DE3827458C2 - - Google Patents
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- DE3827458C2 DE3827458C2 DE19883827458 DE3827458A DE3827458C2 DE 3827458 C2 DE3827458 C2 DE 3827458C2 DE 19883827458 DE19883827458 DE 19883827458 DE 3827458 A DE3827458 A DE 3827458A DE 3827458 C2 DE3827458 C2 DE 3827458C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie auf eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die Erstellung eines Bauaufmaßes kann in zwei unterscheidbare
Schritte aufgeteilt werden. Der erste Schritt umfaßt
die Ermittlung der Maße und ihrer Auftragung auf den Planträger,
der zweite Schritt die Verbindung der gemessenen
Punkte untereinander. Alle Maße, die auf Meßnetze bezogen
sind, werden überwiegend als orthogonales Stichmaßpaar
gemessen und auf eine definierte horizontale Ebene, den
sog. verknüpften Meterriß, bezogen. Dabei stellen die drei
Einzelmaße Koordinaten in einem örtlichen oder überörtlichen
Bezugssystem dar.
Es sind in den letzten Jahren sog. Tachymeter entwickelt
worden, die aus einem elektronischen Theodoliten mit einem
elektronischen Distanzmeßgerät bestehen. Die Meßanordnung
des Distanzmeßgeräts kann biaxial oder koaxial ausgebildet
sein. Bei biaxialer Ausführung wird ein Meßstrahl von einem
Sender im Distanzmeßgerät ausgeschickt, der an einem Zielpunkt
reflektiert in einen in der Meßanordnung vorgesehenen
Empfänger zurückgespiegelt wird. Aus der Laufzeit zwischen
ausgesandtem und empfangenem Meßstrahl wird die Distanz mit
großer Genauigkeit bei einer geräteabhängigen
Standardabweichung von z. B. 3 mm + 2 ppm gemessen und an
einem entsprechenden Display zur Anzeige gebracht. Ersichtlicherweise
wird bei biaxialer Meßanordnung nicht auf
der Zielachse des Theodoliten-Fernrohrs die gewünschte
Distanz gemessen, sondern auf der genannten Meßachse. Der
Achsenabstand zwischen den beiden Achsen wird rechnerisch
berücksichtigt.
Bei koaxialer Meßanordnung fällt die Zielachse des Theodo
liten-Fernrohrs mit der Meßachse definiert zusammen, weshalb
die rechnerische Abstandsberücksichtigung entfällt. In
anwendungsbezogener Hinsicht besitzen beide Meßanordnungen
Vor- und Nachteile, die je nach dem Einsatzbereich in Rechnung
gestellt werden müssen.
Für das Messen im dreidimensionalen Koordinatensystem mit
geodätischen Geräten ist der Einsatz eines Tachymeters von
Vorteil, da er aufgrund seiner Fähigkeit zur Winkelbestimmung
jede beliebige Richtung aufnehmen und Achsen in jeder
Richtung einrichten kann. Das Fernrohr des Tachymeters läßt
sich sowohl horizontal als auch vertikal verlagern und
somit jeder beliebige Punkt im Raum anzielen. Von Nachteil
ist bei dieser Art der Erfassung zu messender Punkte
jedoch, daß die Meß- oder Zielpunkte nicht ohne weiteres
markiert werden können.
Durch die DE 31 12 501 A1 ist eine Anordnung zur Geraden-
und Punktabsteckung mit einem Tachymeter bekannt geworden,
die dazu dient, daß eine am abzusteckenden Punkt befindliche
Person sich selbst richtig stationieren kann. Hierzu
wird ein Unterbrecher im Strahlenbündel angeordnet, der mit
einer Intensitätsanzeige zusammenwirkt, um die genannte
Funktion sukzessive zu realisieren. Die Anordnung eines
Unterbrechers mit den zugehörigen Positionier- und Meßgeräten
ist, gemessen an dem erreichten Ziel, relativ aufwendig.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der
eingangs definierten Art zu schaffen, das eine insgesamt
erleichterte Möglichkeit zur Meßdatenerfassung bietet und
welches zudem eine Datenverarbeitung und ggf. Umsetzung
bereits während des Meßvorgangs gestattet.
Die erfindungsgemäße Lösung dieses Verfahrens ist im
Patentanspruch 1 und die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Verfahrensdurchführung im Patentanspruch 8 im einzelnen
gekennzeichnet.
Weitere Merkmale der Erfindung und Vorteile ergeben sich
aus den entsprechenden abhängigen Patentansprüchen.
Der erfindungsgemäße Einsatz eines gebündelten Licht
strahls, vorzugsweise eines Laserstrahls, der in die Zentralachse
des Distanzmeßgeräts projiziert wird, ermöglicht
eine zielgenaue Sichtbarmachung des anvisierten und zu messenden
Punktes im Raum. Der Lichtstrahl erleichtert daher
die vorübergehende Anbringung des für die Distanzmessung
notwendigen Reflektors am Meßpunkt sowie die Ausrichtung
der Reflektorlängsachse in die Zielachse des Distanzmeßgeräts.
So läßt sich auch ein Aufmaß räumlich komplizierter
Gebilde wie Gewölbe und
Dachstühle in vergleichsweise kurzer Zeit vornehmen. Der
genannte zweite Schritt der Bauaufnahme wird durch eine
weitere erfindungsgemäße Maßnahme entscheidend verein
facht und vor allen Dingen vor Ort zumindest eingelei
tet, indem für die Koordinatenberechnung ein mit dem
Tachymeter betrieblich gekoppelter Computer eingesetzt
wird. Dieser Computer ist in der Lage, die Meßanordnung
zu protokollieren, aus den Messungen die wahren Koordi
naten des Meßpunktes zu berechnen und diese zu kodieren
sowie auf ein örtliches oder überörtliches Meßnetz zu
beziehen. Auch können die gemessenen Koordinaten sofort
graphisch als Punkte oder als Kurven in bestimmbaren
Strichqualitäten dargestellt werden, so daß bereits bei
der Aufnahme der Meßpunkte eine Überprüfung der für die
Erstellung des vollständigen Aufmaßes notwendigen Koor
dinatenpunkte möglich ist.
Die graphische Darstellung kann beispielsweise mit Hilfe
eines Plotters erfolgen. Dazu benötigt ein Plotter die
Angabe von Koordinatenpaaren, um danach die entsprechen
den Konturen, Profile oder Kurvenverläufe in unter
schiedlichen Stricharten erstellen zu können. Mit dem
erfindungsgemäßen System ist es möglich, einen Plotter
gleich vor Ort in Betrieb zu nehmen oder die während der
Datenaufnahme gespeicherten Daten auf eine beliebige
EDV-Anlage zu überspielen und entsprechend weiterzuver
arbeiten. Werden vor Ort, beispielsweise in einem Bau
werk bereits die Zeichnung der Meßpunkte vom Plotter
vorgenommen und die geplotteten Linien überarbeitet, so
kann die bauanalytische Tätigkeit sofort beginnen.
Um die enormen Vorteile, insbesondere in arbeitsökono
mischer Hinsicht, zu verdeutlichen, wird nachstehend
eine typische Meßanordnung und ein -ablauf näher erläu
tert.
Als erstes wird ein bekannter Höhenpunkt (z. B. nach
Angabe des Vermessungsamtes) aufgenommen und die Höhe
über Normal-Null auf ein Bauwerk übertragen. Die Nivel
lementebenen - eine je Bauwerksebene - werden am Bau
dauerhaft oder entfernbar markiert und alle auf Normal-
Null berechnet. Am schnellsten geschieht dies mit einem
Nivellierlaser.
Die Grundrißpunkte werden auf einer einheitlichen Nivel
lementebene gemessen. Wird diese Prämisse nicht be
achtet, so erhält man zwangsläufig bei allen nicht lot
rechten Bauteilen falsche Querschnitte. Dies gilt analog
auch für Schnittlinienführung und Schnittmessung.
Als nächstes wird ein Koordinatennetz eingerichtet. Der
Koordinatenursprung wird so gewählt, daß das Meßobjekt
im 1. Quadranten liegt. So ist gewährleistet, daß nur
positive Werte gemessen werden. Das örtliche Koordina
tensystem wird parallel zu den Hauptbaukanten gedreht.
Durch diesen "Dreh" wird eine einfache und schnelle
Plausibilitätskontrolle ermöglicht. Spätere Nachträge
von Hand lassen sich leichter auftragen. Sowohl im in
nerstädtischen Gebiet als auch im freien Gelände ist es
sinnvoll, Polygonpunkte - nach Angabe des Vermessungsam
tes - mit einzumessen, um z. B. eine spätere Wiederauf
nahme oder Anschlußmessung problemlos zu ermöglichen.
Nachdem die Hauptbezugsstandorte (Polygonpunkte) be
stimmt sind, werden von diesen aus die Standorte im
Gebäudeinnern über Öffnungen auf allen Gebäudeebenen
gemessen. Von den so eingerichteten Theodolitenstand
orten aus werden dann alle Gebäudepunkte beobachtet und
zur Identifikation von Hand numeriert. Der Computer, der
die Daten vom Theodoliten entgegennimmt, numeriert auto
matisch fortlaufend. Zur Messung von Schnitten werden
Schnittebenen eindeutig festgelegt. Dies erfolgt vor
teilhafterweise mit einem Rotationslaser im Vertikalein
satz. Alle Räume bzw. Standorte werden der Reihe nach
abgearbeitet. Dabei kann der Messende schnell und sicher
entscheiden, welche Punkte zu messen sind.
Auf Nivellementebene werden zunächst alle geschnittenen
Bauteile gemessen, dann alle "freien" Punkte im Raum: an
Decke, Fußboden, Gewölbe, im Dachgebälk usf. Der gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung auf das Distanzmeß
gerät aufgesetzte Ziellaser ermöglicht das eindeutige
Anzielen des zu messenden Punktes, ohne daß die entspre
chenden Punkte durch das Theodolitenfernrohr beobachtet
werden müssen. Auch Ziele mit der kürzesten Zielweite
von einigen Zentimetern lassen sich genauso problemlos
messen wie Punkte unter ungünstigen Lichtverhältnissen.
Am Ziel schwenkt ein Helfer das Reflektorprisma in den
Laserstrahl. Am Theodoliten wird mit einem Knopfdruck
die Messung und Überspielung auf den (Feld-)Computer
ausgelöst. Der Computer berechnet die wahren Koordinaten
und speichert sie. Dieser Vorgang dauert wenige Sekun
den. Der (Feld-)Computer ist zusammen mit der zentralen
Stromversorgung für verschiedene Meßgeräte und Licht auf
einem Stativ ortsbeweglich montiert und über Kabel mit
dem Theodoliten verbunden, so daß der Beobachter sowohl
den Theodoliten bedienen als auch die Rechnereingaben
von seinem Standort aus vornehmen kann.
Über eine bei den Koordinaten mitgespeicherte Codierung
bestimmt der Beobachter, wie der Plotter den Punkt ver
arbeiten soll: der Plotter kann ein Kreuzchen mit
Punktnummer genauso zeichnen wie eine Gerade oder belie
big kurvige Linie. Über die Codierung wird, wie gesagt,
auch die Linienqualität - durchgezogen, gestrichelt,
punktiert usw. - bestimmt.
Um auch verdeckte Punkte messen zu können, umfaßt die
Erfindung eine Reihe weiterer Geräte. Sie ermöglichen
bei großer Genauigkeit die Messung von Punkten, die vom
Theodoliten aus nicht sichtbar (weil von der Seite oder
von oben oder unten verdeckt) sind. Mit Hilfe von ver
schiedenen Verlängerungsteilen lassen sich auch schwer
zugängliche oder Punkte bis in 7 m Höhe ohne Leitern
oder Gerüste bestimmen. Dies ist wichtig z. B. bei Fassa
den, offenen Dachstühlen und Kirchenräumen. Die so an
fallenden Variablen für die Berechnung werden dem Com
puter eingegeben, der sie bei der Koordinatenberechnung
berücksichtigt.
Auch ist es möglich, die gemessenen Daten unmittelbar
nach Messung auf dem Bildschirm des Feldcomputers gra
phisch darzustellen.
Gegebenenfalls nach einer weiteren Verarbeitung der
gemessenen Daten kann z. B. im Büro auf einem Präzisi
onsflachbrettplotter die eigentliche Planerstellung ge
plottet werden. Das Plotergebnis ist ein bleistiftge
zeichneter Plan mit Linien und Punkten als Kreuzchen mit
den dazugehörigen Identifikationsnummern und ein Ver
ziehungsmaßstab.
Der geplottete Plan kann anschließend auf der Baustelle
noch durch Einzelmessung ergänzt und weitgehend fertig
gezeichnet werden. Auch die handschriftliche Baube
schreibung kann vor Ort in die Pläne eingetragen werden.
Da jeder gemessene Punkt sehr genau bestimmt ist, lassen
sich hieran untergeordnete Einzelmessungen anhängen. Bei
den Ergänzungsmessungen reichen in der Regel ein Zweime
terstab und eine Wasserwaage aus. "Lange" Meßgeräte
(Bandmaße, Teleskopmeter etc.), Schnurachsen und La
serebenen werden überflüssig, könnten aber auch problem
los eingesetzt werden. Der Bauforscher kann sich voll
auf das Beobachten und das Darstellen konzentrieren. Er
beginnt also sofort mit der Bauanalyse.
Im Büro können die "Baustellenpläne" noch mit Ordnungs
merkmalen ergänzt sowie Überlappungen und baugleiche
Teile wie Fenster, profilierte Gewände u. ä. am Licht
tisch durchgezeichnet werden.
Als besonders vorteilhaft hat sich das erfindungsgemäße
Verfahren und die Einrichtung nach der Erfindung dort
erwiesen, wo die herkömmlichen Meßmethoden nicht ausrei
chen oder besonders aufwendig sind, insbesondere
- - bei großen Distanzen;
- - bei erheblichen Niveausprüngen;
- - bei komplizierten räumlichen Gebilden wie Gewölben und Dachstühlen;
- - bei runden Formen wie Schweifgiebeln und Wendel treppen;
- - bei großen Mengen von Einzeldaten (vielen Messungen von einem Standort);
- - bei Tür- und Fensterprofilen, Gewänden;
- - bei ornamentalem - und bedingt auch figuralem - Schmuck.
Für die anwendungsreife Systemerstellung waren noch
folgende Kriterien zu erbringen bzw. nachstehende
Schwierigkeiten zu bewältigen:
Beim Bauaufmaß handelt es sich stets um eine große
Vielzahl unterschiedlicher Gegenstände und Bauglieder,
die sich nur schwer mit Kennungen belegen lassen. Hinzu
kommt eine Vielzahl von Variablen, die die Position des
Reflektors zum gemessenen Bauteil betreffen.
Beispiel: Die Reflektorkonstante ändert sich bei der
Verwendung von Kleinreflektoren mit verlängerter Spitze,
oder die Höhe des Reflektors wird bei Verwendung von
Lotstöcken geändert. Wollte man alle diese Variablen
codieren, so würde dies eine Unzahl von Kennungen not
wendig machen und zudem den Beobachter überfordern. Die
Folge wäre eine Vielzahl von falschen Daten.
So ist es von erheblichem Vorteil, die wahren Koordina
ten unmittelbar bei der Messung zu berechnen und zu
speichern. Dadurch erhält man verwertbare Koordinaten
sofort am Bau, die man z. B. bei Nachmessungen gleich von
Hand auftragen kann.
Diese beiden Beispiele sollen genügen, um aufzuzeigen,
daß fertig gerechnete Daten vor Ort für eine "handliche"
Bearbeitung unverzichtbar sind. Zwar sind die von der
Vermessungsgeräteindustrie angebotenen Registriergeräte
feldtauglich, jedoch genügen alle am Markt angebotenen
handheld Rechner in dieser Hinsicht
den Beanspruchungen nur bedingt oder sie sind gänzlich
ungeeignet: sie vertragen keine Stöße, keine Temperatur
schwankungen, keine Kälte, keinen Staub usw. Bisher ist
nur ein Computermodell bekannt, das für den geschilder
ten Einsatz einigermaßen tauglich ist.
Im Zentrum der erfindungsgemäßen Datenerfassung und
-berechnung steht ein modifiziertes digitales Geländemo
dell. Es berechnet sofort die wahren Koordinaten und
berücksichtigt die Vielzahl der oben schon angespro
chenen Variablen:
- - Messung in Fernrohrlage I und II;
- - Basisänderung;
- - Zielhöhe;
- - Reflektorkonstante.
Im einzelnen ermöglicht das Verfahren folgende Funktio
nen:
- - Bildschirm-Anzeige der Koordinaten des zuletzt gemessenen Punktes incl. Codierung und der aktuel len Einstellung der Parameter;
- - Protokollierung der aktuellen Einstellung auf einem Minidrucker (der Minidrucker ist serienmäßig in den Feldrechner eingebaut);
- - Berechnung von Distanz- und Höhenunterschied der beiden zuletzt gemessenen Punkte;
- - Wortkommentare auf Minidrucker mit automatischer Angabe der vorangegangenen oder folgenden Punktnummer;
- - die fortlaufende Numerierung der gemessenen Punkte eines Standortes, jeweils mit 1 beginnend;
- - Meßroutine-Unterbrechung und Abrufen zuvor gemes sener Punkte mit Ausdruck auf dem Miniprinter oder Anzeige im Display;
- - Kontrollmessung ohne Speicherung, aber Proto kolliermöglichkeit auf dem Miniprinter;
- - die mehrstellige Codierung eines jeden Punktes für Bearbeitungs- oder Plotbefehle;
- - Löschung des jeweils zuletzt gemessenen Punktes;
- - die Nachmessung eines zuvor gemessenen Punktes mit Korrekturmöglichkeit;
- - die Löschung des aktuellen Standortes usw.
Weitere Unterprogramme ermöglichen:
- - die Berechnung von Flächen nach Angabe der Punktnummern, die die Fläche definieren;
- - den Ausdruck der Punkte, zwischen denen eine Spannmaßberechnung erfolgen soll;
- - die freie Stationierung.
Ferner steht ein reines Editierprogramm für den Feld
rechner zur Verfügung. Es ermöglicht
- - die Anzeige der gemessenen Punkte mit Punktnummer, X, Y Z-Koordinaten und Codierung;
- - die Änderung aller Werte, z. B. zur Korrektur;
- - Ausgabe der Daten auf die verschiedenen Drucker;
- - Ausgabe der Daten an andere Rechner;
- - Sicherung der Daten auf Diskette;
- - Berechnung und Ausgabe der Spannmaße und Höhen differenzen aller jeweils aufeinander folgenden Punkte;
- - Berechnung und Ausgabe der Spannmaße und Höhendif ferenzen von angegebenen Punkten.
Für eine Aufbereitung der Daten im Büro ist grund
sätzlich der Zwischenschritt - Datenübertragung vom
Feldrechner auf einen PC vor dem Plotten - nicht unbe
dingt erforderlich. Es ist, wie gesagt, möglich, alle
notwendigen Transformationen, Auswahlvorgänge, Fehler
korrekturen und die Plottersteuerung dem Feldrechner zu
überlassen. Aufgrund eines kleinen Displays ist es kom
fortabler, diese Arbeiten an einem Normalbildschirm
vorzunehmen. Nachdem die in Frage kommenden Plotter in
aller Regel mindestens durch einen PC gesteuert werden,
empfiehlt sich der Datentransfer vom Feldrechner auf den
PC. Dabei sind folgende Anforderungen an die Software zu
stellen:
- - Kommunikationsprogramm zwischen Feldcomputer und PC;
- - Transformationsprogramme zur Umrechnung von Koordi naten in ein anderes Bezugssystem;
- - Sortierprogramme;
- - ein allgemeines Editierprogramm;
- - Kommunikationsprogramme für die Weiterverarbeitung der Dateien mit CAD-Systemen und weiteren Datenge bern (Photogrammetrie, Digitizer etc.).
Zusammenfassend bietet das erfindungsgemäße Verfahren
und die Vorrichtung zu seiner Durchführung folgende
Vorteile:
- - Es lassen sich alle Arten von Bauaufnahmen schnell und objektiv messen;
- - dabei ist der Aufwand für sehr genaue Messungen gering, da die Genauigkeit automatisch durch die Geräte gegeben ist;
- - alle Messungen sind jederzeit und einfach nachprüf bar;
- - die Lohnkosten für Meß- und Auftragungsarbeiten sind gering;
- - auch wenig geübte Zeichner lernen schnell, kompli zierte räumliche Gebilde darzustellen;
- - der Zeichner kann sich voll auf die Bauanalyse kon zentrieren, weil er nicht durch umständliche Messung und Kontrollen aufgehalten wird;
- - der Maßstab ist ohne jeden Aufwand frei wählbar; alle digitalisierten Zeichnungen können jederzeit in beliebigem Maßstab geplottet werden;
- - der Datentransfer zu CAD-Programmen ist möglich;
- - die Aufmaßpläne bleiben sauber, da fast alle wesent lichen Maße bereits bei Beginn der Zeichnung vor Ort geplottet sind;
- - es gibt keine störenden Meßachsen auf den Plänen;
- - die Vermaßung mit Spannmaßen entspricht der ge wohnten Darstellung;
- - mit dem Plotter können Umzeichnungen des Bleistift aufmaßes in Tusche erstellt werden, wobei einfach zu bestimmen ist, was dargestellt und was unterdrückt werden soll;
- - es gibt keine Schnüre resp. vertikale Laserebenen im Aufmaßobjekt;
- - auch bewohnte Häuser lassen sich mit vertretbarem Aufwand bearbeiten; Bewohner/Nutzer werden relativ wenig belästigt;
- - durch freie Stationierung ist eine schnelle und ein fache Ergänzungsmessung möglich;
- - für präzise Plotterzeichnungen ist der Zeitaufwand gering;
- - das Verfahren eignet sich für das Fein- und das Grobaufmaß. Details können genauso gemessen werden wie ganze Dörfer oder innerstädtische Plätze mit Möblierung. Die Erfindung läßt sich bei "Neubauten" ebenso anwenden wie in der Archäologie oder in der Industrievermessung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines
Tachymeters zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens für die Bestimmung eines Meßpunktes, der mit dem
Tachymeter nicht direkt beobachtbar ist,
Fig. 2 eine Aufsicht auf eine schematische
Darstellung, ähnlich der Anordnung gemäß Fig. 1, jedoch
für die Erfassung eines Meßpunktes, der vom Tachymeter
aus gesehen seitlich verdeckt liegt,
Fig. 3 verschiedene Geräte mit Reflektoren zum
Messen auf der Meßachse liegender Punkte,
Fig. 4 und 5 eine Seiten- und eine Vorderan
sicht einer weiteren Ausführungsform eines Reflektors
mit einer Zieleinrichtung.
Gemäß der Fig. 1 und 2 steht ein Tachymeter mit einem
elektronischen Theodoliten 1 und aufgesetztem Distanz
meßgerät 2 auf einem nicht näher bezeichneten Stativ.
Bei der abgebildeten Anordnung handelt es sich um ein
sog. modulares System, bei welchem das Distanzmeßgerät 2
des Theodoliten 1 eine biaxiale Meßanordnung aufweist.
Auf das Distanzmeßgerät 2 ist eine Laserröhre 6 aufge
setzt, welche einen gebündelten Laserstrahl 4 in die
Zentralachse N des Distanzmeßgeräts 2 hineinprojiziert.
In der dargestellten Anordnung fallen somit Zentralachse
N und Laserstrahl 4 zusammen. Würde an Stelle des biaxi
alen Distanzmeßgeräts eine koaxiale Meßanordnung verwen
det, ließe sich der Laserstrahl aus der Laserröhre 6
mit entsprechend geändertem Aufbau in den Meßstrahl M
des Theodolitenfernrohrs hineinprojizieren.
Der Meßstrahl N trifft auf einen Reflektor 3 auf und
wird von dort zurückgespiegelt, damit die entsprechende
Distanz gemessen und berechnet werden kann. Zur Berech
nung dient ein für die Fig. 1 und 2 gemeinsam darge
stellter Computer 5, der ebenfalls auf einem Stativ und
damit ortsbeweglich bei netzunabhängiger Stromversorgung
vorgesehen ist.
Die in Fig. 3 dargestellten Reflektoren umfassen einmal
eine abgekröpfte Reflektorhalterung 8 mit schematisch
dargestellten Spitzen 7, die am gekröpften Teil in un
terschiedlicher bekannter Länge angesetzt werden können.
Mit den in Fig. 3 links abgebildeten beiden Reflektoren
lassen sich Meßpunkte X, die in der Zielachse des Theo
doliten 1 liegen bzw. Meßpunkte, die in der Zentralachse
des Distanzmeßgeräts N angeordnet sind und die das di
rekte Anhalten eines Reflektors 3 nicht erlauben, mit
den entsprechend angedeuteten Verlängerungen messen. Die
in Fig. 3 gezeigte abgekröpfte Reflektorhalterung 8
gestattet zudem eine Erfassung des Reflektors durch das
Theodolitenfernrohr so, daß der Reflektor 3 selbst in
dem zwischen der Theodolitenfernrohrachse und der Zen
tralachse Z des Distanzmeßgeräts vorgegebenen Abstand
bei biaxialer Meßanordnung anvisiert und entsprechend
eingerichtet werden kann. Die in Fig. 3 rechte Darstel
lung zeigt die Montage des Reflektors 3 auf einer Kugel
kopfhalterung 9, die an der Spitze einer Verlängerung,
wie eines Teleskopstabs 10, angebracht ist. Mit diesen
Hilfsmitteln lassen sich auch Zielpunkte Z, welche in
einiger Entfernung von der Reflektorhalterung liegen,
erreichen.
Zur Messung von verdeckten Bodenpunkten kann der in Fig.
5 sichtbare Reflektor 3, der kippbar ist, auf einen
ausschiebbaren Lotstock mit einer Dosenlibelle aufge
setzt werden.
Der bei der Anordnung nach den Fig. 1 und 2 verwendete
und in den Fig. 4 und 5 in Einzelheiten genauer darge
stellte Reflektor 3 besitzt einen Rahmen 11, der auf
einer horizontierbaren Kippachse 12 gelagert ist. In der
vertikalen Zielebene E liegend ist, gemäß der Darstel
lung in den Fig. 4 und 5, ein Meßstabadapter 14 am
Rahmen 11 angeordnet, der einen verstellbaren Maßstab 18
aufnehmen kann, an dem wiederum eine verschiebbare Do
senlibelle 19 zur Lotrechtstellung des Maßstabs angeord
net ist. Möchte man, wie in Fig. 1 gezeigt, einen ver
deckten Meßpunkt X messen, wird dieser über den Maßstab
18 mit Hilfe der Dosenlibelle 19 abgelotet. Im Rahmen 11
befindet sich eine Halterung für eine Zieltafel mit
eingebautem Reflektor 3. Dieser Reflektor kann über die
Kippachse 12 (Fig. 4) in Vertikalrichtung gekippt wer
den. In den Fig. 2 und 4 ist eine auf den Reflektor 3
aufgesetzte Zieleinrichtung 13 in Form einer Stange mit
zueinander fluchtenden nach oben stehenden Stiften vor
gesehen. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, kann diese Ziel
einrichtung 13 durch das Theodoliten-Fernrohr anvisiert
und damit die Ausrichtung des Rahmens 11 bzw. des Reflek
tors 3 rechtwinklig zur Zielebene E erfolgen.
Für die Messung seitlich verdeckter Meßpunkte X wird,
wie in Fig. 2 ersichtlich, an den Rahmen 11, über seit
liche, in der Kippachse 12 liegende Adapter 14 Verlän
gerungs-Maßstäbe 15 mit der Kippachse fluchtend aufge
setzt. Diese Verlängerungs-Maßstäbe 15 besitzen eine
meßpunktseitige Spitze 16 und eine Röhrenlibelle 17 zur
Einstellung ihrer horizontalen Lage. Auch hier kann über
die Zieleinrichtung 13 eine genaue rechtwinklige Aus
richtung der Verlängerungs-Maßstäbe 15 erfolgen.
Alle Variablen, die sich aufgrund der verwendeten Re
flektor-Hilfsgeräte ergeben, werden über der elektroni
schen Berechnung der Meßpunkte mittels des Computers 5
berücksichtigt.
Claims (12)
1. Verfahren zur Ermittlung der Raumkoordinaten eines beliebigen
Meßpunktes (X) mit Hilfe eines elektronischen
Theodoliten (1), mit elektronischem Distanzmeßgerät (2)
(Tachymeter), mit biaxialer oder koaxialer Meßanordnung,
dessen Meßstrahl (M) an einem Zielpunkt (Z) von einem den
Meßpunkt (X) anzeigenden Reflektor (3) zurückgespiegelt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den Meßstrahl (M) des Distanzmeßgeräts (2) bzw. in den
Zielstrahl (N, 4) des Theoliten - Fernrohrs ein gebündelter
Lichtstrahl (4) projiziert wird, daß mit diesem Licht
strahl (4) der Meßpunkt (X) oder der Zielpunkt (Z) angefahren
werden, daß der Reflektor (3) in den Lichtstrahl (4)
eingebracht und mittig auf diesen ausgerichtet wird und daß
die Distanzmessung ausgelöst und die gemessene Distanz zusammen
mit den vom Theodoliten (1) ermittelten Horizontal-
und Vertikalkreiswerten digitalisiert und in Koordinaten
umgerechnet werden, wobei die jeweilige Lage des Zielpunktes
(Z) am Reflektor (3) zum tatsächlichen Meßpunkt (X) in
die Koordinatenberechnung einbezogen wird, derart, daß der
Meßpunkt mit seinen drei wahren Koordinaten berechnet wird
und somit zur weiteren digitalen Verarbeitung zur Verfügung
steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Koordinatenberechnung ein mit dem Tachymeter
(1, 2) betrieblich gekoppelter Computer (5) eingesetzt
wird, der die jeweilige Meßanordnung protokolliert, der
aus den Messungen die wahren Koordinaten des Meßpunktes
(X) berechnet und kodiert sowie vor Ort auf ein örtli
ches oder überörtliches Meßnetz bezieht, der diese ge
messenen Koordinaten graphisch als Punkte oder als
Kurven in bestimmbaren Strichqualitäten darstellt und
der ferner die berechneten Daten weiterverarbeitungsfä
hig speichert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Berechnung von Distanz- und Höhenun
terschieden der Meßpunkte (X) untereinander erfolgt, daß
die Meßpunkte (X) automatisch numeriert und mit Wortkom
mentierungen versehen werden und daß eine Abrufmöglich
keit für früher gemessene Punkte vorgesehen wird, um
diese auch während des Messens zu lesen oder zu verän
dern.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den gemessenen Koordinaten
punkten Flächen und Massen berechnet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß aus bekannten Koordinatenpunkten die
Koordinaten des aktuellen Tachymeterstandortes bestimmt
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Computer (5) die gespeicherten
Daten an andere Medien überspielt und damit zur Weiter
verarbeitung auf stationären EDV-Anlagen bereitstellt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Lichtstrahl (4) ein Laserstrahl
eingesetzt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lichtstrahl (4) ein Laserstrahl ist, der aus einer am
Tachymeter (1, 2) befestigten Laserstrahlröhre (6) ausgesandt
wird, daß der Reflektor (3) an seiner Rückseite eine
auf den betreffenden Meßpunkt (X) ansetzbare Spitze (7) besitzt,
die in einem definierten Abstand und in einer definierten
Lage zur Reflexionsebene angeordnet ist und daß die
Variablen von Abstand und Lage vom Computer (5) in Verbindung
mit der Meßstrecke berücksichtigt werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reflektor (3) für die biaxiale Messung eine gekröpfte
Reflektorhalterung (8) besitzt, deren gekröpfter Teil als
Nadelspitze (7) ausgeführt, den Sehstrahl durch den Theodoliten
(1) repräsentiert, während die Lage des Reflektors
gleichzeitig in der Achse des Meßstrahls bzw. Laserstrahls
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Reflektorhalterung (8) eine Kugel
kopfanordnung (9) vorgesehen ist und daß diese Anordnung
an der Spitze eines Teleskopstabs (10) befestigt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor (3) in einem
Rahmen (11) auf einer horizontierbaren Kippachse (12)
senkrecht zur Zielebene (E) gelagert ist und daß in der
vertikalen Zielebene (E) liegend, ein Meßstabadapter
(14) am Rahmen zur Aufnahme eines verstellbaren Maßstabs
(18) mit einer verschiebbaren Dosenlibelle (19) zur
Lotrechtstellung dieses Meßstabs angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Reflektor (3) eine auf die Zielebene (E)
ausrichtbare Zieleinrichtung (13) trägt, daß der Rahmen
(11) seitliche, in der Kippachse (12) liegende Adapter
(14) besitzt, auf die Verlängerungs-Maßstäbe (15) mit
der Kippachse fluchtend aufsetzbar sind und daß die
Verlängerungsmaßstäbe eine meßpunktseitige Spitze (16)
und eine Röhrenlibelle (17) tragen.
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