DE3804338A1 - Pneumatische fluegelzellenmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine pneumatische Flügelzellenmaschi
ne mit einem hohlzylindrischen Gehäuse und einem walzen
förmigen Rotor, der in sich axial erstreckenden Schlitzen
eine Anzahl Flügelblätter zum dichtenden Zusammenwirken
mit dem Gehäuse trägt.
Ein bei den bekannten Maschinen der vorgenannten Art auf
tretendes Problem besteht darin, daß Schmieröl der zuge
führten Antriebsdruckluft zugesetzt werden muß, um einen
hohen Reibungswiderstand zwischen den Flügelblättern und
dem Zylinder und dadurch einen schnellen Verschleiß der
Flügelblätter zu vermeiden. Solches Schmieröl passiert die
Maschine und wird als Nebel in die Atmosphäre entlüftet,
woraus ein Umweltproblem entsteht, weil es eine Gefahr für
die Atemluft darstellt, die Öltröpfchen enthält.
Dieses Verschmutzungsproblem für die Umgebungsluft resul
tiert hauptsächllich aus Anwendungen der vorerwähnten Flü
gelzellenmaschine als Motor. Dieser Maschinentyp ist jedoch
in gleicher Weise als Verdichter für Luft und andere gas
förmige Fluide verwendbar, und bei Verwendung in der Nah
rungsmittelindustrie ist Schmieröl strengstens verboten.
Gemäß dem in den Ansprüchen wiedergegebenen Grundgedanken
der Erfindung wird das vorstehende Problem durch eine ver
besserte Flügelzellenmaschine gelöst, in welcher ein jedes
Flügelblatt aus einem selbstschmierenden Material mit einem
Gefüge aus Polyamid besteht, das durch Aramidfasern ver
stärkt ist.
Gemäß früheren Versuchen zur Lösung dieses Problems wurden
kohlefaserverstärkte Polymere mit hoher Temperaturfestig
keit vorgeschlagen. Die Ergebnisse waren nicht befriedigend.
Die Lebensdauer der Flügelblätter im ölfreien Betrieb war
zu kurz.
Die erfindungsgemäße Auswahl von Polyamid als Gefügemate
rial ist an sich nicht einleuchtend. Aufgrund seiner hygro
skopischen Eigenschaften, die einen negativen Einfluß auf
die Maßhaltigkeit bei verschiedenen Graden der Feuchtig
keitsabsorption ebenso wie auf die Erweichungstemperatur
ausüben, ist Polyamid als äußerst ungeeignet für diesen
Zweck betrachtet worden.
Auf der anderen Seite hat Polyamid sehr gute Gleiteigen
schaften gegenüber Stahl, und es wird bei Verstärkung mit
Aramidfasern, die gleichfalls gute Reibungseigenschaften
besitzen, ein Flügelmaterial mit selbstschmierenden Eigen
schaften erhalten, das in erster Linie für kleinere Luft
motoren geeignet ist, bei denen die Beanspruchung der Flü
gel nicht zu groß ist.
Für Anwendungsfälle mit höherer Leistung werden in vorteil
hafter Ausgestaltung der Erfindung Fasern mit einem hohen
Elastizitätsmodul wie Glasfasern oder Kohlefasern hinzuge
fügt und ergeben zusammen mit den Aramidfasern eine hohe
Biegesteifigkeit der Flügelblätter.
Die Aramidfasern können in zerhackter Form dem Polyamidge
füge beigefügt sein oder in durchlaufender Form unter Bil
dung von Schichten z. B. durch Weben und Warmpressen zusam
men mit dem Polyamidgefüge vorhanden sein, das schmilzt
und die Fasern imprägniert. Bei Verwendung in kurzgehackter
Form sind die Aramidfasern in dem Material mit einem Anteil
von 5 bis 30%, vorzugsweise etwa 15% enthalten, und in
langgehackter Form beträgt der Faseranteil 10 bis 60%.
Die Aramidfasern können auch in durchgehender Form enthal
ten sein und bilden dann einen Anteil von 30 bis 80%, vor
zugsweise 70 bis 80% oder sind in einem größtmöglichen
Ausmaß enthalten, ohne eine Schwächung der Bindung zwischen
Gefüge und Fasern hervorzurufen.
In der beigefügten Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen pneuma
tischen Flügelzellenmotor gemäß der
Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie II/II in
Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt durch
ein Flügelblatt gemäß einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Flügelzellenmotor
weist ein hohlzylindrisches Gehäuse 10 und einen walzenför
migen Rotor 11 auf. In axial gerichteten Schlitzen 12 des
Rotors 11 sind Flügelblätter 13 zum dichten Zusammenwirken
mit den Zylinder 10 aufgenommen. Durch alternativ verwend
bare Einlässe 14 und 15 wird Antriebsdruckluft in das Ge
häuse 10 eingeleitet, und durch einen Auslaß 16 strömt Ab
luft in die umgebende Atmosphäre.
Ein Motor dieser Art ist zur Verwendung in pneumatisch
betriebenen Maschinenwerkzeugen wie Schleif- und Schmirgel
maschinen, Bohrmaschinen, Schraubendrehern und Muttern
schraubern geeignet. In solchen Anwendungsfällen bedeutet
es einen wesentlichen Schritt nach vorn, das für gewöhnlich
der Antriebsluft beigemischte Schmieröl fortlassen zu kön
nen, wodurch eine Verschmutzung der Atmosphäre vermieden
wird. Durch Weglassung der Ölbeimischung ist es möglich,
die Handgriffe des Maschinenwerkzeugs frei von Öl zu hal
ten, wodurch die Griffsicherheit verbessert und auch al
lergische Reaktionen von Bedienungskräften, die ölempfind
lich sind, vermieden werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
ein Flügelblatt für hohe Beanspruchung gebildet von einem
Kern aus Schichten durchlaufender Aramidfasern in sich
kreuzender Struktur die mit einem Polyamidgefüge imprä
gniert sind, dem ein festes Schmiermittel beigefügt ist
wie beispielsweise ein fluorinierter Kohlenwasserstoff,
sowie zwei Deckschichten, die aus durchlaufenden Fasern
mit einem hohen Elastizitätsmodul bestehen, beispielsweise
Kohle oder Glas, und die in sich kreuzender Struktur ange
ordnet und mit Polyamid getränkt sind. Ein solches Flügel
blatt ist in Fig. 3 im Schnitt dargestellt, wo der Kern
mit 20 und die beiden Deckschichten zum Einschließen des
Kerns mit 21 und 22 bezeichnet sind.
Claims (11)
1. Pneumatische Flügelzellenmaschine mit einem hohlzylindri
schen Gehäuse und einem walzenförmigen Rotor, der in
sich axial erstreckenden Schlitzen eine Anzahl Flügel
blätter zum dichtenden Zusammenwirken mit dem Gehäuse
trägt, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Flügelblatt (13) aus einem selbstschmierenden
Material mit einem Gefüge aus Polyamid besteht, das durch
Aramidfasern verstärkt ist.
2. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Flügelmaterial
einen festen Schmierstoff umfaßt.
3. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Ara
midfasern in durchgehender Form enthalten sind und einen
Anteil von 30 bis 80% bilden.
4. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aramidfasern
in einer Anzahl von Schichten enthalten sind, die zusam
men mit dem Polyamidgefüge das Flügelblatt bilden.
5. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aramidfasern
zur Bildung der Schichten in Gewebeform angeordnet sind.
6. Flügelzellenmaschine nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Flügelmaterial ferner Fasern mit hohem Elastizitäts
modul in einem Anteil von 5 bis 20% zur weiteren Ver
stärkung des Flügelblatts enthält.
7. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aramidfasern
in einer Anzahl von Schichten enthalten sind, die zusam
men mit dem Polyamidgefüge einen Kern (20) des Flügel
blatts (13) bilden, und daß die Fasern mit dem hohen
Elastizitätsmodul in Schichten (21, 22) enthalten sind,
die zusammen mit dem Polyamidgefüge Oberflächenschichten
bilden, zwischen denen der Kern (20) eingeschlossen ist.
8. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aramidfasern
in Gewebeform zur Schaffung der kernbildenden Schichten
angeordnet sind und daß die Fasern mit dem hohen Elasti
zitätsmodul in Gewebeform zur Bildung der Oberflächen
schichten angeordnet sind.
9. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die
Aramidfasern aus kurzgehackten Fasern bestehen und in
dem Flügelmaterial mit einem Anteil von 5 bis 30% ent
halten sind.
10. Flügelzellenmaschine nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Ara
midfasern aus langgehackten Fasern bestehen und in dem
Flügelmaterial mit einem Anteil von 10 bis 60% enthal
ten sind.
11. Flügelzellenmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis
10, dadurch gekennzeichnet,
daß das feste Schmiermittel aus fluoriniertem Kohlen
wasserstoffen besteht.
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