DE3810939A1 - Zuschmelz-versandbehaelter aus glas fuer biologisches material - Google Patents
Zuschmelz-versandbehaelter aus glas fuer biologisches materialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Behälter nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Zuschmelz-Behälter aus Glas bieten für den Versand von leicht
verderblichem biologischem Material, insbesondere medizinischem
Probenmaterial, in erster Linie den Vorteil, daß sie nach dem
Abschmelzen das in ihnen enthaltene Material hermetisch gegen die
Umgebung abdichten. Zuschmelz-Behälter aus Glas sind für biologi
sches Material bisher überwiegend für die Langzeit-Konservierung
und dergleichen verwendet worden. Deshalb und um etwaige Einwir
kungen des Behältermaterials auf das biologische Material auszu
schließen, wurden für die Behälter Glassorten verwendet, die
chemisch wenig angreifbar sind und insbesondere von dem wasser
haltigen biologischen Material auch nach langen Einwirkungszeiten
nicht angegriffen werden.
In neuerer Zeit ist erkannt worden, daß es zweckmäßig ist, Zu
schmelzbehälter aus Glas auch beim Versand von biologischen
Proben zu verwenden und den Mehraufwand für das Zuschmelzen und
das zerstörende Öffnen der Behälter in Kauf zu nehmen; derartige
Behälter bieten nämlich wegen des schon erwähnten hermetischen
Abschlusses gegen die Umgebung den Vorteil, daß sowohl störende
Einwirkungen von außen auf das biologische Material als auch
Schäden durch unbeabsichtigten Austritt von biologischem Material
nach außen, beispielsweise in Form einer bakteriellen oder vira
len Kontaminierung, verhindert werden.
Die allgemeine Einführung derartiger Behälter für den Versand von
biologischem Material, insbesondere medizinischem Probenmaterial,
ist jedoch bisher durch Handhabungsnachteile behindert worden. So
ist es für wenig Geübte nicht einfach, einen Glasbehälter abzu
schmelzen und dadurch zu verschließen; denn es sind dazu hohe
Temperaturen und die Anwendung entsprechend leistungsfähiger
Heizquellen, in der Regel Gebläseflammen, erforderlich. Auch
wird beim Abschmelzen oft das in
dem Behälter befindliche biologische Material, das seiner Natur
nach wärmeempfindlich ist, unzulässig hoch erwärmt und dadurch
beschädigt oder gar abgetötet.
Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Zu
schmelz-Versandbehälter aus Glas zu schaffen, der für den Versand
von biologischem Material besonders geeignet ist.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe mit dem Behälter nach dem
Anspruch 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Behälter bietet insbesondere den Vorteil,
daß er bequem mit fokussiertem Glühlicht, das bekanntlich viel
Infrarot enthält, zugeschmolzen werden kann, so daß das Zuschmel
zen leicht auch von nur angelerntem Personal und/oder maschinell
mit ausreichend gleichmäßigen Ergebnissen durchgeführt werden
kann, ohne daß eine offene Flamme erforderlich ist. Das Vermeiden
einer offenen Flamme ist an Untersuchungsorten, wo biologische
Präparate gewonnen werden, oft eine Notwendigkeit oder zumindest
ein bedeutender Sicherheitsfaktor. Hinzu kommt, daß als infra
rot-absorbierendes Material Gläser erhältlich sind, die eine
erheblich niedrigere Verarbeitungstemperatur als normale Behäl
tergläser haben, z.B. im Bereich von etwa 950-1000°C. Dadurch
wird nicht nur das Zuschmelzen erleichtert, sondern auch die
Gefahr einer unzulässigen Erwärmung des biologischen Materials
stark verringert. Entsprechend der spektralen Leistungsverteilung
bei Glühlampenlicht wird vorzugsweise ein infrarot-absorbierendes
Material verwendet, das bevorzugt im nahen Infrarot absorbiert.
Vorzugsweise liegt als infrarot-absorbierendes Material ein
infrarot-absorbierendes Glas vor. Dieses kann leicht in dem
Zuschmelzbereich vorgesehen und verarbeitet werden. Außerdem
ergibt sich dabei die Möglichkeit, daß der Behälter ganz aus
infrarot-absorbierendem Glas besteht. Das vereinfacht Fertigung
und Handhabung.
Infrarot-absorbierendes Glas ist bisher zum Aufbewahren von
biologischem Material nicht verwendet worden, weil es im Ver
gleich zu normalem Behälterglas nicht nur teurer ist, sondern
auch in der Regel eine erheblich geringere hydrolytische Bestän
digkeit aufweist, so daß Wechselwirkungen mit dem stets wasser
haltigen biologischen Material zu befürchten sind. Erfindungsge
mäß ist jedoch erkannt worden, daß die höheren Kosten im Ver
gleich zu den Handhabungsvorteilen des erfindungsgemäßen Behäl
ters keine Rolle spielen, und daß bei den kurzen Verweilzeiten
des biologischen Materials in einem Versandbehälter die geringere
hydrolytische Beständigkeit des infrarot-absorbierenden Glases
noch nicht störend in Erscheinung tritt.
Der erfindungsgemäße Behälter ist wegen der beschriebenen Vortei
le besonders als Standard-Versandbehälter für medizinisches
Probenmaterial geeignet, das täglich in großen Mengen versandt
wird, z.B. ärztlichen Praxen zu Untersuchungslaboratorien.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben.
Fig. 1 ist eine schematische perspektivische Ansicht eines
erfindungsgemäßen Behälters vor dem Zuschmelzen.
Fig. 2 ist eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht des Behälters
nach dem Zuschmelzen.
Fig. 3 ist ein schematischer Querschnitt durch eine andere
Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt einen Zuschmelz-Versandbehälter 1 aus Glas für ein
in ihn eingefülltes leicht verderbliches biologisches Material 3,
bei dem es sich insbesondere um ein medizinisches Probenmaterial
handeln kann. Der Behälter 1 weist einen verjüngten Zuschmelzbe
reich 5 auf, der aus infrarot-absorbierendem Glas besteht. Da
durch kann der Behälter in diesem Zuschmelzbereich 5 leicht mit
fokussiertem Glühlicht zugeschmolzen werden. Dies ist in Fig. 1
durch eine Glühlampe 7 mit einem elliptischen Reflektor 9 ange
deutet; dadurch kann mit der Glühlampe ein Strahlenbündel 11 auf
den Zuschmelzbereich 5 fokussiert werden.
Der dargestellte Behälter 1 besteht einstückig ganz aus infrarot
absorbierendem Glas. Dadurch ist die Herstellung leichter möglich
als bei Ausführungsformen, bei denen nur in dem Zuschmelzbereich
5 ein infrarot-absorbierendes Material, vorzugsweise aus Glas,
vorgesehen ist, das mit den übrigen Teilen des Behälters, die aus
normalem Behälterglas bestehen, verbunden, vorzugsweise ver
schmolzen ist.
Als infrarot-absorbierendes Glas ist besonders die Glassorte Nr.
8516 der Firma SCHOTT GLASWERKE, Mainz, geeignet. Vorteilhaft ist
es ferner, wenn der Behälter zumindest in dem Zuschmelzbereich
aus einem Glas besteht, das eine niedrige Verarbeitungstemperatur
hat, z.B. etwa 950-1000°C; dies ist bei dem genannten Glas Nr.
8516 der Firma SCHOTT GLASWERKE der Fall.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Behälter als Untersu
chungsbehälter zur Verwendung bei einer Untersuchung des biolo
gischen Materials ausgebildet ist. Zu diesem Zweck hat der darge
stellte Behälter im Querschnitt eine unrunde Form mit zwei gegen
überliegenden parallelen ebenen Seitenwänden 13 und 15. Dadurch
kann der Behälter z.B. als Küvette für optische Untersuchungen
verwendet werden, so daß ein Umfüllen nicht erforderlich ist.
Zweckmäßigerweise weist der Behälter in genügendem Abstand von
dem Zuschmelzbereich 5 wenigstens eine Sollbruchzone 17 auf, die
in verschiedener Weise hergestellt sein kann, z.B. durch Einrit
zungen, Anätzungen oder in besonders vorteilhafter Weise in Form
einer Vorspannzone, die durch eine örtliche Wärmebehandlung des
Behälters hergestellt werden kann. Zweckmäßigerweise hat der
Behälter 1 wenigstens eine Markierung 19, die auf den Ort einer
Sollbruchzone hinweist.
Um das Zuschmelzen zu erleichtern und den Ort des Zuschmelzens zu
kennzeichnen, ist zweckmäßigerweise die Zuschmelzzone 5, wie
dargestellt, verjüngt ausgebildet.
Fig. 2 zeigt den Behälter 12 nach dem Zuschmelzen. Die dabei
hergestellte Abschmelzspitze 21 bildet einen hermetischen Ver
schluß.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der ein Behälter 301, der
im übrigen wie der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Behälter 1
gestaltet sein kann, mit einer zusammenhängenden Kunststoff
schicht 23 ummantelt ist. Diese Kunststoffschicht verhindert bei
einem Bruch des Behälters 301 ein Austreten von biologischem
Material. Außerdem kann eine Kunststoffschicht verwendet werden,
die sich leicht beschriften läßt.
Claims (12)
1. Zuschmelz-Versandbehälter aus Glas für leicht verderbliches
biologisches Material, insbesondere medizinisches Probenmate
rial, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) einen
Zuschmelzbereich (5) aufweist, der infrarot-absorbierendes
Material aufweist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
infrarot-absorbierendes Material ein bevorzugt im nahen
Infrarot absorbierendes Material vorliegt.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als infrarot-absorbierendes Material ein infrarot-absorbie
rendes Glas vorliegt.
4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß er ganz
aus infrarot-absorbierendem Glas besteht.
5. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Behälter zumindest in dem Zuschmelz
bereich aus einem Glas besteht, das eine niedrige Verarbei
tungstemperatur hat.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Glas eine Verarbeitungstemperatur von etwa 950 bis 1000°C
hat.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß als infrarot-absorbierendes Glas das Glas Nr.
8516 der SCHOTT GLASWERKE, Mainz, vorliegt.
8. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er als Untersuchungsbehälter zur Verwen
dung bei einer Untersuchung des biologischen Materials ausge
bildet ist.
9. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er wenigstens eine Sollbruchzone (17)
aufweist.
10. Behälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sollbruchzone (17) eine Vorspannzone ist.
11. Behälter nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
er wenigstens eine auf eine Sollbruchzone (17) hinweisende
Markierung (19) aufweist.
12. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er mit einer in sich zusammenhängenden
Kunststoffschicht (23) ummantelt ist.
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