. An einer die Drehkraft des Antriebsmotors
übertragenden Welle des zweiten Übertragungsweges,
vorzugsweise an der Tragwelle der Antriebstrommeln,
ist ebenfalls eine Drehzahlmeßeinrichtung vorgesehen, deren
Meßwerte ein Maß der an jeder Auflaufspule gleichen Aufwickelgeschwindigkeit,
d. h., der Fadenlaufgeschwindigkeit darstellen.
Diese Drehzahlmeßeinrichtung befindet sich auf der Kraftabgabeseite
des Wechselgetriebes.
Von den Drehzahlmeßeinrichtungen werden Meßsignale in Form
einer Kette elektrischer Impulse abgegeben, deren Frequenz
der jeweiligen Drehzahl proportional ist.
Die Meßsignale werden einer mit Steuerschaltungen und
Speichern versehenen Steuereinrichtung zugeführt, in die auch
die gewünschte Drehungszahl oder Zwirndrehung eingebbar ist.
In der Steuereinrichtung wird aus den Meßsignalen die Zwirndrehung
der in Betrieb befindlichen Doppeldrahtzwirnmaschine
errechnet und als Istwert mit dem eingegebenen Sollwert
verglichen. Bei einer Abweichung, die eine vorgegebene
Toleranz überschreitet, wird über einen Stell- oder Steuermotor
das Wechselgetriebe automatisch zur Änderung des
Übertragungsverhältnisses und damit zur Änderung der Drehzahl
der Antriebstrommeln und der Fadenlaufgeschwindigkeit und
somit zur Einstellung der gewünschten Zwirndrehung eingeregelt.
Mit der erfindungsgemäßen Doppeldrahtzwirnmaschine läßt sich
ein erwünschter Sollwert der Zwirndrehung rasch und leicht
lediglich durch Eingeben des Sollwertes an einer Eingabetafel
oder Eingabetastatur automatisch erzielen. Ebenso rasch
und leicht läßt sich die Zwirndrehung auch während des
Betriebes der Doppeldrahtzwirnmaschine ändern. Mit der erfindungsgemäßen
Doppeldrahtzwirnmaschine lassen sich die eingangs
geschilderten Probleme bei der Produktion einer Vielfalt
von Zwirnen verschiedener Zwirndrehungen in jeweils
geringen Mengen auf einfache Weise rasch bewältigen.
Anhand der Figuren wird die Erfindung an bevorzugten Ausführungsformen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Doppeldrahtzwirnmaschine, in der der Antriebsmechanismus
der Zwirnmaschine dargestellt ist;
Fig. 2 eine Vorderansicht eines Wechselgetriebes zum
Drehzahlwechsel;
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie A-A der Fig. 1,
gesehen in Richtung der Pfeile;
Fig. 4 ein Blockdiagramm zur Darstellung der Schaltung
einer Steuereinrichtung;
Fig. 5 eine Darstellung eines von einem Sensor abgegebenen
Signals vor und nach einer Halbierung und einer
Viertelung der Frequenz; und
Fig. 6 ein Fließdiagramm zur Darstellung von Steuervorgängen
der Steuereinrichtung.
Die in der Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Doppeldrahtzwirnmaschine
1 umfaßt mehrere nebeneinander angeordnete
Spindeln. Das Bezugszeichen 2 bezeichnet jeweils eine Abdeckung,
innerhalb der eine Fadenlieferspule untergebracht
ist. Das Bezugszeichen 3 bezeichnet jeweils eine Spindel, die
in Berührung mit einem Laufriemen 4 gehalten wird. Eine Auflaufspule
5 wird in Andruck gegen eine rotierende Antriebstrommel
6 gehalten, so daß diese eine Drehkraft auf die
Auflaufspule 5 überträgt. Das Bezugszeichen 7 bezeichnet einen
Changierfadenführer und das Bezugszeichen 8 bezeichnet eine
Zuführrolle.
Nachstehend wird ein Antriebsmechanismus 10 der Doppeldrahtzwirnmaschine
1 beschrieben. Der endlose Laufriemen 4 erstreckt
sich zwischen einer ersten und einer zweiten
Riemenscheibe 11 bzw. 12. Das Bezugszeichen 13 bezeichnet
einen Antriebsmotor. Eine dritte und eine vierte Riemenscheibe
15 bzw. 16 sind an einer Kraftabgabewelle 14 des
Motors 13 befestigt. Ein Laufriemen 18 erstreckt sich
zwischen der dritten Riemenscheibe 15 und einer
fünften Riemenscheibe 17, während ein anderer Laufriemen 20
sich zwischen der anderen, vierten Riemenscheibe 16 und einer
sechsten Riemenscheibe 19 erstreckt und die Riemenscheiben
16 und 19 umläuft. Die erste Riemenscheibe 11 und die fünfte
Riemenscheibe 17 sind jeweils an einem der beiden einander
entgegengesetzten Enden einer Welle 21 befestigt. Somit wird
die Ausgangsleistung des Antriebsmotors 13 über die Kraftabgabewelle
14, die dritte Riemenscheibe 15, den Laufriemen
18, die fünfte Riemenscheibe 17 und die erste Riemenscheibe
11 auf den Laufriemen 4 übertragen. Infolge des Umlaufens des
Laufriemens 4 werden die Spindeln 3 vom Laufriemen 4 in
Umlauf versetzt.
Die sechste Riemenscheibe 19 ist an einem Ende einer Welle 22
befestigt, deren anderes Ende mit einem zum Drehzahlwechsel
ausgebildeten Wechselgetriebe 50 verbunden ist, das nachstehend
beschrieben wird. Das Bezugszeichen 23 bezeichnet
einen Getriebekasten eines Untersetzungsgetriebes, in dem
mehrere Getriebezahnräder angeordnet sind. Der Getriebekasten
23 erhält eine Drehkraft von einer Kraftabgabewelle 51 der
Riemenübertragung 50 und verringert die Drehgeschwindigkeit
oder Drehzahl in einem festgesetzten Verhältnis und ändert
gleichzeitig die Richtung der Drehachse, d. h., daß die Kraftabgabewelle
51 senkrecht verläuft, während die Ausgangswelle
des Getriebekastens 23 waagrecht verläuft.
Eine siebte Riemenscheibe 25 ist an einer Kraftabgabewelle 24
des Getriebekastens 23 befestigt. Ein Laufriemen 30 erstreckt
sich zwischen der siebten Riemenscheibe 25, einer achten
Riemenscheibe 27, die an einer waagrechten Tragwelle 26 befestigt
ist, und einer neunten Riemenscheibe 29, die an einer
weiteren waagrechten Tragwelle 28 befestigt ist, wie dies
in der Fig. 3 dargestellt ist. Die Antriebstrommeln 6 sind
in vorbestimmten Abständen voneinander an der Tragwelle 26
befestigt. An einem Ende der Tragwelle 26 ist eine Dreistufenscheibe
31 befestigt. Die Zuführrollen 8 sind in vorbestimmten
Abständen voneinander an der Tragwelle 28 befestigt.
Ein Laufriemen 34 erstreckt sich zwischen der Dreistufenscheibe
31 und einer weiteren Dreistufenscheibe 33, die in
umgekehrter Anordnung zur Dreistufenscheibe 31 an einem Ende
einer waagrechten Welle 32 befestigt ist, die sich in Richtung
entgegengesetzt zur Richtung der Tragwelle 26 von der Dreistufenscheibe
33 hinweg erstreckt. Das andere Ende der Welle
32 ist über zwei Getriebezahnräder 35 und 36 mit der waagrechten
Welle einer Kehrgewindewalze 37 verbunden, in deren
Umfangsfläche eine die Kehrgewindewalze 37 umlaufende
Kehrnut 38 ausgebildet ist, in die ein Gleitschuh 39
gleitend eingepaßt ist. Mit dem Gleitschuh 39 ist eine
waagrechte Stange 40 fest verbunden, an die die
Changierfadenführer 7 in vorbestimmten Abständen voneinander
befestigt sind. Bei der vorstehend beschriebenen Anordnung
wird die Ausgangsleistung des Antriebsmotors 13 über die
senkrechte Kraftabgabewelle 14, den Laufriemen 20, die senkrechte
Welle 22, die Riemenübertragung 50, den Getriebekasten
23 und den Laufriemen 30 auf die Tragwellen 26 und 28 der
Antriebstrommeln 6 bzw. der Zuführrollen 8 übertragen, so daß
die Antriebstrommeln 6 und die Zuführrollen 8 in Umlauf versetzt
werden.
Gleichzeitig wird die Umdrehung der Tragwelle 26 über den
Laufriemen 34 auf die Kehrgewindewalze 37 übertragen, bei deren
Rotation sich der Gleitschuh 39 entlang der Kehrnut 38 hin
und her bewegt, so daß die Stange 40 entlang ihrer Längsrichtung
zusammen mit den Changierfadenführern 7 hin und her
bewegt wird.
Nachfolgend wird das Wechselgetriebe 50 anhand der Fig. 2
beschrieben. Ein Laufriemen 54 erstreckt sich zwischen einer
auf der Antriebseite vorgesehenen Riemenscheibe 52 und einer
auf der Abtriebseite vorgesehenen Riemenscheibe 53. Die auf
der Antriebseite vorgesehene Riemenscheibe 52 umfaßt eine
äußere und eine innere Scheibe 55 bzw. 56. An der äußeren
Scheibe 55 ist ein Halter 57 befestigt. Eine Kraftabgabewelle
59 eines Stellmotors 58 ist über eine Kupplung 60 mit
dem Halter 57 verbunden, so daß bei Betrieb des Motors 58
die äußere Scheibe 55 in Axialrichtung der Kraftabgabewelle
59 relativ zur inneren Scheibe 56 bewegt wird. Die innere
Scheibe 56 ist feststehend. Die inneren, einander zugekehrten
Flächen 61 und 62 der Scheiben 55 bzw. 56 sind stumpfkegelförmig
ausgebildet, so daß die Stellen, an denen der
Riemen 54, der vorzugsweise keilriemenförmig ausgebildet ist,
mit den Scheiben 55 und 56 in Eingriff kommt, sich entsprechend
dem Abstand zwischen den Scheiben 55 und 56 ändern.
Insbesondere bei geringem Abstand zwischen den Scheiben 55
und 56 greift der Laufriemen 54 mit den Scheiben 55 und 56
an Stellen in der Nähe des Außenumfangs der Scheiben 55 und
56 ein, so daß der Durchmesser des Laufweges des Riemens 54
um die auf der Antriebseite vorgesehene Riemenscheibe 52
groß ist. Wenn dagegen der Abstand zwischen den Scheiben 55
und 56 klein ist, greift der Laufriemen 54 mit den Scheiben
55 und 56 an Stellen in der Nähe des geringsten Durchmessers
der Scheiben 55 und 56 ein, so daß der Durchmesser des Laufweges
des Laufriemens 54 um die antriebseitige Riemenscheibe
52 klein ist. Auf diese Weise läßt sich die Drehgeschwindigkeit
der Kraftabgabewelle 51 der abtriebseitigen Riemenscheibe
53 durch Betätigung des Steuermotors 38 zum Ändern
des Durchmessers des Laufweges des Laufriemens 54 um die
antriebseitige Riemenscheibe 52 ändern. Die Kupplung 60
ermöglicht wahlweise die Herstellung einer Verbindung und
Unterbrechung der Verbindung zwischen der Kraftabgabewelle
59 des Stell- oder Steuermotors 58 und einer Welle 63.
Soll der Stellmotor 58 in Betrieb gesetzt werden, wird die
Kupplung 60 zur Herstellung der Verbindung geschaltet. Soll
der Antriebsmotor 13 in Betrieb gesetzt werden, wird die
Kupplung 60 zum Unterbrechen der Verbindung geschaltet.
Wenn es sich vor dem Inbetriebsetzen der Doppeldrahtzwirnmaschine
1 als erforderlich erweist, die Drehungszahl
bzw. Zwirndrehung zu ändern, wird der Wert T₀ der gewünschte
Drehungszahl an einer in der Fig. 1 dargestellten Eingabetafel
64 eingegeben. Der eingegebene Wert wird an eine Steuereinrichtung
65 übermittelt. In der Steuereinrichtung 65 wird
aus der Zwirndrehung T₀ und einer geeigneten Drehzahl S der
Spindeln eine Fadenlaufgeschwindigkeit Y gemäß der nachstehenden
Gleichung bestimmt:
Y = 2 S/T₀.
Nachdem die Fadenlaufgeschwindigkeit Y bestimmt worden ist,
wird der Ausgang des für das Wechselgetriebe 50 vorgesehenen
Stellmotors 58 in der Weise gesteuert, daß das eingestellte
Übertragungsverhältnis die gewünschte Fadenlaufgeschwindigkeit
Y ergibt.
Eine in der Fig. 1 dargestellte kreisförmige Scheibe 66 aus
leitendem Material ist an der Tragwelle 26 befestigt. An einer
Stelle am Rand der Scheibe 66 ist ein Vorsprung oder eine
Ausnehmung vorgesehen. Das Umlaufen der Scheibe 66 ist von
einem berührungslosen Sensor 67 erfaßbar, wodurch die Drehzahl
der Trommeln 6 bestimmbar ist. Falls eine auf diese Weise
bestimmte Istdrehzahl der Trommeln 6 nicht mit einem berechneten
Sollwert übereinstimmt, wird die Riemenübertragung 50
gesteuert, bis die beiden Werte miteinander übereinstimmen.
Der Ausgang 68 des Sensors 67 ist mit der
Steuereinrichtung 65 verbunden. Es ist zu bemerken, daß
die Ausbildung des Sensors 67 nicht auf die vorstehend beschriebene
Ausführungsform beschränkt ist, bei der ein
kontaktloser Schalter verwendet wird. Als Sensor 67 lassen
sich auch optische Sensoren und ähnliche Einrichtungen
einsetzen.
In der Fig. 4 sind weitere Einzelheiten des Aufbaus der
Steuereinrichtung 65 in Form eines Blockdiagramms dargestellt.
Die Steuereinrichtung 65 umfaßt einen Schreib-/Lesespeicher
(RAM) 100, einen Festwertspeicher (ROM) 101, eine
Zentraleinheit (CPU) 103, eine Ein-Ausgabeschnittstelle 104
und einen Zeitgeber 105. Die Steuereinrichtung 65 erhält die
Daten bezüglich der Drehzahlen der Tragwelle 26 der Antriebstrommeln
in 6 und der Welle 21 der ersten Riemenscheibe 11. Die
Steuereinrichtung 65 ist über eine Schnittstelle 111 und eine
Schnittstelle 112 mit einer Anzeigeeinrichtung 110 bzw. der
Eingabetafel 64 verbunden. An den Wellen 26 und 21 ist
jeweils eine Scheibe 66 bzw. 66 a befestigt, die an zwei einander
diametral gegenüberliegenden Stellen ihres Umfangs
jeweils mit einem Zahn 115 versehen ist. Während der Umdrehung
der Wellen 26 und 21 zusammen mit den Scheiben 66
bzw. 66 a wird das Vorbeilaufen der Zähne 115 der Scheiben 66
und 66 a jeweils von einem berührungslosen Sensor 67 bzw. 67 a
erfaßt. Die von den Sensoren 67 und 67 a jeweils in Form einer
Impulskette abgegebenen Signale werden jeweils an einen
Viertel-Frequenzteiler 120 bzw. 120 a und dann jeweils über
ein Periodenmeßinstrument 121 bzw. 121 a an die Steuereinrichtung
63 übertragen. An den Viertel-Frequenzteilern 120
und 120 a wird die Frequenz jedes der von den Sensoren 67 und
67 a abgegebenen Signale Sg 1 auf ein Viertel reduziert, wie
anhand des in der Fig. 5 dargestellten, von den Viertel-Frequenzteilern
120 oder 120 a abgegebenen Signals Sg 3 ersichtlich
ist. In dieser Figur ist auch ein Signal Sg 2 dargestellt,
das die Hälfte der Frequenz des Signals Sg 1 aufweist.
Die Dauer der Einschaltphase oder der Ausschaltphase eines
Impulses des Signals Sg 3 entspricht der Dauer einer Umdrehung
oder der Umlaufperiode der Scheibe 66 bzw. 66 a. Die Dauer
der Einschalt- oder Ausschaltphase wird vom Periodenmeßinstrument
121 bzw. 121 a gemessen. Hierbei wird das die
geviertelte Frequenz aufweisende Signal Sg 3 dem Periodenmeßinstrument
121 oder 121 a als Torsignal zugeführt, wobei
die der Umlaufperiode der Welle 26 oder 21 entsprechende
Zeitdauer mit Bezugszeitmessern 122 bzw. 122 a gemessen wird.
Demgemäß läßt sich innerhalb einer kurzen Zeitdauer,
d. h. während einer gesamten Umdrehung der Scheibe 66 oder 66 a
eine Messung mit hoher Genauigkeit durchführen. Während bei
üblichen Verfahrensweisen die Impulse gezählt werden, die
unter Verwendung einer Drehscheibe mit einer großen Anzahl
an Zähnen erhalten werden, ist hierbei zur Erzielung einer
hohen Genauigkeit, z. B. einer Genauigkeit von etwa 0,1%,
eine Meßdauer erforderlich, die der Dauer von 1000 Impulsen
entspricht. Insbesondere bei geringer Drehgeschwindigkeit
wird viel Zeit benötigt. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung
erfolgt die Messung rasch und es ergibt sich aus dem
Umstand, daß jede der Scheiben 66 und 66 a mit zwei einander
gegenüberliegenden Zähnen 115 versehen ist, der Vorteil einer
guten Auswuchtung der Scheiben 66 und 66 a, so daß sich bei
hohen Drehzahlen keine Schwierigkeiten ergeben und bei der
Herstellung und maschinellen Bearbeitung der Scheiben 66 und
66 a keine hohe Genauigkeit erforderlich ist.
Die über die Ein-Ausgabeschnittstelle 104 der Steuereinrichtung
65 abgegebenen Signale werden einer Schalteinrichtung
130 zugeführt, an der ein Umschalten zwischen dem Vorwärtslauf
und dem Rückwärtslauf des Stellmotors 58 erfolgt. Es
sind, im einzelnen, ein a-Kontakt 133 einer Vorwärtslauf-Leitung
und ein b-Kontakt 136 einer anderen Rückwärtslauf-Leitung
132 miteinander verriegelt und auf ähnliche Weise
sind ein b-Kontakt 134 der Vorwärtslauf-Leitung 131 und ein
a-Kontakt 135 der Rückwärtslauf-Leitung 132 miteinander
verriegelt. Ist eine der Leitungen 131 und 132 geöffnet, dann
ist die andere Leitung geschlossen. Das Bezugszeichen 137 bezeichnet
eine Stromquelle und das Bezugszeichen 138 bezeichnet
ein Reduktionsgetriebe.
Nachstehend wird die Steuerung in der Zentraleinheit (CPU)
103 unter Bezugnahme auf das Blockdiagramm der Fig. 6 beschrieben.
Schritt 1: Es wird bestimmt, ob die Maschine in Betrieb ist.
Die nachfolgenden Schritte zur Steuerung werden nur dann
durchgeführt, wenn die Maschine in Betrieb ist.
Schritt 2: Die Umlaufperiode der Welle 21 der ersten Riemenscheibe 11 wird gemessen und die Drehzahl der Riemenscheibe 11 wird aus dem Meßwert bestimmt, wonach aus der Drehzahl die Drehzahl der Spindeln 3 berechnet wird.
Schritt 3: Die Umlaufperiode der Tragwelle 26 der Walzen 6 wird auf ähnliche Weise gemessen und es wird die Fadenlauf- oder Fadenaufwickelgeschwindigkeit Y aus dem Meßwert bestimmt.
Schritt 4: Die Drehungszahl oder Zwirndrehung T wird aus der Drehzahl der Spindeln 3 und der Fadenlaufgeschwindigkeit Y berechnet. Hierbei gilt
Schritt 2: Die Umlaufperiode der Welle 21 der ersten Riemenscheibe 11 wird gemessen und die Drehzahl der Riemenscheibe 11 wird aus dem Meßwert bestimmt, wonach aus der Drehzahl die Drehzahl der Spindeln 3 berechnet wird.
Schritt 3: Die Umlaufperiode der Tragwelle 26 der Walzen 6 wird auf ähnliche Weise gemessen und es wird die Fadenlauf- oder Fadenaufwickelgeschwindigkeit Y aus dem Meßwert bestimmt.
Schritt 4: Die Drehungszahl oder Zwirndrehung T wird aus der Drehzahl der Spindeln 3 und der Fadenlaufgeschwindigkeit Y berechnet. Hierbei gilt
Zwirndrehung T = 2 × Spindeldrehzahl S/Fadenlaufgeschwindigkeit
Y
Schritt 5: Der Absolutwert der Differenz zwischen einer
über die Eingabetafel 64 eingegebenen Zwirndrehung T₀ und
der gemessenen Zwirndrehung T wird mit einem Toleranzwert
A verglichen. Wenn der Absolutwert der Differenz den Toleranzwert
A überschreitet, wird die Schrittreihenfolge fortgesetzt.
Wenn jedoch der Absolutwert der Differenz den
Toleranzwert A nicht überschreitet, erfolgt eine Rückkehr
zum Schritt 1.
Schritt 6: Aus dem Absolutwert der Differenz T-T₀ wird die Einschaltdauer des Stellmotors 58 berechnet. Das Übersetzungsverhältnis des Wechselgetriebes 50 ändert sich in Abhängigkeit der Einschaltdauer des Stellmotors 58.
Schritt 7: Die Umlaufrichtung des Stellmotors 58 wird vorbestimmt in Abhängigkeit davon, ob der Wert der Differenz T-T₀ positiv oder negativ ist.
Schritt 8: Der Stellmotor 58 wird gemäß den bei den vorstehenden Schritten 6 und 7 berechneten bzw. bestimmten Bedingungen angetrieben.
Schritt 6: Aus dem Absolutwert der Differenz T-T₀ wird die Einschaltdauer des Stellmotors 58 berechnet. Das Übersetzungsverhältnis des Wechselgetriebes 50 ändert sich in Abhängigkeit der Einschaltdauer des Stellmotors 58.
Schritt 7: Die Umlaufrichtung des Stellmotors 58 wird vorbestimmt in Abhängigkeit davon, ob der Wert der Differenz T-T₀ positiv oder negativ ist.
Schritt 8: Der Stellmotor 58 wird gemäß den bei den vorstehenden Schritten 6 und 7 berechneten bzw. bestimmten Bedingungen angetrieben.
Auf diese Weise ist es zur Erzielung von Auflaufspulen mit
Fäden gewünschter Zwirndrehung T₀ lediglich erforderlich,
daß eine Bedienungsperson durch Betätigung einer Tastatur die
gewünschte Zwirndrehung T₀ über die Eingabetafel 64 eingibt.
Claims (9)
1. Doppeldrahtzwirnmaschine mit einer Einrichtung zum
Einstellen der Zwirndrehung, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kraftabgabewelle (14) eines
Antriebsmotors (13) über eine Riemenscheibe (11) und einen
endlosen Laufriemen (4), der die Riemenscheibe (11) umläuft
und mehrere Spindeln (3) berührt, den Spindeln (3) eine Drehkraft
erteilt, daß die Kraftabgabewelle (14) auch über eine
Tragwelle (26), an der Antriebstrommeln (6) befestigt sind,
die jeweils mit einer der den Spindeln (3) zugeordneten
Auflaufspulen (3) in Berührung stehen, den Auflaufspulen (5)
eine Drehkraft erteilt, und daß zwischen der Kraftabgabewelle
(14) des Antriebsmotors (13) und der Tragwelle (26) der
Antriebstrommeln (6) eine Einrichtung (Wechselgetriebe 50)
zum Ändern der Geschwindigkeit oder Drehzahl eingesetzt ist.
2. Doppeldrahtzwirnmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (Wechselgetriebe
50) zum Ändern der Geschwindigkeit oder Drehzahl
eine antriebseitige Riemenscheibe (52), eine abtriebseitige
Riemenscheibe (53) und einen sich zwischen den beiden Riemenscheiben
(52, 53) erstreckenden und diese umlaufenden Laufriemen
(54) umfaßt, wobei die antriebseitige Riemenscheibe
(52) aus einer äußeren und einer inneren Scheibe (55 bzw. 56)
zusammengesetzt ist und der Laufriemen (54) mit den Scheiben
(55, 56) in Eingriff steht.
3. Doppeldrahtzwirnmaschine nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die inneren, einander zugewandten
Seiten der Scheiben (55, 56) stumpfkegelförmig ausgebildet
sind und die äußere Scheibe (55) in Richtung entlang
der gemeinsamen Drehachse der beiden Scheiben (55, 56)
relativ zur inneren Scheibe (56) bewegbar ist, so daß die
Stellen, an denen der Laufriemen (54) mit den Scheiben
(55, 56) in Eingriff kommt, sich in Abhängigkeit von dem
Abstand zwischen den beiden Scheiben (55, 56) ändern und
die Drehgeschwindigkeit der Kraftabgabewelle (51) der abtriebseitigen
Riemenscheibe (53) änderbar ist.
4. Doppeldrahtzwirnmaschine nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (Wechselgetriebe
50) zum Ändern der Geschwindigkeit oder Drehzahl
zusätzlich einen Stellmotor (58) umfaßt, wobei eine Kraftabgabewelle
(59) des Stellmotors (58) über eine Kupplung (60)
mit einem Halter (57) verbindbar ist, der an der äußeren
Scheibe (55) befestigt ist, und die äußere Scheibe (55) durch
Betätigen des Stellmotors (58) zur inneren Scheibe (56) hin
und von dieser weg bewegbar ist.
5. Doppeldrahtzwirnmaschine nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kupplung (60) zum
Herstellen einer Verbindung zwischen der antriebseitigen
Kraftabgabewelle (59) des Stellmotors (58) und den Halter
(57) geschaltet wird, wenn der Stellmotor (58) betätigt
werden soll, während die Kupplung (60) zum Unterbrechen der
Verbindung geschaltet wird, wenn der Antriebsmotor (13)
betätigt werden soll.
6. Doppeldrahtzwirnmaschine nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (Wechselgetriebe
50) zum Ändern der Geschwindigkeit oder Drehzahl
zusätzlich eine Eingabetafel (64) zum Eingeben der gewünschten
Zwirndrehung (T₀) und eine Steuereinrichtung (65) umfaßt,
so daß aus der Zwirndrehung (T₀) und der Drehzahl (S) der
Spindeln (3) eine Fadenlaufgeschwindigkeit (Y) bestimmbar
ist, und daß der Ausgang des Stellmotors (58) in der Weise
steuerbar ist, daß eine Geschwindigkeits- oder Drehzahländerung
erzielt wird, die die Fadenlaufgeschwindigkeit (Y)
ergibt.
7. Doppeldrahtzwirnmaschine nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (65)
einen Schreib-Lesespeicher (100) mit wahlfreiem Zugriff,
einen Festwertspeicher (101), eine Zentraleinheit (103), eine
Ein-Ausgabeschnittstelle (104) und einen Zeitgeber (105) umfaßt.
8. Doppeldrahtzwirnmaschine nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steuereinrichtung (65)
Daten bezüglich der Drehzahlen der Tragwelle (26) der Antriebstrommeln
(6) und der Drehzahlen der Welle (21) der
Riemenscheibe (11) zuführbar sind, und daß die Steuereinrichtung
(65) mit einer Anzeigeeinrichtung (110) und der
Eingabetafel (64) jeweils über eine Schnittstelle (111 bzw.
112) verbunden ist.
9. Doppeldrahtzwirnmaschine nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Scheibe (66, 66 a) mit
zwei an gegenüberliegenden Stellen des Umfangs angeordneten
Zähnen (115) jeweils auf der Tragwelle (26) der Antriebstrommeln
(6) und auf der Welle (22) der Riemenscheibe (52)
der Einrichtung (Wechselgetriebe 50) zum Ändern der Geschwindigkeit
oder Drehzahl befestigt ist, und jeweils ein berührungsloser
Sensor (67, 67 a) zum Erfassen des Umlaufes der
Zähne (115) vorgesehen ist.
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