DE3814885A1 - Steuerbare bodenplatte von hochhaeusern, sowie verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Steuerbare bodenplatte von hochhaeusern, sowie verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine steuerbare Bodenplatte von
Hochhäusern auf setzungsempfindlichen Böden nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein weiterer Aspekt der Er
findung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen steuerbaren Bodenplatte sowie zum Steuern
dieser Bodenplatte.
Gründungen von Hochhäusern in setzungsempfindlichen Böden
erfahren partiell unterschiedliche Setzungen, die somit
Schiefstellungen des Bauwerkes hervorrufen. Diese Schief
stellungen werden mit zunehmender Bauwerkshöhe proble
matisch, z.B. weil sie Störungen von Installationen in
den Bauwerken, wie Fahrstühlen, hervorrufen können. Man
hat daher bereits versucht, Gründungen mit steuer
baren Bodenplatten von Hochhäusern, mit denen solche un
gleichmäßigen Setzungen vermieden bzw., wenn sie einge
treten sind, ausgeglichen werden können, zu schaffen.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf solche
Gründungen, die im Tertiär, und zwar in überkonsolidierten
Tonen, oder in unmittelbar darüberliegenden jüngeren
Schichten, wie Quartär oder jungen Auffüllungen, erfolgen.
Diese überkonsolidierten Tone stellen relativ feste
Böden dar, die sich durch eine - annähernd horizontale -
Lamellenbildung oder Lederung auszeichnen. Ein Beispiel
eines solchen überkonsolidierten Tons ist der sogenannte
Frankfurter Ton.
Nach dem Stand der Technik werden nicht steuerbare Flach
gründungen üblicherweise in Form einer Bodenplatte aus
geführt, die entsprechend dem Lastschwerpunkt des über
ihr zu errichtenden Gebäudes und der Geologie ausge
bildet wird. Die Gründung erfolgt dabei im Tertiär oder
unmittelbar darüberliegenden jüngeren Schichten. Notwendig
werdende Justierungen des Bauwerkes müssen durch Aufbringen
von Totlasten oberhalb der Gründung, d.h. der Bodenplatte
oder durch die Einfügung von Pressen im Rohbau erfolgen. -
Nachteilig ist, daß damit ein gezielter, dauerhafter Ein
griff in die Justierung des Bauwerkes nur schwer möglich
ist, da sich oberhalb der Fundamentplatte aufgebrachte
Totlasten nur indirekt auswirken und Verformungen nur über
einen lang andauernden Zeitraum verfolgt und unzureichend
korrigiert werden können. Die Justiermöglichkeiten im Roh
bau oberhalb der Gründungsplatten sind zeitlich begrenzt
und müssen im Endzustand aufgegeben werden. Eine Justierung
im Rohbau führt zu einem unerwünschten Polygon im Bauwerk;
Ausgleichsstufen und Schlepp-Platten sind unvermeidbar.
In einem Fall, in dem unter dem Hochhausfundament aufgrund
der Geologie unterschiedliche Setzungen zu erwarten waren,
ist eine steuerbare Bodenplatte nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 mit einer Justiermöglichkeit unter der Boden
platte vorgesehen worden. Hierzu sind als einstellbare
Volumen unter dem Fundament Wasserkissen aus einem Kunst
stoff, der unter dem Handelsnamen "Neopren" bekannt ist,
angeordnet worden. Das Hochhaus konnte durch gezieltes
Ablassen von Wasser aus einzelnen Wasserkissen im Roh
zustand des Hochhauses justiert werden. Nach dem Abklingen
der damit vorläufig ausgeglichenen Setzungen wurde das
Wasser durch Zementmilch ersetzt, die dann zu Zementstein
erhärtete. - Diese Justiermöglichkeit zwischen Gründungs
platte und Boden durch Wasserkissen, die durch flexible
Wände gekennzeichnet sind, haben verschiedene Nachteile:
Generell sind die Wasserkissen aus Kunststoff für den
Baustellenbetrieb schlecht geeignet und werden häufig
schon vor dem endgültigen Einbau undicht, wodurch das
gesamte Justierungssystem gefährdet ist. Die Justierung
selbst kann nur in begrenztem Umfange und nach unten
erfolgen, da die maximale Höhe der Wasserkissen durch deren
Geometrie begrenzt ist und die Kissen durch Ablassen von
Justierflüssigkeit bzw. Wasser nur flacher eingestellt
werden können. Da dabei das Verhältnis der Höhe des Kissens
zu dessen Breite infolge der flexiblen Wände nicht fest
liegt, stellt das abgelassene Flüssigkeitsvolumen nicht
immer ein lineares Maß für die Absenkung dar. Darüber hinaus
eignet sich die Steuerung der Bodenplatte mit Wasserkissen
nicht zu einer nachträglichen Justierung nach Austausch der
Justierflüssigkeit durch Zementmilch und deren Erhärten.
Um ein Hochhaus, welches bereits eine Schiefstellung er
fahren hat, nachträglich zu justieren, ist es bereits
bekannt, von der Seite unter das Hochhaus fächerartig
Bohrungen vorzusehen, in welche Injektionslanzen einge
führt werden. Durch diese Injektionslanzen wird dann
Injektionsgut in den Baugrund gepumpt, der damit gesteuert
gehoben werden soll. - Nachteilig sind für diese Steuerung
der hohe Aufwand für die Vielzahl notwendiger Bohrungen
und Injektionslanzen, die fächerförmig anzuordnen sind.
Gleichwohl ist nach dieser Methode, die auch als
Soilfractoring-Verfahren bezeichnet wird, eine partielle
Hebung des Bauwerkes schlecht kontrollierbar, u.a. weil
die Injektionsräume nicht begrenzt sind. Da sich das
Injektionsgut unbegrenzt ausbreiten kann, ist der In
jektionsgutverbrauch hoch, und der Boden wird durch die
Ausbreitung des Injektionsguts stark beansprucht. Durch
die ungenaue Dosierung und Hebung kann das Bauwerk über
beansprucht werden.
Um partielle Setzungen von vorne herein möglichst zu ver
meiden, sind auch sogenannte gemischte Gründungen bekannt,
bei denen unterhalb einer Bodenplatte Großbohrpfähle an
geordnet sind. Dadurch wird ein Teil der Lasten über die
Plattenfläche und ein Teil der Lasten über die Pfähle
abgeleitet, um Baugrundinhomogenitäten zu überbrücken. -
Die dazu notwendigen Bohrpfahlarbeiten unter der Gründungs
sohle sind jedoch kostenintensiv und können die Bauzeit
insgesamt verlängern. Die Setzungen werden zwar reduziert,
und zwar je höher der Lasttragungsteil der Pfähle ist,
jedoch besteht keine Justiermöglichkeit unter der Platte,
da sich die Pfähle im Boden verkrallen und einer zur
Justierung erwünschten Einstellung der Gründungsplatte
entgegenwirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine steuerbare
Bodenplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit den
zugehörigen Maßnahmen zur Steuerung so weiterzubilden,
daß eine besonders genaue, gezielte Justierung mit einem
großen Justierbereich erfolgen kann, und zwar auch nach
Fertigstellung des Rohbaues. Damit soll ein weitgehender
auch nachträglicher Ausgleich von partiellen Setzungen
ermöglicht werden, also Möglichkeiten einer Nachjustierung
bestehen.
Diese Aufgabe wird durch die Weiterbildung der steuerbaren
Bodenplatte und durch die Gestaltung der zwischen der
Bodenplatte und dem Boden vorgesehenen einstellbaren
Volumen gelöst.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß unter der
Bodenplatte durch die seitlich fest begrenzten Kammern
insoweit definierte Teilvolumina vorgegeben werden, in
denen eingeführtes Injektionsgut im wesentlichen nur
eine entsprechende variable Höhenveränderung des Teilvolumens
ergibt, wobei die Höhe infolge der unten offenen Kammern
für Justierungszwecke praktisch unbegrenzt ist. Die die
Kammern begrenzenden festen Kammerwände grenzen sowohl
außerhalb als auch innerhalb der Kammern an den Boden,
insbesondere überkonsolidierten Ton, an. Die Bodenplatte
wird also vor der Justierung unmittelbar von dem Boden ge
tragen, ohne daß es hierzu zusätzlicher Maßnahmen bedarf.
Die Herstellung der Kammerwände, die noch weiter unten be
schrieben wird, ist nicht kostenintensiv und kann unmittel
bar nach der Bildung der Sauberkeitsschicht - einer Unter
betonplatte - erfolgen. Bei dem Justiervorgang durch Ein
pumpen von Injektionsgut kann sich dieses nicht über die
Kammerwände hinaus ausbreiten, so daß der Injektionsgut
verbrauch gering ist. Vorteilhaft ist die
Kombination der Unterkammerung der Bodenplatte in über
konsolidierten Tonen, die auch innerhalb der Kammern
Lamellen bilden. Diese Lamellen können durch die einge
führten Injektionsrohre nacheinander mit Injektionsgut
beaufschlagt werden, so daß Justiervorgänge zu unter
schiedlichen Zeitpunkten ohne gegenseitige Störung in
wenig aufwendiger Weise möglich sind, wozu zweckmäßig
jeweils die mit einem Justierrohr in Verbindung stehende
Lamellenschicht zunächst durch einen Druckstoß gecrackt
wird.
Vorteilhaft ist bei der erfindungsgemäßen Unterkammerung
der Bodenplatte, daß die Bodenplatte wie bei einer normalen
Flachgründung ohne Justiermöglichkeit Kontakt mit dem
Untergrund hat. Durch Einpressen von Injektionsgut kann
innerhalb jeder Kammer ein seitlich definierter Hohlraum
erzeugt werden, der mit Verpreßgut gefüllt wird. Dabei ist
wesentlich, daß das Verpreßvolumen in jeder
einzelnen Kammer individuell eingestellt werden kann und
daß jede einzelne Kammer mit einem anderen Druck und/oder
einem anderen Verpreßgut beaufschlagt werden kann, so daß
die Justierung in Form einer partiellen Hebung örtlich
genau auf die Untergrundverhältnisse eingestellt werden
kann. Unzulässige Beanspruchungen der Bodenplatte werden
dabei vermieden. Die Höhe der Korrektur ist dabei unbegrenzt.
Die Justiermöglichkeiten im Hinblick auf die zu erwartenden
partiellen Setzungen können bereits bei der Anordnung und
Ausbildung der Kammern Berücksichtigung finden, indem die
Kammern nicht notwendigerweise gleichmäßig unter der ge
samten Bodenplatte verteilt und mit gleichen Teilvolumina
ausgebildet werden, sondern an den Stellen, an denen die
Notwendigkeit zu Hebungen zu erwarten ist. Die Kammeran
ordnung kann auch den statisch notwendigen Belangen ange
paßt werden. Die Ausbildung nach Anspruch 8 eignet sich
z.B. in Fällen, in denen in dem nicht unterkammerten
Bereich der Bodenplatte ein Drehpunkt gebildet ist.
Die Geometrie der Kammern kann flexibel an
die unterschiedlichen geologischen und statischen Gegeben
heiten angepaßt werden. So können die Grundflächen der
einzelnen Kanmern z.B. rund, oval oder eckig sein. - An das
Injektionsgut werden keine außergewöhnlichen Anforderungen
gestellt, hier können aushärtende Flüssigkeiten je nach
den Anforderungen aus Emulsionen, Lösungen, Suspensionen,
Pasten und Mörtel aus Feststoffen oder Kunstharzen gemäß
DIN 4 093 und DIN 18 309 ausgewählt werden. Bevorzugt ist
eine Mischung aus Bentonit und Zement, welche beim Ver
festigen tonähnliche Eigenschaften erhält, der notwendigen
falls für weitere Justierungen gecrackt werden kann.
Plastisch bleibende Tonmaterialien eignen sich vor allem
für Kammern, die unter zu bildenden Drehpunkten des Bau
werks liegen. Wenn es hingegen nur darum geht, die Volumina
der Kammern teilweise zur Justierung mit hart werdendem
Material zu füllen, kann Zementmilch verwendet werden.
Eine besondere Härte, die sich für Sandböden eignet, kann
mit Silikaten als Injektionsgut erreicht werden.
In einer bevorzugten Anordnung können die Kammerwände unter
einer Sauberkeitsschicht, die aus Unterbeton oder einer
sonstigen Trennlage bestehen kann und welche an der Position
der Kammerwände geschlitzt ist, in den Boden hineinreichen.
Die Kammerwände können, wenn aus Beton bestehend, dabei
vorteilhaft zugleich mit der Sauberkeitsschicht hergestellt
werden. Die Grundplatte liegt in diesem Fall über der
Sauberkeitsschicht auf den Kanmervolumina auf. - Es sind
aber auch andere Ausführungsformen denkbar, in denen sich
die Kammerwände oberhalb der Sauberkeitsschicht erstrecken.
Bevorzugt sind die Injektionsrohre von oben durch die Boden
platte und gegebenenfalls die Sauberkeitsschicht in die
Kammern eingeführt. - In einer Alternative, die zwar in der
Regel längere Injektionsrohre, jedoch keine Durchbrechung
der Bodenplatte und gegebenenfalls der Sauberkeitsschicht
voraussetzt, können die Injektionsrohre auch von unten
seitlich in die Kammern eingeführt sein.
Vorteilhaft ist die Anordnung nach Anspruch 5,
nach der vorgesehen ist, daß in eine Kammer jeweils
mehrere Injektionsrohre hineinreichen, deren Öffnungen in
unterschiedlicher Höhe liegen. Die Öffnungen sind also in
unterschiedlichen Schichten in dem Boden in der Kammer
gestaffelt. Diese Anordnung eignet sich besonders für
mehrere aufeinanderfolgende Justiervorgänge, wobei jeweils
in der Zwischenzeit das zur Justierung injizierte Gut hart
werden kann. Bei jedem Justiervorgang wird ein Hohlraum in
einer anderen Schicht bzw. Lamelle des Bodens gebildet,
der, wenn notwendig, vorher aufgecrackt werden kann.
Wenig aufwendig kann eine nachträgliche Justierung dann er
folgen, wenn eine zuvor in eine Kammer eingebrachte Schicht
Injektionsgut von einem darüberliegenden Injektionsrohr her
durchbohrt wird, so daß weiteres Injektionsgut in eine
tiefer liegende Schicht eingeleitet werden kann.
Zu der Vorgabe von Hohlraumschichten können bereits
bei der Herstellung der Kammern in diesen Hüllen für das
Injektionsgut eingelegt sein, in welche jeweils ein In
jektionsrohr mündet. Dadurch kann auf Crackvorgänge weit
gehend verzichtet werden.
Die Kammerwände können nach den Ansprüchen 9-12 je nach
den speziellen Erfordernissen des Bauwerks, dessen Gründung
und der geologischen Gegebenheiten flexibel ausgewählt
werden. Wichtig ist jedoch, daß die Kammerwände fest genug
sind, um dem Injektionsdruck und auch einem gegebenenfalls
vor der Injektion stattfindenden Crackvorgang standzuhalten,
damit das Kammervolumen seitlich begrenzt ist und die vor
teilhaften Wirkungen der Justierung eintreten können.
Das bei der Justierung eintretende Heben der Kammern kann
durch eine Gleitschicht an den Kammerwänden gemäß Anspruch
16 erleichtert werden, so daß entsprechend geringere In
jektionsdrücke ausreichen.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung der
steuerbaren Bodenplatte sowie zum Steuern der Bodenplatte
und der hierzu verwendeten Kammern besteht nach Anspruch
15 nach einem weiteren Aspekt der Erfindung darin, daß
nach dem Aushub einer Baugrube und Herstellung einer Trenn
lage, die zwischen dem Boden und der späteren Bodenplatte
vorgesehen ist, von dem Niveau der Trennlage aus mit
festen, im wesentlichen vertikalen Kammerwänden seitlich
begrenzte, nach unten offene Kammern hergestellt werden,
die oben dicht an die Bodenplatte anschließen, daß in die
Kammern Enden von Injektionsrohren eingeführt werden und
daß nach Erstellung der Bodenplatte und Errichtung des
Hochhauses im Rohbau je nach Differenzsetzungen in ausge
wählte Kammern vorgegebene Mengen eines erhärtenden In
jektionsguts injiziert werden.
Bei diesem Herstellungsverfahren werden die normalen
Gründungsarbeiten und der Baufortschritt minimal behindert;
die Bauzeit ist kurz. Im Normalfall braucht keine In
jektion durchgeführt zu werden, nur wenn Differenzsetzungen
auftreten, werden diese gezielt durch vorgegebene Mengen
Injektionsguts in die einzelnen Kammern mit gesteuerten
verschiedenen Drücken ausgeglichen. Das notwendige Verpreß
volumen ist durch die Unterteilung mit Kammerwänden bekannt,
so daß hier zeitaufwendige Versuche und Einstellvorgänge
entfallen können. Die Injektionen können je nach Not
wendigkeit auch mehrfach erfolgen. Korrekturvorgänge sind
auch nach dem Ende der Rohbauzeit ohne große Aufwendungen
möglich. Das in dieser Weise hergestellte System zur
Steuerung der Bodenplatte zeichnet sich durch besondere
Robustheit aus.
Die einen Teil des Justiersystems bildenden Injektionsrohre
können aus Metallen oder Kunststoffen bestehen und als
Schläuche ausgeführt sein.
Sie sind bevorzugt gerade, von oben in die Kammern hinein
reichend verlegt, so daß durch sie hindurch eine erhärtete
Injektionsgutschicht durchbohrt werden kann, damit das für
die nächste Justierung eingeführte Injektionsgut eine
tiefere Schicht erreicht.
Zu der Mehrfachinjektion in verschiedenen Schichten in der
Kammer wird darauf hingewiesen, daß auch hier ein vorteil
haftes Zusammenwirken mit überkonsolidierten Tonen, welcher
Lamellen bildet, gegeben ist, da weitgehend voneinander
unabhängige Hohlräume zur Aufnahme des Injektionsguts ge
bildet werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung mit
vier Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a einen vertikalen Schnitt durch eine Ausführungs
form der steuerbaren Bodenplatte mit den zur
Steuerung vorgesehenen Kammern,
Fig. 1b ein zugehöriges Bodenprofil als Beispiel,
Fig. 2 eine Unteransicht auf die Kammern (Grundriß) und
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch eine alternative
Ausführungsform einer Kammer.
In Fig. 1 ist eine zunächst aus Unterbeton oder als Trenn
lage hergestellte Sauberkeitsschicht mit 1 bezeichnet.
Unter der Sauberkeitsschicht sind Kammern, beispielsweise
2, 3, mit rechteckförmigem Grundriß angeordnet. Sie sind
seitlich von im wesentlichen lotrechten festen Wänden be
grenzt, die oben durch Schlitze 13, 14 in der Sauberkeits
schicht hindurchreichen und in eine auf der Sauberkeits
schicht angeordnete Bodenplatte dicht übergehen. Die
Bodenplatte trägt das Bauwerk. Durchgehende Wände an dem
Außenumfang der gesamten Kammeranordnung sind mit 4-7
bezeichnet, weitere Wände zur inneren Unterteilung mit 8
und 9. So ist die Kammer 2 beispielsweise von den Wänden 4,
7, 8 und 9 seitlich begrenzt. Wie insbesondere aus Fig. 1a
ersichtlich ist, sind die Kammern nach unten offen und
schließen Boden 10 ein. Wie aus Fig. 1b hervorgeht,
liegen die Kammern im Tertiär 11, während sich eine
Quartärschicht 12 in dem Bereich oberhalb der Kammern
befindet.
Von oben reichen in die Kammerwände Injektionsrohre hinein,
z.B. 15, 16, 17. Die Injektionsrohre sind durch die Boden
platte 18 und die Sauberkeitsschicht 1 nach unten geführt.
In Fig. 3 ist dargestellt, wie einzelne Injektionsrohre
19-21 durch eine Bodenplatte 22 und eine Trennlage 29
als Injektionsgutführungen in verschiedene Injektions
blasen 23, 24, 25, die durch Hüllen für Injektionsgut
gebildet werden, in eine durch Wände 26, 27 seitlich fest
begrenzte, nach unten offene Kammer 28 hineinreichen.
Claims (22)
1. Steuerbare Bodenplatte von Hochhäusern auf setzungs
empfindlichen Böden, insbesondere überkonsolidierten
Tonen, die Lamellen bilden, wobei unter der Bodenplatte
in dem Boden wenigstens ein einstellbares Volumen vor
gesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Bodenplatte (18) sich unter dieser in den Boden (11, 12) im wesentlichen vertikal erstreckende, feste Kammerwände (4-9) verbunden sind, die nach unten offene Kammern (2, 3) seitlich begrenzen, und
daß in jede der Kammern wenigstens ein Injektionsrohr (15, 16) hineinreicht, in welches ein Injektionsgut bzw. Verpreßgut injizierbar ist.
daß mit der Bodenplatte (18) sich unter dieser in den Boden (11, 12) im wesentlichen vertikal erstreckende, feste Kammerwände (4-9) verbunden sind, die nach unten offene Kammern (2, 3) seitlich begrenzen, und
daß in jede der Kammern wenigstens ein Injektionsrohr (15, 16) hineinreicht, in welches ein Injektionsgut bzw. Verpreßgut injizierbar ist.
2. Steuerbare Bodenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammerwände unter einer Sauberkeitsschicht (1),
auf welcher die Bodenplatte liegt und welche an der
Position (13, 14) der Kammerwände geschlitzt ist, in den
Boden hineinreichen.
3. Steuerbare Bodenplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Injektionsrohre (15, 16) von oben durch die Boden
platte (18) und gegebenenfalls die Sauberkeitsschicht
(1) in die Kammern (2, 3) eingeführt sind.
4. Steuerbare Bodenplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Injektionsrohre von unten seitlich in die
Kammern eingeführt sind.
5. Steuerbare Bodenplatte nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in eine Kammer jeweils mehrere Injektionsrohre (19, 20,
21) hineinreichen, deren Öffnungen in unterschiedlicher
Höhe liegen.
6. Steuerbare Bodenplatte nach einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Kammer Hüllen für das Injektionsgut
eingelegt sind, in welche jeweils ein Injektionsrohr
mündet.
7. Steuerbare Bodenplatte nach einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Grundrißfläche der Bodenplatte mit
einer Vielzahl von Kammern (z.B. 2, 3) unterkammert
ist, die unmittelbar aneinander grenzen.
8. Steuerbare Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundrißfläche der Bodenplatte mit Ausnahme
eines vorgegebenen Bereichs mit einer Vielzahl von
Kammern unterkammert ist.
9. Steuerbare Bodenplatte nach einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammerwände aus Ortbeton bestehen.
10. Steuerbare Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammerwände aus Betonfertigteilen bestehen.
11. Steuerbare Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammerwände als Schlitzwand ausgebildet sind.
12. Steuerbare Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanmerwände als überschnittene Bohrpfahlwand
ausgebildet sind.
13. Steuerbare Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammerwände aus Stahlblechen bestehen.
14. Steuerbare Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammerwände aus Stahlprofilen zusammengesetzt
sind.
15. Steuerbare Bodenplatte nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammerwände aus Holz bestehen.
16. Steuerbare Bodenplatte nach einem der vorangehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammerwände mit einer Gleitschicht versehen
sind.
17. Verfahren zur Herstellung einer steuerbaren Bodenplatte
von Hochhäusern auf setzungsempfindlichen Böden, ins
besondere überkonsolidierten Tonen, die Lamellen bilden,
sowie zum Steuern der Bodenplatte,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Aushub einer Baugrube und Herstellung einer
Trennlage, die zwischen dem Boden und der späteren
Bodenplatte vorgesehen ist, von dem Niveau der Trenn
lage aus mit festen, im wesentlichen vertikalen Kammer
wänden seitlich begrenzte, nach unten offene Kammern
hergestellt werden, die oben durch die Bodenplatte
dicht abgeschlossen sind, daß in die Kammern Enden von
Injektionsrohren eingeführt werden und daß nach Er
stellung der Bodenplatte und Errichtung des Hochhauses
im Rohbau je nach Differenzsetzungen in ausgewählte
Kammern vorgegebene Mengen eines erhärtenden Injektions
guts injiziert werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Injektionen in den einzelnen Kammern mit unter
schiedlichen Drücken gesteuert erfolgen.
19. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Injektion mehrfach erfolgt.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mehrfachinjektion in verschiedenen Schichten
in der Kammer erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Mehrfachinjektion unter erhärtetem Injektions
gut tiefer liegende Schichten durch ein Injektionsrohr
und das erhärtete Injektionsgut hindurch angebohrt
werden.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17-29,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Injektionsvorgang ein Crackvorgang voran
geht, bei dem je eine Bodenschicht in der Kammer
aufgebrochen wird.
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1989
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