DE3814857A1 - Waschmittel in form schmelzbarer formkoerper - Google Patents
Waschmittel in form schmelzbarer formkoerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Waschmittel, das insbesondere zur Ver
wendung in gewerblichen Wäschereien bestimmt ist. Diese Wäsche
reien verwenden üblicherweise enthärtetes Wasser, weshalb der
Gehalt der Waschmittel an Kalkhärte bindenden Buildersalzen ge
genüber einem Haushaltswaschmittel vergleichsweise niedrig ist,
während der Gehalt an stark alkalischen Buildersalzen, insbe
sondere Metasilikaten, üblicherweise sehr viel höher liegt. Auf
grund der hohen Alkalität erfordern pulverförmige Mittel bei ihrer
Handhabung sowie wegen der Tendenz, bei Feuchtigkeitseinwir
kung zu verklumpen, besondere Vorsichtsmaßnahmen. Es ist zwar
bekannt, daß man derartige Mittel auch als flüssige Konzentrate,
sogenannte Stammlaugen, bevorraten und dosieren kann, jedoch
eignen sich die dafür benötigten technischen Anlagen wegen ihres
erhöhten Aufwandes und Platzbedarfes nicht für jeden Standort.
Es bestand daher die Aufgabe, ein derartiges Mittel in einer be
quem handhabbaren, leicht und verlustfrei zu dosierenden Form
anzubieten. Als geeignete Form bietet sich die Tabletten-, Stück-
oder Blockform an. Für diese Anbietungsform ist zusätzlich zu
fordern, daß die Mittel schnell und vollständig in der Einspülvor
richtung der Waschmaschinen gelöst werden, um kurze Arbeitstak
te zu ermöglichen. Andererseits müssen derartige Stücke, anders
als bei Pulverpreßlingen, gegen mechanische Beanspruchung hin
reichend stabil und so kompakt sein, daß eine schichtweise,
gleichmäßige Auflösung ohne Zerfall des Formkörpers ermöglicht
wird. Zerfallende Pulverpreßlinge verursachen häufig harte An
backungen in den Einspülkästen.
Gegenstand der Erfindung, mit denen diese Aufgaben gelöst wer
den, ist ein Waschmittel in Form von schmelzbaren Formkörper,
enthaltend (als wasserfreie Substanz gerechnet):
- A) 35 bis 65 Gew.-% Natriummetasilikat,
- B) 4 bis 25 Gew.-% mindestens eine polyanionische Buildersub stanz aus der Klasse der Polyphosphate, Zeolithe, der Nitrilo triessigsäure, der (co-)polymeren Carbonsäuren und der Poly phosphonsäuren, jeweils in Form der Natriumsalze,
- C) 10 bis 30 Gew.-% eines nichtionischen Tensids,
- D) 2 bis 15 Gew.-% einer wasserlöslichen, wachsartigen Verbin dung aus der Klasse der Polyethylenglykole mit einem Mole kulargewicht von mindestens 1100 und deren Alkylether.
Das Natriummetasilikat ( Komponente A) der Zusammensetzung
Na2O:SiO2=1: 0,9 bis 1 : 1,1 kommt als wasserfreie Substanz zum
Einsatz. Die bevorzugte Menge beträgt 40 bis 60 Gew.-% und ins
besondere 45 bis 55 Gew.-%.
Die Komponente (B) besteht aus mindestens einem polyanionischen
Buildersalz aus der Klasse der Polyphosphate, der Nitrilotriessig
säure, des Zeoliths, der Polyphosphonsäuren und der (co-)poly
meren Carbonsäuren in Form der Natriumsalze. Ihr Anteil beträgt
insgesamt 4 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% und
insbesondere 7 bis 15 Gew.-%.
Als Polyphosphat kommt in erster Linie Natriumtripolyphosphat
(TPP) in Frage, das in Anteilen von 0 bis 10 Gew.-%, vorzugs
weise 0 bis 5 Gew.-% anwesend sein kann. Selbstverständlich sind
in Fällen, in denen phosphatfreie Mittel zwingend vorgeschrieben
sind, auch TPP-freie Mittel geeignet. In diesen Fällen besteht die
Komponente (B) zweckmäßigerweise aus Nitrilotriacetat (NTA)
oder Zeolith oder NTA-Zeolith-Gemischen oder aus Zeolith im Ge
misch mit (co-)polymeren Carbonsäuren, die als sogenannte Co-
Builder und Threshold-Wirkstoffe agieren. Auch Polyphosphonate
besitzen in Kombination mit Zeolith diese Eigenschaften.
NTA als Phosphatsubstitut kann in Mengen von 0 bis 7, vorzugs
weise 0 bis 6 und insbesondere 0 bis 5 Gew.-% eingesetzt werden.
Diese Mengen beziehen sich auf wasserfreies Trinatriumsalz.
Bevorzugte Phosphatsubstitute sind feinkristalline, synthetische,
wasserhaltige Zeolithen vom Typ NaA, die ein Calciumbindevermö
gen im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g (gemäß den Angaben in
DE 22 24 837) aufweisen. Ihre Teilchengröße liegt üblicherweise
im Bereich von 1 bis 10 µm. Der Gehalt an diesen Zeolithen be
trägt 0 bis 15, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%. Mittel ohne Phos
phat bzw. ohne NTA enthalten zweckmäßigerweise 5 bis 10 Gew.-%
Zeolith.
Der Zeolith wird vorzugsweise zusammen mit polyanionischen Co-
Buildern verwendet. Hierzu zählen Verbindungen aus der Klasse
der Polyphosphonsäuren sowie der homo- bzw. copolymeren Poly
carbonsäuren, abgeleitet von Acrylsäure, Methacrylsäure, Malein
säure und olefinischen ungesättigten, copolymerisierbaren Verbin
dungen.
Geeignete Phosphonsäuren bzw. phosphonsaure Salze 1-Hydroxy
ethan-1,1-diphosphonat, Ethylendiamin-tetramethylenphosphonat
(EDTMP) und Diethylentriamin-pentamethylenphosphonat, meist in
Form ihrer Natriumsalze sowie ihre Gemische eingesetzt. Die Men
gen betragen üblicherweise bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf die Mit
tel, vorzugsweise 0,2 bis 1 Gew.-%, bezogen auf Natriumsalz. Im
Falle des Diphosphonates bezieht sich diese Menge auf das Tri
natriumsalz, im Falle des Tetraphosphonats auf das Hexanatrium
salz.
Weitere brauchbare Co-Builder sind Homopolymere der Acrylsäure
und der Methacrylsäure, Copolymere der Acrylsäure mit Meth
acrylsäure und Copolymere der Acrylsäure, Methacrylsäure oder
Maleinsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylether beziehungsweise
Vinylethylether, ferner mit Vinylestern, wie Vinylacetat oder Vi
nylpropionat, Acrylamid, Methacrylamid sowie mit Ethylen, Pro
pylen oder Styrol. In solchen copolymeren Säuren, in denen eine
der Komponenten keine Säurefunktion aufweist, beträgt deren An
teil im Interesse einer ausreichenden Wasserlöslichkeit nicht mehr
als 70 Molprozent, vorzugsweise weniger als 60 Molprozent. Als
besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure bezie
hungsweise Methacrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, wie sie bei
spielsweise in EP 25 551-B1 charakterisiert sind. Es handelt sich
dabei um Copolymerisate, die 40 bis 90 Gewichtsprozent Acryl
säure enthalten. Besonders bevorzugt sind solche Copolymere, in
denen 50 bis 85 Gewichtsprozent Acrylsäure und 50 bis 15 Gew.-%
Maleinsäure vorliegen.
Die genannten (co-)polymeren Carbonsäuren können auch ohne
Mitverwendung von Zeolithen eingesetzt werden. In derartigen
Fällen kann ihr Anteil bis zu 7 Gew.-%, vorzugsweise bis 6
Gew.-% betragen, bezogen auf neutral reagierendes, d. h. in
wäßriger Lösung einen pH-Wert von 7 bis 8 aufweisendes Natrium
salz. In zeolithhaltigen Produkten kann ihr Anteil reduziert wer
den, beispielsweise auf Anteile bis 6%, vorzugsweise 0,5 bis 5
Gew.-% und insbesondere 1 bis 4 Gew.-%.
Als nichtionische Tenside (Komponente C) sind Anlagerungspro
dukte von 2 bis 20, vorzugsweise 3 bis 15 Mol Ethylenoxid (EO)
an 1 Mol einer Verbindung mit im wesentlichen 10 bis 20 Kohlen
stoffatomen aus der Gruppe der Alkohole verwendbar. Geeignete
nichtionische Tenside leiten sich von primären Alkoholen, wie z.
B. an Kokos- oder Talgfettalkohole, Oleylalkohol, Oxoalkohole,
oder an sekundären Alkoholen mit 8 bis 18, vorzugsweise 12 bis
18 C-Atomen ab. Bevorzugt werden Kombinationen von wasserlös
lichen nichtionischen Tensiden (Komponente C 1) und wasserunlös
lichen bzw. in Wasser dispergierbaren nichtionischen Tensiden
(Komponente C 2) eingesetzt. Zur Komponente C 1 zählen solche mit
6 bis 15 EO und einem HLB-Wert von mehr als 11, zur Komponen
te C 2 solche mit 2 bis 6 EO und einem HLB-Wert von 11 oder
weniger. Das Verhältnis von C1 zu C2 kann 2:1 bis 1:4 betragen,
vorzugsweise 1:1 bis 1:3.
Die nichtionischen Tenside können auch Propylenglykolether-
Gruppen (PO) aufweisen. Diese können endständig angeordnet
oder statistisch mit den EO-Gruppen verteilt sein. Bevorzugte
Verbindungen dieser Klasse sind solche vom Typ R-(PO) x -(EO) y ,
worin R für den hydrophoben Rest steht, x Zahlen von 0,5 bis 3
und y Zahlen von 3 bis 20 bedeuten.
Als nichtionische Tenside kommen gegebenenfalls auch Ethoxylate
von Alkylphenolen, 1,2-Diolen, Fettsäuren und Fettsäureamiden
sowie Blockpolymere aus Polypropylenglykol und Polyethylenglykol
bzw. alkoxylierten Alkylendiaminen (Typ Pluronics und Tetronics)
in Betracht. Weiterhin lassen sich die vorbeschriebenen nichtioni
schen Tenside vom EO-Typ teilweise durch Alkylpolyglycoside er
setzen. Geeignete Alkylpolyglycoside weisen beispielsweise einen
C8-16-Alkylrest und einen oligomeren Glycosidrest mit 1,5 bis 6
Glucosegruppen auf. Tenside vom Alkylglycosid-Typ sind vor
zugsweise mit nichtionischen Ethoxylat-Tensiden kombiniert, bei
spielsweise im Verhältnis 5:1 bis 1:5.
Der Gehalt der Mittel an nichtionischen Tensiden bzw. nichtioni
schen Tensidgemischen beträgt 10 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 15
bis 25 Gew.-% und insbesondere 18 bis 22 Gew.-%.
Die Mittel können gegebenenfalls auch anionische Tenside enthal
ten, die als Komponente E bezeichnet werden. Geeignet sind Sei
fen und Tenside vom Sulfonat- bzw. Sulfat-Typ. Anteile bis zu
5 Gew.-%, in einzelnen Fällen bis 10 Gew.-% an anionischen Ten
siden erhöhen die Waschleistung, führen jedoch meist zu einer un
erwünschten Schaumaktivität. Diese Schaumaktivität kann durch
Zusatz geeigneter Schauminhibitoren reduziert werden. Geeignet
sind Organopolysilixane, insbesondere Polydimethylsiloxane sowie
deren Gemische mit Kieselsäure bzw. silanierter Kieselsäure, Koh
lenwasserstofföle und -wachse, mikrokristalline Wachse und von
C2-6 Alkylendiaminen abgeleitete Bis-acyl-alkylendiamine mit lang
kettigen, 14 bis 22 C-Atome aufweisenden Acylresten (Fettsäure
resten). Vorteilhaft werden auch Gemische derartiger Schaumin
hibitoren verwendet. Der Gehalt der Mittel an derartigen Schaum
inhibitoren hängt von der Menge und der Schaumaktivität der syn
thetischen anionischen Tenside ab und beträgt bis zu 5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf anionisches Tensid.
Geeignete Seifen leiten sich von natürlichen oder synthetischen,
gesättigten oder einfach ungesättigten Fettsäuren mit 12 bis 22
C-Atomen ab. Geeignet sind insbesondere aus natürlichen Fettsäu
ren, z. B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren abgeleitete Sei
fengemische. Bevorzugt sind solche, die zu 50 bis 100% aus ge
sättigten C12-18-Fettsäureseifen und zu 0 bis 50% aus Ölsäure
seife zusammengesetzt sind. Ihr Anteil kann bis 10 Gew.-%, vor
zugsweise bis 4 Gew.-% betragen, bezogen auf Natriumseifen.
Brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind lineare Alkylbenzolsul
fonate (C9-13-Alkyl) und Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Al
ken- und Hydroxylalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie
beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenstän
diger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefel
trioxid und anschließende alkalische Hydrolyse der Sulfonierungs
produkte erhält. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus
C12-18-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfooxydation und
anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation erhältlich sind, sowie
alphasulfonierte hydrierte Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren
und deren Methyl- oder Ethylester sowie deren Gemische. Unter
den Sulfonatgruppen enthaltenden Tenside sind bevorzugt die
Alkylbenzolsulfonate, Alpha-Sulfofettsäureestersalze und die
Alpha-Sulfofettsäureester-disalze. Sie liegen in Form ihrer Na
triumsalze vor. Ihr Anteil kann bis 5 Gew.-%, in einzelnen Fällen
bis 8 Gew.-% betragen. Vorzugsweise beträgt er maximal 2 Gew.-%.
Als Bindemittel (Komponente D) enthalten die Mittel 2 bis 15
Gew.-%, bevorzugt 2 bis 10 Gew.-% und insbesondere 3 bis 8
Gew.-% an wasserlöslichen, wachsartigen Verbindungen aus der
Klasse der Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht von
mindestens 1100 sowie deren Alkylether. Vorzugsweise beträgt das
Molekulargewicht des Polyglykolethers 1300 bis 40 000 und, sofern
er keine Alkylgruppen aufweist, insbesondere 1500 bis 20 000. In
den alkylsubstituierten Polyglykolethern kann die Alkylkette 6 bis
24 C-Atome, vorzugsweise 10 bis 18 C-Atome aufweisen. Als be
sonders gut geeignet haben sich von C14-18-Alkoholen bzw. Alko
holgemischen (z. B. Talgalkohol) abgeleitete Alkylpolyglykolether
erwiesen, die 25 bis 100, vorzugsweise 30 bis 50 Ethylenglykol
ethergruppen aufweisen. Unsubstituierte und alkylsubstituierte
Polyether können auch im Gemisch vorliegen.
Als weitere Komponente F können die Mittel auch Aktivsauerstoff
enthaltende Verbindungen enthalten, wie Natriumperborat als Te
trahydrat oder Monohydrat oder Natriumpercarbonat. Diese kön
nen in Anteilen bis zu 30 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-%
anwesend sein. Bevorzugter Sauerstoffträger ist Natriumperborat-
Monohydrat, dessen Anteil bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 15
Gew.-% betragen kann. Überraschend hat sich gezeigt, daß derar
tige, in hochalkalischen Gemischen normalerweise instabilen Per
verbindungen nach dem Inkorporieren in die erfindungsgemäßen
Mittel außerordentlich lagerbeständig sind und beispielsweise nach
6monatiger Lagerung bei 25°C noch keinen meßbaren Sauerstoff
verlust erleiden.
Als weitere Bestandteile können die Mittel noch übliche Waschmit
telzusätze enthalten, wie optische Aufheller, Vergrauungsinhibi
toren, desinfizierend wirkende Stoffe sowie Farb- und Duftstoffe.
Als Vergrauungsinhibitoren kommen Carboxymethylcellulose (Na-
Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose sowie Mischether, wie
Methylhydroxyethylcellulose sowie Gemische der genannten Cellu
loseether in Betracht. Der Anteil der Vergrauungsinhibitoren be
trägt im allgemeinen bis zu 3 Gew.-%, meist 0,5 bis 2 Gew.-%. Der
Anteil der übrigen Zusätze liegt im allgemeinen unter 1 Gew.-%,
meist unter 0,5 Gew.-%.
Die Herstellung der Formstücke bzw. Blöcke kann in der Weise
erfolgen, daß man in beheizbaren Knetmaschinen oder Piliervor
richtungen die Tenside und die Polyether (Komponenten C und D)
aufschmilzt oder in bereits geschmolzenem Zustand vorlegt, worauf
man die übrigen Komponenten in feinpulvriger oder auch granu
lierter Form zufügt und das plastische Gemisch homogenisiert. Die
Korngröße der festen Zusätze ist an sich nicht kritisch, weshalb
es auch nicht erforderlich ist, diese Zusätze zuvor auf Staubfein
heit zu vermahlen. Im Interesse einer leichten Homogenisierbarkeit
und einer Reduzierung des Bedarfes an Plastifiziermittel hat es
sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, wenn die Feststoffe keine
nennenswerten Anteile mit einer Korngröße oberhalb 1,6 mm, ins
besondere keine Anteile oberhalb 1,2 mm aufweisen. Mittlere
Korngrößen von 0,05 bis 0,8 mm sind daher gut geeignet.
Die Temperatur der Schmelze kann, je nach Schmelzbereich der
Komponenten C und D, 40° bis 100°C betragen. Im Interesse ei
ner Herabsetzung der Viskosität der Gemische sind jedoch Min
desttemperaturen von 60°C, vorteilhaft solche von 75° bis 90°C
bevorzugt. Die Viskosität in diesem Bereich sollte 50 000 mPa · s
nicht oder zumindest nicht wesentlich übersteigen. Sofern Aktiv
sauerstoff enthaltende Verbindungen eingearbeitet werden, soll
die Temperatur vorzugsweise 80°C nicht überschreiten und das
Gemisch anschließend möglichst schnell abgekühlt und zum Erstar
ren gebracht werden, um einen unnötigen Sauerstoffverlust zu
vermeiden.
Die homogenisierte Schmelze kann unter Abkühlung zu Strängen
verpreßt werden, die anschließend, wie in der Seifenverarbeitung
üblich, zerschnitten und unter Druck weiter verformt werden
können. Mit Vorteil lassen sie sich aber auch in Formen gießen,
aus denen sie sich nach dem Abkühlen auf Temperaturen unter
halb 40°C leicht ausstoßen lassen. Dieser einfachen Arbeitsweise
kommt es zugute, daß die Formkörper in vielen Fällen schon bei
dieser Temperatur ausreichend formstabil sind.
Die Gestalt der Formkörper kann beliebig sein, z. B. zylindrisch,
quaderförmig oder auch von rundlicher bzw. ovaler Form. Durch
Erstarrenlassen geformte Stücke weisen zwecks erleichterter Ent
nahme aus der Gießform vorteilhaft die Form eines Kegelstumpfes,
Pyramidenstumpfes oder eines Quaders mit verkleinerter Basis
fläche bis hin zu halbkugeligen Formen auf. Bei einer rezeptur
abhängigen Dichte von 1,3 bis 1,7 g/cm3 läßt sich auf diese Weise
die für einen Waschprozeß benötigte Menge bzw. Größe des Form
körpers in einfacher Weise einstellen. Das Stückgewicht liegt bei
einem Waschprozeß in einer kommerziellen Waschmaschine in der
Größenordnung von 300 g. Man kann jedoch auch größere Stücke
in den Einspülvorrichtungen deponieren und die zu lösende Menge
bzw. die gewünschte Laugenkonzentration durch Bestimmung der
elektrischen Leitfähigkeit regulieren. Da der vordosierte Form
körper nicht dazu neigt, sich unter Krustenbildung in der Ein
spülvorrichtung festzusetzen, lassen sich mehrere Waschvorgänge
mit einer einmaligen Dosierung bewerkstelligen und die Bedienung
der Anlage rationalisieren.
Auch die Art des Einspülens kann in verschiedener Weise durch
geführt und den Eigenschaften der Formkörper bzw. der vorhan
denen Waschtechnik angepaßt werden. Bei Formkörpern mit nied
riger Lösungsgeschwindigkeit leitet man den gesamten Wasserzu
lauf durch die Einspülkammer und führt anschließend die Wasch
lauge im Kreislauf durch die Kammer, bis die gewünschte Konzen
tration erreicht ist. Diese Konzentration kann mit Hilfe der elek
trischen Leitfähigkeit der Waschlauge ermittelt und programmiert
werden. In ähnlicher Weise kann man verfahren, wenn man große,
für mehrere Waschvorgänge bestimmte Formkörper einsetzt. Für
Formkörper mit hoher Lösegeschwindigkeit kann ein Teilstrom
vom Wasserzulauf abgezweigt und durch die Einspülkammer ge
führt werden. Die Lösegeschwindigkeit kann dann zusätzlich über
die Temperatur des zugeführten Wassers beeinflußt werden. Für
einen Waschgang portionierte Formkörper oder auch vorhandene
Produktreste können in kürzester Zeit durch Zuführung von
Heißwasser aus einer Mischbatterie mit Dampfzufuhr aufge
schmolzen und eingespült werden. Eine Leitfähigkeitskontrolle der
Waschlaugenkonzentration entfällt dabei.
Ein von der Lösekammer abweichendes Konzept, das eine Reihe
von Vorteilen bietet, ist eine Vorrichtung, die auf die Einspül
kammer aufgesetzt oder darin integriert wird und den Waschmit
telblock unter Bildung eines rieselfähigen Pulvers mechanisch zer
kleinert. Der Zerreiber wird z. B. elektrisch angetrieben und
trägt den Block schichtweise, z. B. mittels einer rotierenden oder
vibrierenden Reibe ab. Die mechanische Dosierkammer hat in die
sem Fall vorteilhaft ein Fassungsvermögen von mehreren vertikal
gestapelten Formkörpern, die nacheinander den Zerkleinerungsbe
reich durchlaufen.Die Waschmitteldosierung kann über Leitfähig
keitskontrolle in der Waschflotte oder einfacher über die Ein
schaltdauer des Zerreibers gesteuert werden. Zugleich mit dem
Starten des Mahlgeräts spült ein Wasserstrahl das Pulver aus der
Einspülkammer in die Waschmaschine.
Die in den Tabellen angegebenen schmelzbaren Rezepturbestand
teile C und D wurden in einem beheizbaren Kneter zusammenge
führt und bei Temperaturen zwischen 80 und 100°C aufgeschmol
zen. Anschließend wurden die festen Bestandteile, die eine Korn
größe von 0,05 bis 0,5 mm aufwiesen, zugefügt und die Schmelze
homogenisiert. Im Falle eines Zusatzes von Natriumperborat wurde
die Schmelze zuvor auf 80°C abgekühlt. Nach vollständiger Ho
mogenisierung wurde die geschmolzene Masse in zylindrische For
men gegossen und rasch auf Raumtemperatur abgekühlt. Analyti
sche Nachprüfungen ergaben, daß während des Abkühlens in der
Gußform kein Entmischen bzw. Absetzen einzelner Kornfraktionen
stattgefunden hatte.
In der Tabelle bedeuten:
STP | |||
= Na-Tripolyphosphat, wasserfrei | |||
NTA | = Nitrilotriacetat, Trinatriumsalz | ||
Polycarboxylat | = Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer (MC 70 000), Natriumsalz | ||
Phosphonat | = Ethylendiamin-tetra-(methylenphosphonat) Hexanatriumsalz | ||
TA + 5 EO | = Talgalkohol 5fach ethoxyliert | ||
TA + 14 EO | = Talgalkohol 14fach ethoxyliert | ||
OA 13/15 + 3 EO | = Oxoalkohol C13-15, 3fach ethoxyliert | ||
OA 14/15 + 7 EO | = Oxoalkohol C14-15, 7fach ethoxyliert | TA + 33 EO | = Talgalkohol, 33fach ethoxyliert (MG des Poly-EO-Restes = 1450) |
PE 4 000 | = Polyethylenglykol, MG = 4 000 | ||
LAS | = lineares Dodecylbenzolsulfonat (Na-Salz) | ||
Seife | = Talg/Cocosseife (Na-Salz) | ||
Celluloseether | = Carboxymethylcellulose-Methylhydroxyethylcellulose Gemisch | ||
Entschäumer | = Polydimethylsiloxan-SiO₂-Gemisch |
Claims (10)
1. Waschmittel in Form schmelzbarer Formkörper enthaltend (als
wasserfreie Substanz gerechnet):
- A) 35 bis 65 Gew.-% Natriummetasilikat,
- B) 4 bis 25 Gew.-% mindestens eine polyanionische Builder substanz aus der Klasse der Polyphosphate, Zeolithe, der Nitrilotriessigsäure, der (co-) polymeren Carbonsäuren und der Polyphosphonsäuren, jeweils in Form der Natriumsalze,
- C) 10 bis 30 Gew.-% eines nichtionischen Tensids,
- D) 2 bis 15 Gew.-% einer wasserlöslichen, wachsartigen Ver bindung aus der Klasse der Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von mindestens 1100 und deren Alkylether.
2. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend 40 bis 60 Gew.-% der Kom
ponente (A) und 5 bis 20 Gew.-% der Komponente (B).
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, worin der Gehalt an Natrium
tripolyphosphat bis 10 Gew.-% vorzugsweise bis 5 Gew.-% be
trägt.
4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, worin
der Gehalt an Zeolith bis 15 Gew.-% und bei Abwesenheit von
Phosphat und/oder Nitrilotriacetat 5 bis 10 Gew.-% beträgt.
5. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, worin
der Gehalt an (co-)polymeren Carbonsäuren, bezogen auf Na
triumsalz bis zu 7 Gew.-%, vorzugsweise bis 6 Gew.-% und bei
Anwesenheit von Zeolith 0,5 bis 5 Gew.-% beträgt.
6. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, worin
der Gehalt an nichtionischen Tensiden 15 bis 23 Gew.-%, vor
zugsweise 18 bis 22 Gew.-% beträgt.
7. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, worin
die Komponente (D) aus Polyethylenglykolen mit einem Moleku
largewicht von 1300 bis 40000 und/oder ihren Alkylethern mit
10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe besteht, wobei deren
Gehalt im Mittel 2 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 8 Gew.-%
beträgt.
8. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, ent
haltend eine Komponente F, die aus einer Aktivsauerstoff ent
haltenden Verbindung, vorzugsweise aus Natriumperborat-mo
nohydrat in Anteilen bis zu 30 Gew.-%, vorzugsweise bis 20
Gew.-% beträgt.
9. Verfahren zur Herstellung der Mittel nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die
pulverförmigen bis körnigen Bestandteile des Mittels in einer
geschmolzenen Mischung der Komponenten (C) und (D) verteilt
und die Mischung unter Formgebung erstarren läßt.
10. Verfahren zum Dosieren der Mittel nach einem oder mehreren
der Ansprüche, daß man die in der in einer separaten Vor
ratskammer untergebrachten Formkörper in einer mittels einer
programmgesteuerten, mechanisch angetriebenen Vorrichtung in
einer für den jeweiligen Waschprozeß benötigten Menge zerklei
nert und den zerkleinerten Anteil in die Waschlauge einbringt.
Priority Applications (18)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3814857A DE3814857A1 (de) | 1988-05-02 | 1988-05-02 | Waschmittel in form schmelzbarer formkoerper |
AT89107369T ATE92123T1 (de) | 1988-05-02 | 1989-04-24 | Waschmitteldosiervorrichtung. |
EP89107370A EP0340589B1 (de) | 1988-05-02 | 1989-04-24 | Waschmittel in Form schmelzbarer Formkörper |
US07/613,519 US5167350A (en) | 1988-05-02 | 1989-04-24 | Detergent dispensing device |
EP89107369A EP0340588B1 (de) | 1988-05-02 | 1989-04-24 | Waschmitteldosiervorrichtung |
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