DE3808451A1 - Legierungen mit ausgezeichneter erosionsbestaendigkeit - Google Patents
Legierungen mit ausgezeichneter erosionsbestaendigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Legierungen, die ausgezeichnete
Erosionsbeständigkeit besitzen und für die Verwendung
in Geräten und Bauteilen wie Erosionsabschirmungen von
Turbinen, Ventilen usw., die zu Fluid-Erosion neigen,
geeignet sind.
Zur Zeit werden Stellite, die Legierungen auf Co-Cr-W-C-
Basis sind und hervorragende Erosionsbeständigkeit und
mechanische Festigkeit besitzen, als Hauptmaterialien für
die Geräte und Bauteile wie z.B. Erosionsabschirmungen
und Ventilsitze von Atomenergieanlagen, die gelegentlich
der Erosion unterliegen, verwendet.
Stellite enthalten jedoch einen hohen Prozentsatz an Ko
balt und haben durch Radioaktivität Schwierigkeiten ver
ursacht, die aus der Radioaktivierung von Kobalt herrüh
ren, wenn die Stellite für Atomenergieanlagen verwendet
worden sind.
In der japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. 60 865/1986
werden gegen Cavitations- oder Hohlraumerosion beständige
Legierungen beschrieben, die 10-30 Gew.-% Mangan,
10-30 Gew.-% Chrom, 0,5-3,0 Gew.-% Vanadium, nicht
mehr als 0,3 Gew.-% Kohlenstoff, 0,2-1,0 Gew.-% Stick
stoff umfassen, wobei der Rest im wesentlichen aus Eisen
besteht. Gemäß der Untersuchungen der Erfinder der vor
liegenden Erfindung führen Legierungen mit einem hohen
Gehalt an Stickstoff, wie solche, die in der japanischen
Patentoffenlegungsschrift Nr. 60 865/1986 beschrieben sind,
jedoch zu zu hoher Stabilisierung von Austenit. Zusätzlich
wird Vanadiumnitrid im Verlauf der Alterungsbehandlung
vorzugsweise ausgefällt, und es wird schwierig, Vanadium
carbid beizubehalten, das zur Vergrößerung und Verbesse
rung der Erosionsbeständigkeit wirksam ist. Als Ergebnis
der vorstehend genannten zwei Gründe ist bisher noch
keine gute Erosionsbeständigkeit erhalten worden. Das
heißt, daß eine Legierung auf hoher Mangan-Chrom-Eisen-
Basis in Kombination mit Verbesserung der Ausfällung von
Vanadiumcarbid das Erfordernis zum Erhalten einer guten
Erosionsbeständigkeit ist.
Im Hinblick auf diese Probleme ist es Aufgabe dieser Er
findung, Legierungen zu schaffen, die frei von Kobalt
sind und ausgezeichnete Erosionsbeständigkeit und mecha
nische Festigkeit aufweisen.
Die ausgezeichnete Erosionsbeständigkeit von Stelliten
kann als Ergebnis der Absorption von Stoßkräften durch
die martensitische Transformation kristallinischer Struk
tur vom flächenzentrierten kubischen System in ein hexa
gonales dichtgepacktes System angesehen werden. Um das
vorstehend beschriebene Problem zu bewältigen, haben die
Erfinder der vorliegenden Erfindung deshalb Ferrolegie
rungen mit hohem Mangangehalt, die keine Legierungen auf
Kobaltbasis sind, die dazu neigen, derartige Transforma
tionen zu verursachen, auf breitester Basis untersucht.
Als Ergebnis wurde neuerdings gefunden, daß Legierungen
auf Fe-Mn-Cr-Basis vielversprechend sind. Außerdem wurde
experimentell gefunden, daß eine Erhöhung der Festigkeit
der Legierungen auf Fe-Mn-Cr-Basis durch Vanadiumcarbid
zur Erhöhung und Verbesserung der Erosionsbeständigkeit
wirksam ist. Auf der Grundlage dieser Untersuchungen
wurde die vorliegende Erfindung fertiggestellt.
Durch die vorliegende Erfindung wird demgemäß eine Legie
rung mit ausgezeichneter Erosionsbeständigkeit geschaf
fen, die 0,35 bis 2,7 Gew.-% Kohlenstoff, nicht mehr als
2,5 Gew.-% Silizium, 10 bis 25 Gew.-% Mangan, 6 bis 20
Gew.-% Chrom, 0,5 bis 11 Gew.-% Vanadium, nicht mehr als
0,1 Gew.-% Stickstoff und der Rest im wesentlichen be
stehend aus Eisen, umfaßt. Eine weitere Legierung gemäß
der Erfindung mit ausgezeichneter Erosionsbeständigkeit
wird erhalten, indem wenigstens eines der beiden Bestand
teile, nämlich nicht mehr als 3 Gew.-% Nickel und nicht
mehr als 4 Gew.-% Molybdän, mit der vorgenannten Legierung
legiert werden.
Es folgt nun eine detailliertere Beschreibung der Erfin
dung.
Da Kohlenstoff Vanadiumcarbid bildet, ist Kohlenstoff ein
notwendiges Element zur Vergrößerung der Erosionsbestän
digkeit und der mechanischen Festigkeit. Wenn der Kohlen
stoffgehalt kleiner als 0,35 Gew.-% ist, wird nur eine
sehr geringe Wirkung erhalten, weil die Menge an Carbid
zu klein ist. Andererseits rührt eine gegenteilige Wirkung
auf die Korrosionsbeständigkeit von einem Kohlenstoffge
halt her, der höher als 2,7 Gew.-% ist. Deshalb liegt der
bevorzugte Kohlenstoffgehalt in dem Bereich von 0,35 bis
2,7 Gew.-%.
Obgleich Silizium ein wirksames Element als Deoxidations
mittel ist, kann eine weitere Verbesserung in der Deoxida
tion nicht mehr erwartet werden, selbst bei einer Menge,
die 2,5 Gew.-% überschreitet. Deshalb beträgt der maximale
Siliziumgehalt vorzugsweise 2,5 Gew.-%.
Mangan stabilisiert den Austenit und absorbiert Stoßkräfte,
indem es martensitische (ε - martensitische) Transforma
tion durch den Stoß des Fluids gestattet. Auf diese Weise
ist Mangan ein notwendiges Element für die Verbesserung
der Erosionsbeständigkeit. Wenn der Mangangehalt kleiner
als 10 Gew.-% ist, wird der Austenit unstabil und es wird
Ferrit oder Martensit gebildet. Demzufolge wird der Be
trag der martensitischen Transformation verringert und die
Erosionsbeständigkeit verschlechtert. Wenn andererseits
der Mangangehalt größer als 25 Gew.-% ist, wird der Auste
nit zu sehr stabilisiert. Demzufolge wird die martensiti
sche Transformation schwierig durchführbar und die Ero
sionsbeständigkeit wird verschlechtert. Deshalb liegt der
bevorzugte Gehalt an Mangan in dem Bereich von 10 bis 25
Gew.-%.
Chrom ist ein notwendiges Element zur Vergrößerung der Ero
sionsbeständigkeit und auch der Korrosionsbeständigkeit.
Wenn der Chromgehalt kleiner als 6 Gew.-% ist, wird ins
besondere die Korrosionsbeständigkeit verschlechtert.
Wenn der Chromgehalt größer als 20 Gew.-% ist, besteht
die Neigung, daß Ferrit oder σ-Phase gebildet wird und
die Erosionsbeständigkeit wird verschlechtert. Deshalb
liegt der Gehalt an Chrom vorzugsweise in dem Bereich von
6 bis 20 Gew.-%.
Vanadium bildet Carbid und ist ein notwendiges Element
zur Vergrößerung der mechanischen Festigkeit und der Ero
sionsbeständigkeit. Es wird nur eine geringe Wirkung er
halten, wenn der Vanadiumgehalt kleiner als 0,5 Gew.-%
ist, wohingegen eine gegenteilige Wirkung auf die Heiß
verarbeitungs-Charakteristiken verursacht wird, wenn der
Vanadiumgehalt mehr als 11 Gew.-% beträgt. Demzufolge
liegt der bevorzugte Vanadiumgehalt in dem Bereich von
0,5 bis 11 Gew.-%.
Stickstoff ist ein Element, das als eine Verunreinigung
in Legierungen mit hohem Mangangehalt zur Verunreinigung
neigt. Stickstoff bildet Nitrid mit Vanadium und verhin
dert die Bildung von Vanadiumcarbid. Da Stickstoff kein
Problem bei praktischer Anwendung in einer Menge von
0,1 Gew.-% oder weniger verursacht, ist es zu bevorzugen,
daß der Gehalt nicht größer als 0,1 Gew.-% ist.
Nickel ist ein Element, das in ähnlicher Weise wie Man
gan zur Stabilisierung des Austeniten wirksam ist. Wenn
der Nickelgehalt 3 Gew.-% übersteigt, wird der Austenit
zu stark stabilisiert und die Erosionsbeständigkeit ver
schlechtert. Deshalb ist der maximale Gehalt an Nickel
3 Gew.-%.
Molybdän ist ein Element, das zur Verbesserung der mecha
nischen Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit wirksam
ist. Da Zähigkeit durch die Anwesenheit von Molybdän über
4 Gew.-% verschlechtert wird, beträgt der maximale Gehalt
an Molybdän 4 Gew.-%.
Die Legierungen der vorliegenden Erfindung enthalten kein
Kobalt und besitzen ausgezeichnete Erosionsbeständigkeit
und mechanische Festigkeit. Deshalb können diese Legie
rungen für die Materialien von Geräten und Bauteilen wie
Erosionsabschirmungen von Turbinenschaufeln und Ventilen
verwendet werden, die dem Erosionseinfluß in Atomenergie
anlagen unterliegen. Diese Legierungen besitzen indu
striell bemerkenswerte Vorteile wie, daß sie keine Proble
me in bezug auf Radioaktivität verursachen, geringe Ko
sten erfordern und geringerer Zerstörung durch Erosion
unterliegen.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden durch Bei
spiele weiter erläutert.
Von den Legierungen mit Zusammensetzungen, wie sie in
Tabelle 1 angegeben sind, wurden erfindungsgemäße Legie
rungen der Proben Nr. 1 bis 20 und Vergleichslegierungen
der Proben Nr. 21 bis 26 in einem Hochfrequenz-Induk
tionsofen geschmolzen, um Gußblöcke oder Barren mit
einem Gewicht von 10 kg herzustellen. Alle Gußblöcke
wurden durch Heißbearbeitung endbearbeitet, wodurch Bar
ren mit einem quadratischen Querschnitt von 30 mm erhal
ten wurden. Aus diesen Gußblöcken wurden Teststücke her
gestellt, wärmebehandelt und einer Probenbearbeitung
unterworfen. Die Wärmebehandlungsbedingungen der erfin
dungsgemäßen Legierungen Nr. 1 bis Nr. 20 und derjenigen
der Vergleichslegierungen waren folgendermaßen. Die Le
gierungen wurden eine Stunde bei 1150°C erhitzt, um
feste Lösungen zu bilden, mit Wasser abgekühlt, worauf
hin Alterungsbehandlung bei 750°C für 1 bis 2 Stunden
folgte und in Luft abgekühlt. Was die herkömmlichen Le
gierungen anbelangt, Nr. 27 war SUS 304, Nr. 28 war SUS
202, Nr. 29 war 13 Chrom-Hochtemperatur-Stahl und Nr. 30
war ein Stellit. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse dieser
Teststücke, gemessen am Gewichtsverlust aufgrund von
Hohlraum- oder Kavitations-Erosion, und 0,2% Dehngrenze
und Zugspannung in dem Zugversuch oder Zerreißversuch.
Die Erosionsbeständigkeit wurde durch den Gewichtsver
lust in dem Hohlraum- oder Kavitations-Erosionstest be
wertet. Die Testbedingungen waren in Übereinstimmung mit
dem Verfahren der Japan Society for the Promotion of
Science mit der Ausnahme, daß die Schwingungs- oder Vi
brationsfrequenz 6,5 kHz betrug, die Amplitude 90 µm war,
die Testflüssigkeit reines Wasser bei 50°C war und die
Testzeit 4 Stunden betrug.
Wie deutlich in Tabelle 2 ersichtlich ist, haben die
Legierungen dieser Erfindung einen sehr kleinen Verlust
bei der Hohlraum- oder Kavitations-Erosion im Vergleich
zu den Vergleichslegierungen Nr. 21-26 und haben auch einen
Verlust von 10 mg oder weniger ähnlich demjenigen von
dem Stellit bei herkömmlichen Legierungen. Durch diese
Daten erkennt man ganz ausgezeichnete Erosionsbeständigkeit.
Tabelle 2 zeigt, daß die erfindungsgemäße Legierung von
Probe Nr. 18 insbesondere weitere überlegene Erosionsbestän
digkeit zu der herkömmlichen Legierung der Probe Nr. 30
zeigt, die ausgezeichnete Erosionsbeständigkeit besitzt.
Weiterhin haben die Legierungen dieser Erfindung auch eine
hohe mechanische Festigkeit wie z.B. 0,2% Dehngrenze und
Zugspannung, die höher als diejenigen herkömmlicher Legie
rungen sind.
Zusätzlich wurde ein Spannungs-Korrosions-Crack-Test
(englisch: stress-corrosion cracking test) in einer 20%
wäßrigen MgCl2-Lösung bei 50°C unter Anwendung von Zug
spannung durchgeführt. Tabelle 3 zeigt die Testergeb
nisse bei den Legierungen dieser Erfindung Nr. 2 und
Nr. 10 und bei der herkömmlichen Legierung Nr. 30. Die
Ergebnisse zeigen, daß die Legierungen dieser Erfindung
überragende Beständigkeit gegen Spannungs-Korrosions-
Cracken im Vergleich zu herkömmlicher Legierung aufwei
sen.
Claims (2)
1. Legierung mit ausgezeichneter Erosionsbeständigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie 0,35 bis 2,7 Gew.-% Kohlenstoff, nicht mehr
als 2,5 Gew.-% Silizium, 10 bis 25 Gew.-% Mangan,
6 bis 20 Gew.-% Chrom, 0,5 bis 11 Gew.-% Vanadium,
nicht mehr als 0,1 Gew.-% Stickstoff und als Rest
im wesentlichen Eisen umfaßt.
2. Legierung mit ausgezeichneter Erosionsbeständigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Legierung ist, in der nicht mehr als
3 Gew.-% Nickel und/oder nicht mehr als 4 Gew.-%
Molybdän mit einer Legierung, die 0,35 bis 2,7 Gew.-%
Kohlenstoff, nicht mehr als 2,5 Gew.-% Silizium,
10 bis 25 Gew.-% Mangan, 6 bis 20 Gew.-% Chrom, 0,5
bis 11 Gew.-% Vanadium, nicht mehr als 0,1 Gew.-%
Stickstoff und als Rest im wesentlichen
Eisen enthält, legiert sind.
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