DE3814687A1 - Strangpresswerkzeug - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Strangpreßwerkzeug zur Herstellung eines Bohrer
rohlings mit mindestens einer innenliegenden, wendelförmig verlaufenden Spül
bohrung aus einem plastischen Rohmaterial aus Hartmetall oder Keramik, mit
einer einen Formraum begrenzenden Düse und einem in derem Einlaufbereich an
geordneten Dorn, der außerhalb der Düsen-Längsachse zumindest einen in die
Düse hineinragenden, elastisch verformbaren Draht trägt, wobei die Innenwand
der Düse in der Weise mit zumindest einer wendelförmigen Einrichtung verse
hen ist, daß das durch die Düse hindurchtretende Rohmaterial eine Verdrillung
erfährt.
Ein solches Strangpreßwerkzeug wird in den Unterlagen des deutschen Ge
brauchsmusters 85 36 805 beschrieben. Hierbei wird von dem Gedanken ausgegan
gen, daß die Verdrillung und die Herstellung der Spülbohrung beim Bohrerroh
ling in einem Verfahrensgang mit dem Strangpressen durchgeführt werden kön
nen. Die am Dorn des Strangpreßwerkzeuges vorgesehenen elastischen Drähte
schaffen schon während des Verdrillens ihren Durchmesser entsprechende Spül
bohrungen, deren gleichmäßige Geometrie nicht durch spätere Arbeitsgänge wie
der zerstört wird. Weil gleichzeitig mit dem Strangpressen über wendelförmig
verlaufende Führungsvorsprünge die Verdrillung des Rohlings bewirkt wird,
hängt die Verdrillung auch nicht mehr von äußeren Größen, wie der Material
flußgeschwindigkeit in der Strangpresse ab. Unabhängig davon, mit welcher Ge
schwindigkeit der Stempel das Material in und durch die Düse preßt, wird
stets eine gleichmäßige Steigung des Hartmetall- oder Keramikbohrerrohlings
bewirkt. Der verdrillte Bohrrohling kann nach Belieben durch einen Trenn
vorgang auf die gewünschte Länge gebracht werden.
Der Anzahl der gewünschten Spülbohrungen entsprechend ist der Dorn des
Strangpreßwerkzeuges mit einem oder mehreren Drähten aus einem elastisch ver
formbaren Material ausgestattet; dieses soll derartig beschaffen sein, daß
jeder Draht sich der Schraubbewegung des Rohmaterials im Bereich der Düse mit
möglichst geringem Formänderungswiderstand anpaßt und auf diese Weise die
Bildung der wendelförmig verlaufenden Spülbohrung im plastischen Rohmaterial
bewirkt. Als elastisches Drahtmaterial kommen in Frage: Kupfer- oder
Buntmetall-Legierungen, Eisen, Eisenlegierungen, Leichtmetalle und
Leichtmetall-Legierungen unter Verwendung von insbesondere Aluminium; als
besonders vorteilhaft hat sich auch der Einsatz von Kunststoffen, wie Polyamid
erwiesen, und zwar auch als Beschichtung für ansonsten metallische Drähte.
Durch die gegenseitige Zuordnung von Draht und Vorsprung im Bereich der Düse
läßt sich die Lage der entstehenden Spülbohrung bezüglich der Nut festlegen.
Beispielsweise kann bei einer Ausführungsform mit zwei Nuten und zwei
innenliegenden Spülbohrungen der Winkel zwischen den jeweiligen
Verbindungslinien 0° oder 90° betragen oder auch gewünschte Zwischenwerte
annehmen. Nach den bisherigen Erfahrungen sollte der Wendelwinkel des
wendelförmigen Vorsprungs in der Düse etwas größer gewählt werden als der für
den Bohrerrohling gewünschte Winkel; in der Regel liegt das Winkelaufmaß bei
ca. 3 bis 7°.
Es hat sich auch als zweckdienlich erwiesen, die Düsen- und Drahtlänge minde
stens so groß zu wählen, daß der wendelförmige Vorsprung in der Düse eine
Wendel von mehr als 90°, vorzugsweise mehr als 180° beschreibt.
In der deutschen Patentanmeldung P 37 14 479.0 (Stand der Technik nach § 3
Abs. 2 Pat G) wird vorgeschlagen, daß die Düse und der Dorn in zueinander un
terschiedlichen Stellungen festhaltbar ausgebildet sind, um die gegenseitige
Zuordnung der genannten Bestandteile, welche die Ausbildung des herzustellen
den Bohrerrohlings beeinflussen, mit geringem Aufwand, erforderlichenfalls
auch während des Strangpreßvorganges, verändern zu können. Bei einem solchen
Strangpreßwerkzeug kann einerseits die Düse und der Dorn gegeneinander ver
dreht werden, wenn die wendelförmige Spülbohrung bezüglich der Spankammer
eine geänderte Winkellage einnehmen soll, zum anderen können beide Teile auch
in Längsrichtung gegeneinander verschoben werden, wodurch der Draht entweder
eine stärkere oder schwächere Verformung in Richtung auf die Düsen-Längsachse
erfährt und sich damit der Abstand zwischen der Spülbohrung und der Düsen-
Längsachse verändern läßt.
Die nach dem Stand der Technik bekannten Strangpreßwerkzeuge haben jedoch den
Nachteil, daß durch die Wahl der Düse die Wendelform bzw. der Bohrertyp fest
gelegt sind. Um mit demselben Strangpreßwerkzeug arbeiten zu können, muß zur
Herstellung der Rohlinge mit einer anderen Nutensteigung oder einem anderen
Durchmesser die Düse gewechselt werden, wozu das Strangpreßwerkzeug von der
zugehörigen Haltekonstruktion abgebaut werden muß. Die dadurch entstehenden
Arbeiten sind umständlich und zeitaufwendig.
Dazu besteht das Bedürfnis, Bohrer mit unterschiedlichem Durchmesser, zum
Beispiel von 3 bis 6 mm, mit ein und demselben Strangpreßwerkzeug anzuferti
gen, wobei der betreffende Bohrer jeweils aus einem Rohling von 6 mm Durch
messer hergestellt werden soll. Hierbei sollen alle Bohrer bei unterschiedli
chem Durchmesser dieselbe, zum Beispiel eine 30° Steigung aufweisen. Da sich
bekanntlich die Länge der Strecke, über der eine Wendel mit einer bestimmten
Steigung, z. B. von 30°, einen vollen Kreis (360°) beschreibt, von der betref
fenden Strecke bei einem 3 mm Bohrer mit einer ebenfalls 30° Wendel unter
scheidet, kann ein 6 mm Bohrerrohling nicht durch entsprechendes Abschleifen
im Durchmesser auf 3 mm reduziert werden, da man hierbei zwangsläufig die
Spülbohrungswendel schneidet, mit anderen Worten, die Spülbohrung wird am
Bohrerumfang freigelegt.
Auch aus diesem Grund ist es erforderlich, für jeden Bohrerdurchmesser eine
andere Düse in das Strangpreßwerkzeug einzubauen.
Es ist daher Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, das eingangs beschriebene Strangpreßwerkzeug derge
stalt weiterzubilden, daß mit geringstmöglichem Aufwand bei ein und derselben
Düse die Geometrie, insbesondere das Steigungsmaß der wendelförmigen Spankam
mern, des Bohrrohlings verändert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das gattungsgemäße Strangpreßwerkzeug nach Anspruch
1 gelöst. Der besondere Vorteil der sich aus einzelnen Scheiben zusammenset
zenden Düse besteht darin, daß diese in beliebiger Weise ausgetauscht als
auch gegeneinander verdreht werden können, womit sich bereits aus einem klei
nen Satz von Scheiben eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten zur Düsen
ausgestaltung ergibt. Insbesondere ist es möglich, beliebig viel Scheiben
hintereinander anzuordnen und somit die Länge der Düse auf den Bedarfsfall
abzustellen.
Vorzugsweise sollen die Düsenscheiben relativ zueinander um die Düsen
längsachse feststellbar ausgebildet sein. Durch Verdrehen der Düsenscheiben
gegeneinander werden in entsprechender Weise die auf der Düseninnenwand be
findlichen wendelförmigen Einrichtungen verschoben, wodurch sich die Wendel
steigung verändern läßt.
Weiterbildungen der Halterung und Feststellorgane des Strangpreßwerkzeuges
werden in den Unteransprüchen 3 bis 5, Ausgestaltungen der einzelnen Wendel
einrichtungsteile jeder Scheibe in den Unteransprüchen 6 bis 14 beschrieben.
Vorzugsweise wird die Düse auf ihrer vom Dorn abgewandten Austrittsseite von
einer Spannmutter gehalten, deren an der Düse anliegende, in Längsrichtung
des Düsenhalters bewegliche Stützfläche bezüglich dieser unterschiedlichen
Stellungen feststellbar ist. Die Verschiebung der Spannmutter kann dabei re
lativ zur Düsenhalterung möglich sein, was dann noch zusätzliche Klemm- bzw.
Spannelemente zum Feststellen erfordert, es ist jedoch ebenso möglich, daß
die Spannmutter mit dem Düsenhalter eine Schraubverbindung bildet und an der
der Düse abgewandten Seite stirnseitig an einer Stützfläche eines Feststell
ringes anliegt. Vorzugsweise weist der Düsenhalter selbst eine lösbare Siche
rung gegen eine axiale oder eine Drehverschiebung auf.
Statt wie bei einer einstückigen Düse mit einer einheitlichen Wendeleinrich
tung, besitzt nunmehr jede Scheibe einen oder mehrere steg- oder nutförmige
Wendeleinrichtungsteile. Diese Teile sind jeweils so ausgebildet, daß eine
leichte Verschiebung ihrer Drehwinkelstellung, in Strangpreßrichtung gesehen,
eine Veränderung des Wendelganges bzw. der Wendelsteigung bewirkt. Damit muß
zwar der Nachteil in Kauf genommen werden, daß entlang der durch die Scheiben
eingestellten Wendel Kantensprünge auftreten, jedoch wird durch die Form der
Wendeleinrichtungsteile dafür gesorgt, daß die Kantensprünge möglichst gering
sind und keinen Einfluß auf die Qualität des stranggepreßten Produktes haben.
Insbesondere empfiehlt es sich, die Nuten und/oder Rippenteile einer jeden
Scheibe gleichmäßig auszugestalten und jedem Teil eine entgegen der Strang
preßrichtung verjüngende Form zu geben. Hierdurch erhält die Wendel einen
Aufbau, der mit dem einer von oben betrachteten Tanne mit gleichem Durchmes
ser vergleichbar ist. Hierbei ergibt sich für das strangzupressende Mate
rial ein relativ geringer Widerstand. Die Nuten- oder Rippenteile können im
Querschnitt halbkreisförmig oder rechteckig sein, bevorzugt wird jedoch eine
rechteckige Querschnittsform, wobei die betreffenden Teile in der Draufsicht
trapezförmig mit einer jeweils auf der Strangaustrittsseite liegenden breite
ren Basisfläche sind. Bevorzugt wird eine Basisfläche, die 1,1 bis dreimal so
groß ist wie die gegenüberliegende Seite bzw. Fläche. In der Draufsicht haben
die Nuten- und/oder Rippenteile die Form eines schiefwinkligen Trapezes mit
Neigungswinkeln der Seitenflächen relativ zu der senkrecht zu der Strang
preßrichtung stehenden Basis (Ebene), wovon der eine spitz, der andere hin
gegen stumpf ist. Die Neigungswinkel liegen zwischen 30 und 70°, vorzugsweise
35 und 50° einerseits bzw. 100 und 140°, vorzugsweise 110 bis 125° anderer
seits. Dies bedeutet, daß bei Neigungswinkeln von beispielsweise 120° und
40°, gemessen relativ zur Basis, die Wendeleinrichtungsteile zwei Grenzlagen
aufweisen, bei denen jeweils nur eine der Wendelseitenflächen stetig ist bzw.
die einzelnen Teile bündig aneinanderliegen. Das Wendelmaß beträgt in dem
einen Falle 30° und in dem anderen 50°.
Grundsätzlich ist der Fachmann in der Wahl der Anzahl der nebeneinanderlie
genden Nuten oder Wendelgänge frei, so kann er beispielsweise mit zwei Nuten
und/oder Rippenwendeln auskommen. Vorzugsweise sollen jedoch jeweils 10 bis
40 Rippen- und/oder Nutenteile in äquidistantem Abstand auf der Düsenschei
beninnenseite angeordnet sein. Je mehr Rippen- und/oder Nutenteile verwendet
werden, desto kleiner wird deren Querschnitt gewählt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen die Scheiben an ihren
äußeren Randseiten beidseitig eine Fase auf.
Um den Abstand der Spülbohrungswendel von der Bohrerrohlings-Längsachse be
einflussen zu können, sind die Düse und der Dorn nach einer Weiterbildung der
Erfindung in zueinander unterschiedlichen Stellungen festhaltbar ausgebildet.
Vorzugsweise sollen die Düse und der Dorn relativ zueinander um die Düsen
längsachse drehbar und/oder relativ zueinander in Längsrichtung verschiebbar
gehalten sein. Die Drehverstellbarkeit ermöglicht eine im Vergleich zu der
zuvor eingenommenen Ausgangslage geänderte Winkellage der Spülbohrung zu der
wendelförmigen Nut. Durch eine Längsverschiebung der Düse relativ zum Dorn
läßt sich der Abstand der Spülbohrung zur Rohlings-Längsachse einstellen. Ein
größerer Abstand der Düse vom Dorn führt zu einer stärkeren Verformung des
Drahtes durch das plastische Rohmaterial und damit zu einem kleineren Abstand
der Spülbohrung zu der genannten Längsachse. Eine Verschiebung des Dorns in
entgegengesetzter Richtung ermöglicht die Vergrößerung dieses Abstandes.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist ein
den Dorn tragender Haltering über einen Spannring mit dem Düsenhalter verbun
den, an der sich der Spannring drehbar abstützt. Durch Drehen des Spannringes
kann die Verriegelung des Halteringes mit dem Düsenhalter beseitigt werden,
so daß der Dorn und die Düse relativ zueinander gedreht werden können; die
Verbindung zwischen der Haltekonstruktion des Strangpreßwerkzeuges und dem
Haltering kann dabei bestehen bleiben.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung stützt sich der Düsenhalter über eine
Geradführung beweglich an einer Aufnahme ab. Die Geradführung läßt sich dabei
in einfacher Weise dadurch verwirklichen, daß die Außenseite des Düsenhalters
eine Längsnut aufweist, in welche die Aufnahme über einen Vorsprung, zum Bei
spiel in Form eines Zylinderstiftes, eingreift.
Um sicherzustellen, daß das plastische Rohmaterial den Formraum unmittelbar
im Anschluß an den Dorn außerhalb des Bereiches des zumindest einen Drahtes
vollständig ausfüllt, ist der Dorn in dem in Frage kommenden Bereich seines
Vorderabschnittes kegelförmig ausgebildet, wobei der Kegelwinkel mindestens
90°, vorzugsweise um 120° beträgt.
Um die Drehverstellung der aneinanderliegenden Scheiben zu erleichtern, weist
das Strangpreßwerkzeug einen in die Düse von außen einführbaren Einstelldorn
auf, der aus einem im wesentlichen zylindrischen Körper besteht, an dessen
Außenmantel eine oder mehrere wendelförmige Rippen angeordnet sind, deren
Breite kleiner als der Abstand der Rippenteile bzw. der Breite der Nutenteile
der Düsenscheiben ist. Der Einstelldorn hat, abgesehen von den rippenartigen
Vorsprüngen, einen Durchmesser, der dem des Düseninnenraumes angepaßt ist.
Für jede Wendelsteigung gibt es demnach einen speziellen Dorn, es sei denn,
man baut in entsprechender Weise wie bei der Düse den Einstelldornzylinder
aus einzelnen Ringscheiben auf, die gegeneinander verdrehbar und feststellbar
sind. Will man den Wendelwinkel der Düse ändern, etwa von 35° auf 40°, so
werden die auf die Düsenscheiben wirkenden Spanneinrichtungen (Spannmutter)
gelöst und der Einstelldorn vom Düsenaustrittsende allmählich in die Düse ge
schoben. Hierbei bewirkt die rippenförmige Wendel des Einstelldorns, daß sich
die Düsenscheiben so gegeneinander verdrehen, daß schließlich der durch die
Wendelteile der Düse gebildete Wendelwinkel mit dem des Einstelldorns (im
eingeschobenen Zustand) übereinstimmt. Die Düsenscheiben werden nunmehr ge
geneinander festgespannt, bevor der Einzeldorn wieder herausgedreht wird.
Vorteilhafterweise kann somit die Wendel der Düse verändert werden, ohne daß
das betreffende Strangpreßwerkzeug auseinandergebaut werden muß. Die Zahl der
parallellaufenden Wendeln eines Einstelldorns richtet sich selbstverständ
lich nach der Wendelanzahl der Düse. Arbeitet man mit einer Düse, die 10 bis
40 Wendel aufweist, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Einstell
dorn mehr als 3, vorzugsweise fünf wendelförmige Rippen aufweist.
Um die Einführung des Einstelldorns in die Düse zu erleichtern, besitzt diese
ein rückseitig befestigtes Handführungsstück, das vorzugsweise eine gerän
delte Griffoberfläche aufweist.
Um ein versehentliches Verstellen der bereits ausgerichteten Düsenscheiben
beim Einstellen der nächstfolgenden Düsenscheiben zu verhindern, ist der Zy
linderkörper des Einstelldornes mindestens so lang, wie die Düse tief ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es
zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein Strangpreßwerkzeug,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch eine Düse in vergrößerter Darstellung,
Fig. 3a einen Ausschnitt aus Fig. 3 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 4a eine Rückansicht einer Düse nach Fig. 3,
Fig. 4b eine vertikale Schnittansicht eines Düseninnenmantelteils,
Fig. 4c eine Draufsicht auf einen Teil des Düsenmantels,
Fig. 5 mehrere Abwicklungen verschiedener Düsenscheibeneinstellungen mit
unterschiedlichem Wendelwinkel,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines Einstelldornes,
Fig. 7a eine Rückansicht des Einstelldornes nach Fig. 6,
Fig. 7b eine vergrößerte Schnitt-Teilansicht des Einstelldornmantels und
Fig. 7c eine vergrößerte Draufsicht auf einen Teil der rippenförmigen Wen
del auf dem Einstelldornmantel.
Das in Fig. 1 dargestellte Strangpreßwerkzeug weist in der durch den Pfeil
12 dargestellten Strangpreßrichtung als wesentliche Bestandteile eine Düse
10, bestehend aus einzelnen Düsenscheiben 10 a (Fig. 3) und einen Dorn 11 mit
einem rückwärtigen Absatz 11 a und einem kegelförmigen Vorderabschnitt 11 b
auf. Der Dorn 11 und die Düse 10 sind in der durch den Pfeil 12 dargestellten
Strangpreßrichtung gesehen hintereinander angeordnet.
Der Dorn 11 wird von dem als Haltering ausgestalteten Grundhalter 13 gehal
ten, der eine Anschlußgewindebohrung 14 aufweist, über die das Strang
preßwerkzeug zum Beispiel an eine nicht dargestellte Tragkonstruktion befe
stigt werden kann, über die auch das zu verarbeitende plastische Rohmaterial
zugeführt wird. Ferner besitzt der Grundhalter 13 außenliegende Verstellnuten
15. Den Grundhalter umgreift ein Spannring 16 mit außenliegenden Verstellnu
ten 17, wobei der Spannring 16 wiederum eine Aufnahme 23 umgreift, welche ih
rerseits den Düsenhalter 18 umfaßt. Am Düsenaustrittsende ist eine Spannmut
ter 19 mit einer vorderen Stützfläche 19 a angeordnet, die über einen außen
liegenden Feststellring 20 aus- und eingedrückt werden kann. Der Feststell
ring 20 ist über außenliegende Verstellnuten 20 a bewegbar (siehe Fig. 2).
Der Grundhalter trägt, zum Beispiel an drei nicht dargestellten radial ausge
richteten Stegen, eine Nabe, in der der Dorn 11 über einen Zylinderstift 21
lösbar gehalten ist, wobei die Lagesicherung des Dornes in Längsrichtung
(Strangpreßrichtung 12) über den bereits erwähnten Absatz 11 a erfolgt. Aus
dem kegelförmigen Vorderabschnitt 11 b des Dornes 11 treten zwei Drähte 22 aus
elastischem Kunststoff aus. Der Kunststoff sollte so beschaffen sein, daß er
der beim Strangpreßvorgang auftretenden Verformung einen möglichst geringen
Formänderungswiderstand entgegensetzt und bezüglich des plastischen Rohmate
rials einen möglichst geringen Reibungswiderstand aufweist. Der kegelförmige
Vorderabschnitt 11 b besitzt einen Kegelwinkel von 120°.
Die lösbare Verbindung zwischen dem Grundhalter 13 und der Aufnahme 23 be
steht aus dem beschriebenen Spannring 16, der sich an einem Flansch der Auf
nahme 23 abstützt und andererseits über eine Gewindebohrung mit einem ent
sprechenden Gewindeabschnitt des Grundhalters 13 eine Schraubverbindung bil
det. Durch Drehen des Spannringes 16 kann die Aufnahme 23 stirnseitig an den
Grundhalter unter Bildung einer starren Verbindung angepreßt werden oder der
Abstand der genannten Teile verstellt werden. Die Aufnahme 23 und der Düsen
halter 18 bilden einen sich in Strangpreßrichtung verjüngenden Kegelraum, der
in den Düseninnenraum mit einem über die Düsenlänge gleichbleibenden Durch
messer mündet. Der sich verjüngende Kegelraum ist mit 24 bezeichnet und
liegt, ebenso wie die Düse, koaxial um die mit 25 bezeichnete Düsen
längsachse.
Die Geradführung des Düsenhalters 18 mitsamt der dort einliegenden Düse 10
besteht aus einem Führungsbolzen 26, der gleichzeitig als Verdrehsicherung
dient und der in einer Längsnut 27 des Düsenhalters 18 eingreift.
Die Lage der Düse 10 bezüglich der Düsenhalterung 18 und des Dornes 11 kann
durch Wahl der Dicke der Anlagescheibe 28 festgelegt bzw. verändert werden,
wobei diese Anlagescheibe einen Einlaufbereich besitzt, der dem des genannten
Kegelraumes (zylindrische Bohrung 24) entspricht. Selbstverständlich ist es
auch möglich, mittels des Feststellringes 20 über den Düsenhalter 18 die je
weilige Düsenposition einzustellen. Am der Strangaustrittsseite zugewandten
Ende liegt eine Anlagescheibe 29 an der Düse an, an deren gegenüberliegenden
Fläche die Spannmutter 19 anliegt.
Der Zylinderstift 30 dient sowohl als Verdrehsicherung als auch als Verbin
dungsmittel des Düsenhalters und der Anlagescheibe 29 zur Düse 10.
Einzelheiten der Düse 10 sind aus den Fig. 3, 3a, 4a, 4b und 4c erkennbar.
Danach besteht die Düse 10 aus mehreren aneinanderliegenden Düsenscheiben
10 a, wobei jede Düsenscheibe im Querschnitt rechteckförmige Rippen-Wendelein
richtungsteile 31 aufweist, die in Draufsicht entgegen der Strangpreßrichtung
gesehen einen sich verjüngenden trapezförmigen Aufbau besitzen. Die Form der
"schiefwinkligen" Trapeze ist Fig. 4c entnehmbar, wobei die jeweiligen Tra
pezwinkel α und β Winkel von etwa 35 bzw. 115° aufweisen. Der durch das Be
zugszeichen a festgelegte Rippen- bzw. Nutenabstand beträgt 4 mm, wobei die
Breite c der Trapezbasis 2,2 mm und die der gegenüberliegenden Fläche d 1 mm
beträgt. Insgesamt sind 15 dieser Wendeleinrichtungsteile 31 auf jeder
Scheibe 10 a angeordnet. Wie aus Fig. 3a hervorgeht, weisen die äußeren Rand
kanten jeweils eine Fase 33 auf. Die Dicke e einer jeden Scheibe beträgt 1
bis 2 mm. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind insgesamt 35 Scheiben hin
tereinander angeordnet.
Der zur Neuausrichtung des jeweiligen Drehwinkels relativ zum benachbarten
Scheibenelement 10 a verwendbare Einstelldorn nach Fig. 6 hat einen Durchmes
ser D, welcher gleich bzw. geringfügig kleiner als der Düseninnendurchmesser
ist. An seiner Zylindermantelfläche weist der Einstelldorn nach Fig. 6 eine
wendelförmig geführte Rippe 37 mit einer Breite d auf, wobei der Wendelwinkel
dem Winkel entspricht, auf den die Düse eingestellt werden soll. Die Breite b
wird so gewählt, daß sie kleiner als der Abstand a-c ist. Für jede einzu
stellende Wendelsteigung gibt es einen solchen Einstelldorn, dessen Zylinder
körper 34 eine Länge l 1 aufweist, die mindestens so groß wie die Länge der
Düse ist, die durch die Anzahl der hintereinandergelegten Düsenscheiben 10 a
bestimmt ist. Zur besseren Handhabung des Einstelldornes besitzt dieser an
der Endseite einen mit einer Rändelung 35 versehenen Handgriff 36, dessen
Länge l 2 etwa der Breite einer Hand entspricht. Der Durchmesser d 1 des Hand
stückes 36 ist geringfügig kleiner als der des Zylinderkörpers 34 des Ein
stelldornes.
Fig. 5 zeigt eine sich aus einzelnen Teilen 31 zusammensetzende abgerollte
Wendel bzw. deren Veränderung durch Verdrehung der betreffenden Scheiben
10 a. Zweckmäßigerweise sollte die Trapezform der einzelnen Wendeleinrich
tungsteile 31 so gewählt werden, daß die gewünschten einzustellenden Wendel
winkel zwischen den beiden in Fig. 5 durchgezogenen Grenzzuständen liegen.
In beiden Grenzzuständen schließen die Trapezseitenwände der Teile 31 bündig
miteinander ab, während auf der anderen Seite ein entsprechendes "Tannenmu
ster" vorliegt. Preßt man in der durch Pfeil 12 dargestellten Richtung Mate
rial durch die Düse, so wird dieses relativ schnell die absatzartigen Vor
sprünge des Tannenmusters zusetzen, so daß praktisch für jede Einstellung
zwischen den beiden dargestellten Grenzeinstellungen eine stetig verlaufende
Wendel existiert.
Claims (25)
1. Strangpreßwerkzeug zur Herstellung eines Bohrerrohlings mit minde
stens einer innenliegenden, wendelförmig verlaufenden Spülbohrung aus einem
plastischen Rohmaterial aus Hartmetall oder Keramik, mit einer einen Formraum
begrenzenden Düse und einem in deren Einlaufbereich angeordneten Dorn, der
außerhalb der Düsen-Längsachse zumindest einen in die Düse hineinragenden,
elastisch verformbaren Draht trägt, wobei die Innenwand der Düse in der Weise
mit zumindest einer wendelförmigen Einrichtung versehen ist, daß das durch
die Düse hindurchtretende Rohmaterial eine Verdrillung erfährt, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Düse (10) aus mehreren aneinanderliegenden ringförmigen
Scheiben (10 a) besteht, die in zueinander unterschiedliche Stellungen fest
stellbar ausgebildet sind.
2. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düsenscheiben (10 a) relativ zueinander um die Düsenlängsachse (25) feststell
bar ausgebildet sind.
3. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (10) auf ihrer vom Dorn (11) abgewandten Austrittsseite von ei
ner Spannmutter (19) gehalten ist, deren an der Düse (10) anliegende, in
Längsrichtung des Düsenhalters (18) bewegliche Stützfläche (19 a) bezüglich
dieser in unterschiedlichen Stellungen feststellbar ist.
4. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannmutter (19) mit dem Düsenhalter (18) eine Schraubverbindung bildet und
an der der Düse (10) abgewandten Seite stirnseitig an einer Stützfläche eines
Feststellringes (20) anliegt.
5. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Düsenhalter (18) eine lösbare Sicherung gegen eine axiale
oder Drehverschiebung im Hinblick auf den Dornhalter (13) bzw. Dorn (11) auf
weist.
6. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Scheibe (10 a) einen oder mehrere steg- oder nutförmige(n)
Wendeleinrichtungsteil(e) (31) aufweist.
7. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die sich aus den Wendeleinrichtungsteilen (31) zusammensetzende
Wendel in der Projektion ein Kreisbogenstück von mehr als 90°, vorzugsweise
mehr als 180° beschreibt.
8. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nutenteile und/oder Rippenteile (31) einen halbkreisförmigen oder
rechteckigen Querschnitt aufweisen.
9. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nuten- und/oder Rippenteile (31) einer jeden Scheibe (10 a)
eine sich entgegen der Strangpreßrichtung (12) verjüngende Form aufweisen.
10. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nuten- und/oder Rippenteile (31) jeweils im Querschnitt rechteckig und in der
Draufsicht trapezförmig mit einer jeweils auf der Strangaustrittsseite lie
genden (breiteren) Basis sind.
11. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Basisfläche 1,1 bis dreimal so groß ist wie die gegenüberliegende Seite.
12. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß einer (α) der Neigungswinkel der Seitenflächen zur senkrecht zur Strang
preßrichtung stehenden Basisebene spitz, der andere (β) hingegen stumpf ist.
13. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Neigungswinkel (α, β) zwischen 30° und 70°, vorzugsweise 33 bis 50° einer
seits bzw. 100 und 140°, vorzugsweise 110 bis 125° andererseits liegen.
14. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeweils 10 bis 40 Rippen- (31) und/oder Nutenteile in äqui
distantem Abstand a auf der Düsenscheibeninnenseite angeordnet sind.
15. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Scheiben (10 a) an ihrem äußeren Randseiten beidseitig
eine Fase (33) aufweisen.
16. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Düse (10) und der Dorn (11) in zueinander unterschied
lichen Stellungen festhaltbar ausgebildet sind.
17. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düse (10) und der Dorn (11) relativ zueinander um die Düsenlängsachse (25)
drehbar gehalten sind.
18. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (10) und der Dorn (11) relativ zueinander in Längsrichtung ver
schiebbar gehalten sind.
19. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein den Dorn (11) tragender Haltering (13) über einen
Spannring (16), der sich an den die Düse (10) aufnehmenden Düsenhalter (18),
der in eine Aufnahme 23 eingesetzt ist, drehbar abstützt, lösbar mit dieser
verspannt ist.
20. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Düsenhalter (18) über eine Geradführung (26, 27) beweglich an einer Aufnahme
(23) abgestützt ist.
21. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Dorn (11) in dem Bereich seines Vorderabschnittes
(11 b), in dem der zumindest eine Draht (22) über ihn hinausragt, kegelförmig
ausgebildet ist, wobei der Kegelwinkel mindestens 90°, vorzugsweise um 120°
beträgt.
22. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 21, gekennzeichnet
durch einen Einstelldorn zur Verstellung des Wendelwinkels (γ) der wendel
förmigen Einrichtung aus einem im wesentlichen zylindrischen Körper (34),
dessen Durchmesser (d) dem der Düse angepaßt ist und an dessen Außenmantel
eine oder mehrere wendelförmige Rippen (37) angeordnet sind, deren Breite (b)
kleiner als der Abstand der Rippenteile (31) bzw. der Breite der Nutenteile
der Düsenscheiben (10 a) ist.
23. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
mehr als 3 vorzugsweise 5 wendelförmige Rippen (37) vorgesehen sind.
24. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Stirnseite ein Handführungsstück (36) am Einstelldorn angeordnet
ist, das vorzugsweise eine gerändelte Griffoberfläche (35) aufweist.
25. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinderkörper (34) mit den Rippen mindestens so lang ist, wie die Düse tief
ist.
Priority Applications (4)
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