DE3811550C2 - Auslaufsteuerventil - Google Patents
AuslaufsteuerventilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Ventile zur Steuerung des Auslaufs von
Partikelmaterial aus einem Auslaß, beispielsweise zur Steuerung der
Entleerung von aus Einzelteilen bestehendem Material oder Partikelmaterial
aus einem Vorrat.
In vielen unterschiedlichen Industriezweigen wird ein gesteuerter Auslauf
von Partikelmaterial benötigt. Gewöhnlich wird ein Vorrat des Materials in
einem Bunker oder dergleichen gehalten, der eine unterseitige, tragende
Oberfläche mit einer oder mehreren Öffnungen aufweist, durch die das
Material zu einem Verwendungsort ausgegeben wird.
Die Erfindung geht aus von einem Ventil gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Ein derartiges Ventil ist beispielsweise aus der GB-PS 967
096 bekannt.
Bei dieser bekannten Anordnung zur veränderlichen bzw. einstellbaren
Steuerung der Ausgaberate von Material aus einem Vorrat werden drei
zusammenwirkende Platten mit selektiv ausrichtbaren Öffnungen verwen
det. Eine Steuerung verstellt eine Platte zwischen den anderen Platten, um
einen gewünschten Ausrichtungsgrad zu bewirken, um hierdurch die
effektive Fläche der Auslauföffnung und die Auslaufrate zu steuern.
Eine derartige Konstruktion ist mit verschiedenen Problemen behaftet. Als
erstes weisen die drei Platten zusammenwirkende flache Oberflächen auf,
die auf sehr enge Toleranzen maschinell bearbeitet werden müssen, um
einen verschiebbaren Kontakt einander gegenüber beizubehalten. Material
kann zwischen die Platten gelangen und dadurch an den Elementen Abrieb
herbeiführen, so daß ein dichter Eingriff zwischen sich gegenüberliegenden
Plattenoberflächen verhindert wird. In einer Umgebung mit hoher Tempera
tur können sich die Platten auch verformen und Deformationen erleiden, so
daß die zusammenwirkenden flachen Oberflächen nicht in engen Eingriff
treten können und aneinander festsitzen können. In jedem dieser Fälle ist die
Funktion des Ventils nachteilig beeinträchtigt.
Aus der DE-PS 93 12 18 ist ein vibrierender Siloverschluß bekannt, bei dem
zwei übereinander angeordnete Schlitzroste vorgesehen sind, wobei der
untere Rost seitwärts verschoben werden kann, um den Siloverschluß zu
öffnen oder zu schließen.
Des weiteren wird eine ziemlich komplizierte Anordnung benötigt, um die
relative Bewegung der Platten bzw. Roste zueinander zum Steuern der
Zuführungsrate genau zu führen.
Ein weiteres Problem, das bei herkömmlichen Ventilen mit Schiebeplatten
konstruktion auftritt, besteht darin, daß sich Material zwischen den Kanten
bzw. Rändern der Öffnungen der nebeneinanderliegenden Platten so verkei
len kann, daß die sich bewegende Platte blockiert wird. Es ist dann
erforderlich, ein festes, verkeiltes Teil von Hand zu bewegen, bevor die
normale Funktion des Ventils wieder aufgenommen werden kann.
Ein weiteres Problem bei bekannten Ventilen mit Schiebeplattenkonstruktion
besteht darin, daß gewöhnlich ein unzureichender Übergang vom fließfreien
Zustand auftritt, sobald die Plattenöffnungen miteinander ausgerichtet sind.
Beim Ingangsetzen erfolgt im allgemeinen kein Fließen oder dieses setzt sich
lediglich für kurze Zeit fort, selbst wenn die Plattenöffnungen ausgerichtet
sind, bis die Ventilanordnung in Schwingungen versetzt wird, um die
Brückenbildung des Materials zu eliminieren und den Materialvorrat zu
lockern.
Schließlich ist aus der DE-AS 10 48 235 eine Einrichtung zur Regelung einer
kontinuierlichen Entnahme von Schüttgut aus einem Vorratsbehälter
bekannt. Diese Einrichtung weist vertikal federnd gelagerte Platten auf, an
denen das Schüttgut gleichmäßig vorbeiströmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Ventil zur
Steuerung des Auslaufs von Partikelmaterial aus einem Auslaß anzugeben,
bei dem die Elemente mit großen Toleranzen gefertigt werden können, die
Beeinträchtigung der Funktion des Ventils durch verkeiltes Material
vermieden wird und ein hinreichend definierter Übergang zwischen
verschiedenen Betriebszuständen erzielt wird. Diese Aufgabe ist erfindungs
gemäß bei einem Ventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unter
ansprüche.
Durch die Erfindung ist ein Allzweckventil geschaffen worden, mit dem der
Auslauf von Partikelmaterial gesteuert werden kann. Eine obenliegende
Platte (im folgenden obere Platte) mit wenigstens einer ersten durch
gehenden Öffnung wirkt mit einer untenliegenden Platte (im folgenden
untere Platte) mit wenigstens einer zweiten durchgehenden Öffnung
zusammen. Die wenigstens eine erste Öffnung der oberen Platte ist derart
gegen die wenigstens eine Öffnung der unteren Platte seitlich versetzt
angeordnet, daß sich die Öffnungen nicht überlappen. Es ist eine Ein
richtung vorgesehen, um den vertikalen Abstand zwischen der oberen und
unteren Platte zu ändern.
Die Erfindung ermöglicht die Änderung der Fließ- bzw. Strömungsrate von
Partikelmaterial durch die ersten und zweiten Öffnungen, indem einfach der
vertikale Abstand der Platten vorbestimmt geändert wird. Die erfindungs
gemäße Anordnung beruht in der Funktion auf der sich ergebenden
Gestaltung, d. h. Konfiguration, die ein Partikelmaterialhaufen annimmt, und
die gewöhnlich durch den Neigungs- oder Schüttwinkel (Rutschungswinkel)
für das Material gekennzeichnet ist.
Kurz, wenn Partikelmaterial angehäuft wird, ergibt sich eine Neigung, die für
eine gegebene Materialart konstant und unabhängig von der Materialmenge
ist. Beispielsweise können zwei identische Mengen von Partikelmaterial
unterschiedlicher Art zur Bildung von Haufen mit unterschiedlichen Höhen
führen. Der höhere Haufen hat einen größeren Schüttwinkel. Eine Ver
größerung der Materialmenge im Haufen ändert den Schüttwinkel nicht,
sondern ändert vielmehr die Höhe des Haufens und die Verteilungsfläche
des Materials auf dessen Auflagefläche.
Gemäß der Erfindung steuert eine Änderung des vertikalen Abstands der
oberen und unteren Platte die Verteilungsflächen des Partikelmaterials auf
der Oberfläche der unteren Platte. Bei Nichtfließ-Zustand überlappt die erste
Öffnung mit keinem Abschnitt der zweiten Öffnung und die obere und
untere Platte befinden sich entweder dicht gegeneinander, so daß die erste
Öffnung blockiert ist, oder sie sind in einem derartigen Abstand angeordnet,
daß sich die Verteilungsfläche des Materials auf der unteren Platte nicht mit
irgendeiner der Öffnungen in der unteren Platte schneidet. Wenn die Platten
voneinander fort bewegt werden, nimmt die Verteilungsfläche des Materials
progressiv zu, wenn das Material auf die untere Platte ausgegeben wird.
Sobald die Platten ausreichend weit entfernt sind, schneidet sich der Rand
der Verteilungsfläche des Partikelmaterials mit der zweiten Öffnung und das
Material fließt dann durch diese.
Wenn die Plattenöffnungen strategisch angeordnet sind, müssen die Platten
nicht dicht gegeneinander bewegt werden, um ein Fließen abzustellen. Es
können vielmehr die relativen Positionen der Platten gesteuert werden, so
daß sich der Rand der Verteilungsfläche unmittelbar benachbart den
Öffnungen in der unteren Platte befindet. Wenn die Platten weiter ausein
anderbewegt werden, läuft unmittelbar darauf ein Strom aus der Öffnung
in der oberen Platte über in die Öffnung in der unteren Platte. Es sind im
Material zwischen dem Vorrat und der unteren Platte keine Lücken oder
Zwischenräume geschaffen worden, wie es bei herkömmlichen Ventilen mit
Schiebeplattenkonstruktion der Fall ist, wenn das Fließen bzw. der Strom
abgeschnitten wird. Diese sind der Grund für eine Brückenbildung und ein
Hängenbleiben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die obere Platte
wenigstens eine kreisförmige Öffnung auf und die untere Platte weist
wenigstens zwei kreisförmige Öffnungen auf, die so angeordnet sind, daß
die Abstände zwischen dem Mittelpunkt der ersten Öffnung und den Mittel
punkten der zweiten Öffnungen derselbe ist. Dies hat zur Folge, daß sich
das Material mit zunehmender Verteilungsfläche auf der unteren Platte nach
und nach in einen zunehmend größeren Bereich der zweiten Öffnungen
bewegt. Hierauf beruht der glatte Übergang in der Fließgeschwindigkeit
bzw. -rate.
Es kann eine Anordnung vorgesehen sein, um die zusammenwirkenden
Ventilplatten in Schwingungen, Rütteln oder Vibration zu versetzen.
Hierdurch wird ein Hängenbleiben und eine Brückenbildung des Materials
verhindert, so daß sich eine glatte Strömung bzw. ein glatter Fließübergang
ergibt und der effektive Schüttwinkel für ein gegebenes Material her
abgesetzt wird. Wenn eine Änderung von einem statischen Zustand erfolgt,
bei dem die Platten vertikal mit Abstand angeordnet sind und der Rand der
Verteilungsfläche auf der unteren Platte benachbart einer der Öffnungen in
der unteren Platte ist, wird eine Vibration sofort die Verteilungsfläche
vergrößern und das Fließen in Gang setzen.
Bei dem erfindungsgemäßen Ventil kann die Fließrate genau gesteuert
werden. Der Fließratenübergang ist glatt und es ist nicht erforderlich, daß
sich zusammenwirkende Oberflächen dicht gegeneinander in Scherung
bewegen, wie sie gewöhnlich bei bekannten Anordnungen zum Einsatz
kommen.
Die Erfindung wird im folgenden weiter anhand eines Ausführungsbeispiels
und der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer Sand- und Gieß-Behandlungsvor
richtung, bei der ein erfindungsgemäßes Auslaufsteuerventil
für einen gesteuerten Auslauf des Partikelmaterials eingebaut
ist,
Fig. 2 eine vergrößerte fragmentarische Draufsicht der zusammen
wirkenden Platten des Auslaufsteuerventils,
Fig. 3 eine vergrößerte fragmentarische Draufsicht des Auflauf
steuerventils, die die Beziehung der Öffnungen auf zusammen
wirkenden Ventilplatten zeigt,
Fig. 4 eine Schnittansicht des Ventils von Fig. 3, bei der sich das
Ventil im fließfreien Zustand befindet, und
Fig. 5 eine Ansicht ähnlich Fig. 4, bei der sich das Ventil in einem
geöffneten Zustand befindet.
In Fig. 1 ist eine Sand- und Gieß-Handhabungsanordnung (Förderanordnung)
10 dargestellt, bei der ein erfindungsgemäßes Auslaufsteuerventil 12
eingebaut ist. Selbstverständlich ist diese spezielle Verwendung des
Steuerventils lediglich beispielhaft und als nicht einschränkend anzusehen,
da das erfindungsgemäße Ventil in zahlreichen anderen Vorrichtungen und
Industriezweigen Anwendung finden kann. Diese spezielle Anordnung wurde
ausgewählt, um den Aufbau und die Vorteile des erfindungsgemäßen
Steuerventils zu demonstrieren.
Kurz, die Anordnung 10 kann bei einem Metallgießverfahren verwendet
werden, bei dem Formsand um ein Modell 14 in einem Formkasten 16
verdichtet wird. Gewöhnlich wird ein Styroschaum-Modell (Styrofoam-
Modell) 14 im Formkasten angeordnet. Gleichzeitig mit Rütteln des
Formkastens wird der Sand zum Abregnen auf das Modell 14 gebracht. Das
Rütteln bzw. die Vibration der Vorrichtung verhindert Brückenbildung und
Festhängen des Sandes und stellt sicher, daß der Sand seinen Weg in
sämtliche Ritzen und Spalten findet, wenn er um die Form verdichtet und
verfestigt wird. Sobald geschmolzenes Metall in die Form gegeben wird,
verdampft der Styroschaum und wird durch eine geeignete Anordnung
ausgelassen.
Eine gesteuerte Zuführung des Sandes aus einem Vorrat 18 ist primär aus
zwei Gründen erwünscht. Als erstes schaltet eine gesteuerte Zuführung des
Sandes Hängenbleiben und Brückenbildung des Sandes um das Modell 14
aus und gestattet eine fortschreitende, gleichförmige Verfestigung des
Sandes um das Modell 14. Zweitens kann die Styroschaum-Form kompli
zierte Vorsprünge aufweisen, die dazu neigen, unter starker Belastung des
Sandes zu brechen. Es ist somit erwünscht, daß die Fließrate des Sandes
ausgewählt und daß die Rate in einigen Fällen in ausgewählten Bereichen
bzw. Flächen geändert werden kann. Diese beiden Ziele können mit der
erfindungsgemäßen Anordnung erreicht werden.
Der Sandvorrat 18 wird der Anordnung 10 über einen Bunker bzw. Trichter
19 zugeführt und sein Gewicht wird hauptsächlich von einer flachen, nach
oben weisenden Oberfläche 20 auf einer obenliegenden Platte (im folgenden
obere Platte) 22 des Steuerventils 12 getragen. Der Vorrat 18 ist zu
sammenwirkend durch die Platte 22 und ein oberes Gehäuse 24 begrenzt.
Die Platte 22 ist in der Darstellung quadratisch und paßt eng mit dem
Querschnitt des Gehäuses 24 zusammen und ist an diesem derart befestigt,
daß Material zwischen dem peripheren Rand 26 der Platte 22 und der
Innenfläche 28 des Gehäuses 24 nicht durchtreten kann. Sand fließt aus
dem Vorrat 18 nach unten in eine Anzahl von durchgehenden Öffnungen 32
in der Platte 22.
Der Formkasten 16 umfaßt ein Gehäuse 33 mit einem Boden 31 und einem
Querschnitt, der im allgemeinen mit dem Gehäuse 24 zusammenpaßt. Das
Modell 14 ist im Formkasten gehalten. Ein elastisches Diaphragma 30 ist
zwischen dem Boden des Gehäuses 24 und der Oberseite des Formkastens
16 oder dem unteren Gehäuse 33 angeordnet, um eine Staubabdichtung
aufrechtzuerhalten und eine relative Bewegung zwischen diesen zu
gestatten, ohne daß eine Vibrationsbewegung von einem Teil auf das
andere übertragen wird.
Unterhalb der Platte 22 befindet sich eine darunterliegende Platte (im
folgenden untere Platte) 34 mit einer flachen oberen Oberfläche 36, die
parallel zu einer nach unten weisenden, flachen Oberfläche 38 auf der Platte
22 verläuft und dieser gegenüberliegt. Die untere Platte 34 weist durch
gehende Öffnungen 40 für das Durchtreten von durch die Öffnungen 32 in
der oberen Platte 22 zugeführtem Sand auf.
In Fig. 2 ist eine bevorzugte Anordnung von Öffnungen in der oberen Platte
22 und in der unteren Platte 34 gezeigt. Die Öffnungen sind vorzugsweise
regelmäßig in einem Gittermuster angeordnet, obwohl diese Ausgestaltung
modifiziert werden kann, wenn eine Aufschüttung von schwererem oder
leichterem Sand in einigen Flächenbereichen des Formkastens benötigt wird.
Das Muster ist im Zentralbereich 42 der Platte 22 und außen jenseits eines
Radius R unterbrochen, der gleich dem Abstand zwischen dem Mittelpunkt
44 und jeder der vier Seiten 45 (drei dargestellt) der quadratischen Platte 22
ist. Bei einem betriebsbereiten Ausführungsbeispiel sind die Öffnungen auf
1-1/2 Inch-Mittelpunkten (entsprechend 3,81 cm).
Die Öffnungen 40 in der unteren Platte 34 sind ebenfalls in einem Gittermu
ster angeordnet, das lediglich im zentralen Abschnitt der Platte unterbrochen
ist. Der Abstand der Mittelpunkte der Öffnungen 40 ist vorzugsweise gleich
demjenigen der Öffnungen 32 in der darüberliegenden Platte 22. Die
Öffnungen 32 und 40 sind zueinander in der vertikalen Richtung völlig
fehlausgerichtet. Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, ist jede Öffnung 32
der oberen Platte 22, ausgenommen diejenigen im zentralen Bereich 42 und
außerhalb des Radius R vom Mittelpunkt 44, zwischen vier Öffnungen 40
in der unteren Platte 34 zentriert.
Wenn sich das Ventil 12 im fließfreien, d. h. geschlossenen, Zustand gemäß
Fig. 4 befindet, befinden sich die gegenüberliegenden Oberflächen 36, 38
der oberen Platte 22 und unteren Platte 34 in engem gegenüberliegendem
Eingriff. Jede Öffnung 32 ist somit vollständig durch einen festen bzw.
massiven Abschnitt der nach oben weisenden Oberfläche 36 auf der Platte
34 blockiert. In diesem Zustand kann kein Fließen durch das Ventil erfolgen.
Im fließfreien Zustand gemäß Fig. 4 ist die Verteilungsfläche des Partikelma
terials auf der unteren Platte gleich der Öffnungsfläche 32. Wenn die
Plattenoberflächen 36, 38 voneinander fort bewegt werden, wie es in Fig.
5 dargestellt ist, bleibt die Verteilungsfläche des Partikelmaterials oder
Sandes auf der unteren Platte 34 im wesentlichen kreisförmig, aber sie
vergrößert sich. Bei einem vorbestimmten Abstand der Platten 22, 34 ist
dann der Durchmesser der Verteilungsfläche gleich dem Abstand zwischen
diametral gegenüberliegenden Öffnungen 40 in der unteren Platte 34
(Abstand X in Fig. 3 und 5) für ein Material, dessen Schüttwinkel α ist, wie
in Fig. 5 gezeigt. Dies ist die Fließübergangsposition der Platte.
Wenn die Platten aus der Position gemäß Fig. 5 weiter voneinander fort
bewegt werden, wird der Haufen größer und die Verteilungsfläche des
Partikelmaterials auf der unteren Platte 34 vergrößert sich derart, daß
Material gleichzeitig in die vier benachbarten Öffnungen überfließt und in
den Formkasten 16 nach unten regnet, wie es in Fig. 1 und bei 40 in Fig.
5 gezeigt ist. Sowie ein Fließen beginnt, erfolgt eine Änderung der Fließ-
oder Strömungsrate allmählich. Der Sand fließt in eine zunehmend größere
Fläche einer jeden Öffnung 40 über.
Während beschrieben worden ist, daß die Öffnungen 32 in der Platte 22 im
fließfreien Zustand völlig über einem massiven Abschnitt der Platte 34
liegen, ist es möglich, daß ein erfindungsgemäßes Ventil keinen völlig
geschlossenen Zustand haben kann und dennoch zweckmäßig für die
Änderung der Auslaufrate sein kann, indem die relativen vertikalen
Positionen der Platten 22, 34 gesteuert werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die obere Platte 22 am Gehäuse
24 befestigt. Die untere Platte 34 ist selektiv vertikal bewegbar. Da die
Platte 34 einen Querschnitt aufweist, der im wesentlichen mit dem
quadratischen Gehäusequerschnitt zusammenpaßt, wird jede andere als eine
relative vertikale Bewegung zwischen den Platten 22, 34 verhindert.
Für die Steuerbewegung der Platte 34 sind zwei hydraulisch betätigte
Zylinder 46 vorgesehen. Jeder Zylinder 46 weist einen auseinanderziehbaren
bzw. ausfahrbaren Kolben 48 auf, der mit der Unterseite 50 der Platte 34
in Eingriff tritt. Steuerungen 52 bestimmen die Position der Kolben 48. Eine
Verlängerung der Kolben aus der ausgezogen dargestellten Position von Fig.
1 bewegt die Platte 22 gegen die Platte 34 zu der in Fig. 1 gestrichelt
dargestellten fließfreien Position. Beim Zurückziehen der Kolben 48 aus der
in Fig. 1 voll ausgezogen dargestellten Position vergrößert sich die Fließrate.
Gemäß der Erfindung ist auch das Vorsehen einer Vibration übermittelnden
Anordnung bei 54 ins Auge gefaßt, obwohl diese Anordnung fakultativ ist.
Die Vibration bewirkt, daß der Schüttwinkel herabgesetzt wird. Dies
bedeutet, daß für eine gegebene Materialmenge die Verteilungsfläche auf
der Auflagefläche größer ist, als sie unter statischen Bedingungen wäre.
Somit hat eine Vibration die Wirkung, daß die Fließrate für eine gegebene
Position der Platte 34 in bezug auf die Platte 22 und für ein gegebenes
Material zunimmt. Gleichzeitig verhindert die Vibration ein Haften des
Materials im Ausgabe- bzw. Zuführungsabschnitt der Anordnung 10.
Um dieses System in Vibration zu versetzen, ist ein Träger bzw. ein Gestell
56 am Gehäuse 24 gehaltert und weist einen zugeordneten Vibration
übermittelnden bzw. übertragenden Motor 58 mit einer Welle mit exzen
trischen Gewichten oder eine andere herkömmliche Anordnung zur
Vibrationsübertragung über den Träger auf das Gehäuse 24 auf. Der mittlere
Abschnitt 60 des Gehäuses weist nach außen vorstehende Tragblöcke 62
auf. Federn 64 sind zwischen den Blöcken 62 und Stützträgern 66 darunter
angeordnet.
Bei einer betriebsfähigen Anordnung wird die untere Platte 34 zu einer
Position abgesenkt, bei der die Verteilungsfläche des Materials die
Öffnungen 40 in der unteren Platte 34 nicht erreicht, so daß kein Material
fließt. Wenn ein Fließen erwünscht ist, wird die Vibration übertragende
Anordnung 54 betätigt, wodurch der Schüttwinkel des Materials geändert
wird und die Verteilungsfläche vergrößert wird, so daß ein Überlappen der
Öffnungen 40 auftritt, wodurch ein Fließen beginnt. Das Ausschalten der
Vibrationsanordnung 54 sperrt wieder das Fließen. Die Fließrate kann durch
Änderung der Intensität der Schwingungen der Vibrationsanordnung 54 oder
durch Vergrößerung oder Verringerung des Abstandes zwischen den Platten
22 und 34 vergrößert oder verringert werden. Der Formkasten 16 wird
unabhängig vom Gehäuse 24 durch einen Vibration übertragenden Motor 68
ähnlich dem dem oberen Gehäuse 24 zugeordneten Motor 58 in Vibration
versetzt bzw. gerüttelt. Der Motor 68 ist auf einem Rahmen 70 am Boden
des Gehäuses 33 getragen bzw. gehaltert. Der Rahmen 70 ist durch
elastische Träger bzw. Halterungen 72 mit herkömmlichem Aufbau
gehaltert, die auf einer elastischen Fläche 74 ruhen.
Zusammengefaßt ist somit durch die Erfindung ein Allzweckventil zur
Steuerung des Auslaufs von Partikelmaterial geschaffen worden. Eine obere
Platte mit wenigstens einer ersten durchgehenden Öffnung wirkt mit einer
unteren Platte mit einer massiven Oberfläche und wenigstens einer zweiten
durchgehenden Öffnung zusammen. Die erste Öffnung befindet sich in
vertikaler Ausrichtung mit der massiven Oberfläche der unteren Platte. Es
ist eine Anordnung vorgesehen, um den vertikalen Abstand zwischen der
oberen und unteren Platte zu ändern, um selektiv das Fließen des Partikel
materials in Gang zu setzen, zu beenden und die Fließrate zu verändern.
Es ist aus Obigem ersichtlich, daß mittels der erfindungsgemäßen Anord
nung die Fließ- bzw. Strömungsrate von Partikelmaterial auf einfache Weise
durch Bewegung einer einzigen Platte und durch Ausnutzung des kon
stanten Schüttwinkels von Materialien gesteuert werden kann. Es ist nicht
erforderlich, daß irgendwelche Teile gegeneinander verschoben werden, wie
dies bei einer Art herkömmlicher Ventile erforderlich ist. Gleichzeitig tritt ein
rascher Übergang von einem fließfreien Zustand auf und es ergibt sich ein
sanfter bzw. glatter Übergang der Fließrate aus der strategischen Anord
nung von Öffnungen in der unteren und oberen Platte.
Claims (10)
1. Ventil zur Steuerung des Auslaufs von Partikelmaterial aus einem
Auslaß (24), umfassend
- 1. eine obere Platte (22) mit wenigstens einem ersten Loch (32),
- 2. eine untere Platte (34) mit wenigstens einem zweiten Loch (40),
- 3. eine Verstelleinrichtung (46, 48) zum Verschließen oder Öffnen des Ventils durch Relativverschiebung der beiden Platten (22, 34),
- 1. daß das wenigstens eine Loch (32) der oberen Platte (22) derart gegen das wenigstens eine Loch (40) der unteren Platte (34) seitlich versetzt angeordnet ist, daß sich die beiden Löcher (32, 40) nicht überlappen, und
- 2. daß die Verstelleinrichtung (46, 48) zur vorbestimmbaren Ver größerung oder Verkleinerung des vertikalen Abstands der beiden Platten (22, 34) ausgelegt ist, um dementsprechend die Aus laufrate des Partikelmaterials zu vergrößern oder zu verkleinern.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Platte (22) derart am Auslaß (24) angeordnet ist, daß das Partikelma
terial zwischen dem peripheren Rand (26) der oberen Platte (22) und
dem Auslaß (24) nicht durchtreten kann.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterseite der oberen Platte (22) flach ist.
4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vibrationseinrichtung (58) zum Übertragen von Vibration auf
die Platten (22, 34) vorgesehen ist, um die Verteilungsfläche des
Partikelmaterials auf der unteren Platte (34) zu vergrößern.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine erste Loch (32) einen kreisförmigen
Querschnitt aufweist und die untere Platte (34) eine Mehrzahl von
zweiten Löchern (40) mit jeweils kreisförmigem Querschnitt aufweist.
6. Ventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten
Löcher (40) einen gleichen Durchmesser aufweisen, wobei die
Abstände zwischen dem Mittelpunkt des ersten Lochs (32) einerseits
und den Mittelpunkten der zweiten Löcher (40) andererseits annä
hernd gleich sind.
7. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Platte (34) eine Mehrzahl von zweiten Löchern (40)
aufweist und die kürzesten Abstände zwischen dem ersten Loch (32)
einerseits und den zweiten Löchern (40) andererseits annähernd
gleich sind.
8. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Löcher (32, 40) regelmäßig in einem Gittermuster derart
angeordnet sind, daß der Abstand der Mittelpunkte der ersten Löcher
(32) gleich dem Abstand der Mittelpunkte der zweiten Löcher (40) ist
und die ersten Löcher (32) auf mittigen Zwischenpositionen gegen
über den zweiten Löchern (40) angeordnet sind.
9. Ventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten
Löcher (32) und die zweiten Löcher (40) jeweils in einem quadrati
schen Gittermuster angeordnet sind, derart, daß die ersten Löcher
(32) jeweils zwischen vier zweiten Löchern (40) zentriert sind.
10. Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verstelleinrichtung (46, 48) zum Ändern des
vertikalen Abstandes zwischen der oberen und der unteren Platte
(22, 34) ohne horizontale Relativverschiebung der Platten (22, 34)
ausgebildet ist.
Applications Claiming Priority (1)
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