DE3430548C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Metallkord zur Verstärkung von
Elastomerkörpern, wie Fahrzeugreifen, Förderbändern oder
Schläuchen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Üblicherweise sind Haltewendeln in Form von Einzeldrähten
geringen Durchmessers (z. B. 0,15 mm) auf die Metallkorde in
entgegengesetzter oder gleicher Schlagrichtung (Verdrillung)
zur Oberflächenlage mit einem Windungsabstand von etwa 2 bis
etwa 5 mm aufgewickelt. Die Haltewendeln dienen dazu, die
Biegbarkeit des Metallkords beim Einbau in den zu verstärkenden
Elastomerartikel, z. B. einen Fahrzeugreifen, zu er
höhen. Mit anderen Worten soll beim Einbau des Metallkords
einerseits verhindert werden, daß der Metallkord "aufgeht",
d. h. seinen Querschnittszusammenhalt verliert, und anderer
seits, daß sich der Metallkord wieder streckt, d. h. in seine
durch seine Eigenelastizität vorgegebene, gerade Form zurück
kehrt.
Nach dem Vernetzen (Vulkanisieren) des Polymermaterials ist der
Metallkord vollständig in eine elastische Polymermatrix ein
gebettet, die Gefahr des Aufgehens besteht daher nicht mehr,
und nunmehr sollte die Eigenelastizität des Metallkords
wieder voll zum Tragen kommen, was aber durch die Haltewendel
nunmehr behindert wird.
Die einbautechnologischen Vorteile einer Haltewendel sind
so groß, daß man die obenerwähnte nachteilige Wirkung in fer
tigen, metallkordverstärkten Produkten bis jetzt in Kauf ge
nommen hat.
Besonders bei verstärkten Polymerartikeln, die einer dauernden
Verformung im Betrieb unterworfen sind, z. B. Fahrzeugreifen,
Treibriemen oder Förderbänder, tritt eine "Fretting" genannte
Abnützung des Metallkords durch Schleudern zwischen der Halte
wendel und der Oberflächenlage des Metallkords auf. Diese Ab
nützung erfolgt lokal an den Berührungsstellen zwischen Halte
wendel und Oberflächenlage und ist umso stärker, je mehr sich
der Winkel zwischen dem Verlauf der Haltewendel und dem ent
sprechenden Draht der Oberflächenlage 90° nähert. Ebenso
steigt sie mit ansteigender Flächenpressung in diesem Be
reich und ist naturgemäß lokal am stärksten, wenn wenig
Reibungsstellen vorhanden sind.
Aus der DE-OS 28 29 205 ist ein Metallseil bekannt, das ins
besondere als Verstärkungselement in Fahrzeugreifen bestimmt
ist. Das Metallseil weist drei Lagen auf (Seele, Zwischenlage,
Außenlage), wobei zusätzlich eine Haltewendel vorgesehen sein
kann. Die Besonderheit an diesem Metallseil besteht darin,
daß die Zwischenlage und die Außenlage jeweils einen freien
Raum zwischen 14% und 25% aufweisen. Die Drähte dieser La
gen liegen somit nicht direkt aneinander, was eine Herstellung
in einem Arbeitsgang nicht möglich macht, da dazu die beiden
Lagen im Kreuzschlag hergestellt werden müssen. Die Schlag
längen können bei dieser bekannten Ausführung von der Seele
zur Außenlage jeweils ansteigen, wobei das Schlaglängenver
hältnis Seelenstrang zur Zwischenlage 1 : 2 beträgt.
Wenn die Verseilung des Metallkords in mehreren Arbeits
schritten erfolgt, wobei Lagen ungleichsinnigen Schlags be
teiligt sind, z. B. eine SSZS (Lagencord)-Anordnung, nähert
sich die Umhüllungskurve des Kabelquerschnitts mehr oder
weniger einem vollen Kreis; es sind viele Berührungsstellen
für die Haltewendel vorhanden, so daß sich ein geringes,
gleichmäßiges Fretting ergibt. Diese Metallkorde haben aber
den Nachteil der komplizierteren Herstellung.
Durch die DE-PS 9 33 318 ist ein Fahrzeugradreifen mit einem
Verstärkungsstreifen aus einem gummierten Stahlkabel bekannt.
Als Haltewendel dient ein um das Stahlkabel herumgeführter
gummierter Stahldraht. Mit dieser Ausbildung ist im Auf
lagenbereich der Haltewendel eine spürbare Herabsetzung
der Flächenpressung und des örtlichen Biegeradius nicht
erzielbar. Dies würde nämlich voraussetzen, daß die Gummi
überzüge beim Vulkanisieren des Reifens ihre Querschnitts
form verändern, d. h. einen plastischen Zustand durchlaufen,
was in der DE-PS 9 33 318 aber nicht offenbart ist. Überdies
läßt die Fig. 3 klar erkennen, daß hieran auch nicht gedacht
war, da ein vieldrahtiges, sehr dicht gewendeltes Innenkabel
mit praktisch Zylinderoberfläche vorliegt, auf dem die Halte
wendel Linienberührung ohne örtlich unterschiedliche Biege
radien zeigt.
Bei der Herstellung von Kompaktkord werden die einzelnen
Kordlagen in einem einzigen Arbeitsgang mit gleichsinnigem
Schlag miteinander verkabelt. Hierbei wird die dichteste
Packung der einzelnen Stränge erzielt, d. h. die Stränge liegen
über die gesamte Kabellänge dicht neben- und aneinander. Das
hat zur Folge, daß die Umhüllungskurve des Kabelquerschnitts
ein Vieleck mit abgerundeten Ecken bildet, das sich über die
Lage des Kords in Verkabelungsrichtung verdreht.
Hier tritt starkes Fretting im Bereich der abgerundeten Ecken
auf.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
Metallkord zur Verstärkung von Elastomerkörpern zu schaffen,
bei der das Scheuern zwischen der Haltewendel und der Außen
lage des Metallkords vermindert ist.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Metallkord der eingangs
erwähnten Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merk
male des Anspruches 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Metallkord läßt sich in einem einzigen
Verkabelungsvorgang herstellen. Beim Vernetzen des Elastomers
(z. B. beim Vulkanisieren des Fahrzeugreifens) erweicht das Halte
wendelmaterial und die Haltewendel verliert zumindest teil
weise ihre körperliche Form. Dadurch kann die Einwirkung
der Haltewendel auf den Metallkord im fertigen Produkt voll
kommen ausgeschaltet werden.
Der erweichte Anteil des Haltewendelmaterials kann zu diesem
Zweck so gewählt werden, daß er mit dem zu verstärkenden
Elastomer verträglich ist; er kann auch mit dem Elastomer bei
dessen Vernetzung reagieren.
Die angewendete stärkere Verdrillung des Seelenstranges hat
zur Folge, daß sich der Seelenstrang den Außensträngen gegen
über wie ein zylinderförmiger Körper verhält, so daß sich der Außen
querschnitt des erfindungsgemäßen Metallkords einem Kreis nähert.
Dadurch ergeben sich viele Berührungspunkte mit der Haltewendel,
an denen die Flächenpressung relativ klein ist; es tritt dem
entsprechend ein durchaus vertretbares geringes und gleich
mäßiges Scheuern zwischen Haltewendel und Außenlage des
Metallkords auf.
Vorteilhafterweise ist die Verdrillung des Seelenstranges
doppelt so groß wie die der Außenlagen; dies entspricht einem
Schlaglängenverhältnis Seelenstrang zu anschließender Lage
von 1 zu 2. Grundsätzlich kann das Schlaglängenverhältnis
auch unter diesem Wert liegen.
Um die Flächenpressung zwischen der Haltewendel und der Außen
lage des Metallkords herabzusetzen, kann nach einer weiteren vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung die Berührungsfläche zwischen Halte
wendel und Außenlage des Metallkords dadurch vergrößert
werden, daß man eine Haltewendel einsetzt, die im Auflagebe
reich einen von einem Kreis abweichenden, insbesondere abge
flachten Querschnitt aufweist. Die Haltewendel wird dann
mit einer abgeflachten Seite auf die Außenlage des Metall
kords gewickelt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben, in der ein
erfindungsgemäßer Metallkord in
Fig. 1 im Querschnitt und in
Fig. 2 in geschnittener Seitenansicht in Vergrößerung
dargestellt ist.
Man erkennt einen aus drei Einzeldrähten bestehenden Seelen
strang 1, auf den zwei aus neun und fünfzehn Einzeldrähten
bestehende Lagen 2 und eine Haltewendel 3 in Form eines
Einzeldrahtes mit geringerem Durchmesser aufgebracht wurde.
Die Verseilung erfolgte im Rechtsschlag (SSSZ) in einem
Arbeitsgang. Selbstverständlich kann die Haltewendel 3 auch
die gleiche Schlagrichtung wie die Drähte der Lagen 2 auf
weisen. Auch können nur eine oder mehr als zwei Lagen 2
vorgesehen sein.
Aus der Seitenansicht des Haltekords erkennt man, daß durch
die starke Verdrillung des Seelenstranges 1, d. h. dessen
geringerer Schlaglänge gegenüber der Schlaglänge der Lagen 2,
sich die Hüllfläche des Seelenstranges 1 auch bei nur drei
Einzeldrähten weitgehend einer Zylinderfläche nähert, was
dann umso mehr für die Hüllfläche der Außenlage erfüllt
ist.
Claims (3)
1. Metallkord zur Verstärkung von Elastomerkörpern, wie
Fahrzeugreifen, Förderbändern oder Schläuchen, be
stehend aus mehreren Lagen mit einer Seelenlage mit
geringerer Schlaglänge als die der nach außen an
schließenden Lage und mit wenigstens einer die äußerste
Lage umschlingenden Haltewendel, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- - die Schlagrichtung aller Lagen ist gleich;
- - die Haltewendel besteht aus Metalldraht mit einer Umhüllung aus Kunststoff oder aus einem Kunststoff, wobei der Kunststoff zumindest teilweise eine Er weichungstemperatur unterhalb oder innerhalb des Vernetzungstemperaturbereiches des zu verstärkenden Elastomers besitzt.
2. Metallkord nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in bekannter Weise das Schlaglängenverhältnis Seelen
strang zu anschließender Lage 1 zu 2 oder darunter beträgt.
3. Metallkord nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltewendel im Auflagebereich einen von einem
Kreis abweichenden, insbesondere abgeflachten Querschnitt
aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
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