DE3801651A1

DE3801651A1 - Verfahren und vorrichtung zum selbsttaetigen ausmustern der von einer pruefeinrichtung erkannten undichten behaelter aus einer fertigungsstrasse

Info

Publication number: DE3801651A1
Application number: DE19883801651
Authority: DE
Inventors: Roland Stengel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-01-21
Filing date: 1988-01-21
Publication date: 1989-08-03
Also published as: DE3801651C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum selbsttätigen Ausmustern der von einer Prüfeinrichtung erkannten undichten Behälter aus einer Fertigungsstraße sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Bei der Herstellung von Behältern aus Kunststoff o. dgl. werden in der Fertigungsstraße die Behälter durch eine Prüfeinrichtung auf Dichtigkeit geprüft. Dies erfolgt in der Regel mit Hilfe von Druckluft, indem die Behälter mit Druckluft gefüllt werden. Ist ein Behälter undicht, so tritt ein Druckabfall auf, der durch eine Meßeinrichtung festgestellt wird.

Die so ermittelten undichten Behälter werden dann durch einen Auswerfer aus der Fertigungsstraße ausgeworfen.

Die Erfahrung zeigt nun, daß öfter irrtümlich derartig ausgemusterte Behälter wieder auf die Fertigungsstraße gestellt werden, weil sie äußerlich als in Ordnung und dicht erscheinen. Dies führt dann später durch den Verwender zu Beanstandungen. Es besteht außerdem die Gefahr, daß nach Füllen der Behälter mit einem Gefahrengut durch langsames Austreten dieses Gutes beim Anwender Umweltschäden hervorgerufen werden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren der eingangs genannten Art vorzuschlagen, das ein sicheres Ausmustern der undichten Behälter gewährleistet und ein versehentliches Wiedereinsortieren der ausgemusterten Behälter in die Fertigungsstraße verhindert.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die undichten Behälter nach Verlassen der Prüfeinrichtung in einer Verformstation derart bleibend verformt werden, daß in einer nachgeordneten Sensorstation die verformten Behälter erkannt und anschließend aus der Fertigungsstraße ausgeworfen werden.

Vorteilhaft werden die undichten Behälter in der Verformstation im Abstand oberhalb ihrer Standfläche verformt. Vorzugsweise werden die undichten Behälter in Bezug zu ihrer Standfläche in ihrem oberen Drittel verformt.

Die undichten Behälter werden vorzugsweise durch Eindrücken einer Behälterwand etwa in Richtung parallel zur Behälterstandfläche verformt. Vorzugsweise wird die eine Behälterwand nahezu bis zur gegenüberliegenden Behälterwand eingedrückt.

Vorteilhaft werden die verformten Behälter in der Sensorstation durch kapazitive Messung erkannt.

Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist vorteilhaft die Verformstation einen an der einen Seite des Transportbandes angeordneten und von der Prüfeinrichtung gesteuerten, in Richtung quer zur Transportrichtung bewegbaren Verformstößel und eine an der gegenüberliegenden Seite des Transportbandes angeordnete Andruckplatte auf und hat vorteilhaft die Sensorstation an den beiden Seiten des Transportbandes einander gegenüberliegend angeordnete kapazitive Sensoren und einen von den Sensoren gesteuerten Auswerfer.

Ver Verformstößel und/oder der Auswerfer sind vorzugsweise pneumatisch betätigbar. Vorzugsweise sind der Prüfeinrichtung und/oder der Sensorstation eine Lichtschranke zur Erfassung der auf dem Transportband stehenden Behälter zugeordnet.

Vorzugsweise ist die Verformstation der Prüfeinrichtung unmittelbar nachgeordnet.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt.

Es zeigt

Fig. 1 ein Transportband einer Fertigungsstraße mit Prüfeinrichtung und nachgeordneter Verformstation in Draufsicht,

Fig. 2 einen in der Verformstation bleibend verformten Behälter in Seitenansicht,

Fig. 3 einen weiteren Abschnitt des Transportbandes der Fertigungsstraße mit einer Sensorstation und einem Auswerfer in Draufsicht und

Fig. 4 einen verformten Behälter in Seitenansicht in der Sensorstation mit der Darstellung der Position eines unverformten Behälters in gestrichelten Linien.

Nach den Fig. 1 und 3 weist eine Fertigungsstraße für Behälter aus Kunststoff ein Transportband (1) auf, das sich in Richtung des mit (2) bezeichneten Pfeiles bewegt. Auf dem Transportband (1) werden Behälter (3) aus Kunststoff transportiert, wobei die Behälter mit ihrer Standfläche (19) auf dem Transportband stehen.

Wie die Fig. 1 zeigt, ist am Transportband (1) eine Prüfeinrichtung (4) mit einem selbsttätig schwenkbaren Prüfarm (18) angeordnet, der ankommende Behälter (3) auf ihre Dichtigkeit selbsttätig überprüft.

In Transportrichtung gesehen ist hinter der Prüfeinrichtung (4) an der einen Seite des Transportbandes (1) eine Lichtschranke (5) vorgesehen, die mit einem auf der anderen Seite des Transportbandes angeordneten Reflektor (6) zusammenwirkt.

Hinter der Lichtschranke (5) ist eine Verformstation (7) angeordnet. Die Verformstation (7) weist an der einen Seite des Transportbandes (1) oberhalb des Transportbandes eine Andruckplatte (8) auf. Der Andruckplatte (8) gegenüberliegend ist auf der anderen Seite des Transportbandes (1) ein pneumatisch betätigbarer Verformstößel (9) in Richtung des mit (10) bezeichneten Doppelpfeiles quer zur Laufrichtung des Transportbandes (1) hin- und herbewegbar angeordnet. Der Verformstößel (9) trägt an seinem vorderen Ende einen in Richtung parallel zum Transportband (1) verlaufenden, sich über die Breite einer Behälterwand erstreckenden Verformbalken (11).

Wie die Fig. 3 zeigt, ist am Transportband (1) in Transportrichtung gesehen hinter der Verformstation eine Sensorstation (12) angeordnet, die an den beiden Seiten des Transportbandes (1) einander gegenüberliegend angeordnete kapazitive Sensoren (13 und 14) aufweist. Die Sensorstation (12) hat weiter einen pneumatisch betätigbaren Auswerfer (15), der von der Sensorstation gesteuert sich in Richtung quer zur Transportrichtung hin- und herbewegt. Der Sensorstation (12) ist weiterhin eine Lichtschranke (16) auf der einen Seite des Transportbandes (1) zugeordnet, die mit einem auf der anderen Seite des Transportbandes angeordneten Reflektor (17) zusammenwirkt.

Erkennt die Lichtschranke (5) einen Behälter (3) auf dem Transportband (1), so wird das Transportband gestoppt. Über den selbsttätig ausschwenkenden Prüfarm (18) der Prüfeinrichtung (4) wird der Behälter (3) mit Druckluft gefüllt und auf einen etwaigen Druckabfall untersucht. Hat der Behälter (3) die geforderte Dichtigkeit, so wird das Transportband (1) wieder in Tätigkeit gesetzt und der Behälter passiert die Verformstation (9) ungehindert.

Ist jedoch der Behälter (3) undicht, so wird über eine nicht dargestellte Steuerung beim Eintreffen des Behälters (3) in der Verformstation (7) der Verformstößel (9) betätigt, der sich bis in die in Fig. 1 gestrichelt gezeichnete Stellung nahe zur Andruckplatte (8) bewegt und den Behälter (3) verformt, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Die Verformung des Behälters (3) erfolgt dabei im Abstand oberhalb der Standfläche (19) im oberen Drittel des Behälters durch Eindrücken einer Behälterwand (20) nahezu bis zur gegenüberliegenden Behälterwand (21), so daß nach Zurückziehen des Verformstößels (9) die in Fig. 2 dargestellte bleibende Verformung erzielt wird. Durch dieses Eindrücken der Behälterwand (20) durch den Verformbalken (11) wird diese Wand über ihre Versteifungen hinaus eingedrückt, so daß eine Rückkehr dieser Wand in die ursprüngliche Stellung nicht mehr möglich ist.

Die Verformung der Behälter (3) im oberen Drittel beeinträchtigt jedoch die Standfestigkeit der Behälter nicht, so daß sie nach wie vor ohne Störung auf dem Transportband (1) stehend weitertransportiert werden können.

Erkennt die Lichtschranke (16) einen Behälter (3), so werden die kapazitiven Sensoren (13 und 14) der Sensorstation (12) in Tätigkeit versetzt. Wie die Fig. 4 zeigt, weicht ein verformter Behälter (3) insbesondere in seinem oberen Bereich von der Stellung eines unverformten, in Fig. 3 gestrichelt dargestellten Behälters ab. Dadurch befindet sich eine andere Menge des Werkstoffes des Behälters, d. h. des Kunststoffes, zwischen den kapazitiven Sensoren (13 und 14), so daß die so hervorgerufene Veränderung der Elektrizitätskonstante zwischen den Sensoren erkannt werden kann und der durch die Verformung als undichter Behälter gekennzeichnete Behälter über den von der Sensorstation (12) gesteuerten pneumatischen Auswerfer vom Tansportband (1) herabgeworfen wird.

Die so aussortierten undichten Behälter (3) sind an ihrer bleibenden Verformung zu erkennen, so daß ein derartiger Behälter nicht versehentlich wieder der Fertigungsstraße zugeführt wird.

Claims

1. Verfahren zum selbsttätigen Ausmustern der von einer Prüfeinrichtung erkannten undichten Behälter aus einer Fertigungsstraße, dadurch gekennzeichnet, daß die undichten Behälter (3) nach Verlassen der Prüfeinrichtung (4) in einer Verformstation (7) derart bleibend verformt werden, daß in einer nachgeordneten Sensorstation (12) die verformten Behälter erkannt und anschließend aus der Fertigungsstraße ausgeworfen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die undichten Behälter (3) in der Verformstation im Abstand oberhalb ihrer Standfläche (19) verformt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die undichten Behälter (3) in Bezug zu ihrer Standfläche (19) in ihrem oberen Drittel verformt werden.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die undichten Behälter (3) durch Eindrücken einer Behälterwand (20) etwa in Richtung parallel zu ihrer Standfläche (19) verformt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Behälterwand (20) nahezu bis zur gegenüberliegenden Behälterwand (21) eingedrückt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verformten Behälter (3) in der Sensorstation (12) durch kapazitive Sensoren (13, 14) erkannt werden.

7. Vorrichtung zum selbsttätigen Ausmustern der von einer Prüfeinrichtung erkannten undichten Behälter von einem Transportband o. dgl. einer Fertigungsstraße nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformstation (7) einen an der einen Seite des Transportbandes (1) angeordneten und von der Prüfeinrichtung (4) gesteuerten, in Richtung quer zur Transportrichtung bewegbaren Verformstößel (9) und eine an der gegenüberliegenden Seite des Transportbandes angeordnete Andruckplatte (8) aufweist und daß die Sensorstation (12) an den beiden Seiten des Transportbandes einander gegenüberliegend angeordnete kapazitive Sensoren (13, 14) und einen von den Sensoren gesteuerten Auswerfer (15) hat.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verformstößel (9) an seinem vorderen Ende einen in Richtung parallel zum Transportband (1) verlaufenden, sich über die Breite einer Behälterwand erstreckenden Verformbalken (11) trägt.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verformstößel (9) und/oder der Auswerfer (15) pneumatisch betätigbar sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfeinrichtung (4) und/oder der Sensorstation (12) eine Lichtschranke (6, 16) zur Erfassung der auf dem Transportband (1) stehenden Behälter (3) zugeordnet ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformstation (7) der Prüfeinrichtung (4) unmittelbar nachgeordnet ist.