DE1937643A1 - Verfahren zur Herstellung von Fensterfluegeln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FensterfluegelnInfo
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Description
19376A3
Dipl.- Ing. Karl Wessel
8 München 13 München, den c M JUU
Ford-Werke Aktiengesellschaft
Köln-Deutz Ottoplatz 2
"Verfahren zur Herstellung von Fensterflügeln"
Für diese Anmeldung wird die Priorität der Anmeldung Se.No.
756 44l vom 30. August 1968 in den Vereinigten Staaten von
Nordamerika in Anspruch genommen.
Kurzbeschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Glas-Fensterflügeln
mit den folgenden Verfahrensstufen. Es wird eine Glasbahn hergestellt, indem man geschmolzenes Glas auf ein ger
schmolzenes Bad zur Bildung der Glasbahn auffließen läßt. Die
Glasbahn wird auf dem Bad in der Weise behandelt $ daß die Glasbahn
über dfe Breite eine Verjüngung erhält. Die Glasbahn wird in eine Anzahl Glasscheiben zerschnitten, von denen eine jede
sich von einer dicken Kante nach der gegenüberliegenden dünnen Kante hin verjüngt. Die einzelnen Glasfenster-Flügel werden aus
den Scheiben zusammengesetzt, indem die dickere Kante einer Scheibe an der einen Seite des Fensterrahmens eingesetzt ist,
worauf eine zweite Glasscheibe in den Fensterrahmen so eingesefefct
wird, daß die dicke Kante dieser Scheibe nicht neben der dicken Kante der anderen Scheibe liegt.
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Hauptbeschreibung
In den letzten Jahren wurde das Verfahren zur Herstellung von
Flachglas dadurch verbessert, daß ein Herstellungsverfahren eingeführt wurde, bei welchem man geschmolzenes Glas auf ein geschmolzenes
Bad aus bestimmten Material auffließen läßt und hier so behandelt, daß ein Glasband entsteht. Dieses Verfahren ist
als Schwimm-Verfahren zur Herstellung von Glas bekannt geworden. Die Glasbahn, die nach diesem Verfahren erzeugt wird, kennzeichnet
sieh insbesondere durch ihre absolut gleichförmige Stärke über die Breite und durch die beiden besser feuerpolierten Hauptflächen.
Wegen der besseren Oberflächenbeschaffenheit des so hergestellten Glases verwendet die Glasindustrie diese Glasart sehr
stark bei der Konstruktion von Fensterflügeln.
Fenster mit der besseren Glasqualität nach dem Schwimmverfahren werden auch als wärmeisolierende Fenster hergestellt. Bei derartigen
Fenstern sind zwei Glasscheiben in Abstand und im allgemeinen
parallel zueinander in einem Fensterrahmen angeordnet. Das wärmeisolierende Fenster kann bei jedem Gebäude benutzt werden,
bei dem eine Fensterfläche als Verschlußteil für das Gebäude erwünscht ist.
Nach Versuchen zur Herstellung von wärmeisolierenden Fenstern mit feuerpoliertem Schwimmglas gleichförmiger Stärke wurde von
der Fachwelt in der Glasindustrie festgestellt, daß in dem Fenster farbige Interferenzstreifen vorhanden sind, wenn man unter
gewissen Licht-Verhältnissen gegen einen trüben Hintergrund/
blickt. Die Farbstreifen haben eine Erscheinung wie eine Holzmaserung oder ein ölfleck. Derartige Streifenerscheinungen sind
den Herstellern von wärmeisolierenden Fenstern gut bekannt. Die
Streifen können zum Verschwinden gebracht werden, indem eine Glasscheibe
ganz leicht gegenüber der anderen geneigt wird. Dieses
Hilfsmittel versagt aber insbesondere bei Streifen, die oft bei -
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Schwimmglas auftreten, da die Stärke der Neigung, die erforderlich ist, um die Streifen zu vermeiden, so groß ist, daß die
Glasscheiben besonders un —parallel gemacht werden müssen und
außerdem den in dem Rahmen eines wärmeisolierenden Fensters vorhandenen Raum nicht einhalten können.
Bei einem Versuch, diese Farbstreifen in Wegfall zu bringen, wurden
zur Herstellung von Fensterflügeln Glasscheiben aus zwei unterschiedlichen Stärken verwendet, wobei die einzelnen Glasscheiben
gleichmässig staple waren. Mit einer solchen Konstruktion lies·
sen sieh die Streifen an Fensterflügeln mit Glasscheiben gleicher und gleichmässiger Stärken vermeiden. Indessen ergab sich für die
Glashersteller und die Hersteller der Fensterflügel ein Nachteil, wenn sie die Doppelstärken in etwa benutzten, um das StreifenproblÄm
fortfallen zu lassen. Insbesondere mußten die unterschiedlichen Glasstärken in zwei unterschiedlichen Bahnen von dem Glashersteller
hergestellt werden und der Hersteller des Fensterflügels hatte zwei unterschiedliche Glasmengen mit unterschiedlichen
Stärken zu lagern. Andererseits konnte der Hersteller zwei unterschiedliche Glasstärken herstellen und hierauf abwechselnde Scheiben
dieser Bläser in einer Lieferung für den Hersteller des wärmeisolierenden Fensters mischen. Ein derartiges Verfahren erfordert
indessen Lagerungsbemühungen und Kosten für den Glashersteller, da zusätzliche Arbeitsoperatbnen notwendig sind, um gemischte
Glasstärken für den Hersteller von Fenstern zu lagern, zu verpacken und zu liefern.
Die Erfindung bezieht sich daher auf ein Verfahren zur Herstellung von Glas-Fensterflügeln und insbesondere auf das Verfahren
zur Herstellung von Flügeln, die die Konstruktion des Fensters aus Schwimmglas mit besseren Oberflächeneigenschaften gestatten,
bei denen aber die nachteiligen Streifenmuster infolge des Glänzens
von.zwei Scheiben aus Schwimmglas gleichförmiger Stärken in einem Fensterflügel nicht auftreten.
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Ein Verfahren zur Herstellung von Fensterflügeln gemäß der Erfindung
besteht aus den nachfolgend beschriebenen Stufen. Es wird eine Glasbahn dadurch hergestellt, daß man geschmolzenes
Glas auf ein geschmolzenes Bad ausfließen läßt, um ein Glasband
zu bilden und daß man hierauf das Glasband auf dem Bade In der Weise behandelt, daß es quer zur Breite eine Verjüngung aufweist.
Die Glasbahn wird mindestens in zwei Glasscheiben zerschnitten, von denen eine jede eine Verjüngung von einer dickeren
Kante aus zur gegenüberliegenden dünneren Kante aufweist. Eine einzelne Fensterglasscheibe wird alsdann aus diesem Scheibenpaar
zusammengesetzt, indem die dickere Kante einer Scheibe an der einen Seite des Fensterflügels eingesetzt wird, und indem
alsdann die zweite Glasscheibe derart eingesetzt wird, daß die dicke Kante dieser Scheibe nicht neben der dicken Kante der
anderen Scheibe liegt, wenn das Scheibenpaar in dem Fensterflügel sitzt.
Im einzelnen besteht das Verfahren der Erfindung darin, daß die Glasbahn oder das Glasband in eine Anzahl Glasscheiben zerschnitten
wird, von denen eine jede eine Verjüngung von einer dickeren Kante nach einer dünneren Kante hin aufweist. Die dicke
Kante jeder der Glasscheiben wird entweder durch eine geeignete aufgeklebte Markierung angezeigt oder durch die Art, in der die
Glasscheiben verpackt sind. Bei dem darauf folgenden Zusammensetzvorgang
werden die dicken Kanten der beiden für einen Fensterflügel benutzten Scheiben an gegenüberliegenden Seiten
des Fensterrahmens eingesetzt.
Bei einem solchen Verfahren zur Herstellung der Fensterfitgel braucht der Glashersteller keine zwei besonderen Glasbahnen
unterschiedlicher Stärken herzustellen. Der Glashersteller braucht lediglich eine einzige Bahn aus Schwimmglas mit verjüngter Stärke
herzustellen. Das verjüngte Schwimmglas kann aus der Glasbahn geschnitten werden, um einzelne Glasscheiben zu erhalten und
kann unmittelbar in irgendeiner Weise verpackt werden, durch die
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die dickere Kante Jeder Scheibe identifiziert wird und kann
hierauf direkt an den Glasverarbeiter geliefert werden. Der
Verarbeiter des Glases braucht alsdann lediglich die Glasscheiben aus der Verpackung herauszunehmen und abwechselnde
Scheiben derart einzusetzen, daß ihre dicken Kanten in dem Fensterrahmen des Fensterflügels Kielt nebeneinanderliegen.
Der Fensterflügel·, der. nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellt ist, ist alsdann ein solcher, bei dem die Interferenzstreifen in Wegfall kommen, die auftreten, sofern zwei
Scheiben von gleichmässiger Stärke aus Schwimmglas benutzt werden, um einen Fensterflügel aus Doppelscheiben herzustellen.
Die Fensterflügel, die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt werden, ergeben daherkein Problem aus Interferenzstreifen.
Ein derartiger Fensterflügel ist bei seinem Hersteller und den Benutzern beliebt, da die nachteiligen Streifen in Wegfall kommen und sich keine Beschwerden aus dem Kreise der Benutzer heraus
ergeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, auf der zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung von Scheiben mit Interferenzstreifen, nachstehend Jamln-Streifen genannt und zwar in
der oberen Scheibe zweier paralleler Glasscheiben mit gleichmäßigen und gleichen Stärken.
Fig. 2 eine Darstellung der Art, auf die die Jamin-Streifen
entstehen, wobei die Darstellung die Einfallswinkel und die Refraktion sowie sekundäre Lichtstrahlen nicht berücksichtigt*
Fig. 3 die Darstellung eines Fensterflügels der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt ist.
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lung von Flachglas stark eingeführt. Dieses Verfahren ergibt
ein Glasband oder eine Glasbahn von sehr gleichmäßiger Stärke,
die bessere Oberflächeneigenschaften insofern bietet, als die Oberflächen der Glasbahn außerordentlich glatt feuerpoliert
sind. Bei der Herstellung von Flachglas durch das Schwimmverfahren
fließt geschmolzenes Glas auf ein geschmolzenes Bad auf und während das Glas mit dem Bade in Berührung ist, wird es auf
eine Temperatur abgekühlt, bei der das Glas in sich selbst haltbar wird. Während der Kühlung des Glases erhält es einen Zustand,
in welchem die Glasstärke über die Breite gleichmäßig wird. Das Verfahren zur Herstellung von Schwimmglas enthält stets einen
Streckvorgang, während das Glas elastisch ist und in Berührung
mit dem Schwimmbade steht. Dieser Streckvorgang reduziert die Glasstärke unter diejenige Stärke, die sich natürlich als Ergebnis
des Gleichgewichts zwischen den Schwimmkräften und den Oberflächenspannungskräften
ergibt.
Das Schwimmglas hat sich in der Glasindustrie zur Herstellung
sämtlicher Gestaltungen und Abmessungen von Fensterflügeln stark durchgesetzt. Bs fand große Beliebtheit, well es bessere
Oberflächeneigenschaften hat, die Sichtstörungen vermeiden, wenn
man durch das Fenster einen Gegenstand betrachtet. Audi ist das Glas im wesentlichen frei von Unregelmäßigkelten in der Oberfläche
in dem Ausmaß als Lichtstörungen des betrachteten Gegenstandes
verursacht werden. Eine besondere Art von Fensterflügeln, die aus Schwimmglas hergestellt werden, sind die wärmeisolierenden Fenster, bei denen zwei im wesentlichen parallele Glasscheiben
in einem Fensterrahmen sitzen. Ein derartiges Fenster kann als Verschlußteil für ein Gebäude verwendet werden, und es ist
im allgemeinen nicht notwendig, vor einem solchen Fensterflügel bei kaltem Wetter ein besonderes Stürmfenster vorzusehen.
Bisher wurden, sofern wärmeisolierende Fensterflügel durch Benutzung von nach dem Schwimmverfahren hergestellten Glas konstruiert wurden, Fenster mit besseren Eigenschaften erreicht.
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Indessen ergaben sich gewisse nicht voraussehbare Schwierigkelten für Fensterflügel aus Schwimmglas. Insbesondere bemerkte
der Beschauer, sofern ein auf das Fenster fallendes Licht unter besonderen Umständen betrachtet wurde, viele regenbogenfarbige
Markierungen in dem Fensterflügel, die das Aussehen von einer Holzmaserung oder eines Ulfleckes hatten.
Die regenbogenfarbigen Stellen in dem wärmeisolierenden Fensterflügel, bestehend aus zwei Teilen Schwimmglas gleichmäßiger
Stärke lassen sich aus den Fig. 1 und 2 der Zeichnung erkennen. Die Fig. 1 zeigt ein wärmeisolierendes Fenster 10 bestehend
aus zwei Glasscheiben 11a und 11b. Jede Scheibe hat eine gleichmäßige Stärke und die Stärken der beiden Scheiben sind gleich.
Diese Gleichmäßigkeit in den Stärken ist bei einer normalen Konstruktion eines derartigen Fensterflügels vorhanden, weil zur
Herstellung nebeneinanderliegende oder zumindesten dicht beieinanderliegende Glasscheiben verwendet werden, die aus einem
kontinuierlichen Glasband herausgeschnitten sind. Nebeneinanderliegende Glasscheiben werden wegen der Art der Glasverpackung
und Lieferung der Scheiben an die glasverarbeitende Industrie benutzt. Die Gleichmäßigkeit de-r Stärken und die durchlaufende
Gleichmäßigkeit der Stärken zwischen den Glasscheiben, die aus einer Glasbahn geschnitten sind, 1st eine Eigenschaft des
Schwimmverfahrens. In der Fig. 1 sind eine Anzahl Blöcke 12,
die den Fensterrahmen ersetzen sollen, zum Halten der Glasscheiben 11a und tlb in paralleler Stellung gezeigt.
Wird weißes Licht auf die obere Fläche des Fensterflügels 10 geworfen und wird der Fensterflügel vor einem trüben Hintergrund
angebracht, so sind bunte Musterungen oder Streifen 13 in dem Fensterflügel 10 sichtbar. Die Streifen 13, die In der Fig.*1
schematisch dargestellt sind, decken das gesamte Lichtspektrum. Während die Streifen nicht scharf sind, erscheinen die Farben
bemerkbar und irritieren eine Person, die für diesen Fensterflügel bezahlt hat. Es sind drei verschiedene Arten von weißem
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Licht in der Wissenschaft bekannt und zwar als Lichtquellen A, B und C. Diese wurden erstmals in einem Artikel von
D.B.Judd erwähnt "The I.CI. Standard Observer and Coordinate System for Colorimetry" in der Zeitschrift Optical Society
of .America, Band 23, Seiten 359-364.
Die in dem Fensterflügel bemerkbaren Streifen werden allgemein als Jamin-Sfcreifen bezeichnet. Jamin-Streifen treten auf, wie
Jede andere Streifenart, wenn zwei optische Weglängen durch das Glasfenster etwa identisch sind. Die Jamin-Streifen unterscheiden
sich von anderen Streifen durch folgendes:
1. Es sind sämtliche vier Oberflächen zweier Glasscheiben betroffen.
2. Die Weglängen der Lichtstrahlen in den Scheiben sind identisch.
Die Wege der beiden Strahlen verlaufen daher symmetrisch innerhalb der beiden Scheiben zueinander. Diese Symmetrie macht die
Jamin-Streifen empfindlich gegen Unterschiede in den Stärken der
Glasscheiben. In der Fig. 2 1st z.B. ein Lichtstrahl gpseigt,
der Jamin-Streifen in einer Verglasungskonstmktion nach Flg. 1
erzeugt. In der Fig. 2 sind die Wirkungen der Refraktion und der sekundären Lichtstrahlen zum Zwecke der Klarheit weggelassen,
obgleich Jeder Sachverständige erkennen kann, daß eine Refraktion
und sekundäre Strahlen auftreten.würden. Die Jamin-Streifen sind
empfindlich gegen die Gleichheit der Stärken von zwei Glasscheiben 11a und 11b und sind völlig tolerant gegenüber dem Winkel .
zwischen den beiden Glasscheiben. Sind also die beiden Glasscheiben nicht genau parallel zueinander, so können die Jamin-Streifen
noch solange auftreten, als die beiden Scheiben gleiche und
gleichförmige Stärken besitzen. Die Interferenzstrelfen werden
als Jamin-Streifen bezeichnet und zwar infolge der Ähnlichkeit
ihrer Entstehung mit den Streifen, die von einem Jamin-Interferometer erzeugt werden. (Siehe Jenkins and White, Fundamentals
of Optics, 3rd. Ed., New York, McGraw Hill Inc. 1959, Seite 257.>
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Aus Pig. 2 ist erkennbar, daß die Jamin-Streifen erzeugt werden,
wenn der Lichtstrahl 15 aus der Lichtquelle I durch die erste Scheibe 11a an den Punkt P gelangt, woselbst ein Teil des
Lichtstrahles reflektiert wird und einen neuen Lichtstrahl 16 erzeugt, wogegen ein Teil des Lichtes auf·die zweite Scheibe
11b auftrifft. Ein weiterer Teil des Strahles 15 wird im Punkt R in der Scheibe 11b reflektiert und erzeugt einen weiteren
Lichtstrahl 17» Die neuen Lichtstrahlen 16 und 17 werden wiederum an den Stellen Q und S reflektiert und erzeugen weitere
Strahlen 18 und 19, wobei der Strahl 18 als gestrichelte Linie dargestellt ist.
Die Stärken Tl und T2 der Scheiben 11a und 11b sind innerhalb weniger Lichtwellenlängen einander gleich und der Winkel zwischen
den beiden Scheiben beträgt etwa 18O°. Hierbei fällt der Strahl 18 auf den Strahl 19 und beide werden an der Stell V
reflektiert, um einen weiteren Strahl 20 zu erzeugen, der von dem Beobachter aus einer Stelle E heraus gesehen wird. Es ergibt
sich eine Interferenz aus der Welleneigenschaft des Lichtes. Sofern Lichtwellen aus einer einzigen Lichtquelle oder zwei zusammenhängenden
Quellen das Auge (oder irgendeine andere Beobachtungsstelle) in der gleichen Phase erreichen, so verstärken
sie sich. Sofern aber ihre Phasen entgegengesetzt sind, so vernichten sie sich gegenseitig ganz oder teilweise. Interferenzstrahlen
werden beobachtet, wenn die Phasenbeziehungen zweier zusammenhängender Lichtstrahlen in nebeneinanderliegenden Bereichen
abwechseln, indem sie abwechselnd Verstärkungen und Vernichtungen auslösen. Jeder Strahl ist der geometrische Ort eines
konstanten Phasen-Verhältnisses zwischen den beiden Strahlen. Weißes Licht 1st nur bei Wegunterschieden von etwa 0,0025 mm
cohärent. Der Jamin-Streifen tritt dann auf, wenn die optische Weglänge PQS im wesentlichen gleich der optischen Weglänge PQS
ist, wodurch die Lichtstrahlen zusammenkommen, um einen neuen Strahl zu bilden.
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Auf diese Weise ergeben die sehr zweckmäßigen Eigenschaften
des Schwimmglases und zwar seine gleichmäßige Stärke über große Längen die Herstellung von wärmeisolierenden Fensterflügeln,
die gegenüber bestimmten Hintergründen und Lichtbedingungen Interferenzstreifen zeigen. Die Interferenzstreifen sind
zwar nicht stark, stören aber Diejenigen, die einssolches Fenster bezahlt haben. Der Durchschnitts-Käufer glaubt, daß ein
Fensterflügel, der derartige Interferenzstreifen erzeugt, nicht sachgemäß hergestellt ist. Selbst wenn ein KäuferKein besseres
Glas auf irgendeine Weise haben kann, so ist er im allgemeinen wegen der sichtbaren Interferenzstreifen enttäuscht.
Die Interferenzstreifen der Jamdin-Art können vermieden werden,
indem die beiden Scheiben zur Verglasung eines wärmeisolierenden Fensterflügels zwei verschiedene Stärken erhalten. Durch Variierung der Stärken des Glases in sich gegenüberliegenden
Flächen des Fensterflügels wird die optische Weglänge durch das Glas variiert und die erzeugten Strahlen kombinieren sich nicht
wieder, wie in der Fig. 2 dargestellt.
Das hierbei auftretende Problem besteht darin, daß das Glas, welches in einer besonderen Schwimmglasanlage hergestellt ist,
eine im wesentlichen gleichförmige Stärke über eine wesentliche Länge der Glasbahn besitzt. Eine Veränderung in der Stärke der
Glasbahn, die ausreicht, die Jamln-Streifen in Wegfall zu bringen,
könnte in der Glasbahn lediglich über eine wesentliche Bandlänge eintreten, z.B. über 30 bis 35 km Bahnlänge. Um also zwei
Glasstärken zu erhalten, wäre es für den Glashersteller notwendig, eine Glasbahn einer bestimmten Stärke herzustellen, die
Scheiben aus der Glasbahn zu schneiden und die geschnittenen
Scheiben eine gewisse Zeit ling zu lagern. Nach dieser Zelt müßte der Glashersteller eine weitere lange Glasbahn herstellen und
zwar mit einer zweiten Stärke, die sich von der ersten Stärke unterscheidet, er müßte diese Glasbahn in Scheiben zerschneiden
und die geschnittenen Scheiben ebenfalls lagern. Später können
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dann die beiden Glasscheibensätze, die aus verschiedenen Bahnen
mit verschiedenen Glasstärken geschnitten sind, In einem Fackvorgang vermischt werden, sodaß jeweils die nächste Scheibe
in einer Kiste eine unterschiedliche Stärke aufweist. Die Kiste kann alsdann an den Glasverarbeiter für ein wärmeisolierendes
Fenster geliefert werden und dieser kann aus der Kiste nebeneinanderliegende Scheiben hervorziehen, um einen Fensterflügel
zu verglasen, der keine Jamin-Interferenzstreifenprobleme aufwirrt. Die Bemühung für den Vorgang der Beseitigung des Problems der Jamln-Streifen besteht darin, daß viel Raum von dem
Glashersteller gebraucht wird, die beiden Glasscheiben, die einerseits aus der Glasbahn der einen Stärke und andererseits
aus den Glasscheiben der anderen Stärke geschnitten sind, zu lagern. Der Glashersteller hat außerdem zusätzliche Bearbeitungs- und Betriebskosten, die sich aus der Vermischung und
Verpackung der Scheiben mit zwei verschiedenen Stärken ergeben.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung wird ein wärmeisolierender Fensterflügel hergestellt, indem Schwimmglasscheiben benut* werden, die sich von einer
dickeren Kante nach einer dünneren Kante hin verjüngen. Ein derartiges Verfahren erfordert es, daß der Glashersteller lediglich eine Glasbahn mit einer darin enthaltenen Verjüngung herstellt und der hieraus erzeugte Fensterflügel bietet nicht das
Problem der Jamin-Streifen.
Ein Verfahren zur Herstellung von Schwimmglas mit verjüngter Stärke von einer Kante zur anderen 1st in einer gleichzeitig
eingereichten Patentanmeldung beschrieben worden. Nach diesem Verfahren läßt man geschmolzenes Glas auf ein geschmolzenes Bad
auslaufen und das Glas wird auf dem Bad so behandelt, daß über seine Breite eine Verjüngung erreicht wird, Indem die Temperatur
in gewissen Teilen des Glasbandes gesteuert wird, während auf das Glasband seitliche Streckkräfte einwirken. Das geschmolzene
Glas fließt zunächst auf das Bad auf und wird gekühlt bis es
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halb starr wird. Hierauf wird das Glasband über seine Breite
in unterschiedlichem Ausmaße wieder erwärmt. Werden die seitlichen Strokkräfte auf das Glas ausgeübt, so wird der kühlere
Teil des Glases mehr abgeschwächt oder gestreckt, als die heisseren Teile des Glases, wodurch eine Verjüngung über die Breite
der Glasbahn entsteht. Die Verjüngung der Glasbahn besitzt einen Winkel von etwa einer Bogenminute. Bezüglich weiterer Einzelheiten des Verfahrens zur Herstellung von verjüngtem Schwimmglas wird auf die oben erwähnte Patentanmeldung verwiesen.
Ein Schwimmglas, welches nach einem Verfahren hergestellt wird,
bei dem das Glas eine Verjüngung erhält, wird in eine Anzahl Glasscheiben durch Glas-Schneidevorrichtungen zerschnitten,
wie 8ie allgemein bekannt sind. Jede so gebildete Scheibe besitzt eine Verjüngung über die Breite ausgehend von einer dickeren Kante in eine dünnere Kante. Die Glasscheiben werden in
Kisten oder anderen Glasbehandlungsgeräten gestapelt und zwar in einer Welse, durch die die Kanten der Scheiben erkannt werden
können. Z.B. werden sämtliche dicken Kanten der Scheiben so gestapelt, daß sie in einer bestimmten Richtung innerhalb einer
Verpackungskiste liegen und daß diese Richtung an der Außenseite der Verpackungskiste markiert ist. Andererseits können
auch an den dicken oder dünnen Kanten Etiketten angebracht
werden, um diese erkennbar zu machen. Durch Verwendung des Verfahrens nach der Erfindung wird es für den Glashersteller nicht
notwendig, Glasscheiben von zwei Stärken zu lagern, da nach dem Verfahren einzelne Glasscheiben, die aus fortlaufenden Blechen der Glasbahn stammen, geschnitten werden können und unmittelbar in den Verpackungskisten zur Lieferung an den Glasverarbeiter
verpackt werden können.
Der Glasverarbeiter setzt die einzelnen Fensterflügel zusammen,
indem er eine erste Glasscheibe mit der dicken Kante an der einen Seite des Fensterrahmens einsetzt und hierauf die nächste
Glasscheibe mit der dicken Kante an der gegenüberliegenden Seite
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des Fens t err ahmenifoaurch die beiden Glasscheiben eine umgekehrte
Verjüngung aufweisen. Wie insbesondere aus der Flg. 3 erkennbar, hat die obere verjüngte Glasscheibe 20a die dicke Kante an der
linken Seite des Fensterrahmens 21, während die untere Scheibe 20b die dicke Kante rechts liegen hat. Da die normale Verjüngung
des Glases etwa eine Bogenminute beträgt, ist die Verjüngung der Glasscheiben in der Fig. 3 übertrieben dargestellt, um zu
zeigen, daß die gegenüberliegenden Flächen des Glases unterschiedliche Stärken aufweisen, mit der Ausnahme eines sehr kleinen
mittleren Teiles. Derartige Unterschiede in der Stärke beseitigen das Problem der Jamin-Streifen in dem Fensterflügel
mit Ausnahme von einem sehr kleinen mittleren Teil, in welchem die Streifen für das ungeübte Auge nicht erkennbar sind. Ein
derartiger Fensterflügel ermöglicht die Verwendung einer besseren Oberflächenfertigung, die an einem Schwimmglas erreicht
wird, während gleichzeitig das nachteilige Streifenpeoblem bei
wärmeisolierten Fensterkonstruktionen beseitigt ist. Bei der Herstellung von wärmeisolierten Fensterflügeln sollen die dicken
Kanten der beiden Glasscheiben nicht an der gleichen Seite des Fensterrahmens sein. Sofern dieses der Fall ist, ist die Stärke
der Scheiben in gegenüberliegenden Flächenbereichen des Fensterflügels
völlig gleich und daher treten die Jamin-Streifen auf.
Die Beschreibung zeigt eine zur Zeit bevorzugte Ausftihrungsform
der Erfindung. Es sind Abänderungen möglich, ohne aus dem Rahmen des Erfindungsgedankens herauszutreten.
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Claims (5)
- AnsprücheTi J Verfahren zur Herstellung von Fensterflügeln aus nach dem Schwimmverfahren hergestelltem Glas, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas auf dem geschmolzenen Schwimmbad in der Weise behandelt wird, daß es über die Breite des Glasbandes eine Verjüngung aufweist, daß das Glasband alsdann in mindestens zwei Glasscheiben geschnitten wird, die jeweils eine Verjüngung von einer dickeren in eine gegenüberliegende dünnere Kante aufweisen und daß diese beiden Scheiben (20a, 2Ob) so in den Fensterflügelrahmen (21) eingesetzt werden, daß die dickere Kante der einen Scheibe (2Oa) nicht neben der dickeren Kante der anderen Scheibe (2Ob) liegt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dicke Kante der einen Scheibe (20a) an der gegenüberliegenden Rahmenseite des Fensterflügels (21) eingesetzt wird, wie die dicke Kante der anderen Scheibe (20b).
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dickeren Kanten der Glasscheiben (20a, 20b) markiert bzw. erkennbar gemacht werden.
- *J. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dicken Kanten der Glasscheiben dadurch erkennbar gemacht werden, daß sie in einem Verpackungsbehälter nebeneinander angeordnet werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dicken Kanten der Glasscheiben (20a, 20b) durch Aufbringen oder Aufkleben einer Markierung erkennbar gemacht werden.009310/0433
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