DE3809246A1 - Mehrschicht-schaumglas mit dichter glasoberflaechenschicht und herstellverfahren dafuer - Google Patents
Mehrschicht-schaumglas mit dichter glasoberflaechenschicht und herstellverfahren dafuerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Mehrschicht-Schaumglasblock mit
einer dichten Oberflächenschicht aus Glas und ein Herstell
verfahren dafür. Der Mehrschicht-Schaumglasblock ist zur Ver
wendung als Dekorationsmaterial für Innen- oder Außenwände
an Gebäuden oder als ein Außenwandmaterial geeignet.
Schaumglas, das bedeutet aufgeschäumtes Glas, besitzt gerin
ges spezifisches Gewicht und gute Wärmeisolationsfähigkeit,
jedoch nur geringe mechanische Festigkeit, und setzt auch
Riß- und Sprungbildung an der Oberfläche nur geringen Wider
stand entgegen. Es ist zum Beispiel aus JP-A 50/1 23 108 und
JP-60/12937 bekannt, eine Schaumkeramik- oder Schaumglas
schicht mit einer dichten unverschäumten Glasschicht zu
einem Block geschützten Schaumglases zu verschmelzen. Wenn
die Schaumglasschicht mit der dichten Glasschicht bedeckt
ist, zeigt der so erhaltene Block eine ziemlich hohe Steifig
keit und mechanische Festigkeit und besitzt eine Außenflä
che, die sehr hart und gegen Rißbildung und Verkratzen wider
standsfähig ist. Außerdem verleiht die dichte Glasoberflä
chenschicht dem Schaumglasblock den charakteristischen Glanz
und die Würde des Glases und erzeugt eine wertvolle Ornament
wirkung.
Es ergeben sich jedoch Probleme beim dichten Bedecken einer
Schaumglasschicht geringer Dichte mit einer dichten oder mas
siven Glasschicht. Normalerweise hat das Schaumglas ein
scheinbares spezifisches Gewicht (von jetzt ab wird dafür
"Volumengewicht" verwendet) unter 0,8, während das Volumenge
wicht der massiven oder dichten Glasschicht praktisch mit
dem wirklichen spezifischen Gewicht des verwendeten Glases
von ungefähr 2,5 übereinstimmt. Wegen dieses großen Dichteun
terschiedes ergeben sich bedeutsame Unterschiede der thermi
schen Eigenschaften der Schaumglasschicht zu denen der Mas
sivglasschicht. Insbesondere besitzt die Massivglasschicht
eine weit höhere Wärmeleitfähigkeit als das Schaumglas. Aus
diesem Grund ist es unvermeidbar, daß beim Anlassen eines
Schaumglasblockes, der durch einen normalen Aufheizvorgang
erzeugt ist und eine einheitlich ausgebildete Massivglas
schicht enthält, sich das Massivglas mit einer gewissen
Schrumpfung beträchtlich schneller verfestigt als das darun
ter befindliche Schaumglas, auch wenn die Abkühlung genau ge
steuert durchgeführt wird. Demzufolge werden Spannungen zwi
schen den beiden Glasschichten induziert, so daß die Verbin
dung an der Zwischenfläche unzureichend oder sogar fehler
haft wird. Damit tritt sehr oft eine Rißbildung bei dem ent
standenen Schaumglasblock auf, der von dem Zwischenflächenbe
reich ausgeht und schon durch sehr leichte Schläge hervorge
rufen werden kann, oder auch durch die Bewitterung, wenn der
Schaumglasblock als Außendekoration verwendet wird.
In der JP-A 59/1 11 948 wird ein Schaumglasblock mit einer
glasierten Oberfläche versehen durch Aufbringen eines Klebe
materials, das einen großen Anteil von hydraulischem Mate
rial enthält, um einen Teil der offenen Poren im Schaumglas
block mit dem aufgebrachten Material auszufüllen und so eine
Zwischenschicht an der Oberfläche des Schaumglasblockes zu
bilden, und dann wird eine Glasur auf diese Zwischenschicht
aufgebracht, die dann mit dem gesamten Block aufgeheizt
wird, um so eine harte und dichte Glasur-Oberflächenschicht
fertigzustellen. Auch in diesem Fall besteht aber ein be
trächtlicher Unterschied der Wärmeleitung zwischen der
Schaumglasschicht und der unverschäumten Zwischenschicht, so
daß Probleme entstehen. Eine Spannungsbildung dieser beiden
Schichten gegeneinander wird weiter durch die beträchtliche
thermische Dehnung des hydraulischen Materials wie z. B.
Zement oder Gips hervorgerufen, das in der Zwischenschicht
Verwendung findet. Obwohl eine gewisse Verankerung der hy
draulischen Füllung erwartet werden kann, zeigt sich die Ver
bindung der Schaumglasschicht mit der darauf befindlichen
dichten Glasur nicht grundsätzlich verbessert, und es erge
ben sich praktisch keine Vorteile hinsichtlich der Produkti
vität und der Herstellkosten.
Nach JP-49/28 251 wird die Stoßfestigkeit eines Schaumglas
blockes mit einer aus Feueremail bestehenden dichten Oberflä
chenschicht groß, wenn das mit dem Feueremail bedeckte
Schaumglas eine Volumendichte von mehr als 0,4 besitzt.
Jedoch ist weiterhin das Problem unzureichender Verbindung
der beiden Schichten miteinander vorhanden, und nicht selten
wird eine Volumendichte des Schaumglases von unter 0,4 gefor
dert.
Damit ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine
Schaumglasplatte oder einen Schaumglasblock mit einer massi
ven Glasoberflächenschicht zu schaffen mit verbesserter Ver
bindung der beiden Schichten und relativ guter und preiswer
ter Fertigungsmöglichkeit; gleichzeitig soll ein Herstellver
fahren für ein derartiges Mehrschichtschaumglas geschaffen
werden.
Erfindungsgemäß wird eine Mehrschicht-Schaumglasplatte oder
ein solcher Block geschaffen aus einer Grund-Schaumglas
schicht mit einem Volumengewicht von unter 0,8, wobei minde
stens an einer Seite der Grundschaumglasschicht eine massive
Glasoberflächenschicht und eine poröse Glas-Zwischenschicht,
zwischen der Grundglasschicht und der massiven Glasoberflä
chenschicht vorgesehen ist die diese beiden Schichten mitein
ander verbindet und deren Volumendichte im Bereich von 0,8
bis 1,8 liegt.
Bei diesem Mehrschicht-Schaumglasblock ist es vorteilhaft,
wenn die Volumendichte der Grund-Schaumglasschicht nicht
unter 0,2 und vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 0,6 liegt.
Die poröse Zwischenglasschicht weist bevorzugt einen Bereich
der Volumendichte von 1,0 bis 1,7 auf. Die Zwischenglas
schicht kann ebenfalls eine geschäumte Glasschicht sein.
Es ist zu verstehen, daß die massive Oberflächen-Glasschicht
im wesentlichen eine schaumfreie Schicht ist, deren Volumen
gewicht sehr nahe an dem wahren spezifischen Gewicht des ver
wendeten Glases liegt.
Die poröse Zwischenschicht ist dabei eine relativ dünne
Schicht. Es reicht normalerweise aus, wenn die Zwischen
schicht eine Stärke von 0,5 bis 10 mm besitzt.
Erfindungsgemäß wird die Schwierigkeit bei der dichten und
stabilen Verbindung einer Massivglas-Oberflächenschicht mit
der Grund-Schaumglasschicht dadurch vermieden, daß eine
poröse Zwischenglasschicht vorgesehen wird, und diese Zwi
schenglasschicht nimmt beträchtliche Unterschiede der thermi
schen Eigenschaften der beiden Glasschichten dämpfend auf.
Deswegen besitzt ein erfindungsgemäßer Mehrschicht-Schaum
glasblock überlegene mechanische Festigkeit und sehr gute
Witterungsfestigkeit. Selbstverständlich behält die vorlie
gende Erfindung die Vorteile der massiven Glasoberflächen
schicht vollständig bei, wie Riß- und Kratzfestigkeit und
die dekorative Wirkung, die von dem Glanz, der Glätte und
dem guten Eindruck der Glasoberfläche herrühren, wie auch
die Vorteile des Schaumglases, die in der geringen Dichte
und hoher Wärme- und Schallisolierfähigkeit liegen. Damit
ist dieses Mehrschicht-Schaumglas zur Verwendung als Gebäu
de-Dekorationsmaterial für Innen und Außen sehr gut geeig
net, und ebenfalls als Außenwandmaterial.
Ein erfindungsgemäßer Schaumglasblock kann auch ein Fünf
schicht-Block sein, der zusätzlich zu den angeführten drei
Schichten eine weitere poröse Glaszwischenschicht und eine
weitere massive Glasoberflächenschicht an der den ersten
beiden genannten Schichten gegenüberliegenden Seite der
Grund-Schaumglasschicht enthält.
Ein Herstellverfahren für einen Mehrschicht-Schaumglasblock
erfindungsgemäßer Art besteht darin, daß ein granuliertes
erstes Material aus einem Glaspulver und einem Schäumungsmit
tel als Schicht gestreut wird, daß darüber ein granuliertes
zweites Material aus einem Glaspulver auf die Schicht des
ersten Materials aufgestreut wird und darüber Glasteilchen
auf das zweite Material aufgeschichtet wird, und daß die Ma
terialien in den Schichten erhitzt werden, um das Glasmate
rial in den jeweiligen Schichten aufschmelzen zu lassen.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung eines Mehr
schicht-Schaumglasblockes erfindungsgemäßer Art besteht
darin, daß ein granuliertes Material aus einem Glaspulver
und einem Schaummittel schichtweise aufgestreut wird, daß
auf das granulierte Material eine Schicht aus Glasteilchen
aufgestreut wird, und daß die Materialien in den Schichten
aufgeheizt werden, um ein Aufschmelzen der Glasmaterialien
in den jeweiligen Schichten zu erreichen, und daß die obere
Fläche des erhitzten Glases mit einem Druck von 0,098 bis
3,92 bar (0,1 bis 4 kp/cm2) beaufschlagt wird, und zwar wäh
rend des Erhitzens, oder unmittelbar nach Beendigung des Er
hitzungsvorganges.
Jede gewünschte Schicht dieses Mehrschicht-Schaumglasblockes
kann aus einem gefärbten Glas aufgebaut werden. In der
Außenfläche der Massivglas-Oberflächenschicht können feine
Sprünge in einem Muster ausgebildet werden, um so eine Orna
mentwirkung zu erzielen. Zur Erzielung einer anderen Orna
mentwirkung kann die Außenfläche mit einer großen Anzahl
kleiner und dicht verteilter halbkugelförmiger Erhöhungen
versehen werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Beziehung der
Volumendichte der porösen Zwischenglasschicht
bei einem Mehrschicht-Schaumglasblock erfin
dungsgemäßer Art mit der Zugfestigkeit des
Blockes,
Fig. 2 und 3 Teildraufsichten auf erfindungsgemäße Mehr
schicht-Schaumglasblöcke mit unterschiedlichen
Mustern von mit Absicht in der Glasoberfläche
erzeugten feinen Sprüngen, und
Fig. 4 eine perspektivische Teilansicht eines anderen
Mehrschicht-Schaumglasblockes erfindungsge
mäßer Art mit einer großen Anzahl von kleinen
halbkugelförmigen Erhöhungen an der Glasflä
che.
Die Gesamtstärke der erfindungsgemäßen Mehrschicht-Schaum
glasplatte oder des Blockes ist nicht streng begrenzt,
jedoch wird bei den meisten Anwendungen eine geeignete
Stärke im Bereich von etwa 30 bis etwa 125 mm liegen. Wenn
die Gesamtstärke unter 30 mm liegt, ergibt sich unzureichen
de Wärmeisolation durch den Schaumglasblock, es ist jedoch
auch nicht notwendig, die Stärke über etwa 125 mm zu erhö
hen, soweit die Wärmeisolierung normaler Gebäude betroffen
ist. Wenn die Stärke weiter erhöht wird, wird der Schaumglas
block doch ein beträchtliches Gewicht aufweisen, entgegen
dem gegenwärtigen Trend zu leichten und hohen Gebäuden, und
das großen Gewicht des einzelnen Blockes bedeutet beim
Umgang mit diesen Blöcken und beim Aufbau beträchtliche Umbe
quemlichkeit.
Die poröse Glaszwischenschicht erfindungsgemäßer Art liegt
zwischen der Grund-Schaumglasschicht und der dichten und mas
siven Glasoberflächenschicht und läßt eine gute physikali
sche Bindung mit beiden Schichten zu. Für diesen Zweck
reicht es aus, wenn die poröse Glaszwischenschicht eine
Dicke von etwa 0,5 mm besitzt, jedoch kann die Dicke problem
los bis etwa 10 mm erhöht werden. Beispielsweise kann die
poröse Zwischenglasschicht aus einem Farbglas gebildet
werden, so daß die Farbe durch die darüberliegende Massiv
glasschicht durchscheint, und in diesem Fall sollte die Zwi
schenglasschicht schon eine Dicke von einigen Millimetern be
sitzen.
Die dichte oder massive Oberflächenglasschicht sorgt für
Oberflächenhärte und Riß- oder Kratzfestigkeit des Schaum
glasblockes. In dieser Beziehung reicht es aus, wenn die mas
sive oder dichte Glasschicht eine Dicke von etwa 1 mm be
sitzt, jedoch kann auch hier die Dicke bis auf etwa 10 mm
erhöht werden, um einen guten Eindruck des Glases hervorzuhe
ben. Auch für diese dichte Glasschicht kann ein gefärbtes
Glas verwendet werden, oder es können Farbglaskörner in dem
Material vorhanden sein.
Bevorzugt wird die Gesamtdicke der dichten Oberflächenglas
schicht und der porösen Zwischenglasschicht nicht mehr als
20 mm betragen. Wenn die Gesamtdicke dieser beiden Schichten
mehr als 20 mm ist, wird der Mehrschicht-Schaumglasblock zu
spröde und zu wenig widerstandsfähig gegen Stöße von außen.
Bevorzugt wird auch die Gesamtdicke der dichten oder massi
ven Glasschicht und der Zwischenschicht nicht mehr als 1/4
der Gesamtstärke des Mehrschicht-Schaumglasblockes betragen,
so daß die Wärmeisolationsfähigkeit, das leichte Gewicht und
die Behandelbarkeit des Schaumglasblockes nicht herabgesetzt
wird.
Die Grundschaumglasschicht sollte eine Volumendichte von we
niger als 0,8 besitzen, da bei einer Volumendichte von mehr
als 0,8 das Schaumglas schlechtere Wärmeisolierung aufweist,
und die Bearbeitbarkeit und das leichte Gewicht nicht mehr
vorhanden sind. Vorteilhafterweise sollte die Volumendichte
des Grund-Schaumglases nicht unter 0,2 liegen, da Schaumglas
niedrigerer Volumendichte unzureichende Festigkeit zur Ver
wendung als Baumaterial aufweist. Vorzugsweise wird die
Grund-Schaumglasschicht so ausgebildet, daß sie eine Volumen
dichte im Bereich von 0,3 bis 0,6 besitzt.
Die Volumendichte der porösen Zwischenglasschicht sollte
nicht unter 0,8 liegen, um gute Verbindung mit der massiven
Glasoberflächenschicht zu gewährleisten, und nicht über 1,8,
um gute Verbindung mit der Grund-Schaumglasschicht zu si
chern. Vorzugsweise wird die Zwischenglasschicht als eine
Schaumglasschicht mit einer Volumendichte im Bereich von 1,0
bis 1,7 hergestellt. In ihrer Struktur besitzt diese poröse
Zwischenglasschicht analoge Eigenschaft zu der Krusten
schicht (Außenschicht) eines Schaumglasblockes nach
DE-37 07 670.1-Al.
Die dichte oder massive Glasoberflächenschicht besteht aus
einem ungeschäumten Glas. Deswegen ist das spezifische Ge
wicht dieser Schicht etwa 2,5 d. h. in der Nähe des wahren
spezifischen Gewichtes des verwendeten Glases. Um die Vortei
le dieser Glasoberflächenschicht voll auszunützen, sollte
dafür gesorgt werden, daß in dieser Schicht bei der Verfesti
gung keine Bläschen oder Poren verbleiben.
Bei der Herstellung eines Mehrschicht-Schaumglasblockes er
findungsgemäßer Art wird als Material der Grund-Schaumglas
schicht im wesentlichen ein Gemisch aus einem feinen Pulver
eines normalen Glases, z. B. eines Natron-Kalk-Sili
kat-Glases, Bohrsilikat-Glases oder Aluminium-Sili
kat-Glases, und einem feinen Pulver eines üblichen Schäu
mungsmittels verwendet, wie Kalkstein oder Calcium-Carbonat,
Dolomit oder Kohlenstoff. Das Glas kann entweder gefärbt
oder farblos sein. Das wahre spezifische Gewicht des Glas
pulvers liegt etwa bei 2,5, und üblicherweise liegt die Teil
chengröße des Glaspulvers unter 100 µ. Wahlweise kann dem
Glaspulver ein anorganisches Pigment zugesetzt werden. Das
Pulvergemisch wird mit einem entsprechenden Binder wie Was
serglas verrührt und durch ein entsprechendes Verfahren so
granuliert, daß Einzelkörner von etwa 0,1 mm bis einigen mm
Durchmesser entstehen.
Das Pulvergemisch aus Glas und Schäumungsmitteln ist sehr vo
luminös und enthält einen großen Anteil von Luft. Wenn
dieses Pulvergemisch ohne Granulierung erhitzt wird, bleibt
beim Aufschmelz- und Schäumvorgang ein Anteil der enthalte
nen Luft in der Glasschmelze zurück und dehnt sich. Dadurch
können unerwünschte Erscheinungen entstehen, wie grobe
Blasen und Fehlstellen, und die Zwischenfläche zwischen der
Schaumglasschicht und der darüberliegenden Zwischenglas
schicht kann gewellt sein, ja es können sogar örtlich Gebie
te des Schaumglases durch die Zwischenschicht hindurch
direkt mit der massiven Oberflächenglasschicht in Berührung
kommen. Außerdem kann durch Verwendung eines nicht granulier
ten Pulvergemisches eine Schaumglasschicht entstehen, bei
der eine große Anzahl offener, miteinander in Verbindung ste
hender Poren vorhanden sind. Derartige Nachteile werden
durch das Granulieren des Pulvergemisches vermieden, da die
eingeschlossene Luft weitgehend entfernt wird. Die unter Ver
wendung granulierten Materials gebildete Schaumglasschicht
besitzt eine bemerkenswert geringe Aufnahmefähigkeit und
Durchdringungsfähigkeit für Wasser, da hier der größte
Anteil der Poren geschlossen ist. Außerdem ergibt das granu
lierte Material eine gute Fließfähigkeit und ist dadurch zum
Eingießen in ein Formkasten oder dergleichen gut geeignet
und kann leicht zu einer eben Schicht verstrichen werden.
Das Material der porösen Zwischenglasschicht ist im wesentli
chen ein feines Pulver aus einem gewöhnlichen Glas, gleichar
tig zu dem als Hauptmaterial der Grund-Schaumglasschicht ver
wendeten Glaspulver. Wahlweise kann ein übliches Schäumungs
mittel in Form feinen Pulvers und/oder ein anorganisches Pig
ment zu dem Glaspulver hinzugefügt werden. Auf jeden Fall
wird auch dieses pulverisierte Material unter Verwendung
eines entsprechenden Binders wie Wasserglas granuliert, so
daß sich Körner von etwa 0,1 bis einigen Millimeter Durchmes
ser ergeben. Der Vorteil der Verwendung eines solchen granu
lierten Materials besteht in gleicher Weise wie bei der
Grundschaumschicht darin, daß eine Zwischenglasschicht mit
gleichförmig poröser Struktur erzielt werden kann.
Falls erwünscht, wird das granulierte Material der Zwischen
schicht mit Glaskörnern gemischt, die ein elegantes Aussehen
des Mehrschicht-Schaumglasblockes mit dieser porösen Zwi
schenglasschicht ergeben. Diese Glaskörner sind relativ
grob, beispielsweise mit einer Korngröße von 0,5 bis 5 mm,
und brauchen keine gleichförmige Größe zu besitzen, und sie
können gleichmäßig oder unregelmäßig gefärbt sein.
Die Volumendichte der Grund-Schaumglasschicht und die Volu
mendichte der porösen Zwischenglasschicht können jeweils
durch die Erweichungstemperatur des den Grundbestandteil bil
denden Glases, die Art und die Menge des Schäumungsmittels,
die Art und die Menge wahlweiser Zusätze und/oder die Bedin
gungen beim Aufheizen des granulierten Materials beeinflußt
werden.
Das Material der dichten oder massiven Oberflächenglas
schicht besteht aus Glasteilchen. Vorteilhafterweise wird
das gleiche Glas verwendet, wie es als Grundmaterial der
Grund-Schaumglasschicht und/oder der porösen Zwischenglas
schicht Verwendung findet, oder es wird eine Fritte mit
einem niedrigeren Erweichungspunkt als das andere Glasmate
rial verwendet. Es ist wichtig, daß der thermische Dehnungs
koeffizient des verwendeten Glases in der Nähe der thermi
schen Dehnungskoeffizienten der Grund-Schaumglasschicht und
der Zwischenschicht liegt. Durch Verwendung eines Glases mit
Teilchengröße von mehr als 0,3 mm ist es leicht, das Glas zu
erweichen und aufzuschmelzen, um so eine dichte Glasschicht
zu erhalten, die porenfrei ist und ein spezifisches Gewicht
in der Nähe von 2,5 besitzt.
Bei der Herstellung eines Mehrschicht-Schaumglasblockes er
findungsgemäßer Art werden die beschriebenen drei Materialar
ten aufeinander geschichtet und gleichzeitig erhitzt. Das
kann durch eine Vielzahl von Einrichtungen geschehen. Bei
spielsweise wird zunächst das granulierte Material der
Grund-Schaumglasschicht in einen Formkasten aus Stahl so ein
gelegt, daß eine Schicht mit einer vorbestimmten Dicke ent
steht, dann wird das granulierte Material der Zwischenglas
schicht auf diese Grundschicht aufgeschichtet und mit dem
zerteilten Material für die dichte oder massive Oberflächen
glasschicht überdeckt. Dann werden die schichtweise vorhande
nen Materialien im Formkasten in einem Ofen auf eine bestimm
te Temperatur von normalerweise zwischen 700 und 1000°C er
hitzt, um das Glas in den Schichten aufzuschmelzen und aufzu
schäumen. Um eine feste Verbindung der einzelnen Glasschich
ten mit der benachbarten Glasschicht sicherzustellen, kann
ein Druck entsprechender Größe auf die aufgeschichteten Mate
rialen entweder während des Aufheizvorganges oder unmittel
bar nach dem Abschluß des Erhitzens aufgebracht werden. Der
Erhitzungsvorgang wird auch durch die übliche Abkühl- und An
laßbehandlung gefolgt.
Ein gleichartiger Mehrschicht-Schaumglasblock kann konti
nuierlich und damit wahrscheinlich wirtschaftlicher unter Be
nutzung eines Gurt-Fördersystems hergestellt werden mit zwei
in vertikalem Abstand horizontal laufenden Gurten aus einem
wärmefesten Material, womit gleichzeitig kontinuierlich die
drei verschiedenen Materialschichten in einen Ofen einge
führt werden, in welchem die Schmelz- und Schaumvorgänge
ablaufen. Auf den unteren Gurt werden die drei Materialarten
übereinander in der genannten Reihenfolge schichtweise aufge
streut, und auf die oberste Schicht, das Material für das
Massivglas, wird der obere Gurt aufgelegt. Die wärmefesten
Gurte laufen durch den Ofen so durch, daß die aufgeschichte
ten Materialien zwischen den beiden Gurten eingeschlossen
sind, wenn sie aufgeheizt werden.
Bei der vorliegenden Erfindung ist es möglich, das Material
der Grund-Schaumglasschicht auch als Material für die poröse
Zwischenglasschicht zu verwenden. In diesem Fall wird das
granulierte Material für die Schaumglasschicht in einem Form
kasten bis zu einer Höhe aufgeschichtet, die unter Beachtung
der beabsichtigten Stärke der Zwischenschicht bestimmt wird,
und das Teilchenmaterial für die massive Glasoberschicht
wird auf diese granulierte Materialschicht aufgelegt. Das
Schichten kann auch in der eben besprochenen Weise mit zwei
in vertikalem Abstand laufenden Fördergurten geschehen. Die
in Schichten vorhandenen Materialien werden normalerweise
auf etwa 700 bis 1000°C aufgeheizt. Das Aufschäumen des
Glases in der unteren Schicht findet dabei statt. Um eine
Zwischenschaumglasschicht mit der gewünschten Volumendichte
aus dem oberen Teil der Schicht für das Schaumglasmaterial
zu erhalten, wird ein Druck von 0,098 bis 3,92 bar (0,1 bis
4 kp/cm2) auf die Oberfläche der massiven Glasmaterial
schicht entweder während des Aufheizens oder unmittelbar
nach vollendetem Erhitzungsvorgang aufgebracht. Die entspre
chende Druckgröße hängt von der gewünschten Volumendichte
der Zwischenschaumglasschicht ab. Falls ein außerordentlich
hoher Druck angewendet wird, wird die Grundschaumglasschicht
eine zu hohe Volumendichte aufweisen. Bevorzugt wird ein
Druck im Bereich von 0,98 bis 2,96 bar (1 bis 3 kp/cm2) ange
wendet. Als Ausführungsbeispiel für das Aufbringen einer sol
chen Druckkraft wird angeführt, daß eine Vielzahl von Druck
walzen verwendet werden können, wobei wahlweise ein wärmefe
ster Gurt zwischen die Walzen und die Oberfläche der Massiv
glasschicht (oder das zugehörige Material) eingefügt wird.
Ein erfindungsgemäßer Mehrschicht-Schaumglasblock kann auch
als verstärkter Schaumglasblock ausgeführt werden, mit Ver
stärkung durch Metallmaterial wie Drähte, Drahtnetze oder
Streckmetall. Das Verstärkungs-Metallmaterial wird vor
zugsweise mit einem Klebebinder beschichtet und kann in der
Grundschaumglasschicht durch ein bekanntes Verfahren einge
bettet werden. Beispielsweise wird das Metallmaterial in
einen Formkasten eingesetzt, bevor das granulierte Material
für das Schaumglas eingestreut wird. Bei einem kontinuierli
chem Verfahren mit Fördergurten zum Einführen der Materia
lien in einen Ofen wird auch das Metallmaterial kontinuier
lich dadurch in den Ofen eingeführt, da es in die für die
Grundschaumglasschicht bestimmte Materialschicht auf dem un
teren Gürtel eingesetzt wird.
Bei der vorliegenden Erfindung kann wahlweise eine dichte
oder massive Glasoberflächenschicht mit zugehöriger poröser
Zwischenschicht an beiden Seiten der Grundschaumglasschicht
angefügt werden, um so einen aus fünf Schichten bestehenden
Schaumglasblock zu bilden, der sehr fest ist und als Außen
wandmaterial benutzt werden kann. Ein derartiger
Fünf-Schicht-Glasblock kann dadurch erzeugt werden, daß
eines der beschriebenen blockweisen oder kontinuierlichen
Herstellverfahren so abgewandelt wird, daß zuerst das Mate
rial einer dichten oder massiven Glasoberflächenschicht, und
dann das granulierte Material für die poröse Zwischenglas
schicht aufgestreut werden, bevor in der bereits beschriebe
nen Weise die Vormaterialschichten für die Grundschaum
schicht usw. hergestellt werden.
Bei einem Mehrschicht-Schaumglasblock erfindungsgemäßer Art
kann die Außenfläche der dichten oder massiven Glasschicht
gewellt oder mit dekorativen Vertiefungen versehen werden,
um so eine Anzahl von etwas vertieften Bereichen und etwas
vorstehenden Bereichen zu schaffen. Bei dem
Drei-Schicht-Block kann die freiliegende Rückfläche des
Grund-Schaumglases in gleicher Weise bearbeitet werden,
statt oder zusätzlich zu der Bearbeitung der dichten Glas
schichtfläche. Beim Anfügen des Schaumglasblockes zu einer
Wandfläche kann die Wellung oder können die Vertiefungen
dazu dienen, die Bindefläche zu vergrößern. In anderer Hin
sicht erzeugt die Musterung einen ästhetisch günstigen
Effekt, wenn die vertieften und vorstehenden Bereiche in
einem entsprechendem Muster angeordnet sind, und die so be
handelte Fläche als Außenfläche verwendet wird. Derartig ge
wellte oder mit Mustern versehenen Dekorflächen können
leicht hergestellt werden, wenn ein Formkasten verwendet
wird, bei dem die Innenfläche des Bodens die beabsichtigten
Wellungen oder dekorativen Oberflächengestaltungen als Gegen
form enthält, oder eine entsprechend gestaltete Druckplatte.
Bei dem beschriebenen kontinuierlichen Herstellverfahren
kann ein Gitter-Förderband mit der entsprechenden Musterung
verwendet werden.
Die Erfindung wird weiter anhand von Ausführungs- und Ver
gleichsbeispielen erläutert.
Als Hauptmaterial einer Grundschaumglasschicht für einen
Mehrschicht-Schaumglasblock wurde Glasmaterial aus gewöhnli
chem Natron-Kalk-Silikat-Glas fein pulverisiert, so daß die
Teilchengröße höchstens 100 µ betrug, und das Glaspulver
wurde mit 0,7 Gewichtsprozent Calcium-Carbonat-Pulver ge
mischt, welches als Schäumungsmittel diente. Eine geringe
Menge Wasserglas wurde zu dem Pulvergemisch hinzugefügt, und
das entstehende Gemisch bei einem Trommelgranulierverfahren
geknetet und mit einer Korngröße von 0,5 bis 2 mm Durchmes
ser granuliert.
Das erwähnte Natron-Kalk-Silikat-Glaspulver wurde auch als
Hauptmaterial für eine poröse Zwischenglasschicht verwendet.
Das Glaspulver wurde mit einer kleinen und variablen Menge
von Calcium-Carbonatpulver gemischt, mit dem die Porosität
und Volumendichte der Zwischenglasschicht eingestellt wurde.
Eine geringe Menge von Wasserglas wurde zu dem Pulvergemisch
hinzugefügt, und das entstandene Gemisch geknetet und zu Kör
nern von 0,5 bis 2 mm Durchmesser granuliert.
Für das Material einer dichten Glasoberflächenschicht wurde
Natron-Kalk-Silikat-Glas zu Teilchen mit einer Teilchengröße
von 0,5 bis 2 mm zerstoßen.
Das granulierte Material für die Grundschaumglasschicht
wurde in einen Formkasten gestreut, so daß eine Schicht vor
bestimmter Stärke entstand, dann wurde das granulierte Mate
rial für die Zwischenschicht über das zuerst aufgestreute
Granulatmaterial gebreitet und zuletzt wurde das Material
für die Dichte Glasschicht auf die vorher eingeebneten Granu
latmaterialien aufgestreut. In diesem Zustand wurde das Mate
rial in dem Formkasten in einem Ofen während 20 bis 60 Minu
ten bei 750 bis 900°C erhitzt und darauf folgend abgekühlt
und angelassen.
Das so entstandene Produkt war ein Dreischicht-Schaumglas
block aus einer Grundschaumglasschicht mit einer Dicke von
42 mm, einer Zwischenschaumglasschicht mit einer Dicke von
5 mm und einer massiven Glasoberflächenschicht mit einer
Dicke von 3 mm. Die Grundschaumglasschicht besaß eine Volu
mendichte von 0,4 und das dichte oder massive Glas der Ober
flächenschicht hatte ein spezifisches Gewicht von 2,5. Die
Volumendichte der Zwischenschicht wurde in dem Bereich von
1,0 bis 1,7 dadurch verändert, daß der Anteil von Cal
cium-Carbonat-Pulver in dem Material und außerdem die Auf
heizbedingungen gesteuert wurden, so daß vier unterschiedli
che Proben erhalten wurden, nämlich eine Probe 1 A mit Volu
mendichte (der Zwischenschicht) von 1,0, 1 B mit 1,3, 1 C mit
1,5 und 1 D mit 1,7 Volumendichte der Zwischenschicht.
Unter Verwendung der gleichen Materialien und des gleichen
Vorganges wie in Ausführungsbeispiel 1 wurden zwei unter
schiedliche Proben eines Drei-Schicht-Schaumglasblockes er
zeugt. Bei der einen Probe, der Vergleichsprobe 1 a, betrug
die Volumendichte der Zwischenschaumschicht 0,7 und bei der
anderen, der Vergleichsprobe 1 b, war diese Volumendichte
2,2. In allen anderen Punkten unterschieden sich die Ver
gleichsproben nicht von den bei dem Ausführungsbeispiel 1 er
haltenen.
Das granulierte Material der Grundschaumglasschicht gemäß
Ausführungsbeispiel 1 wurde in einen Formkasten eingestreut,
und die Glasteilchen, die in Ausführungsbeispiel 1 als Mate
rial für die Massiv-Glasschicht dienten, wurden direkt über
die Schaumglasmaterialschicht gebreitet. In diesem Zustand
wurden diese beiden Arten von Materialien im Formkasten in
einem Ofen bei 750 bis 900°C während 20 bis 60 Minuten er
hitzt. Beim letzten Teil des Erhitzungsvorganges wurde ein
Druck von 1,47 bar (1,5 kp/cm2) auf die Oberfläche der Mas
sivglasschicht während 10 Min. ausgeübt, und nachfolgend ab
gekühlt bzw. angelassen.
Bei diesem Verfahren entstand ein Dreischicht-Schaumglas
block aus einer Grundschaumglasschicht mit einer Dicke von
46 mm, einer Zwischenschaumglasschicht mit einer Dicke von
1 mm und einer Massivglas-Oberflächenschicht mit einer Dicke
von 3 mm. Die Grundschaumglasschicht besaß eine Volumendich
te von 0,4, und die Massivglasschicht hatte eine Volumendich
te von 2,5. Die Volumendichte der Zwischenschicht betrug in
einer Ausführungsprobe 2 A 0,9 und in einer anderen Ausfüh
rungsprobe 2 B 1.3.
Unter Benutzung des Materials der Grund-Schaumglasschicht im
Ausführungsbeispiel 1 wurde ein Einzelschicht-Schaumglas
block mit einer Dicke von 50 mm erzeugt. Die Volumendichte
des Schaumglases betrug 0,4.
Unter Benutzung des gleichen Materials wie im Ausführungsbei
spiel 2 wurde ein Zweischicht-Schaumglasblock aus einer
Schaumglasschicht mit einer Dicke von 47 mm und einer dich
ten Glasschicht mit einer Dicke von 3 mm erzeugt. Die Schaum
glasschicht besaß eine Volumendichte von 0,4 und die dichte
oder massive Glasschicht eine solche von 2,5.
Aus jeder Schaumglasblock-Probe der Ausführungsbeispiele 1
und 2, des Vergleichsbeispieles und der Referenzversuche 1
und 2 wurden Probenstücke mit Querschnitt 20 mm × 20 mm und
Länge (in Dickenrichtung des Schaumglasblockes) von 50 mm
ausgeschnitten und einer Untersuchung mit einem Zugfestig
keitstester unterworfen durch Aufbringen einer Zugkraft in
Längsrichtung. Die Ergebnisse sind in Fig. 1 dargestellt.
Wie aus Fig. 1 zu ersehen, ergaben die Dreischicht-Schaum
glasblöcke der Proben 1 A bis 1 D und 2 A und 2 B (aus den Aus
führungsbeispielen 1 bzw. 2) ziemlich hohe Werte der jeweili
gen Zug-Reißfestigkeit. Bei diesen Schaumglasblöcken lag die
Volumendichte der zwischen Schaumglasschicht im Bereich von
0,9 bis 1,7, wie vorher angegeben. Bei jedem Probestück
dieser Schaumglasblöcke trat ein Zerreißen beim Zugtest in
nerhalb der Grund-Schaumglasschicht auf. Bei den Probe
stücken der Dreischicht-Schaumglasblöcke der Vergleichsprobe
1 a mit geringer Volumendichte der Zwischenglasschicht trat
das Reißen zwischen der Zwischenschicht und der dichten Glas
schicht auf, und die Zug-Reißfestigkeit war vergleichsweise
gering. Bei dem Probestück des Schaumglasblockes der Ver
gleichsprobe 1 b mit relativ hoher Volumendichte der Zwischen
schicht trat das Reißen zwischen der Zwischenschicht und der
Grund-Schaumglasschicht auf, und die Zugreißfestigkeit war
noch geringer. Bei den Probestücken der Zweischicht-Schaum
glasblöcke im Referenzversuch 2 (ohne Zwischenschicht) trat
der Bruch zwischen der Schaumglasschicht und der dichten
Glasschicht auf und die Zug-Reißfestigkeit war noch gerin
ger. Damit zeigte die Untersuchung eine bemerkenswert gute
Auswirkung der erfindungsgemäßen porösen Zwischenglasschicht
für die Flächenbindung bei dem Mehrschicht-Schaumglasblock
Wahlweise können erfindungsgemäß an der Außenfläche der dich
ten oder massiven Glasoberflächenschicht des Mehr
schicht-Schaumglasblockes eine Anzahl von feinen Rissen vor
gesehen werden, die im wesentlichen über die gesamte Außen
fläche mit einem Muster verteilt sein können, das eine
Schmuckwirkung besitzt. Derartige Risse oder Sprünge können
dadurch erzielt werden, daß die Teilchengröße des Glasmate
rials und die Erhitzungsbedingungen entsprechend kon
trolliert werden, oder daß ein sinterbarer Zusatz zu den
Glasteilchen des Grundmateriales hinzugefügt wird. Auf jeden
Fall ist es wirksam, eine entsprechende Druckkraft auf die
Oberfläche der dichten Glasschicht beim Erhitzen oder unmit
telbar nach dem Erhitzen auszuüben.
Was die Teilchengröße des Glasmaterials anbetrifft, so hat
es sich zur Erzeugung der erwünschten Sprünge als günstig er
wiesen, Glasteilchen zu verwenden, die nicht größer als
0,3 mm sind, um dadurch die Volumendichte des Schichtglasma
terials herabzusetzen und die Anwesenheit von Luft im Glasma
terial während des Erhitzens zu begünstigen. Beispielsweise
wird es bei Verwendung von Glasteilchen, die kleiner als
0,1 mm sind, relativ leicht, feine Risse in einem Muster von
kontinuierlichen und unregelmäßigen Sechsecken oder anderen
Vielecken gemäß Fig. 2 zu erzeugen. Durch Benutzung von
Glasteilchen mit 0,1 bis 0,3 mm ist es relativ leicht, feine
Risse oder Sprünge in einem Muster von annähernd parallelen
und unregelmäßig verlaufenden Streifen gemäß Fig. 3 zu er
zeugen. Die Risse oder Sprünge in diesen Verteilungen schei
nen natürliche Sprünge zu sein, und werden als besser angese
hen, als wenn sie in regelmäßigen geometrischen Verteilungen
vorhanden wären.
Der erwähnte sinterbare Zusatz sollte einen Schmelzpunkt be
sitzen, der höher als der Erweichungspunkt der Glasteilchen
des Hauptmaterials liegt. Bevorzugte Zusätze sind
Wollastonit, Silicium-Oxyd-Sand, Feldspat, Zirkonsand,
Sillimanit und Mullit. Der Zusatz sollte in Form eines Pul
vers mit nicht mehr als 150µ Teilchengröße und vorzugswei
se mit nicht mehr als 50µ vorliegen. Wenn ein solcher
Zusatz benutzt wird, brauchen die Glasteilchen nicht kleiner
als 0,3 mm zu sein. Der sinterbare Zusatz wird mit einem Ge
wichtsanteil von 3 bis 24 Gewichtsprozent der Glasteilchen
zugesetzt. Wenn mehr als 24 Gewichtsprozent Zusatz hinzuge
fügt werden, werden die einzelnen Sprünge in der Oberfläche
des dichten Glases so breit, daß die Schmuckwirkung verdor
ben und die Glasoberfläche spröde oder zerbrechlich wird. Es
ist vorteilhaft, die Menge des sinterbaren Zusatzes auf den
Bereich von 3 bis 15 Gewichtsprozent zu beschränken, um
feine Sprünge in einer Verteilung von parallelen unterbroche
nen Streifen gemäß Fig. 3 zu erreichen, bzw. auf dem Be
reich von 15 bis nicht mehr als 24 Gewichtsprozent, um die
Vieleck-Verteilung nach Fig. 2 zu erzielen.
Wenn der erfindungsgemäße Mehrschicht-Schaumglasblock durch
ein kontinuierliches Herstellverfahren unter Benutzung von
wärmefesten Gurten erzeugt wird, besitzt die Druckwirkung
der Walzen unter dem unteren Gurt und der Walzen über dem
oberen Gurt eine gewisse Auswirkung auf die Riß- oder Sprung
bildung der dichten Glasflächenschicht. Wenn Teilchen von
0,1 bis 0,3 mm Größe in dem Material für die dichte Glas
schicht benutzt werden, treten wahrscheinlich die linearen
Sprünge gemäß Fig. 3 parallel zur Längsachse der jeweiligen
Walzen auf, während bei Benutzung von noch kleineren Teil
chen bei diesem Herstellverfahren normalerweise Sprünge in
einem Vieleck-Muster gemäß Fig. 2 auftreten. Wenn 3 bis 15
Gewichtsprozent sinterbarer Zusatz mit relativ großen Teil
chen des dichten Glasmaterials untermischt wird, ist es
wahrscheinlich, daß lineare Risse parallel zu den Achsen der
jeweiligen Walzen erzeugt werden, und wenn der Zusatzanteil
auf mehr als 15 Gewichtsprozent erhöht wird, werden Risse in
unterschiedlichen Ausrichtungen hervorgerufen, so daß ein
Muster der in Fig. 2 gezeigten Art erzielt wird.
Fig. 4 zeigt einen Mehrschicht-Schaumglasblock mit einer an
deren wahlweisen Ausführung der vorliegenden Erfindung. Der
Schaumglasblock besteht aus einer Grundschaumglasschicht 10,
einer porösen Zwischenglasschicht 12 und einer dichten oder
massiven Oberflächenglasschicht 14. Die Außenfläche der dich
ten Glasschicht 14 ist mit einer großen Anzahl von kleinen,
nahezu halbkugelförmigen Vorsprüngen 14 a versehen, die eng
über im wesentlichen die gesamte Außenfläche verteilt sind.
Normalerweise besitzen diese halbkugelförmigen Aufsätze 14 a
Durchmesser von etwa 0,2 mm bis etwa 3 mm. Die Ausbildung
dieser Aufsätze erzeugt eine Schmuckwirkung. Außerdem wird
dadurch die Isolierfähigkeit des Schaumglasblockes verbes
sert.
Um die halbkugelförmigen Aufsätze 14 a zu erzeugen, sollte
das Material der dichten Glasschicht 14 in Form von Körnchen
vorliegen, die größer als 0,3 mm sind. Alternativ kann das
Glasmaterial ein Gemisch aus relativ kleinen Teilchen und
Glaskugeln größer als 0,3 mm sein. Die Materialien der drei
Schichten 10, 12 und 14 werden aufeinander angeordnet und
zum Verschmelzen der jeweiligen Schichten und Aufschäumen
der untersten Schicht 10 und in manchen Fällen auch der Zwi
schenschicht 12 zusammen erhitzt. Bei der Erhitzung wird die
obere Fläche der Schicht aus dichtem Glasmaterial freigelas
sen und kein Druck auf die Außenfläche ausgeübt. Obwohl ein
Verschmelzen der oberen Schicht 14 eine allgemein ebene
obere Fläche ergibt, läßt doch die Größe der Körnchen des
dichten Glasmaterials und das Aufschäumen der darunter be
findlichen Schichten die obere Fläche gewellt erscheinen.
Bei dem nach dem Heizvorgang folgenden Abkühlen wird eine
Tafel oder ein ähnliches flächenartiges Gebilde an die obere
Fläche der dichten Glasschicht 14 angedrückt, sobald diese
Schicht auf eine Temperatur unter dem Erweichungspunkt des
dichten Glases abgekühlt ist, während die darunter befindli
chen Schichten 10 und 12 sich noch nicht verfestigt haben.
Durch diese Druckeinwirkung wird die Ausbildung der gewünsch
ten Aufsätze 14 a erzielt. Bei der Erzeugung des Mehrschicht
schaumglasblockes im kontinuierlichen Vorgang unter Benut
zung von zwei wärmefesten Gurten der beschriebenen Art wird
der obere Gurt mit Abstand von der oberen Fläche des Schicht
glasmaterials gehalten, während der Aufheizvorgang abläuft.
Der obere Gürtel wird gegen die Glasfläche durch die oberen
Walzen angedrückt, wenn die dichte Glasschicht 14 in der ge
nannten Weise unter den Erweichungspunkt gekühlt wurde, vor
der Verfestigung der darunter befindlichen Schichten.
Claims (21)
1. Mehrschicht-Schaumglasblock aus einer Grund-Schaumglas
schicht mit einem scheinbaren spezifischen Gewicht unter
0,8, einer dichten, massiven Glasoberflächenschicht min
destens an einer Seite der Schaumglasschicht, dadurch
gekennzeichnet, daß eine poröse Zwischen
glasschicht (12) zwischen der Schaumglasschicht (10) und
der Massivglasschicht (14) vorgesehen ist, die diese
beiden Schichten dicht miteinander verbindet und ein
scheinbares spezifisches Gewicht von 0,8 bis 1,8 be
sitzt.
2. Schaumglasblock nach Anspruch 1, bei dem das scheinbare
spezifische Gewicht der Schaumglasschicht (10) im Be
reich von 0,3 bis 0,6 liegt.
3. Schaumglasschicht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die poröse Zwischen
glasschicht ein scheinbares spezifisches Gewicht im Be
reich von 1,0 bis 1,7 besitzt.
4. Schaumglasblock nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Dicke der po
rösen Zwischenglasschicht (12) nicht weniger als 0,5 mm
und die Dicke der dichten Oberflächenglasschicht (14)
nicht weniger als 1 mm beträgt, unter der Voraussetzung,
daß die Summe der Dicken der porösen Zwischenglasschicht
(12) und der dichten Oberflächenglasschicht (14) nicht
mehr als 20 mm beträgt.
5. Schaumglasblock nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gesamtdicke der
massiven Außenschicht (14) und der porösen Zwischen
schicht (12) nicht mehr als 1/4 der Gesamtdicke des Mehr
schicht-Schaumglasblockes beträgt.
6. Schaumglasblock nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß weiter ein Ver
stärkungs-Metallmaterial in die Grundschaumglasschicht
(10) eingebettet ist.
7. Schaumglasblock nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl
von feinen Rissen in der Außenfläche der dichten Glas
oberflächenschicht (14) über im wesentlichen die gesamte
Außenfläche ausgebildet ist und die Risse eine Vertei
lung haben, die eine Schmuckwirkung erzeugt (Fig. 2,
Fig. 3).
8. Schaumglasblock nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Risse in einer Ver
teilung in Form von fortlaufenden, unregelmäßigen Viel
ecken (Fig. 2) ausgebildet sind.
9. Schaumglasblock nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Risse in einer Ver
teilung von annähernd parallelen und unregelmäßig unter
brochenen Streifen (Fig. 3) ausgebildet sind.
10. Schaumglasblock nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß an der Außenflä
che der dichten Glasschicht (14) eine Anzahl kleiner all
gemein halbkugelförmiger Aufsätze (14 a) ausgebildet
sind, die dicht über die gesamte Außenfläche verteilt
sind.
11. Schaumglasblock nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die allgemein halbkugel
förmigen Aufsätze (14 a) Durchmesser von circa 0,2 mm bis
etwa 3 mm aufweisen.
12. Verfahren zur Herstellung eines Mehrschicht-Schaumglas
blockes nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß
ein granuliertes erstes Material aus einem Glaspulver und einem Schäumungsmittel zu einer Schicht gebildet wird,
daß ein zweites granuliertes Material, das ein Glaspul ver enthält, auf der Schicht des ersten Materials zu einer Schicht gebildet wird,
daß ein aus Teilchen bestehendes Glasmaterial als Schicht auf die Schicht des zweiten Materials aufgelegt wird und
daß das erste, das zweite und das dritte Material in den Schichten gleichzeitig erhitzt wird, um die Gläser der jeweiligen Schichten schmelzen zu lassen.
ein granuliertes erstes Material aus einem Glaspulver und einem Schäumungsmittel zu einer Schicht gebildet wird,
daß ein zweites granuliertes Material, das ein Glaspul ver enthält, auf der Schicht des ersten Materials zu einer Schicht gebildet wird,
daß ein aus Teilchen bestehendes Glasmaterial als Schicht auf die Schicht des zweiten Materials aufgelegt wird und
daß das erste, das zweite und das dritte Material in den Schichten gleichzeitig erhitzt wird, um die Gläser der jeweiligen Schichten schmelzen zu lassen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß auf die obere Fläche
der erhitzten Schichten während des Erhitzens oder unmit
telbar nach dem Abschluß des Erhitzens eine Druckkraft
aufgebracht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Material
auch ein Schäumungsmittel enthält.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das als Teilchen vor
handene Glas eine Teilchengröße von nicht mehr als
0,3 mm aufweist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das in Teilchen vorhan
dene Glas 3 bis 24 Gewichtsprozent eines sinterbaren Zu
satzes in Pulverform enthält, der einen Schmelzpunkt
höher als der Erweichungspunkt des in Teilchen vorliegen
den Glases aufweist.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der sinterbare Zusatz
Wollastonit, Silicium-Oxyd-Sand, Feldspat, Zirkon-Sand,
Sillimanit oder Mullit ist.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der sinterbare Zusatz
eine Teilchengröße von nicht mehr als 150 µ besitzt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß während des Aufheizens
der in Schichten vorliegenden Materialien die Oberfläche
der aus in Teilchen vorliegendem Glas bestehenden
Schicht freigelassen wird, und eine massive Oberfläche
gegen diese obere Fläche der aufgeheizten Schichten ange
drückt wird, wenn die oberste Schicht in unvollständig
verfestigtem Zustand ist vor der Verfestigung der darun
terliegenden Schichten.
20. Verfahren zur Herstellung eines Mehrschicht-Schaumglas
blockes nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß
eine Schicht aus granuliertem Material gebildet wird,
das ein Glaspulver und ein Schäumungsmittel enthält,
daß ein aus Teilchen bestehendes Glas auf die Schicht des granulierten Materials aufgeschichtet wird,
daß das granulierte Material und das aus Teilchen beste hende Glasmaterial in den Schichten so aufgeheizt wird, daß ein Aufschmelzen der Gläser der jeweiligen Schichten erfolgt, und
daß die obere Fläche der aufgeheizten Schichten mit einem Druck im Bereich von 0,098 bis 3,92 bar (0,1 bis 4 kp/cm2) während des Aufheizens oder unmittelbar nach Beendigung des Aufheizens beaufschlagt wird.
daß ein aus Teilchen bestehendes Glas auf die Schicht des granulierten Materials aufgeschichtet wird,
daß das granulierte Material und das aus Teilchen beste hende Glasmaterial in den Schichten so aufgeheizt wird, daß ein Aufschmelzen der Gläser der jeweiligen Schichten erfolgt, und
daß die obere Fläche der aufgeheizten Schichten mit einem Druck im Bereich von 0,098 bis 3,92 bar (0,1 bis 4 kp/cm2) während des Aufheizens oder unmittelbar nach Beendigung des Aufheizens beaufschlagt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druck im Bereich
von 0,98 bis 2,94 bar (1 bis 3 kp/cm2) liegt.
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