DE2909391C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Luftreifen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Ein solcher Luftreifen, der aus der DE-OS 16 80 409 bekannt
ist, besitzt eine Radialkarkasse, die beiderends
an wenigstens einem Wulstkern festgelegt ist, und eine
Scheitelbewehrung, die eine schwache Meridiankrümmung
hat und aus wenigstens zwei Lagen von Fäden oder Kabeln
gebildet ist, welche innerhalb jeder Lage parallel und
von einer Lage zur anderen gekreuzt verlaufen sowie mit
der Umfangsrichtung des Reifens Winkel von höchstens
45° einschließen, wobei die Scheitelbewehrung, im Radialschnitt
gesehen, gegenüber der Äquatorialebene unsymmetrisch
ist. Um der am Rand auftretenden Trennung zwischen
den Lagen der Laufstreifenbewehrung abzuhelfen, ist
bei diesem bekannten Luftreifen ein Laufstreifen vorgesehen,
der auf einer Seite des Reifens von der Laufstreifenoberfläche,
die mit dem Boden in Kontakt kommen
soll, axial übersteht. Dieser Überstand ist auf der
Reifenseite anzubringen, die auf der Fahrzeuginnenseite
liegt, da diese Seite empfindlicher gegenüber
der Trennung zwischen den Lagen ist. Die auf der Außenseite
des Fahrzeugs befindliche Reifenseite ist stärker
Verletzungen ausgesetzt, die von äußeren Einwirkungen
beim Verkehr abseits der Straße herrühren.
Trotzdem ist festzustellen, daß eine solche Asymmetrie
der Laufstreifenbewehrung eine Asymmetrie des Meridianprofils
der Karkasse und infolgedessen des gesamten auf
einer Felge montierten sowie aufgeblasenen, jedoch unbelasteten
Reifens in bezug auf die Symmetriemittelebene
(äquatorial) der Wülste verursacht, insbesondere in dem
Fall, in dem eine von Natur aus sehr weiche radiale
Karkasse benutzt wird. Daraus folgt, daß das durch die
Asymmetrie der Laufstreifenbewehrung bewirkte Kippen wenigstens
teilweise durch die von der Karkasse eingenommenen
Asymmetrie aufgehoben wird. Die seitliche Neigung des
Scheitels verursacht in der Tat ein Kippen der Karkasse
in Richtung der dem oben beschriebenen Überstand entgegengesetzten
Seite. Dieses Kippen ruft eine Beanspruchung
der Laufstreifenbewehrung und infolgedessen Scherbeanspruchungen
zwischen den diese bildenden Lagen hervor. Diese
asymmetrischen Beanspruchungen überlagern sich mit den
durch das Abrollen hervorgerufenen Beanspruchungen.
Aus der DE-AS 10 16 584 ist ferner ein Luftreifen mit
Radialkarkasse bekannt, der eine schmale Ringeinlage aus
parallelen Fäden oder Drähten aus Metall oder einem ähnlichen
Werkstoff oder aus einem Kunststoffband von hohem
Polymerisationsgrad zwischen Radialkarkasse und Laufstreifenbewehrung
oder aber unterhalb der Radialkarkasse aufweist.
Die Fäden dieser Ringeinlage können gegenüber der Äquatorialebene
um bis zu 40° geneigt sein. Aufgrund der Ausbildung
und Anordnung dieser Ringeinlage ist sie aber
nicht imstande, den Dehnungsdruck der Radialkarkasse von
der Laufstreifenbewehrung fernzuhalten. Vielmehr hat sie
die Aufgabe, radiale Brüche des Gummis zu verhindern,
welches die Drähte der Karkasse umgibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Reifen
mit asymmetrischer Anordnung der Laufstreifenbewehrung die
Vorbeanspruchung dieser Laufstreifenbewehrung einerseits
durch die Ausdehnung der Karkasse und andererseits durch
die Asymmetrie der Vorbelastungen aufgrund des Aufblasdruckes
zu beseitigen.
Ein gemäß der Erfindung dieser Aufgabe
lösender Luftreifen ist im Patentanspruch 1
gekennzeichnet.
Der bei dem erfindungsgemäßen Luftreifen vorhandene
Korrekturblock nimmt die Verformungskräfte
auf, die die Karkasse bei den Reifen der
in Betracht kommenden Art auf die Laufstreifenbewehrung
überträgt, insbesondere in der Zone, in der die beiden Bewehrungen
parallel verlaufen. Die Karkasse bewahrt
somit ein in bezug auf die Äquatorialebene symmetrisches
Meridianprofil trotz der Asymmetrie der Laufstreifenbewehrung.
Dabei bleiben die auf diese
Asymmetrie zurückzuführenden Vorteile erhalten. Gleichzeitig wird die
gesamte Laufstreifenbewehrung von den durch das Aufblasen
des Reifens verursachten schädlichen Vorspannungen befreit.
Die sehr wenig dehnbaren Kabel bestehen vorzugsweise aus
Stahldrähten und haben einen großen Verseilschlag, der zwischen
dem 12- bis 20fachen des scheinbaren
Kabeldurchmessers liegt, sowie eine Relativdehnung
von unter 0,2% bei einer Belastung von 10% der Bruchlast
des Kabels. Die Kabel des Korrekturblocks sind in jeder
Lage vorzugsweise auch fugendicht angeordnet.
Um eine optimale Abschirmung gegen die Übertragung von Spannungen zu
erreichen, die vom Druck der Karkassenbewehrung herrühren
und unter Berücksichtigung der Tatsache, daß kein Lagenverstärkungselement,
weder aus Stahl noch aus Glasfasern, in
der Praxis undehnbar ist, ist vorgesehen, die Lagenverstärkungselemente
des Korrekturblocks mit einem Winkel gegenüber
der Umfangsrichtung anzuordnen, der von 0° verschieden ist.
Die gekreuzten Lagen haben in der Tat die Neigung, die Meridiankrümmung
des Korrekturblocks unter der Wirkung eines
Innendrucks zu verringern. Diese Krümmung ist eine Funktion
der Neigung der Kabel des Korrekturblocks gegenüber der Reifenlängsrichtung.
Um die Eigenschaften der Laufstreifenbewehrung zu bewahren,
ist es wichtig, daß die Breite des Korrekturblocks zwischen
60% und wenigstens 100% der Breite der Parallelitätszone
zwischen der Karkasse und der Laufstreifenbewehrung
beträgt, und vorteilhaft, wenn der
Korrekturblock eine Äquatorialzone zwischen 5% und
80% der maximalen axialen Breite der Karkasse
einnimmt, insbesondere zwischen 12% und 20% bei einem Verhältnis
H/B nahe 1, zwischen 24% und 40% für ein Verhältnis
H/B nahe 0,75 und zwischen 45% und 80% für ein Verhältnis
H/B nahe 0,3, wobei H die Höhe des Reifens auf der
Felge und B die maximale axiale Breite des Reifens ist.
Die Breite einer Lage des Korrekturblocks kann kleiner sein
als die Breite der anderen Lage, und zwar in einem Verhältnis
zwischen 0% und 10% der Breite der anderen Lage.
Ausführungsformen der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Radialschnitt eines Reifenscheitels,
dem eine Draufsicht der
für das Verständnis der Erfindung wesentlichen
Lagen hinzugefügt ist,
Fig. 2 einen Radialschnitt einer Ausführungsvariante
des in Fig. 1 dargestellten Korrekturblocks
und
Fig. 3 einen Radialschnitt eines Luftreifens mit Radialkarkasse,
dessen Laufstreifenbewehrung axial über
den Laufstreifen hinausragt.
Der Luftreifen 1, von dem in der Fig. 1 nur der Scheitel
dargestellt ist, weist eine Karkasse 2 auf, die
aus zwei übereinander geordneten
Lagen 21, 22
gebildet ist. Die beiden Lagen 21, 22 sind gestrichelt dargestellt.
Die Äquatorialebene entsprechend der Schnittlinie X-X′ bildet
gleichzeitig die Mittelebene der (nicht dargestellten) Wülste, die in
an sich bekannter Weise die Seitenwände 10 des Luftreifens beenden
und in denen sich jeweils ein Wulstkern befindet, um den
die beiden Lagen 21, 22 in üblicher Weise umgeschlagen sind.
Der Luftreifen 1 weist außerdem einen Laufstreifen 3 auf, der
mit einer Bewehrung 4 aus zwei gekreuzten, aus Fäden oder Kabeln
bestehenden Lagen 41, 42 versehen ist. Die Laufstreifenbewehrung
4 verläuft parallel zur Karkasse 2 entlang einer
Äquatorialzone der Breite L; über diese Äquatorialzone hinaus hat die Laufstreifenbewehrung
die Meridiankrümmung, welche geringer ist als die der
Karkassenbewehrung 2. Die Asymmetrie der Scheitelbewehrung
4 besteht in diesem Ausführungsbeispiel darin, daß die Abschnitte
43 und 44 dieser Bewehrung beiderends der Äquatorialebene
mit der Schnittlinie X-X′ unterschiedliche Breiten haben.
Der Korrekturblock 5 ist auf die Äquatorialebene
entsprechend der Schnittlinie X-X′ zentriert; er ist
zwischen der Karkasse 2 und der Laufstreifenbewehrung
4 parallel zur Karkasse 2 angeordnet, wobei
seine Breite l 1 kleiner ist als die Breite L der Äquatorialzone,
entlang der die Laufstreifenbewehrung 4 parallel
zur Karkasse 2 verläuft. Der Korrekturblock 5
ist aus zwei Lagen 51 und 52 gebildet. Die Lage 51 der Breite
l 1 ist breiter als die radial äußere Lage 52 (Breite l 2).
Der Winkel α der Kabel, die die Lagen 51 und 52 des Korrekturblocks
5 bilden, liegt unter einem Viertel des Winkels γ
der Lage 42 der Laufstreifenbewehrung 4, wobei der Winkel γ
selbst kleiner ist als der Winkel β, den die Lage 41 mit
der Reifenlängsrichtung einschließt, die parallel zur Schnittlinie
X-X′ der Äquatorialebene verläuft.
Um der Klarheit der Zeichnungsdarstellung willen sind die
Fäden oder Kabel der Scheitelbewehrung durch gerade Linien
mit vergrößertem Abstand dargestellt. Die wenig dehnbaren
Kabel des Korrekturblocks 5 sind demgegenüber durch
enger angenäherte Linien dargestellt, um zu zeigen, daß
diese Kabel vorzugsweise fugendicht angeordnet sind.
Die Spannung T, bezogen auf die Breiteneinheit, gemessen in
Axialrichtung, die auf eine Lage durch die Karkassenbewehrung
ausgeübt wird, kann in erster Annäherung mit Hilfe der
Formel
berechnet werden. In dieser Formel
ist p der Aufblasdruck des Reifens, R der Radius der
Lage in bezug auf die Rotationsachse des Reifens und α der
Winkel, den die Kabel der Lage gegenüber der Längsrichtung
einnehmen. Diese Formel zeigt, warum die Erfindung im Korrekturblock
die Verwendung von Winkeln α vorsieht, die
unterhalb vorzugsweise der Hälfte des kleinsten bei der
Laufstreifenbewehrung verwendeten Winkels liegen. Die
Spannung T einer Lage des Korrekturblocks liegt somit immer unter
der Spannung der Lage der Laufstreifenbewehrung, die mit dem
kleinsten Winkel verläuft. Die Längung des Korrekturblocks
unter der Wirkung der Spannung, die von der Karkasse
hervorgerufen wird, ist dadurch schwächer.
Damit wird die Übertragung dieser Spannung auf die Laufstreifenbewehrung
vermieden.
Die Fig. 2 zeigt einen Korrekturblock 5′, dessen zwei Lagen aus einer einzigen
Bahn 53 gebildet sind, deren Ränder 54 und 55 so umgefaltet
sind, daß sie entlang eines Parallelkreises wie
dem Kreis 56 aneinanderstoßen.
Der Luftreifen 30 in Fig. 3 hat eine radiale Karkasse
31, die aus einer Lage von Stahlkabeln gebildet
ist, welche beiderseits um einen Kern 32 in jeder Wulst 33
herumgeschlagen sind. Diese Bewehrung 31 ist durch eine
durchgehende Linie dargestellt, um zu zeigen, daß sie radial
verläuft.
Die Bewehrung 34 des Laufstreifens 35 umfaßt eine Lage 36
aus Stahlkabeln, die entlang eines Parallelkreises 37 auf
der entgegengesetzten Seite in bezug auf die Äquatorialebene
mit der Schnittlinie X-X′ des Teils 38 der Bewehrung 34,
der axial über die Oberfläche 39 des Laufstreifens 35 vorsteht,
umgefaltet ist. Die Karkasse 31 und die Laufstreifenbewehrung
34 sind entlang einer Äquatorialzone der
Breite L parallel. Die Laufstreifenbewehrung 34 hat eine
schwache Meridiankrümmung, die kleiner ist als die der Karkasse
31.
Der Korrekturblock 6 ist wie der in Fig. 1
eingefügt und dimensioniert, ist jedoch hier durch eine auf
sich selbst zurückgefaltete Lage 61 gebildet. Der Faltrand
62 ist auf der gleichen Seite der Äquatorialebene X-X′ angeordnet
wie der Faltrand der Laufstreifenbewehrung 34.
Wenn auch in der vorangehenden Beschreibung und in den Ansprüchen
auf den kleinsten für die Lagen der Laufstreifenbewehrung
gegenüber der Längsrichtung benutzten Winkel Bezug
genommen ist, ist die Erfindung gleichermaßen für den Fall
anwendbar, daß die in Frage kommenden Lagen mit der genannten
Richtung gleiche Winkel (in Absolutwerten) einschließen.
In diesem Fall muß der Winkel, den die Kabel des Korrekturblocks
gegenüber der Längsrichtung einnehmen, kleiner sein
als der Winkel der Lagen der Laufstreifenbewehrung.
Claims (7)
1. Luftreifen für geländegängige Schwer- und Schwerlast-
Fahrzeuge mit einer Radialkarkasse, die beiderends
um wenigstens einen Wulstkern herum festgelegt
ist, sowie mit einer Laufstreifenbewehrung, die eine
schwache Meridiankrümmung aufweist, gegenüber der
Mittelebene der Wülste asymmetrisch und entlang einer
Äquatorialzone parallel zur Karkassenbewehrung sowie
aus wenigstens zwei Lagen von Fäden oder Kabeln gebildet
ist, die innerhalb einer jeden Lage parallel und von
einer Lage zur anderen gekreuzt verlaufen und dabei
Winkel mit der Reifenlängsrichtung einschließen, die
kleiner als 45° sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Karkasse (2) und der Laufstreifenbewehrung
(4) ein Korrekturblock (5) angeordnet ist, der die
folgende Kombination von Merkmalen aufweist:
- - Der Korrekturblock ist aus zwei Lagen (51, 52) von Stahlkabeln gebildet, die eine Relaltivdehnung von 2% bei einer Belastung von 10% der Bruchlast aufweisen, innerhalb einer jeden Lage parallel und von einer Lage zur anderen gekreuzt verlaufen unter entgegengesetzten Winkeln zwischen 5° und 10° zur Längsrichtung, die höchstens einem Drittel des kleinsten bei der Laufstreifenbewehrung (4) verwendeten Winkels entsprechen;
- - der Korrekturblock (5) liegt parallel zur Karkasse (2), vorzugsweise auf die Mittelebene zentriert und weist eine Breite auf, die zwischen 60% und 100% der Breite der Zone beträgt, entlang der die Laufstreifenbewehrung (4) parallel zur Karkasse (2) liegt.
2. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlkabel der beiden Lagen (51, 52) des Korrekturblocks
(5) fugendicht angeordnet sind.
3. Luftreifen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stahlkabel der beiden Lagen (51,
52) des Korrekturblocks (5) einen Verseilschlag aufweisen,
der zwischen dem 12- bis 20fachen des scheinbaren Kabeldurchmessers
beträgt.
4. Luftreifen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Lage (52) des Korrekturblocks
(5) eine bis zu 10% geringere Breite als die andere Lage
(51) aufweist.
5. Luftreifen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Korrekturblock (5) aus einer gefalteten
Lage (53) gebildet ist.
6. Luftreifen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite des Korrekturblocks
(5) zwischen 5% und 80% der maximalen axialen Breite
der Karkassenbewehrung (2) liegt und insbesondere zwischen
12% und 20% für ein Verhältnis H/B nahe 1,
zwischen 24% und 40% für ein Verhältnis H/B nahe
0,75 und 45% bis 80% für ein Verhältnis H/B nahe
0,3 beträgt.
7. Luftreifen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Korrekturblock (6) einer
Laufstreifenbewehrung (34) zugeordnet ist,
die in einem einseitig axial vorstehenden Rand
des Laufstreifens (35) ausläuft, wobei
der Korrekturblock (6) eine gefaltete Lage (61)
aufweist, deren Faltstelle (62) auf der
dem vorstehenden Rand entgegengesetzten
Seite liegt.
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