DE3804875A1 - Pendelhalter fuer reflektoren zur messung mit elektrooptischen tachymetern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Pendelhalter für Reflektoren zur Messung mit elektrooptischen Tachymetern, insbesondere zur Aufnahme bzw. Absteckung von Punkten auf dem Schnur­ gerüst oder dort eingebrachter Nägel bzw. Schrauben.

Zum Abstecken bzw. Einschneiden eines Schnurgerüsts mit elektrooptischen Tachymetern werden vom Meßgehilfen mit einem Reflektor, in der Regel ein Tripelprisma aus Glas, Punkte auf dem Brettergerüst aufgehalten und vom elektro­ optischen Tachymeter aus angemessen. Dabei soll der Reflektor genau und sicher aufgesetzt werden können, und zwar entweder direkt auf dem Schnurgerüstbrett oder auf dort bereits eingebrachte Nägel oder Schrauben.

Es ist bekannt, daß zur Erfüllung dieser Erfordernisse hauptsächlich die von den verschiedenen Herstellern angebotenen Reflektoren mit den dazugehörigen Gehäusen bzw. Haltern benutzt werden. Diese Halterungen sind nicht speziell für den Einsatz auf dem Schnurgerüst konstruiert und haben die Nachteile, daß entweder ein Gehäuse bzw. Halter für die Direktmessung auf das Brett und ein anderes Gehäuse für die Messung auf den Nagel nötig ist, oder aber eine zeitaufwendige und fehleranfällige Meßmethode erforderlich ist.

Ein Lotrechtstellen der Gehäuse auf dem Schnurgerüst erfolgt mehr oder weniger provisorisch mit Hilfe von Lattenrichtern.

Bei dem speziellen Schnurgerüstreflektorhalter (deutsches Gebrauchsmuster, Rollennr. G 84 00 153.4 Hauptklasse G 01 C 15/00) wird die Aufgabe des Lotrechtstellens mit Hilfe zweier in den Halteschaft eingelassener Dosenlibellen gelöst. Mit diesem Halter kann mit einem auf einer Seite angebrachten Dorn ein beliebiger Punkt direkt auf dem Schnurgerüstbrett aufgemessen werden oder nach Drehen um 180 Grad durch Einführen in eine Kerbe ein bereits eingeschlagener Nagel aufgemessen werden.

Der Nachteil bei diesem Halter liegt vor allem darin, daß der Meßgehilfe den Halter während des Meßvorgangs auf dem Schnurgerüst sowohl in Lage 1 als auch in Lage 2 in der Hand halten muß und zudem bei der eigentlichen elektro­ optischen Distanzmessung die Dosenlibellen durch visuelles Beobachten und entsprechende Neigungsänderung des Halters zum Einspielen bringen muß. Hierzu muß der Meßgehilfe dauernd einen erhöhten und sicheren Stand über dem Halter haben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Schnurgerüst­ absteckungen mit einer Halterung, die Reflektoren der verschiedenen Hersteller aufnehmen kann, zum einen Punkte direkt auf dem Schnurgerüstbrett und zum anderen einge­ schlagene Achsnägel aufmessen zu können, wobei der Meßge­ hilfe die Halterung nach dem Aufsetzen auf dem Schnurgerüst loslassen kann und der Halter sich mit Hilfe der Schwer­ kraft von selbst lotrecht stellt.

Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die weitere Ausgestaltung der Erfindung erfolgt wie in den Ansprüchen 2 bis 6 beschrieben.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbe­ sondere darin, daß der Halter während des Meßvorgangs nicht dauernd in der Hand gehalten werden muß.

Nach Aufsetzen auf dem Schnurgerüstbrett mit dem Dorn kann der Reflektor wegen der freien Drehbarkeit um die Stehachse auf das elektrooptische Tachymeter ausgerichtet und der Halter dann losgelassen werden. Während der Dauer des eigentlichen Meßvorgangs muß der Meßgehilfe keinen Stand oberhalb des Halters innehaben. Er hat die Hände frei und kann andere Dinge erledigen, wie z. B. den Nagel zum Einschlagen herrichten. Vor allem bei länger dauernden Problemmessungen mußte sich der Meßgehilfe seither die ganze Zeit auf das Einspielen der Dosenlibelle konzentrieren; hierbei wackelte er durch das Aufhalten mit der Hand natur­ gemäß um die Stehachse. Die neuartige Halterung ist nach kurzer Zeit in die Lotrechte gependelt. Ein genaues und wackelfreies Anzielen des Reflektors ist dadurch möglich.

Die Aufmessung eines ungefähr lotrecht eingeschlagenen Nagels erfolgt nach Aufsetzen des Halters mit der Hülse auf den Nagelkopf in analoger Weise.

Insgesamt also wird der Meßgehilfe entlastet, der Meßvor­ gang verkürzt und Fehlerquellen ausgeschaltet.

In Ausnahmefällen kann der Beobachter am elektrooptischen Tachymeter eine Schnurgerüstabsteckung ohne Meßgehilfe ausführen, wenn er vor jeder Messung selbst den Reflektor­ halter an die gewünschte Stelle setzt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Halterung gemäß der Erfindung mit aufgesetztem Reflektor in Seitenansicht, und

Fig. 2 eine entsprechende Seitenansicht des oberen Teils des Halters bei Aufsetzen des Halters mit der Hülse auf den eingeschlagenen Nagel.

Der in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemäße Pendel­ halter weist den Bügel (1) auf, der sich aus einem längeren Mittelstück und zwei senkrecht dazu stehenden kürzeren Endstücken zusammensetzt. Bei diesem Ausführungsbeispiel bildet das obere Endstück (4) unmittelbar den Träger für Reflektor (5) und Aufsetzvorrichtung (3, 8).

Der Bügel besteht aus leichtem Material, wie etwa Holz, Leichtmetall oder Kunststoff. Er ist so groß, daß die bei Schnurgerüstabsteckungen üblichen Bretter und Dielen (2) dazwischen Platz haben.

Unter dem Träger (4) sitzt der spitze Dorn (3), mit dem der Halter auf das Brett (2) aufgesetzt wird.

Die Mittelachse des Dorns (3) bildet bei lotrechtem Stand die Stehachse. Nach Wegnehmen des Halters vom Holzbrett des Schurgerüsts hinterläßt der Dorn (3) dort einen deutlichen Abdruck.

Über dem Dorn (3) ist der Reflektor (5) mit seinem Gehäuse so am Träger (4) angebracht, daß die Stehachse, also die Achse des Dorns (3) mit der Mittelachse der Reflexionsebene identisch ist.

Der Reflektor (5) mit Gehäuse muß so ausgebildet sein, daß sein Schwerpunkt bei lotrechtem Stand ebenfalls, zumindest annähernd, in dieser Achse liegt. Außerdem ist der Reflektor (5) mit Gehäuse um die Stehachse frei drehbar.

An dem Mittelstück des Bügels (1) ist der Handgriff (6) angebracht, der das angenehme Tragen des Halters ermöglicht.

Bei diesem Ausführungsbeispiel sitzt am unteren Endstück das Gewicht (7). Es ist aus einem Material mit hohem spezifischem Gewicht und so weit neben der Stehachse ange­ bracht, daß das Mittelstück des Bügels in den lotrechten Stand pendelt.

Somit sind die Stehachse, die Dornachse, die Mittelachse der Reflexionsebene und das Mittelstück des Bügels in der Lotrechten.

Je größer das Gewicht (7) ist, desto näher zur Stehachse muß es befestigt werden. Um dies zu ermöglichen, ist die Befestigungsvorrichtung für das Gewicht (7) variabel, bei diesem Ausführungsbeispiel in Form eines Langlochs (12).

Die Hülse (8) besitzt auf der einen Seite ein Gewinde (9) zur Befestigung am Bügel (1), wo sie nicht störend während der Messung mit dem Dorn angebracht ist.

Auf der anderen Seite der Hülse (8) ist eine Vertiefung (10), die die gängigen Nägel- und Schraubenköpfe aufnehmen kann.

Zur Aufmessung eines ungefähr lotrecht eingebrachten Nagels oder Schraube (11), wird die Hülse (8) über den Dorn (3) gesteckt. Hierbei liegt die Hülsenachse in der Dornachse. Dann wird die Hülse mit der Vertiefung (10) auf den Nagel bzw. Schraube (11) aufgesetzt, so daß anschließend der gesamte Halter, analog zur Aufmessung mit dem Dorn, wieder in die Lotrechte pendeln kann.

Claims (6)

1. Pendelhalter für Reflektoren zur Messung mit elektro­ optischen Tachymetern, insbesondere zur Aufnahme bzw. Absteckung von Punkten auf dem Schnurgerüst oder dort eingebrachter Nägel bzw. Schrauben, dadurch gekennzeichnet, daß der Pendelhalter aus einem Träger besteht, auf dem oben die verschiedensten Reflektoren und unten eine Vorrichtung zum Aufsetzen auf das Schnur­ gerüst in Form eines Dorns, einer Hülse oder ähnlichem befestigt werden kann und der Träger mit einem Bügel verbunden ist, der gewichtsmäßig so ausgestaltet ist, daß er durch die Schwerkraft den Halter samt Reflektor und Aufsetzvorrichtung, nach Aufsetzen auf das Schnurgerüst, lotrecht stellt.

2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung des Halters mit der Hülse diese über den am Träger befestigten Dorn gesteckt werden kann und bei Nichtgebrauch an sonstiger nicht störender Stelle am Halter angebracht wird.

3. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Bügel zum besseren Tragen ein Handgriff ausgestaltet ist.

4. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der Reflektoren am Träger das Drehen der Reflektoren um die Stehachse erlaubt.

5. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einer variablen Befestigung am Bügel die verschiedensten Gewichte angebracht werden können.

6. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger auswechselbar ist.