DE1258112B - Unmagnetischer Geschuetzrohrstahl - Google Patents
Unmagnetischer GeschuetzrohrstahlInfo
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Description
- Unmagnetischer Geschützrohrstahl Die vorliegende Erfindung betrifft einen unmagnetischen Geschützrohrstahl.
- Zur üblichen Geschützrohrstellung werden gewöhnlich sogenannte Vergütungsstähle verwendet, die beispielsweise folgende Zusammensetzung haben können: 0,3501,C, 1,50/,Cr, 1,50/,Ni und 0,20/,Mo, Rest Eisen mit üblichen akzessorischen Bestandteilen.
- Für einen derartigen Stahl liegt die Streckgrenze 00,2) ungefähr bei 85 kp/mm' und die Kerbschlagzähigkeit (K") etwa bei 6 kpm/cm2. Die Zähigkeit ist für ein Geschützrohrmaterial wesentlich, um unter anderem das Risiko für ein sprödes Bruchverhalten bei Rohrkrepierern herabzusetzen.
- In letzter Zeit zeigte sich das Bedürfnis, für Kriegsschiffe und insbesondere für Minenräumboote Geschützrohre aus unmagnetischem Material herzustellen, um die Auslösung von Magnetminen zu vermeiden.
- Früher war es ausreichend, daß der Schiffsrumpf unmagnetisch war, er konnte z. B. aus Holz hergestellt werden, und die Bewaffnung aus herkömmlichem magnetischem Stahl. Die modernen Magnetminen sind jedoch sehr empfindlich und reagieren auch auf das magnetische Feld, das von Geschützrohren aus magnetischem Material herrührt.
- Die Verhältnisse werden weiter dadurch erschwert, daß es praktisch genommen unmöglich ist, die aus konventionellen Vergütungsstählen hergestellten Geschützrohre bleibend und ausreichend zu entmagnetisieren, da eine eventuell durchgeführte Entmagnetisierung durch Abfeuern der Rohre aufgehoben wird und es in der Regel erforderlich ist, das Geschützrohr zur erneuten Entmagnetisierung auszubauen.
- Es ist auch nicht möglich, durch Verwendung von elektrischen Spulen die bei und nach dem Abfeuern auftretenden magnetischen Felder zu kompensieren, da die Richtung dieser Felder nicht vorausgesagt werden kann. Als unmagnetisches Material für Geschützrohre haben Bronzen und gleichartige Legierungen sich als unanwendbar erwiesen, da sie auf Grund ihrer zu niedrigen Schmelzpunkte Geschützrohre mit nicht ausreichender Lebensdauer ergeben. Auch die konventionellen austenitischen rostfreien Stähle, z. B. der Qualität 18 Cr/8 Ni, haben sich für die Geschützrohrherstellung als unbrauchbar erwiesen, da ihre Streckgrenze zu niedrig - normal etwa 25 kp/mm- - ist. Eine Erhöhung der Streckgrenze solcher Stähle durch Kaltbearbeitung scheidet aus, weil die Stähle hierdurch magnetisch werden und der Kaltbearbeitungseffekt bei den Temperaturen, die in einem Geschützrohr auftreten, nicht stabil ist.
- Es ist bekannt, daß man durch Wahl speziell zusammengesetzter Stähle solche erhalten kann, die unmagnetisch sind und trotzdem gute Streckgrenzwerte ohne Kaltbearbeitung aufweisen, aber alle diese Stähle haben jedoch eine zu niedrige Kerbschlagzähigkeit, um für Geschützrohre verwendet werden zu können.
- In nachfolgender Tabelle I wurden eine Anzahl solcher Legierungen zusammengestellt.
Tabelle 1 Stahl- Zusammensetzung, 0/0 Streckgrenze Kerbschlagzähigkeit Sorte t7012 K" + 20'C C si Mn Cr Ni V N kp/-2 kp-/cm' A 0,67 0,13 6,9 4,3 8,8 0,83 - 84,7 3,4 B 0,53 0,30 21,4 14,4 - 1,29 0,20 93,0 2,4 C 0,72 0,33 8,5 4,0 8,4 0,64 - 89,8 2,0 D 0,74 0,24 8,6 3,8 46 0,81 - 95,5 1,3 E 0,70 0,22 8,0 4,4 8:7 0,82 - 89,8 3,0 F 0,70 1,25 10,0 3,8 9,0 1,68 - 86,0 2,3 G 0,68 0,35 21,1 4,8 8,6 0,94 - 93,6 1,3 - Erfindungsgemäß wurde nun festgestellt, daß die erwähnten Nachteile bei einem für die Herstellung von Geschützrobren bestimmten Stahl dadurch vermieden werden können, daß eine lösungsgeglühte und ausseheidungsgehärtete Stahllegierung folgender Zusammensetzung verwendet wird:
Kohlenstoff .................. 0,50 bis 0,800/, Silicium ..................... 0,05 bis 0,8011/0 Mangan ..................... 9,0 bis 18,0l)/0 Chrom ..................... 2,0 bis 6,0l)/0 Nickel ...................... 7,0 bis 11,004 Vanadium ................... 0,60 bis 1,00/, - Ein solcher Stahl hat die für Geschützrohre erforderlichen hohen Werte der Streckgrenze und der Kerbschlagzähigkeit. Er bleibt unter allen vorkommenden Betriebsverhältnissen stabil unmagnetisch. Weder eine Abkühlung bis auf -190'C noch sehr kräftige Kaltbearbeitung zerstören die unmagnetischen Eigenschaften des Stahles. Es tritt auch als Folgeerscheinung des Abfeuerns der Rohre kein Magnetismus in diesem Stahl auf.
- Durchgefühite Versuche haben gezeigt, daß Geschützrohre sich aus diesem neuen Stahl ohne weiteres herstellen lassen und daß diese in jeder Beziehung die hohen Anforderungen erfüllen, die an moderne Geschützrohre gestellt werden.
- Man hat auch bereits ganz allgemein vorgeschlagen, für Gegenstände, die nicht magnetisch sein müssen, eine austenitische Stahllegierung folgender Zusammensetzung zu verwenden, deren Kerbschlagzähigkeit nicht bestimmt wurde:
Kohlenstoff .................... 0,3 bis 0,9 % Silicium ....................... 0,2 bis 2,0010 Mangan ....................... 6,0 bis 20,00#, Chrom .................... höchstens 8,0 % Nickel ..................... höchstens 12,0 0/0 Vanadin ...................... 1,0 bis 4,00/, - Die erfindungsgemäß verwendete Legierung kann vorzugsweise folgende Zusammensetzung aufweisen:
Kohlenstoff .................. 0,60 bis 0,700/0 Kiesel ...................... 0,05 bis 0,50010 Mangan ..................... 9,0 bis 13,00/0 Chrom ..................... 4,0 bis 5,0010 Nickel ...................... 8,0 bis 10,00/, Vanadium ................... 0,70 bis 0,95"/, - Einige Beispiele für Eigenschaften erfindungsgemäß angewendeter Stähle gehen aus folgender TabefleII hervor.
Tabelle II Stahl- Zusanunensetzung, Streckgrenze Kerbschlagzähigkeit sorte 90.2 K" + 20- C C si Mn Cr Ni V kpimm2 kpM/CM2 H 0,65 010 93 4,4 8,8 0,85 88,5 7,8 1 0,65 0:08 12,'9 44 88 0,83 87,9 8,0 J 0,67 0346 9,9 4:1 8:7 0,85 87,3 6,7 K 0,69 0,28 10,4 4,2 8,7 0,86 92,2 5,5
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Verwendung einer lösungsgeglühten und ausscheidungsgehärteten Stahllegierung, bestehend aus 0,50 bis 0,800/, Kohlenstoff, 0,05 bis 0,800/, Silicium, 9,0 bis 18,0 % Mangan, 2,0 bis 6,0 11/0 Chrom, 7,0 bis 11,0 "/, Nickel, 0,60 bis 1,0 11/0 Vanadium, Rest Eisen sowie für diesen Stahltyp normale Verunreinigungen als Werkstoff für Geschützrohre.
- 2. Verwendung einer Stahllegierung nach Anspruch 1, bestehend aus 0,60 bis 0,70 % Kohlenstoff, 0,05 bis 0,50 "/, Silicium, 9,0 bis 13,0 0/0 Mangan, 4,0 bis 5,0 0/, Chrom, 8,0 bis 10,0 0/, Nickel, 0,70 bis 0,95 0/0 Vanadium, Rest Eisen sowie für diesen Stahltyp normale Verunreinigungen, für den Zweck nach Anspruch 1.
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