DE19808115C2 - Wärmedämmender Formkörper aus Blähglas - Google Patents
Wärmedämmender Formkörper aus BlähglasInfo
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B19/00—Other methods of shaping glass
- C03B19/06—Other methods of shaping glass by sintering, e.g. by cold isostatic pressing of powders and subsequent sintering, by hot pressing of powders, by sintering slurries or dispersions not undergoing a liquid phase reaction
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Description
Die Erfindung betrifft einen wärmedämmenden Formkör
per aus Blähglas.
Aus der DE 38 09 246 C2 ist ein blockförmiger Körper
aus Blähglas bekannt, der zur Wärmeisolierung dient. Durch
das Aufblähen des Glases mittels geeigneter Blähmittel kann
eine Volumendichte von 0,5 g/cm3 und weniger erreicht wer
den.
Weiter geht aus der Druckschrift DE 14 96 669 A Bläh
glasgranulat zur hervor, das unter Zugabe eines Bindemittels
zu wärmedämmenden Formkörpern verarbeitet werden kann. Das
Bindemittel kann in solchen Mengen eingesetzt werden, daß
entweder alle Zwischenräume zwischen den Körnern ausgefüllt
werden oder daß die Körner nur punktweise verkittet werden.
Ein Verfahren zur Herstellung von ähnlichen Dämm
platten ist in der Druckschrift DE 14 96 529 B offenbart,
wobei die Oberfläche der erzeugten Granulatkörner sogar
leichter und poröser als ihr Inneres sein kann.
Auch die Druckschrift GB-PS 988 479 zeigt ein Ver
fahren zur Herstellung von Blähglaspellets mit wahlweise
offenporiger oder geschlossener Struktur sowie zum Verkleben
dieser Pellets zu Formkörpern.
Aufgabe der Erfindung ist es diesem Stand der Technik
gegenüber, einen Formkörper mit verbesserten Dämmwerten
anzugeben. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst.
Bezüglich von weiteren bevorzugten Merkmalen des
erfindungsgemäßen Formkörpers wird auf die Unteransprüche
verwiesen.
Die Erfindung wird nun anhand einiger Ausführungsbei
spiele näher erläutert.
Der Formkörper wird ausgehend von vorgefertigten
offenporigen Blähglasperlen, etwa aus einfachem Schrottglas,
hergestellt. Die Perlen haben beispielsweise Durchmesser
zwischen 0,25 bis 0,4 mm und eine Volumendichte von etwa 0,2 g/cm3.
Eine Hohlform für den gewünschten Formkörper wird dann
mit diesen Perlen gefüllt und in einem Ofen gesintert,
dessen Temperatur etwa 700 bis 750°C beträgt, sodaß die
Blähglasperlen nur oberflächlich aneinandergesintert werden.
Man kann den Sintervorgang zeitlich so begrenzen, daß nur
die oberflächennahen Glasperlen aneinandergesintert werden,
während die im Formkörper innenliegenden Glasperlen nur
punktförmig aneinanderstoßen. Dadurch wird zwar die mechani
sche Stabilität des Formkörpers geschwächt, aber dieser
Nachteil spielt bei vielen Anwendungen keine Rolle oder er
kann durch eine mechanisch stabilisierende Außenhaut wieder
ausgeglichen werden. Der Wärmeübergang wird dagegen hier
durch erheblich verringert, da die inneren Perlen nur punkt
förmige Kontakte besitzen.
Die Außenhaut kann von den außenliegenden Glasperlen
schichten gebildet sein, die beim Sintern nahezu ganz ge
schmolzen sind, oder mit einer Folie erreicht werden, in die
der Formkörper eingeschweißt ist.
Wenn der gewünschte Formkörper länglich ist und
konstanten Querschnitt besitzt, kann er auch durch Extrudie
ren hergestellt werden.
Die hohe Wärmedämmwirkung erreicht man durch Evakuie
rung des Formkörpers, wobei diese Evakuierung aufgrund der
offenporigen Blähglasperlen nicht nur die Zwischenräume
zwischen den Perlen, sondern auch letztere selbst betrifft.
Dadurch kann der Wärmeleitwert bis auf Werte von 7 mW.m-1.K-1
und darunter abgesenkt werden.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird bei
der Herstellung des Formkörpers ein Sorptionsmittel zwischen
die Blähglasperlen eingebracht, das diese Zwischenräume
teilweise füllt. Dadurch kann die Wärmedämmung beispiels
weise einen Tag/Nachtausgleich durchführen, indem Wärmeener
gie während der Sonneneinstrahlung chemisch absorbiert und
nachts wieder freigegeben wird.
Man kann auch gezielt die Wärmedämmung des Formkör
pers beeinflussen, indem man ein elektrisch beheizbares
Bauteil aus Metall, Kunststoff oder Keramik in den Formkör
per einbaut, die mit einem Gettermaterial beschichtet ist
und eine gezielte Erhöhung oder Erniedrigung des Vakuums
durch kontrollierte Aufheizung der Platte erlaubt. Damit
kann der Wärmeleitwert des Formkörpers bis zu einem Faktor 3
variiert werden.
Es ist auch möglich, den Formkörper mit mehreren
gleichartigen Formkörpern zu einer größeren Einheit zusam
menzukleben oder zu sintern, um einerseits die mechanischen
Spannungen besser zu beherrschen und andrerseits bei einer
Beschädigung nur eines der Formkörper, durch die dessen
Vakuum gebrochen wird, den Schaden zu begrenzen.
Die konkrete Sintertemperatur und die Sinterdauer
hängen von den für die Blähglasperlen verwendeten Materia
lien und den Anwendungsbedingungen ab. Der Fachmann kann
diese Parameter ohne erfinderisches Zutun so wählen, daß der
gewünschte Sintergrad erreicht wird.
Die beiliegende einzige Figur zeigt in einfach
logarithmischem Maßstab drei Kurven A, H, C der Wärmeleitfä
higkeit λ dreier wärmedämmender Platten in mW(mK)-1 abhängig
vom in der Platte herrschenden Unterdruck (in mbar). Die
Kurve A betrifft bekannten Polyurethanschaum, die Kurve B
eine Platte aus geschlossenporigen Glasschaumperlen und die
Kurve C eine erfindungsgemäße Platte aus offenporigen Glas
schaumperlen. Man erkennt deren Überlegenheit gegenüber
üblichen kostengünstigen Wärmedämmplatten besonders im
Bereich niedriger Drücke. In diesem Bereich erreicht man
Werte der Wärmeleitfähigkeit, wie sie sonst nur mit wesentlich
teureren Materialien wie Aerogelpulver erzielt werden.
Claims (7)
1. Wärmedämmender Formkörper aus Blähglas, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus offenporigen Blähglasperlen
gebildet ist, die miteinander verklebt sind, daß er eine
gasdichte Außenhaut besitzt und evakuiert ist.
2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blähglasperlen durch Anschmelzen ihrer Oberfläche
aneinandergesintert sind.
3. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blähglasperlen durch einen Binder wie z. B. ein
Alkalisilikat oder ein Kunstharz miteinander verklebt sind.
4. Formkörper nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß nur die oberflächennahen Glas
perlen des Formkörpers miteinander verklebt sind.
5. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich ein Sorptionsmittel im Formkörper befindet.
6. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrisch beheizbares Bauteil aus Metall, Keramik
oder Kunststoff in den Formkörper integriert ist, das mit
einem Gettermaterial beschichtet ist.
7. Formkörper nach einem der Ansprüche 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß er mit mehreren gleichartigen
Formkörpern zu einer Einheit verbunden ist.
Priority Applications (1)
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DE1998108115 DE19808115C2 (de) | 1998-02-26 | 1998-02-26 | Wärmedämmender Formkörper aus Blähglas |
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DE1998108115 DE19808115C2 (de) | 1998-02-26 | 1998-02-26 | Wärmedämmender Formkörper aus Blähglas |
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Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998108115 Expired - Fee Related DE19808115C2 (de) | 1998-02-26 | 1998-02-26 | Wärmedämmender Formkörper aus Blähglas |
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Country | Link |
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-
1998
- 1998-02-26 DE DE1998108115 patent/DE19808115C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19808115A1 (de) | 1999-09-09 |
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Legal Events
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