DE2417570B2 - Spinn- oder zwirnmaschine mit einem stufenlos regelbaren getriebe - Google Patents

Description

Bei Spinn- oder Zwirnmaschinen ist das Drehzahlverhälinis zwischen den Antriebswellen für die Spindeln und Spulen von ausschlaggebender Bedeutung. Durch das Drehzahlverhältnis wird beispielsweise der Drall eines Fadens, d. h. die Anzahl der Drehungen des Fadens pro Längeneinheit bestimmt. Bei bekannten Spinn- und Zwirnmaschinen wird ein Vielstufenrädergetriebe verwendet, bei dem sich nicht jedes beliebige Dreh/ahlverhältiiis einstellen labt und das Auswechseln der Räder zur Änderung eines Drchzühlverhältnisses geschultes Personal und etlichen Zeitaufwand erfordert. Dies kann durch Einrichtungen vermindert werden, bei denen Kupplungen das Austauschen der Räder überflüssig machen und eine Steuervorrichtung die Kupplungen schallet (DT-OS 21 10 376). Trotz des großen apparativen Aufwandes dieser Einrichtungen lassen sich jedoch auch damit nur ganz bestimmte Drehzahlverhältnisse einstellen.

Das Einstellen beliebiger Drehzahlvcrhältnisse ist mit einem der seit langem bekannten stufenlos verstellbaren Getriebe möglich (Prospekt Kopp-Variator. Wülfel, 1952). Die Verwendung eines solchen Getriebes bei einer Spinn- und Zwirnmaschine dc obengenannten Art wurde jedoch als unbefriedigend angesehen, da sich ein einmal eingestelltes Drehzahlverhältnis nicht unter allen Betriebsbedingungen konstant halten ließ.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verbindung zwischen den Wellen so auszubilden, daß eine genaue und einfache Einstellung eines beliebigen Drehzahlvcrhältnisses und eine Konstanthaltung des gewünschten Drehzahlverhältnisses unter allen Betriebsbedingungen, d. h. auch bei Stromausfall, möglich ist.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Damit ist es nun möglich, innerhalb der Grenzen des stufenlos regelbaren Getriebes jedes gewünschte Drchzahlverhältnis einzustellen und während des Betriebes der Maschine konstant zu halten. Es ist auch dafür gesorgt, daß bei Stromausfall das zu diesem Zeilpunkt gerade eingestellte Drehzahlverhältnis der Wellen beim Auslaufen der Maschine beibehalten wird. Damit unterscheidet sich diese Ausführung von Spinn- und Zwirnmaschinen, bei denen die Wellen unabhängig voneinander angetrieben sind und deren Drehzahlverhältnis über eine elektronische Regelvorrichtung cinge-S stellt und konstantgehalten wird. Da diese Regelvorrichtung bei Stromausfall fortfällt, ist es dort unmöglich, das zum Zeitpunkt des Stromausfalles eingestellte Drehzahlverhältnis beim Auslaufen der Antriebe beizubehalten.

ίο Es ist zum Überwachen des Spinn- oder Zwirnvorganges wesentlich, jederzeit und ohne zeitraubende Rechenarbeit das tatsächliche Drehzahlverhältnis feststellen zu können. Hierzu ist ein Anzeigegerat vorgesehen, das mit, dem Komparator vorgeschalteten, Drehzahlmeßeinheiton verbunden ist und bei Betätigen eines Schalters wahlweise die Drehzahl jeder Welle einzeln oder das aus den Drehzahlen beider Wellen gebildete Isl-Drehzahlverhältnis anzeigt. Das Anzeigegerät kann auch so ausgestaltet sein, daß es den Dreh/ahlen entsprechende spinntechnische Werte, wie beispielsweise den Drall eines Fadens in Umdrehungen pro Längeneinheit, anzeigt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an t 'und der Zeichnung erläutert.

In der Zeichnung ist mit 10 ein Motor bezeichne!, der über eine Welle 12 und eine kraftschlüssige ( beiseizung 14 eine Mehrzahl von Spindeln 16 antreibt, von denen in der Zeichnung nur eine dargestellt ist. Mit der Welle 12 steht über ein stufenlos regelbares (J ei nebe 18 eine zweite Welle 20 in Verbindung. Sie treibt eine Mehrzahl von Spulen 22 an, auf welche die von den Spindeln 16 ablaufenden Fäden 24 aufgewickelt werden.

Zum Einstellen und Überwachen eines bestimmten Drehzahlverhältnisses der beiden Wellen 12 uno 20 _!St das Getriebe 18 mit einer Regelungsvorrichtu.ig 26 verbunden. Diese umfaßt Drehzahlmeßeinheiten 28 und 30 an den Wellen 12 und 20, deren Meßimpulse zu einem Dividierglied 32 gelangen (die Pfeile im Diagramm bezeichnen die Richtung des Informationsflusses). Das Dividierglied 32 bildet aus den ein/einen Drehzahlen einen Istwert des Drehzahlverhältnisses. der auf einen Komparator 34 gegeben wird, wo er mit einem an einem Sollwertgeber 36 einstellbaren SoII-wert des Drehzahlverhältnisses verglichen wird. Besteht zwischen Ist- und Sollwert eine Differenz, so bewirkt der Komparator 34 über ein Stellglied 38 eine Verstellung des Getriebes 18, so daß der Istwe:; dem Sollwert angeglichen wird.

Das Stellglied 38 ist so ausgebildet, daß es bei Ausfall der elektronischen Regelung durch Stromausfall, automatisch arretiert wird. Daher bleibt während des Auslaufens der Antriebsvorrichtung und der Wellen 12: 20 das eingestellte Drehzahlverhältnis konstant.

An die Drehzahimeßeinheiten 28 und 30 ist ein Anzeigegerät 40 angeschlossen. Durch die wahlweise Betätigung von Schaltern 42, 44 und 46 wird das Anzeigegerät 40 mit der betreffenden Drehzahlmeßeinheit 28; 30 oder mit beiden zugleich verbunden. Die Meßwerte werden im Anzeigegerät in spinntechnische Werte umgerechnet und angezeigt. So erhält man bei Betätigen des Schalters 42 die Spindeldrehung pro Zeiteinheit in Umdrehungen/min und bei Betätigen des Schalters 44 die auf die Spule 22 auflaufende Fadenlänge pro Zeiteinheit in m/min. Bei Betätigen des Schalters 46 erscheint der Quotient (= Drall) aus diesen beiden Werten in Umdrehungen/m.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Spinn- oder Zwirnmaschine mit einer angetriebenen ersten Welle zum Antrieb einer Mehrzahl von Spindeln und einer mit der ersten Welle über ein verstellbares Getriebe in Verbindung stehenden zweiten Welle zum Antrieb einer Mehrzahl von Spulen, auf welche die von den Spindeln ablaufenden Fäden aufgespult werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein stufenlos regelbares Getriebe (18) ein von einem dem Vergleich von Soll- und Istdrehzahlverhältnis der Wellen (12; 20) dienenden Komparator (34) ansteuerbares, bei Stromausrall arretierbares Stellglied (38) aufweist.

2. Spinn- oder Zwirnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Komparator (34) vorgeschalteten Drehzahlmeßeinheiten (28; 30) ein Anzeigegerät (40) verbunden ist, das bei Betätigung eines Schalters (42, 44. 46) wahlweise die Drehzahl jeder Welle (12; 20) einzeln oder das aus den Drehzahlen beider Wellen (12; 20) gebildete Ist-Drehzahlverhälmis anzeigt.