DE3804992C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen ausfahrbaren Abstandshalter eines Hohlladungsgeschoßes aus seiner im Hohlladungstrichter befindlichen Ruhelage gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.

Solche Einrichtungen sind unter anderem durch die DE-PS 35 22 009 und das DE-GM 86 00 900 der Anmelderin bekanntgeworden. Sie haben ihre Vor­ teilhaftigkeit und Funktionstüchtigkeit unter Beweis gestellt, sind aber in ihrem Bauteil- und Zündelementenaufwand noch zu hoch.

Durch die FR-PS 23 10 547 ist eine ausfahrbare Vorhohlladung der ein­ gangs genannten Art bekanntgeworden. Diese Konzeption erfordert eine eigene Zündsynchronisiereinrichtung, die beim Abschuß des Hohlladungs­ geschosses den Abstandshalter zum Ausfahren aktiviert.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Aufwand zu reduzieren, die Funktionsweise des Ausfahrvorganges aufwandlos mit dem Abschußvorgang zu synchronisieren, ohne daß die Wirkung der Hohlladungs­ leistung negativ beeinflußt wird.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgeführten Maßnahmen ge­ löst. In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen angegeben, und in der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungs­ beispiel erläutert sowie in den Figuren der Zeichnung schematisch dar­ gestellt. Es zeigen:

Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch das Hohlladungsgeschoß mit in Ruhe­ stellung eingefahrenem Abstandshalter;

Fig. 2 einen Teilschnitt des Abstandshalterendes mit dem als Fangkonus ausgebildeten Dämpfungselement.

Das in üblicher Weise konzipierte Hohlladungsgeschoß setzt sich aus der Haupthohlladung 20, dem Belegungstrichter 21 und dem Abdeckkopf 23 zusammen, wobei in letzterem - wie in der Figur der Zeichnung veran­ schaulicht - der Abstandshalter 10 gelagert, geführt und mittels Scher­ stifte 17 gehalten ist. In der Spitze des Abstandshalters 10 ist die Vorhohlladung 11 mit ihrer Zündeinrichtung 13 gelagert und am Ende 10 a des Abstandhalters 10 ist ein sogenannter Gasgenerator 14 in Form einer gasdruckbildenden Treibladung und deren Zündeinrichtung 15 - die eine übliche Zündkapsel sein kann - angeordnet. Weiterhin ist an diesem Ende 10 a ein Dämpfungselement 18 positioniert, das am Hohlladungstrichter 21 anliegt und sich beim Geschoßabschuß so verformen kann, daß der aus seiner Scherstifthalterung gerissene Abstandshalter 10 einen bestimmten Verfahrweg X zurücklegen kann, der so gehalten ist, daß die Zündkapsel 15 an der Anstrichnadel 16 aufschlägt, dadurch die Treibladung zündet und das sich explosionsartig bildende Gas den Abstandshalter 10 aus­ fährt. Durch die Anordnung der Anstich- bzw. Zündnadel 16 in der Trich­ terspitze 22 kann der Innenraum des Abstandshalters 10 von Zündelementen usw. freigehalten werden, so daß auch der Stachelbildungsraum der Hohlladung frei ist, was zu einer optimalen Hohlladungsleistung führt.

Für die Ausgestaltung des elastischen Dämpfungselementes 18 sind ver­ schiedene Ausführungsformen möglich. Beispielsweise kann es als Ring­ element mit T-förmigem Querschnitt und Schlitzen 24 ausgebildet sein, wie es in der Fig. 2 der Zeichnung veranschaulicht ist. Hierbei wird das Abstandshalterende 10 a von der einen T-Seite umgriffen, während die andere am Belegungstrichter 21 anliegt. Aber auch eine Spiralfeder, die mit einem Windungsteil das Abstandshalterende 10 a umschlingt und mit dem anderen Ende sich am Trichter 21 abstützt, kann verwendet werden. Bei einer speziellen Ausführungsform des Dämpfungselementes 18 ist vorgesehen, daß beispielsweise bei T-förmigem Querschnitt der T-Balken konisch ausgeführt ist, so daß das Dämpfungselement nach erfolgter Zündung des Gasgenerators 14 und beim Ausfahren des Abstandshalters 10 diesem als Fang- und Arretierungskonus in der Führung 23 a des Abdeck­ kopfes 23 dient.

Bei der hier vorgeschlagenen Konzeption eines ausfahrbaren Abstands­ halters eines Hohlladungsgeschoßes wird also in einfacher Weise der Geschoßabschußschock bzw. die durch den Abschuß erzeugten Trägheits­ kräfte bzw. durch die Abschußbeschleunigung auf den durch Scherstifte 17 in eingefahrenem Ruhezustand gehaltenem Abstandshalter 10 zu dessen automatischem Ausfahren ausgenützt, ohne daß hierfür eine eigene Zünd­ elektronik, Synchronisation usw. erforderlich wären. Der Abstandshalter schert beim Abschuß die Scherstifte 17 ab und vollzieht einen bestimmten Verfahrweg X in Richtung des Belegungstrichters 21 der Haupthohlladung 20, in dessen Trichterspitze 22 eine einfache Anstichnadel 16 angeordnet ist. Durch den zwangsläufigen Verfahrweg X wird das Zündblättchen 15 bzw. die Zündeinrichtung durch die Anstichnadel 16 aktiviert, der Gasgenerator 14 gezündet und - wie bereits beschrieben - der Abstands­ halter 10 durch den erzeugten Gasdruck in die ausgefahrene Position gebracht.

Claims (5)

1. Ausfahrbarer Abstandshalter eines Hohlladungsgeschoßes aus seiner im Hohlladungstrichter befindlichen Ruhelage, der in seiner Spitze mit einer Vorhohlladung sowie deren Zündeinrichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß am in das Geschoßgehäuse hineinragenden Ende des Abstandshalters (10) im Bereich der Längsachse ein Gasgenerator (14) mit einer als Schlagzünder ausgebildeten Zündeinrichtung (15) vorgesehen ist, daß weiterhin in der Trichterspitze (22) der Hohlladungsauskleidung dem Schlagzünder benachbart eine Anstichnadel (16) angeordnet ist und der Abstandshalter (10) gegenüber dem Geschoßgehäuse längsverschieblich gelagert und gegen Verschieben derart gesichert ist, daß dieses nur unter der Wirkung der Abschußbeschleunigung erfolgt.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter (10) in Ruhestellung über ein verformbares Dämpfungsele­ ment (18) am Hohlladungstrichter (21) anliegt.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Dämpfungselement (18) als - das Abstandshalterende (10 a) um­ greifendes - Ringelement mit T-förmigem Querschnitt ausgebildet und an seiner, dem Belegungstrichter (21) zugewandten Fläche mit Schlitzen (24) versehen ist.

4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Dämpfungselement (18) als sich am Hohlladungstrichter (21) abstützende Spiralfeder ausgebildet ist.

5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß der Abstandshalter (10) im Abdeckkopf (23) der Haupthohlladung (20) gelagert, geführt und mittels Scherstifte (17) gehalten ist.