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Bodenzeitzünder mit Zündung durch den Abschuß. Die Erfindung betrifft
einen durch den Abschuß zu entzündenden Bodenzeitzünder.
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Von bekannten ähnlichen Zündern unterscheidet sich der vorliegende
durch die besondere Gestaltung und Anordnung des drehbaren Trägers für den Brennsatz.
Wenn dieser, wie bisher üblich, in einer senkrecht zur Achse des Geschosses liegenden
Ebene und im Geschoßmantel angeordnet wird, so ergibt sich eine wesentliche Schwächung
des Mantelquerschnittes, die für die Übertragung des beim Abschuß auf das Geschoß
ausge= üi-ten Drucks nachteilig ist. Der Satzring mit Zubehör kann bei dieser Anordnung
durch den Druck und andere Einflüsse leicht derart beschädigt werden, daß die richtige
Wirkung des Zünders beeinträchtigt wird.
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Bei dem vorliegenden Zünder sind nun diese Nachteile dadurch vermieden,
daß der aus einer an sich bekannten drehbaren Scheibe bestehende Satzträger parallel
zur Geschoßachse im Geschoßboden angeordnet ist. Bei dieser Anordnung liegt der
Zünder außerordentlich geschützt und kann weder beim Abschuß noch sonst irgendwie
nachteilig beeinflußt werden. Die Druckübertragung von
Boden auf
den Geschoßmantel ist hier die denkbar beste, cla an keiner Stelle eine Schwächung
der Wand vorhanden ist.
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Die Gasaustrittsöffnung liegt ferner in der Mitte des Geschoßbodens,
so daß ein freier ungestörter Austritt der Gase in den luftverdünnten Raum hinter
dem Geschoßboden stattfinden kann, d. h. die Gase aus der Boden-1-ohrung herausgesaugt
werden. Die Länge des Austrittsweges bleibt konstant.
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Auf der Zeichnung ist ein Bodenzeitzünder gemäß vorliegender Erfindung
in einem Ausführungsbeispiel mit den zugehörigen Teilen des Geschosses in Abb. i
im Längsschnitt dargestellt.
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Abb. 2 ist ein um 9o` zu Abb. i gedrehter Längsschnitt und Abb. 3
ein Querschnitt nach der Linie A-B der Abb. i.
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In dem Bodenteil des Geschosses ist ein zylindrischer Hohlraum b vorgesehen,
der nach dein Sprengladungsraum c durch eine Platte d abgeschlossen ist, die aber
eine Öffnung e besitzt. Der Geschoßboden ist mit einer Bohrung f und einem davon
ausgehenden, nach außen führenden, zweckmäßig winkelförmig gebogenen Kanal g versehen.
In <ler Bohrung f ist ein Beharrungsstück h angeordnet, das mit einer dünnen
Abschlußplatte versehen ist, um ein vorzeitiges Abbrennen des Zünders zu verhüten.
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Nach dem Abschuß gleitet das Stück 1i in der Bohrung f herunter und
legt den Zündkanal g frei.
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In dem Hohlraum b ist nun ein bei dem dargestellten Beispiel zweiteiliger
zylindrischer Einsatzkörper i angeordnet, der durch eine untere Öffnung k Verbindung
mit der Bohrung f und durch eine obere Öffnung l Verbindung mit dem
Ladungsraum c hat.
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In dem Einsatzkörper i, ist eine Scheibe in mittels einer Welle st
drehbar gelagert. Diese Scheibe ist fest mit einem Schneckenrad o verbunden, in
das eine Schnecke p eingreift, die mittels ihrer Welle q von außen gedreht werden
kann. Dazu dient eine Zünderstellinaschine, die mit einer als Schlüssel ausgebildeten
Welle r den Vierkant der Schneckenwelle q ergreift und das Schneckenrad o und damit
die Scheibe »t um ein bestimmtes Maß zu drehen gestattet, das auf einer Teilung
der Stellmaschine abgelesen wird.
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Am Umfang der Scheibe rat ist eine sich. auf einen Teil des Umfanges
erstreckende Ausnehmung ynl vorgesehen. Diese Ausnehmung dient zur Aufnahme eines
Brennsatzes s.
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Das Ende des Satzes befindet sich der nach dem Beharrungsstück
h führenden öffnung 1z des Einsatzkörpers i gegenüber, das andere Ende steht
mit einer Bohrung t der Scheibe ni, in Verbindung, die schräg nach der Welle n hin
geführt ist und seitlich aus dem Schneckenrad heraustritt (Abb.2). Durch einen von
t bis e reichenden Knallsatz wird die Sprengladung zum Zerfall gebracht.
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Durch Einstellung der Scheibe in, mittels der Stellmaschine oder irgendeiner
anderen geeigneten Vorrichtung kann man einen beliebigen Teil des Brennsatzes s
zum Abbrennen an einer beliebigen Stelle des Satzes l:eginnen lassen. Wird beispielsweise
die Scheibe ni derart in Richtung des Pfeiles i gedreht, daß nicht der Punkt sa
des Satzes der t )ffnung k gegenübersteht, sondern der Punkt s2, so verbrennt nur
ein kleinerer Teil des Satzes von s2 bis s', und die Explosion der Sprengladung
durch das durch die Bohrung t und die Öffnungen L und c durchschlagende
Feuer erfolgt in verhältnismäßig kürzerer Zeit, als wenn der Satz s erst in seiner
ganzen Länge abtrennen muß. Man hat es also ganz in der Hand, den Zünder vor dein
Einsetzen des Geschosses derart einzustellen, daß die Explosion nach einer bestimmten
Flugdauer bzw. -länge oder am Ziel oder erst nach einiger Zeit nach dem Einschlagen
stattfindet.
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Der Zünder ist in Ruhestellung vollkommen ungefährlich, da er keinen
Schlagbolzen enthält, er ist auch vollkommen geschützt gegen mechanische und Witterungseinflüsse.
Außerdem ist er sehr einfach und billig.