DE3808278A1 - Fahrzeugluftreifen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen, der aus Gummi oder gummiartigem Material besteht und eine Karkasse aufweist, deren Enden jeweils an einem Wulstkern mit rundem Querschnitt verankert sind. Der Wulstkern ist dabei druck- und biegesteif ausgebildet und besteht aus gewickelten Metalldrähten. Der Querschnitt des Metalldrahtkerns liegt mit hohem Flächenträgheitsmoment vor. Der Metalldrahtkern ist des weiteren mit einer Ummantelung versehen und ist im Reifenwulstgummi eingebettet.

Ein Fahrzeugluftreifen mit Karkasse und Reifenwulst, dessen Wulstkern in Rundform vorliegt und aus gewickelten, gummierten Metalldrähten besteht, die einen rechteckigen Querschnitt bilden, der eine Ummantel­ ung in Rundform aufweist, ist nach G8-PS 11 63 108 bekannt. Ein der­ artiger Wulstkern ist zugfest ausgebildet und in Fahrzeugluftreifen nach Standardbauart für die Anordnung auf Felgen mit radial außen vorliegender Felgenschulter eingebaut.

Ein weiterer bekannter Fahrzeugluftreifen mit Karkasse und Reifenwulst, dessen Wulstkern in Rundform vorliegt und aus Metalldrähten besteht, die einen Kernquerschnitt bilden, der radial größer ist als axial und eine Ummantelung in Rundform aufweist, ist nach DE-A 36 02 874 bekannt. Ein derartiger Wulstkern ist druckfest ausgebildet und für die An­ ordnung in Fahrzeugluftreifen geeignet, die auf Felgen mit radial innen vorliegender Felgenschulter angeordnet sind.

Für Fahrzeugluftreifen in Standardbauart, geeignet für die Montage auf Felgen mit radial außen vorliegender Felgenschulter, sind die Wulstkerne in der gleichen Weise zugfest ausgebildet.

Die bekannten Fahrzeugluftreifen erfordern bei der Montage auf Felgen mit innen vorliegender Felgenschulter aufgrund der bekannten Aus­ bildung der Wulstkernringe einen verhältnismäßig hohen Kraftaufwand. Dies wirkt sich ungünstig auf die Reifengleichförmigkeit aus. Insbe­ sondere die Radialkraftkomponente schwankt. Wegen des hohen Kraftauf­ wands ist auch die Montagezeit ungünstig.

Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, einen druck- und biege­ festen Wulstkernring zu schaffen, durch den der Reifenwulst an Fahr­ zeugluftreifen der beschriebenen Gattung mit einem verhältnismäßig geringen Kraftaufwand und in günstig kurzer Zeit auf Felgen mit innen vorliegender Reifenschulter montiert werden kann, ohne daß nennens­ werte Kraftschwankungen am Fahrzeugrad vorliegen.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Wulstkern aus radial gewickelten Metalldrähten besteht, die einen beliebigen Quer­ schnitt des Wulstkerns mit einer Kernbreite B ≧ Kernhöhe H bilden, und daß die Ummantelung zur Kernrundform aus einem Material mit hoher Härte und glatter Außenfläche gebildet ist, wobei die Härte größer 70° Shore A beträgt. Dieser Wulstkern ist für Reifenwülste vorgesehen, anwendbar für Fahrzeugluftreifen auf Felgen mit radial innen vorliegender Felgenschulter.

Dabei kann das Material hoher Härte für die Ummantelung eine vulkani­ sierbare Kautschukmischung oder ein Kunststoff sein, die als Gummi bevorzugt 75° bis 85° und als Kunststoff bevorzugt 72° bis 78° Shore A Härte aufweist.

Aufgrund der Ausbildung des Kernquerschnitts in Form eines z.B. Drähte­ rechtecks oder Drähtehexapolygons oder einer Rundform und aufgrund des Hartmaterialmantels in Rundform wird ein sehr drucksteifer und biegesteifer Wulstkernring erhalten, der sich jedoch bei der Reifen­ montage günstig drehen läßt und durch den nahezu auf dem Gesamtum­ fang der Reifenwulst über das Felgenhorn bewegbar ist. Dies wird durch den Kernquerschnitt und den harten Mantel mit glatter Oberfläche er­ zielt, wobei gleitfördernde Mittel für die Drehbewegung bei der Montage nicht erforderlich sind. Die Oberfläche des Hartmantels selbst liegt insoweit nichthaftend zum Wulstgummi vor und erleichtert dadurch die Drehfähigkeit des Wulstkerns.

Durch den Reifenwulst mit dem wie beschriebenen Wulstkernring ist ein einwandfreier, stets gleichmäßiger Sitz auf der Felge gewährleistet. Dadurch werden Kraftschwankungen vermieden bzw. niedrig gehalten.

Ein derart in sich homogener, aus Drähten und Hartmantel gebildeter Wulstring kann statt aus durch radiale Drahtwicklung auch aus einem Drahtpaket gebildet sein. Auch dieser Wulstring weist die vorge­ nannten Vorteile auf.

Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 einen Reifenwulst im Teilquerschnitt mit hexagonalem Kern und Hartgummimantel,

Fig. 2 einen weiteren Reifenwulst im Teilquerschnitt mit rechteckigem Kern und Hartgummimantel,

Fig. 3 einen weiteren Reifenwulst im Teilquerschnitt mit rundem Drahtkern und Hartgummimantel.

Der Reifenwulst 1 nach Fig. 1 besteht aus einem Gummireifenwulst 3 in einer Form, die zur Aufnahme auf eine (nicht dargestellte) Felge mit radial innen vorliegender Felgenschulter vorgesehen ist. Die Schulter­ sitzfläche des Wulstes ist mit 10 bezeichnet.

Die mit 2 bezeichnete Karkasse ist an einem Wulstkernring 4 verankert. Dieser Wulstkernring besteht dabei aus radial gewickelten Metalldrähten 6 in Drahtlagen 5. Sie bilden einen Hexagonalquerschnitt 7 des Kerns, dessen Kernbreite B etwas größer ist als die Kernhöhe H. Dieser Kern 7 ist von einer vulkanisierbaren Kautschukmischung eingefaßt, die einen Hartgummimantel 8 bildet, dessen Shore A Härte bevorzugt zwischen 75° und 85° liegt. Die Außenfläche 9 dieses Rundformmantels ist glatt und gewährleistet, daß sich der Wulstkernring 4 gegenüber dem Wulst­ gummi bei der Montage des Reifens leicht drehen läßt. Aufgrund der kompakten Ausbildung des Kerns 7 mit Hartgummimantel 8 erfolgt die Montage mit geringem Kraftaufwand und verhältnismäßig wenig zeitauf­ wendig.

Der Reifenwulst 11 nach Fig. 2 weist einen Wulstkernring 15 mit recht­ eckigem Querschnitt 17 der radial gewickelten Drähte 16 zu Drahtlagen 15 auf und ist mit einem harten Kunststoffmantel 18 umfaßt.

Der Reifenwulst 21 nach Fig. 3 weist einen Metalldrahtkern 24 mit Hartgummierungsmantel 28 auf. Der Kernquerschnitt 27 weist Rundform auf und ist im Mantel 28 in ebenfalls Rundform eingebettet.

Die beschriebenen Drahtkerne können auch als Paketdrahtkern ausge­ bildet sein.

Claims (4)

1. Fahrzeugluftreifen, der aus Gummi oder gummiartigem Material be­ steht und eine Karkasse aufweist, deren Enden jeweils an einem Wulst­ kern mit rundem Querschnitt verankert sind, wobei ein druck- und biegesteifer Wulstkern aus gewickelten Metalldrähten gebildet ist, dessen Querschnitt mit hohem Flächenträgheitsmoment vorliegt und eine Ummantelung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Wulst­ kern (5, 15...) aus radial gewickelten Metalldrähten (6, 16...) besteht, die einen Querschnitt des Wulstkerns mit einer Kernbreite B ≧ Kernhöhe H bilden, und daß die Ummantelung (8) aus einem Material mit einer Shore A Härte größer 70° und einer glatten Außenfläche (9) vorliegt, anwendbar an Reifenwülsten für die An­ ordnung auf Felgen mit radial innen vorliegender Felgenschulter (10).

2. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung (8) aus einer vulkanisierbaren Kautschukmischung mit einer Shore A Härte größer 75° besteht und die Oberfläche (9) betreffend nichthaftend zum Wulstgummi (3) vorliegt.

3. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung (8) aus einem Kunststoff mit einer Shore A Härte <72° besteht und die Oberfläche (9) betreffend nichthaftend zum Wulstgummi (3) vorliegt.

4. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wulstkern (5, 15...) als Paketdrahtkern vorliegt.