DE3803371A1 - Zerkleinernder kompostumsetzer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kompostumsetzer, wie er bisher im wesentlichen für Müllkompostanlagen gebräuchlich war. In Zukunft wird die Müllkompostierung weitgehend von Kompostanlagen für reine biologische Abfälle eingesetzt, die beispielsweise in einer sogenannten Biotonne von den Haushalten eingesammelt werden und zusätzlich in Gärt­ nereien oder öffentlichen Grünanlagen gesammelt werden.

Bekannt sind Kompostumsetzer in Verbindung mit einem Fahr­ zeug, das von einem Fahrer bedient und gelenkt wird und beispielsweise über eine Dreiecksmiete hinweg fährt und diese dabei umsetzt.

Wegen der Einsparung an Arbeitslöhnen ist eine ebenfalls bekannte Umsetzmaschine, insbesondere für Tafelmieten vorteilhaft, die an einem Brückenkran angeordnet voll automatisch die Tafelmiete umsetzt. Dabei wird eine Art Schaufelradbagger an der Kranbrücke achsparallel zu dem oder den Schaufelrädern zwischen zwei die Tafel­ miete begrenzenden Wänden hin und her gefahren und nach jeder Fahrt quer durch die Tafelmiete parallel zur Kran­ bahn mit der Kranbrücke um einen gewissen Betrag in Rich­ tung der aufsteigenden Schaufeln des Schaufelradbaggers vorgeschoben.

Bei diesem Vorgang wird durch den Schaufelradbagger an der Kranbrücke entsprechend dem Vorschub dieser Kranbrücke auf der Kranbahn zwischen den Querbewegungen ein Teil der Miete hochgeschaufelt und hinter dem Schaufelradbagger beispiels­ weise über ein Förderband wieder als Tafelmiete aufge­ schüttet.

Von dieser in Bezug auf die Bedienungskosten vorteilhaften Ausbildung eines Kompostumsetzers geht die Erfindung aus.

(Prospekt der Fa. Hubert Häusle, A 6893 Lustenau und des Ing.-Büros Vogel und Müller, A 6900 Bregenz.)

Bei der bisher praktizierten Kompostierung von Hausmüll muß derselbe grundsätzlich vorher zerkleinert werden. Der Schaufelradbagger bewegt sich daher durch ein in Bezug auf Korngröße weitgehend homogenisiertes Schüttgut.

Anders sieht es aus, wenn Biomüll aus der sogenannten Biotonne und Gartenabfälle kompostiert werden sollen.

Der größte Teil dieser Abfälle, wie Küchenabfälle, Rasen­ schnitt, Unkraut und dergleichen muß nicht zerkleinert werden. Wegen des relativ hohen Feuchtigkeitsgehaltes ist eine Zerkleinerung sogar unzweckmäßig, weil es zum Verschmieren der Zerkleinerungswerkzeuge führen kann. Außer­ dem ist der Energieaufwand und der Verschleißkostenaufwand für die Zerkleinerungswerkzeuge völlig unnötig, so daß eine Zerkleinerung dieses Materials vor der Rotte bzw. vor der Kompostierung bei allen diesbezüglichen Projekten nicht vorgesehen wird.

Allerdings muß man damit rechnen, daß in einem geringen Umfang auch Stauden und Äste aus Baum- und Strauchschnitt in diese Kompostrohmasse gelangen, auch wenn generell vor­ gesehen wird, Baum- und Strauchschnitt aus Obstplantagen oder öffentlichen Grünanlagen separat zu sammeln und vor der Zumischung zur Kompostrohmasse zu zerkleinern. Im Wesent­ lichen wird es sich um Stauden und dünnere Zweige von Sträuchern handeln, die noch Platz in der sogenannten Biotonne für private Haushalte finden.

Ein Aussortieren dieser geringen Menge an Zweigen und Stauden aus dem Inhalt der Biotonne lohnt ebenso wenig, wie die Gesamtzerkleinerung dieser Kompost-Rohmasse.

Aufgabe der Erfindung ist deshalb, einen Kompostumsetzer zu entwickeln, der beim Umsetzen der Kompostmieten gleich­ zeitig eine gewisse Zerkleinerungswirkung auf diese Stauden und Zweige in der Kompostrohmasse ausübt.

Die Erfindung löst diese Aufgabe gemäß dem kennzeich­ neten Teil der Patentansprüche.

Die Vorteile der Erfindung liegen in der Einsparung einer generellen Zerkleinerung der Kompostrohmasse, in der nur ein geringer Prozentsatz an Stauden oder Zweigen enthalten ist, die einer Zerkleinerung bedürfen. Ferner bietet die Erfindung den Vorteil, daß derartige Stauden oder Zweige von gabelförmig ausgebildeten Hubwerkzeugen besser erfaßt werden als von reinen Schaufeln an einem Schaufelradbagger.

Auch wenn der Kompostrohmasse, wie vielfach vorgesehen, Altpapier zugesetzt wird, um die höhere Feuchtigkeit des Biomülls aufzusaugen, bewirkt die vorgesehene Zerkleinerung im Kompostumsetzer durch das Zerreißen evtl. Papierzusammen­ ballungen eine Vergleichmäßigung und Homogenisierung der Kompostmasse.

Auch wenn bei einigen Projekten eine sogenannte Rottetrom­ mel für eine Vorrotte und eine Durchmischung und Homogeni­ sierung der Kompostmasse vorgesehen wird, können beispiels­ weise Papierzusammenballungen wie etwa ein Telefonbuch oder Zweige und Stauden nicht autogen in der umlaufenden Trommel zerkleinert und ausreichend mit der restlichen Kompostroh­ masse durchmischt werden. Der Aufwand einer derartigen Rotte­ trommel zur Homogenisierung und Durchmischung der Kompost­ masse kann durch die Erfindung völlig eingespart werden.

Figurenbeschreibung:

Die Figuren erläutern die Erfindung näher:

Fig. 1 zeigt die Seitenansicht eines scheibenförmigen Schaufelträgers, Fig. 2 zeigt den Querschnitt oben und unten durch die Mittelachse und in der Mitte durch die Zone mit Greifzähnen.

Fig. 3 zeigt den Querschnitt durch ein trommelförmiges Schaufelrad mit Nachzerkleinerungs- und Auswurfwalze, Fig. 4 zeigt nur den Ausschnitt der Stirnansicht des walzenförmigen Schaufelträgers mit den Greifzähnen, die zusammen eine gabelförmige Schaufel bilden.

In Fig. 1 ist die Scheibe 1 beidseitig mit Greifzähnen 2 und becherförmigen Schaufeln 3 bestückt, wobei die Greif­ zähne 2 in ihrer Gesamtheit gabelförmige Hubschaufeln 4 bilden. Die Scheibe 1 wird beispielsweise durch Ölmotore 5 angetrieben, die auf der Innenseite des Gehäuses 6 ange­ ordnet sind. Das Gehäuse 6 umfaßt die Scheibe 1 nur im oberen Bereich, etwas oberhalb der Oberfläche der Schicht­ miete 7. Das Gehäuse 6 ist über Verbindungselemente 8 auf einer nicht dargestellten Kranbrücke fahrbar bzw. bewegbar gelagert, wobei die Bewegung an der Kranbrücke in axialer Richtung der Scheibe erfolgt, während nach jedem Durchlauf der Scheibe 1 durch die Schichtmiete 7 achsparallel zur Kranbrücke der Kran auf der Kranbahn um einen kleinen Betrag, beispielsweise 10-15 cm in Richtung der aufwärts drehenden Schaufeln 3 bzw. Greifzähne 2 bewegt wird.

In dem Gehäuse 6 sind Reißzähne (9) angeordnet, die mit den Greifzähnen 2 an der rotierenden Scheibe 1 kämmen. Das in der gabelförmigen Schaufel 4 bestehend aus Greifzähnen 2 liegende Gut wird beim Durchlauf der Greifzähne 2 durch die damit kämmenden Reißzähne 9 zerkleinert.

Beim Durchlauf der Scheibe an der Kranbrücke parallel zur Achse durch die Schichtmiete 7 wird vom aufsteigenden Teil der becherförmigen Schaufeln 3 und der gabelförmigen Schau­ feln 4 jeweils ein Teil des Mietengutes wie durch ein Schöpfwerk hochgehoben, im oberen Teil innerhalb des Gehäuses 6 durch das Kämmen der Greifzähne 2 mit den Reißzähnen 9 teilweise zerkleinert und im abwärtsdrehenden Teil der Scheibe 1 aus dem Gehäuse 6 ausgeworfen und zu der neu aufgeschütteten Schichtmiete 7 - aufgeschichtet.

Fig. 3 zeigt den Querschnitt durch ein walzenförmiges Schaufelrad 10, dessen Umfang mit Greifzähnen 2 bestückt ist. In einer Reihe angeordnet bilden die Greifzähne 2 am Umfang des Schaufelrades 10 jeweils eine gabelförmige Schaufel 4. Oberhalb der abzutragenden Tafelmiete 7 und der neu aufzuschütteten Tafelmiete 7′ ist das Schaufelrad 10 von einem Gehäuse 6 umschlossen, das auch im Querschnitt dargestellt ist. In diesem Gehäuse 6 rotieren oberhalb des Schaufelrades 10 ein oder mehere Walzen 11 die mit den Reißzähnen 9 bestückt sind. Die Reißzähne 9 kämmen mit den Greifzähnen 2 des Schaufelrades 10. Neben einer Zerkleinerung des hochgeförderten Rottegutes durch das Kämmen mit den Greifzähnen 2 insbesondere im Bereich des oberen Punktes des Schaufelrades 10 bewirken die umlaufen­ den Walzen 11 mit den Reißzähnen 9 auch einen Auswurf des hochgeförderten Rottegutes auf die neu aufzuschichtete Miete 7′.

Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die beiden darge­ stellten Figurenbeispiele. Als Schaufelträger können auch umlaufende Ketten verwendet werden, wobei erfindungsgemäß die Schaufeln selbst gabelförmig, kammförmig oder rechen­ förmig ausgebildet sind und mit feststehenden oder umlaufen­ den Reißwerkzeugen kämmen.

Claims (7)

1. Zerkleinernder Kompostumsetzer für Tafelmieten mit einem Schaufelradbagger, der an einer Kranbrücke quer zur Kranbahn, die beiderseitig der Tafelmiete verläuft, parallel zur Achse des/der Schaufelrades/räder durch die Miete bewegt wird und nach jeder Fahrt von Kranbahn zur Kranbahn mit der Kranbrücke auf der Kranbahn um einen Betrag von 10-20 cm in Richtung der aufwärtsbewegten Schau­ feln des/der Schaufelrades/räder vorgeschoben wird, wo­ bei beide Bewegungsabläufe automatisch ohne Bedienungs­ personal gesteuert werden, gekennzeichnet durch zumindest teilweise aus einzelnen Greifzähnen (2) bestehende, rechen­ oder gabelförmige Schaufeln (4), die mit Reißzähnen (9) kämmen.

2. Kompostumsetzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gabelförmigen Schaufeln (4) mit den Greifzähnen (2) radial nach außen weisend an einem umlaufenden Schau­ felträger, z.B. einem walzenförmigen Schaufelrad (10) oder an einer Kette (Kettenbecherwerk) angeordnet sind.

3. Kompostumsetzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gabelförmigen Schaufeln (4) mit ihren Greifzähnen (2) axial gerichtet an einer oder an beiden Seiten einer umlaufenden Scheibe (1) als Schaufelträger angeordnet sind.

4. Kompostumsetzer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifzähne (2) an der umlaufenden Scheibe (1) nur im inneren Bereich der Scheibe (1) mit den Reiß­ zähnen (9) kämmend ausgebildet sind und im äußeren Be­ reich der Scheibe (1) becherförmige Schaufeln (3) (ohne gabelförmige Schlitze) angeordnet sind.

5. Kompostumsetzer nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Reißzähne (9) feststehend, z.B. an der Innenwand eines Gehäuses (6) im oberen Teil (oberhalb der Mietenoberfläche) des umlaufenden Schaufelträgers ange­ ordnet sind.

6. Kompostumsetzer nach den Ansprüchen 1-4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Reißzähne (9) an umlaufenden Werkzeugen, z.B. mit Reißzähnen (9) bestückten Walzen (11), angeordnet sind.

7. Kompostumsetzer nach dem Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die umlaufende(n) Walze(n) (11) mit Reißzähnen (9) zumindest teilweise als Wurf-Streuwalze für den wiederaufzuschüttenden Teil (7′) der Schicht­ miete (7) ausgebildet ist (sind).