DE3813947A1 - Verfahren zum aufbringen einer aus edelmetallen und/oder edelmetallverbindungen bestehenden katalysatorschicht auf einen traeger aus keramischem material - Google Patents
Verfahren zum aufbringen einer aus edelmetallen und/oder edelmetallverbindungen bestehenden katalysatorschicht auf einen traeger aus keramischem materialInfo
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Description
Katalysatorschichten auf keramischen Trägern zur Konvertie
rung von Abgasen von Verbrennungskraftmaschinen.
Die Erfindung bezieht sich auf raumsparende Vorrichtungen
zur Nachverbrennung und Entgiftung der Abgase von Straßen
fahrzeug-Verbrennungsmotoren, speziell im Hinblick auf die
Geräte zur Aufladung.
Insbesondere betrifft sie ein Verfahren zum Aufbringen einer
aus Edelmetallen und/oder Edelmetallverbindungen bestehenden
Katalysatorschicht auf einen Träger aus keramischem Material.
Katalysatoren zur Konvertierung der Abgase von Verbrennungs
kraftmaschinen (Otto- und Dieselmotoren) werden insbesondere
in Anbetracht der Umweltbelastung vor allem für Straßenfahr
zeuge vermehrt eingesetzt. Die diesbezüglichen gesetzlichen
Vorschriften werden laufend strenger und es ist daher im
Interesse der Allgemeinheit, alle Möglichkeiten der Abgas
entgiftung auszunutzen. Zum Stand der Technik werden folgende
Druckschriften zitiert:
- - Edgar Koberstein, Katalysatoren zur Reinigung von Auto abgasen, Chemie in unserer Zeit, 18. Jahrg. 1984, Nr. 2, Seiten 37-45
- - Polat Oeser und Walter Brandstetter, Grundlagen zur Abgas reinigung von Ottomotoren mit der Katalysatortechnik, MTZ Motortechnische Zeitschrift 45 (1984) 5, Seiten 201-206
- - A.F.M. Leenaars, K. Kreizer, A.J. Bruggraf, Porous alumina membranes, Chemtech Septemer 1986, Seiten 560-564
- - US-A-21 06 744
- - R.J. Charles, Phase Separation in Borosilicate Glasses, Journal of The American Ceramic Society-Charles, Vol. 47, No. 11, Seiten 550-563
- - M.G. Nicholas, D.A. Mortimer, Ceramic/metal joining for structural applications, (1985 The Institute of Metals), Materials Science and Technology, September 1985, Vol. 1, Seiten 657-665
- - EP-A-01 43 956.
In der EP-A-01 43 956 wird ein volumetrisches Aufladegerät
(Druckwellenmaschine) für einen Straßenfahrzeugmotor be
schrieben, dessen Rotor gleichzeitig als Katalysatorträger
ausgebildet ist. Dadurch kann eine separate Vorrichtung
zur Entgiftung der Abgase zumindest teilweise eingespart
werden. Es ergaben sich indessen Probleme bei der Beschich
tung eines aus einem keramischen Stoff bestehenden Rotors,
da der Rotor und damit die Katalysatorschicht sehr hohen
mechanischen und thermischen Beanspruchungen (Fliehkräfte,
Temperaturwechsel) ausgesetzt sind. Die Schichten müssen
fest verankert sein und dürfen im Betrieb nicht abblättern.
Es besteht daher ein großes Bedürfnis nach Weiterentwick
lung und Vervollkommnung der Katalysator-Beschichtungstechnik.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Aufbringen einer aus Edelmetallen und/oder Edelmetall
verbindungen bestehenden Katalysatorschicht auf einen Träger
aus keramischem Material anzugeben, das sich auf einfache
Weise auch an kompliziert geformten Körpern anwenden läßt
und fest haftende, nicht abblätternde Oberflächenschichten
liefert. Die Ergebnisse sollen reproduzierbar sein. Das
Verfahren soll sich zudem kostengünstig durchführen lassen.
Insbesondere soll es vorteilhaft auf Si3N4-Keramik anwend
bar sein.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im eingangs erwähnten
Verfahren eine elektrisch leitende Zwischenschicht herge
stellt wird, indem zunächst eine dünne Folie aus einer Sil
ber-Titanlegierung aufgebracht und diese einer Wärmebehandlung
unter Vakuum während 3 bis 30 min bei einer Temperatur ober
halb des Schmelzpunktes von Silber unterworfen und abgekühlt
wird, und daß die Katalysatorschicht elektrolytisch auf
den auf diese Weise vorbereiteten Körper aufgebracht wird.
Die Erfindung wird anhand des durch Figuren näher erläuterten
Ausführungsbeispiels beschrieben:
Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen keramischen Körper
mit einer aufgelegten Metallfolie,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen keramischen Körper
mit einer aufgebrachten Metallschicht,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen keramischen Körper
mit einer aufgebrachten Metallschicht und einer Kata
lysatorschicht.
In Fig. 1 ist ein schematischer Längsschnitt durch einen
keramischen Körper mit einer aufgelegten Metallfolie dar
gestellt. 1 ist ein Träger aus keramischem Material, im
vorliegenden Fall aus Siliziumnitrid Si3ZN4 · 2 ist eine dünne
Metallfolie, im vorliegenden Fall beispielsweise eine Ag/Ti-
Legierung mit 3 bis 5% Titan als reaktivem Element.
Fig. 2 bezieht sich auf einen schematischen Längsschnitt
durch einen keramischen Körper mit einer aufgebrachten Metall
schicht. 1 ist der Träger aus keramischem Material, 2 die
nun aufgeschmolzene und wieder erstarrte Folie aus einer
Ag/Ti-Legierung und 3 eine mehr oder weniger zusammenhängende
oder als Inseln vorhandene Schicht aus TiN.
Fig. 3 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch einen
keramischen Körper mit einer aufgebrachten Metallschicht
und einer Katalysatorschicht. 1 ist der Träger aus kera
mischem Material, 2 die aufgeschmolzene und wieder erstarrte
Folie aus einer Ag/Ti-Legierung und 3 die Schicht aus TiN.
Die als sehr feine Nadeln nach einem elektrolytischen Ver
fahren abgeschiedene Katalysatorschicht 4 ist fest mit dem
Material der Folie 2 verbunden.
Siehe Fig. 1 bis 3!
Ein Zellenrad einer Druckwellenmaschine wurde auf seiner
äußeren Oberfläche mit einer Katalysatorschicht 4 versehen.
Der als Träger 1 dienende Rotor bestand aus Si3N4 und hatte
einen Außendurchmesser von 180 mm und eine Länge von 150 mm.
Der äußere hohlzylindrische Teil wies eine radiale Wand
stärke von 4 mm auf. Die Zellwände hatten eine Dicke von
1,6 mm. Auf die äußere Oberfläche des Trägers wurde eine
Folie 2 aus einer Ag/Ti-Legierung von 50 µm Dicke aufgelegt.
Die Legierung hatte die nachfolgende Zusammensetzung:
Ag = 96 Gew.-%
Ti = 4 Gew.-%.
Ag = 96 Gew.-%
Ti = 4 Gew.-%.
Das Ganze wurde nun in einen Ofen gebracht und während einer
Zeit von 15 min bei einer Temperatur von 1000°C unter Vakuum
wärmebehandelt. Dabei fand eine Austauschreaktion an der
Grenzfläche Träger 1/Folie 2 statt, dergestalt, daß das
Titan zum Teil das Silizium ersetzte und eine mehr oder
weniger zusammenhängende Schicht 3 aus Titannitrid TiN ge
bildet wurde. Diese Schicht 3 war mit dem Träger 1 fest
verankert. Auf die durch die geschmolzene und wieder er
starrte Folie 2 aus der Ag/Ti-Legierung gebildete Zwischen
schicht wurde nach dem elektrolytischen Verfahren der Johnson
Matthew Company, GB (JMC) eine Katalysatorschicht 4 von
0,15 mg/m2 Platinmetallgehalt abgeschieden.
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt.
Die aus Edelmetallen und/oder Edelmetallverbindungen vorzugs
weise der Platinmetalle bestehende Katalysatorschicht 4
kann nach Aufbringen der Folie 2 aus einer Ag/Ti-Legierung
auf einen Träger 1 aus keramischem Material nahezu beliebiger
Zusammensetzung aufgebracht werden. Vorzugsweise sind dies
Si3N4; SiC und Al2O3. Die Wärmebehandlung wird während 3
bis 30 min oberhalb der Schmelztemperatur des Silbers durch
geführt. Danach wird der Körper wieder abgekühlt und die
Katalysatorschicht 4 nach einem elektrolytischen Verfahren
aufgebracht. Die Dicke der Folie 2 beträgt je nach Abmes
sungen des zu beschichtenden Körpers 3 bis 100 µm und die
Wärmebehandlung erfolgt bei 1000°C unter Vakuum.
Claims (2)
1. Verfahren zum Aufbringen einer aus Edelmetallen und/oder
Edelmetallverbindungen bestehenden Katalysatorschicht
(4) auf einen Träger (1) aus keramischem Material, dadurch
gekennzeichnet, daß eine elektrisch leitende Zwischen
schicht hergestellt wird, indem zunächst eine dünne Folie
(2) aus einer Silber-Titanlegierung aufgebracht und diese
einer Wärmebehandlung unter Vakuum während 3 bis 30 min
bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes von
Silber unterworfen und abgekühlt wird, und daß die Kata
lysatorschicht (4) elektrolytisch auf den auf diese Weise
vorbereiteten Körper aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger (1) aus Siliziumnitrid besteht und die Silber-
Titanlegierung 3 bis 5 Gew.-% Titan enthält, daß die
Folie (2) eine Dicke von 3 bis 100 µm aufweist und daß
die Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 1000°C
durchgeführt wird, wobei mindestens teilweise eine mehr
oder weniger zusammenhängende, mit dem Träger (1) fest
verankerte Schicht (3) aus Titannitrid gebildet wird.
Priority Applications (3)
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